BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 232 BewertungenBewertung vom 20.06.2024 | ||
Die Bewohner des fiktiven Abruzzendorfes Fontamara wollen und müssen sich gegen die Großgrundbesitzer und Machthaber behaupten. Das misslingt gründlich. Eine dreiköpfige Familie kann sich über die Grenze retten und erzählt abwechselnd die Dorfgeschichte im aufkommenden Faschismus Italiens. |
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Bewertung vom 28.04.2024 | ||
Anläßlich des Kant Jubiläumsjahrs (Kant wurde 1724 geboren) las ich Kants Welt. Ähnlich wie sein Hauptwerk Kritik der reinen Vernunft ist der Titel zweideutig. Es geht primär um die Geisteswelt, die Kant erschaffen und ausgelotet hat, nicht so sehr um Welt, in die Kant hineingeboren wurde, obwohl diese als Bedingung der Möglichkeit von Kants Werk auch eine Rolle spielt. |
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Bewertung vom 12.04.2024 | ||
Steinbeck versammelt in Of Mice and Men alle Diskriminierten: |
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Bewertung vom 05.04.2024 | ||
Raunend wird von der Lektüre von Faulkner gewarnt, bis hin zu unlesbar. Damit war ich auf einiges gefasst und wurde belohnt. Die Leser tauchen in die US-Südstaaten der 1930-er ein und erleben einen Horrortrip. Nahezu alle Kapitel sind großartig konzipiert und ausgeführt. Es geht um Rassismus, Religion, Geschlechter, Vereinsamung und Gesellschaft. Joe Christmas, eine der Hauptfiguren, muss für die Sünden des Südens büßen und das gnadenlos. |
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Bewertung vom 31.03.2024 | ||
Mit „The Secret Agent“ gelang Joseph Conrad ein Chamäleon-Roman. Er beginnt im Milieu eines Londoner Hinterhofs, das von Charles Dickens sein könnte. Dann erfolgt – wie zu erwarten – der Agenten- und Spionageteil, der in einen Anschlag von Anarchisten auf das Observatorium in Greenwich gipfelt. Er scheitert tragikomisch, Die Leser sind in einer Burleske, in der nicht nur die Anarchisten und Agenten Stümper sind, sondern auch die ermittelnde Polizisten. Inspektor Heat scheint den Kriminalfall zu lösen. Doch da geschieht ein Mord und der Text wird zum psychologischen Familienroman. |
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Bewertung vom 22.03.2024 | ||
Der Autor Peter Becher steht für die deutsch-tschechische Aussöhnung, ist seit 2019 Vorsitzender des Adalbert Stifter Vereins und seine Biografie hat einiges mit den Lebensläufen im Roman gemein. Vordergründig geht es um die Freundschaft des deutschen Arztes Karl Tomaschek mit dem Tschechen Jan Hadrava im Lauf der Zeit. Durch eine raffinierte zeitliche Verschachtelung geraten die Leser immer weiter in die tschechisch-deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert. Bewusst lässt Becher gelegentlich Realität, Vorstellungskraft und Imagination verschwimmen und das macht den besonderen Reiz des Romans aus. Mich zwang die sich allmählich klärende Handlung, der besondere Aufbau und die stifternahe Sprache in eine zügige Lektüre. Bis hierher hohes Lob. Die konsequent fehlenden Anführungszeíchen bei wörtlichen Reden verstärken die Absicht des Autors, waren mir aber ein Schritt zuviel. |
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Bewertung vom 18.03.2024 | ||
Die harte Sprache und das turbulente Geschehen in LA Anfang der Fünfziger des vorigen Jahrhunderte nahm mich lange gefangen. Die bizarren Morde und die noch bizarrere Aufklärung ziemlich am Ende zogen meine Aufmerksamkeit aber hinunter. James Ellroy gibt den Lesern keine Sekunde Zeit zum Verschnaufen mit irgendeiner Beschreibung der Stadt oder Landschaft. Andrerseits sind viele der Dialoge und Randereignisse wenig zielführend. |
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Bewertung vom 18.03.2024 | ||
Alles in der Krimi-Ankündigung sprach mich an, insbesondere auch die Verbindung zur deutschen Kolonialgeschichte. Ich folgte dem Krimi in alle Verästelungen, doch letztlich zündete er nicht. |
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Bewertung vom 28.02.2024 | ||
Michael Fahrenholz, ein Kriegsheimkehrer (aus dem 1. Weltkrieg; der Roman erschien 1934), wird von der Majorin (Großgutsbesitzerin) als Jäger angestellt. Beide verarbeiten ihre ganz unterschiedlichen Kriegserfahrungen. Michael war schon für tot deklariert worden und muss sich ins Leben zurückkämpfen. Seine Zerrissenheit zeigt sich in mehreren Wutanfällen, von denen einer darin mündet, dass er das Auto des Sohnes der Majorin (als Prototyp für Zivilisation) beschießt. |
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Bewertung vom 22.02.2024 | ||
Ernst Wiechert: Das einfache Leben. Vollständige Neuausgabe Kapitän Thomas von Orla kommt mit der Großstadt und der Zivilisation nach dem Ersten Weltkrieg nicht klar und flüchtet auf eine Insel im Wald in den Masuren. Getrieben wird er vom 90. Psalm: ›Wir bringen unsere Jahre zu wie ein Geschwätz.‹ |
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