Mir war Angst und Bange beim Lesen, obwohl ich wußte, dass Samia es geschafft hatte zu fliehen und heute ein neues Leben führt.
Samia Shariff hat es geschafft, dem Leser ihr Leben und ihre Gefühle offenzulegen, so intensiv offen, dass man denkt, man hätte diese Hölle mit ihr durchlebt.
Als
ungeliebte Tochter hatte sie von ihrer Familie nichts zu erwarten. Als Kind und Jugendliche, in Paris…mehrMir war Angst und Bange beim Lesen, obwohl ich wußte, dass Samia es geschafft hatte zu fliehen und heute ein neues Leben führt.
Samia Shariff hat es geschafft, dem Leser ihr Leben und ihre Gefühle offenzulegen, so intensiv offen, dass man denkt, man hätte diese Hölle mit ihr durchlebt.
Als ungeliebte Tochter hatte sie von ihrer Familie nichts zu erwarten. Als Kind und Jugendliche, in Paris aufgewachsen, hatte sie zumindest in Frankreich noch eine "Freiheit" und ein kleines bisschen Glück erleben dürfen. Diese Kindheit, jäh unterbrochen durch die Rückkehr nach Algerien, erlebt sie dort ihre persönliche Hölle zu Lebzeiten, die selbst in Algerien so nicht an der Tagesordnung ist. Erniedrigungen, Schmähung, Vergewaltigung, Gewalt, Hass und noch vieles mehr, entgegengebracht von ihrer eigenen Mutter und der restlichen Familie, schaffen es trotzdem nicht sie ganz zu brechen. Liebe und Zuflucht findet sie bei ihren Kindern, auch wenn das erste (ein Sohn) von der eigenen Mutter "gestohlen" und entfremdet wurde.
Ich frage mich, wie sie es geschafft hat, diese Hölle zu überleben und dabei ein guter Mensch geblieben ist. Wie schafft man es, trotz allem noch an die Hoffnung zu glauben?
Tief bewegt hat mich das Buch zurückgelassen, mit großer Trauer, wozu Menschen, ja, sogar Eltern, immer wieder fähig sind.