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Bewertungen
Insgesamt 232 BewertungenBewertung vom 18.02.2024 | ||
Es beginnt zu vorhersehbar. Ich fühlte mich an meine Karl May Zeit vor über 60 Jahren versetzt (Blutsbrüder gab es dort auch). Als ich meinte, das kann ich weglegen, zog die Handlung und Dramatik an. Die langsam einsetzende Freundschaft zwischen Cochise und Tom Jeffords wirkte nicht aufgesetzt. Die Lage in Arizona des 19. Jhdts. und im Nahen Osten, 21. Jhdt., ist verschieden, aber Gedankenparallelen kommen bei der Lektüre. Die Lösung in beiden Sachlagen lag / liegt darin Klüfte vorbehaltslos zu überwinden. |
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Bewertung vom 11.02.2024 | ||
“Pique Dame” war für mich zu schnell zu Ende gelesen. Kurz vor Schluss meinte ich, es müsste noch weiter gehen. Danach hörte ich eine Lesung und war überrascht, wieviel inhaltliche Anstösse ich überlesen hatte. |
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Bewertung vom 02.02.2024 | ||
Wer Steinfest zum ersten Mal liest sei gewarnt. So ziemlich alle Erwartungen werden nicht erfüllt. Kein Kriminalroman, kein zielgerichteter Plot, kein ermittelnder Detektiv, gewöhnungsbedürftiger Stil, abschweifende Gedankenkonstrukte. Ein Beispiel: „Als man nun jedoch in den Wald trat, ergab sich der dicht stehenden Bäume wegen eine beträchtliche Dunkelheit.“ Das könnte man einfacher sagen. |
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Bewertung vom 07.01.2024 | ||
Mein erster Brunetti-Krimi von Donna Leon lief geschmeidig ab. Ort des Erstgeschehens ist eine militärische Kadettenschule in Venedig. Die mangelnden Überraschungen der Handlung (es wird eigentlich nur ermittelt) gleicht die Autorin durch Seitenhiebe auf Soldatentum, Parlament und bürokratische Strukturen aus. Dazu kommt im Krimi von 2003 (!) eine Prise Immigrations- und Klimaproblematik. Witzige, philosophische und musikalische Einlagen machen die Lektüre angenehm. Freilich passiert nach der Initialzündung aktionsmäßig nur noch wenig. |
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Bewertung vom 06.01.2024 | ||
Gotthard, ehemaliger Fremdenlegionär, unterhält eine Kneipe auf Korsika. Dem Ich-Erzähler wird der sterbende Hund Donnie übergeben. Und die Leserinnen müssen die ersten 28 Seiten durchstehen, bis sich der Lesenebel lichtet. Der Ich-Erzähler will Gotthard Erinnerungen aus seiner Legionärszeit abringen. Dabei trifft er skurrile Dorfbewohner (oder ist es eine Stadt?) und eine noch absonderliche Rumpffamilie weiter oben am Berg. Der Text entwickelt Sogwirkung. Die Bilder wie das hölzerne Kruzifix, das wie ein großer Raubvogel herabzustürzen scheint, werden nur angerissen. Am Ende verblieb ich ratlos. Für drei garantiert intensive Lesestunden empfehlenswert. |
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Bewertung vom 02.01.2024 | ||
The Way Some People Die (eBook, ePUB) Ross Macdonald wird oft mit Chandler und Hammett verglichen. Zu recht, sowohl was den Plot (verzwickt), den Ort (Kalifornien), als auch Sprache angeht. Lew Archer kann sich mit Philip Marlowe (Chandler) und Sam Spade (Hammett) messen. Er geht Schritt für Schritt vor, eine Spur führt zur nächsten. Die Szenen werden von Macdonald gut beschrieben. Wer die harte Sprache und Umgangsweise im Milieu an der Westküste und unter Gangstern mag, kommt voll auf die Kosten (manchmal mühsame Handlung). |
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Bewertung vom 23.12.2023 | ||
Sakis Kurzgeschichten, die jeweils nur wenige Seiten lang sind, sind gesellschaftskritisch, manchmal satirisch, witzig, makaber, bisweilen brutal. Oft nimmt er die englische Gesellschaft am Anfang des 20. Jahrhunderts aufs Korn. Er führt sie als scheinheilig und gelegentlich absurd vor. Und gewiss: das ist auf andere Gesellschaften und Zeiten übertragbar. Meist gibt es überraschende Wendungen. Auch Gespenster und Horror durchziehen die Stories. Bis auf wenige Ausnahmen sind sie Spitzenklasse. Ich ziehe den Sammelband von Zeit zu Zeit gerne zum Wiederlesen heran. |
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Bewertung vom 06.12.2023 | ||
Mein Einstieg bei John Irving war vor vielen Jahre „A Prayer to Owen Meaning“, das ich mit wachsender Begeisterung las. Vielleicht waren es die Bezüge zur Blechtrommel (Irving ist als Grass-Fan bekannt), die mich anzogen. |
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Bewertung vom 24.11.2023 | ||
Seit ich zum 1.Mal dieses Werk in der Hand hatte (die zweibändige DTV-Ausgabe) ist es mir ein wertvoller Ratgeber. Das schätzen auch andere Musikliebhaber so ein, denn es liegt inzwischen in der 14., überarbeiteten Auflage vor. Als ich kürzlich die Händel-Oper Rodelinde anhören wollte, konnte ich mich vorab über Inhalt und Einzelheiten gut informieren. Ein Desideratum blieb auch in der Neuauflage unerfüllt: Angabe der Einzelstücke der jeweiligen Oper (sofern sie diese hat). |
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Bewertung vom 17.11.2023 | ||
Bertha verknallt sich zweimal. Sie heiratet die erste Liebe Edward Craddock. Nüchtern betrachtet stellt diese Ehe nicht das dar, was sie sich gewünscht hatte. Später zettelt sie eine Affäre mit dem mehr als zehn Jahre jüngeren Gerald (ähnliche Namensstruktur wie Edward!) an. Hier zieht sie die Reißleine. Ziemlich am Ende las ich „She was free” und glaubte mich in "The Story of an Hour" von Kate Chopin versetzt. |
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