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Silke Schröder, hallo-buch.de
Wohnort: 
Hannover
Über mich: 
Ich liebe Geschichten und schreibe gerne und viele Rezensionen über die gelesene und gehörten Hörbücher und Bücher. Besucht auch mal meine Website hallo-buch.de

Bewertungen

Insgesamt 2031 Bewertungen
Bewertung vom 18.09.2024
Der tiefste Punkt
Gridl, Judith

Der tiefste Punkt


ausgezeichnet

Judith Gridl greift in ihrem Debüt-Thriller “Der tiefste Punkt” gleich mehrere Handlungsstränge auf. Da sind zum einen das tragische Schiffsunglück in der Ostsee und die Versuche von Matthew und Nina, die Hintergründe der Katastrophe aufzudecken. Zum anderen gibt es die Astronautin Shana, die die Satellitenkommunikation überwacht, und den Kenianer Omar, der sein Geld mit dem Schutz der Elefanten verdient. Die parallelen Handlungen haben scheinbar nichts miteinander zu tun; erst nach und nach führt Judith Gridl die Stränge zusammen und verwebt sie zu einem spannenden Techno-Thriller über brisante Umweltthemen, die menschliche Technikabhängigket und den Machtmissbrauch durch skrupelloser Kriminelle.

Bewertung vom 18.09.2024
Lupus
Rode, Tibor

Lupus


ausgezeichnet

In “Lupus”, dem neuen Wissenschaftsthriller von Tibor Rode, nimmt sich der Autor gleich mehrere brisante und spannende Themen vor. Die aktuelle Debatte um die Ansiedlung – oder Wiederausbreitung – von Wölfen gehört ebenso dazu, wie die Frage, auf welche Weise KI für die Sicherheit der Bevölkerung eingesetzt werden könnte oder sollte. Und er verbindet dies mit Themen aus der deutschen Geschichte. In kurzen Kapiteln switcht er immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her und erzählt nebenbei auch noch eine dramatische Familiengeschichte. Im Mittelpunkt stehen die Tierärztin Jenny Rausch und der Staatsanwalt Frederik Bach, die sich durch einen Dschungel an Verwicklungen kämpfen müssen. So ist “Lupus” von Tibor Rode ein fesselnder Öko-Thriller, der sich für den Wolf stark macht und keine Angst vor brisanten Themen aus Vergangenheit und Gegenwart hat. Stark gelesen von Tim Gössler.

Bewertung vom 17.09.2024
Im Morgenlicht
Obreht, Téa

Im Morgenlicht


ausgezeichnet

Ihre Dystopie “Im Morgenlicht” erzählt Téa Obreht aus der Sicht der jungen Sil und sie bedient sich darin vieler mystischer Elemente aus Märchen und Folklore. Manche Umstände und Elemente ihrer Story, wie etwa die Geschichte um den Vater ihrer neuen Freundin Mila, erinnern dabei an den jugoslawischen Bürgerkrieg mit all seinen Gräueltaten; die “Vila” ist ein osteuropäischer Mythos von einem weiblichen Naturgeist. Zugleich berichtet sie vom allmählichen ökologischen Zusammenbruch unserer Umwelt – und von der Widerstandsfähigkeit der Menschen. Vor allem aber ist “Im Morgenlicht” eine Coming-of-age Geschichte, in der Téa Obreht mit viel kindlicher Vorstellungskraft und auf eine poetische Art von einer engen Mutter-Tochter-Beziehung, von harten Realitäten und echten Geheimnissen erzählt.

Bewertung vom 16.09.2024
Verirrt (eBook, ePUB)
Kastel, Michaela

Verirrt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In ihrem Psychodrama “Verirrt” baut Michaela Kastel eine unheimliche Spannung auf. Im Mittelpunkt steht Felizitas “Fee”, die mit ihrer Tochter Vicky vor ihrem gewalttätigen Mann zu ihrer Mutter flüchtet. Unterteilt in die Kapitel “Sie”, “Er” und “Es”, stellt sich ganz langsam heraus, warum das Mutter-Tochter Verhältnis so bedrückend kompliziert ist und warum sich Fees Mutter so eigenartig verhält. Ganz allmählich lässt Michaela Kastel ihre Protagonistin hinter ein sehr gut gehütetes Geheimnis kommen. Dabei schafft sie es, eine unterschwellig-unheimliche Atmosphäre zu erschaffen und die brizzelige Spannung bis zum Schluss hoch zu halten. So beschreibt “Verirrt” von Michaela Kastel die Erlebnisse einer Frau, die sich aus alten und neuen Ängsten und Bedrohungen befreit, um ihren eigenen Weg zu finden.

Bewertung vom 12.09.2024
So gehn wir denn hinab
Ward, Jesmyn

So gehn wir denn hinab


ausgezeichnet

In einer kraftvollen und sehr poetischen Sprache erzählt Jesmyn Ward ihren gewaltvollen und gleichzeitig einfühlsamen Roman “So gehn wir denn hinab” aus der Sicht der jungen Sklavin Annis. Sie setzt dabei die grauenvolle und gnadenlose Wirklichkeit gegen eine Welt der Zaubereien und Mythen. Die Ich-Erzählerin Annis zehrt von den Erinnerungen ihrer Großmutter Aza, die eine afrikanische Kriegerin war. Daraus zieht sie ihre Kraft. Jesmyn Ward beschreibt das damalige System der Sklaverei in den Südstaaten der USA schnörkellos und direkt. Sie schafft grauenvolle Bilder, denen sie aber immer wieder die Stärke und das Wissen ihrer Protagonistin entgegenstellt. So ist “So gehn wir denn hinab” ein eindrucksvolles fiktionales Zeitdokument, das uns an eine unmenschliche, immer noch präsente Vergangenheit für Millionen von Menschen erinnert – und an ihren Kampf um Befreiung.

Bewertung vom 11.09.2024
Scandor
Poznanski, Ursula

Scandor


ausgezeichnet

In ihrem Jugendthriller “Scandor” erzählt Ursula Poznanski eine fesselnde Story über ein Spiel, in dem alle Teilnehmenden immer die Wahrheit sagen müssen. Klingt einfach? Das hängt wohl von den Fragen ab. Und wer lügt oder herum laviert, fliegt raus und muss sich einer selbst gewählten, ziemlich unangenehmen Herausforderung stellen. Im Mittelpunkt stehen die beiden Jugendlichen Tessa und Philipp. Wir begleiten die beiden durch ihren Alltag und die oft gar nicht so leichte Aufgabe. Dabei zeigt uns die Autorin, wie schnell wir alle immer wieder mit einer kleinen Unwahrheit oder falschen Behauptung unterwegs sind. Auch wenn die Idee manchmal etwas an die bekannte Netflix-Serie “Squid Game” erinnert, hat sie doch einen anderen, intelligent inszenierten Plot – und ist weniger blutig. So ist “Scandor” von Ursula Poznanski ein großartiger Jugendthriller um eine einfache, aber dennoch harte Challenge: die Wahrheit, nichts als die Wahrheit. Versuchen wir es doch mal für einen Tag!

Bewertung vom 10.09.2024
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Slaughter, Karin

Letzte Lügen / Georgia Bd.12


ausgezeichnet

In “Letzte Lügen” macht Karen Slaughter wieder das, was sie richtig gut kann. Sie schreibt einen fesselnden Thriller, der mit einer düsteren Familiengeschichte, ambivalenten Figuren und viel Grau zwischen den sonst üblichen, schwarz-weiß gezeichneten Protagonisten garniert ist. Mittendrin stehen die beiden frisch Verheirateten, Will Trent vom Georgia Bureau of Investigations und Sarah Linton, Ärztin und Gerichtsmedizinerin. Wieder ermitteln die beiden gemeinsam und stoßen auf einen üblen Fall von sexuellen Übergriffen und Gewalt in der Familie. Das alles erzählt Karin Slaughter ebenso routiniert wie fesselnd – und zeigt so, dass sie beste Krimiunterhaltung kann, stets mit einem gesellschaftlich-aktuellen, brisanten Thema.

Bewertung vom 06.09.2024
Das Baumhaus
Buck, Vera

Das Baumhaus


ausgezeichnet

Mehrere Perspektiven, verschiedene Zeitstränge – in ihrem neuen Psychothriller “Das Baumhaus” spinnt Vera Buck eine raffinierte Story, die an ganz verschiedenen Enden beginnt und erst langsam zu einem spannenden Strang zusammenwächst. Im Mittelpunkt stehen mehrere Figuren: Da ist die junge Marla, die als kleines Mädchen von einem Unbekannten entführt wurde und im Wald aufwachsen muss. Oder der Kinderbuchautor Hendrik, der in diesem Sommer viel über sich selbst erfährt. Und Nora, die eigentlich nur nach Schweden wollte, um für eine Weile ihrem Stalker zu entkommen. Vera Buck zeigt genussvoll, wie sich die schwedische Bullerbü-Idylle ganz langsam und beharrlich in Angst und Schrecken verwandelt. So ist “Das Baumhaus” eine clever inszenierte Mischung aus Familiendrama und Psychothriller.

Bewertung vom 05.09.2024
Death TV
Johnston, Bryan

Death TV


ausgezeichnet

Bryan Johnston lässt seinen Mentalisten-Thriller “Death TV” in der nahen Zukunft spielen. Ein TV-Sender nutzt darin die Verzweiflung von Menschen aus, um einen größtmöglichen Profit zu erzielen. Hier setzt die Story um die Mentalistin Frankie Percival an. Und Johnston lässt sich zunächst viel Zeit, um diese Geschichte zu entwickeln. Aus Sicht der Ich-Erzählerin Frankie erfahren wir viel über Suggestion und über die Kniffe ihrer Bühnenshows. Über ihr Privatleben oder ihren Hang zu alten Filmen und alter Musik. Währenddessen läuft aber bereits alles auf ein großes Finale zu, das dann noch einige Überraschungen bereithält. So ist “Death TV” vielleicht nicht der rasanteste Thriller, aber wer auf gut durchdachte Storys mit starken Charakteren steht, ist hier sehr gut aufgehoben.

Bewertung vom 03.09.2024
Zorniges Herz (MP3-Download)
Castillo, Linda

Zorniges Herz (MP3-Download)


ausgezeichnet

In ihrem 16. Fall lässt Linda Castillo ihre toughe Polizistin in einem besonders kniffligen Fall ermitteln. Wieder spielen die Ermittlungen in der Welt der Amishen, einer Religionsgruppe, die vor allem in Ohio und Pennsylvania in den USA zuhause ist. Dieses Mal muss sich Kate durch lange und mühsame Recherchen kämpfen, bis endlich der entscheidende Hinweis erscheint. In jedem Band beschäftigt sich die Autorin rund um den Fall mit einem anderen Thema – dieses Mal ist es toxische Männlichkeit. Gleichzeitig legt sie in dieser Geschichte ein größeres Gewicht auf das Privatleben ihrer Figuren. So ist “Zorniges Herz” von Linda Castillo ein spannender Krimi, der sich viel mit der alltäglichen Arbeit der Ermittlungen beschäftigt und in dem das Private nicht zu kurz kommt. Großartig gelesen von Tanja Geke.