Timothy Keller ist praktizierender Pastor einer Presbyterier Gemeinde in New York an der er Frage- und Antwortsitzungen abhält. Er pflegt demgemäss eine verständliche Sprache. Er nimmt auch die Zweifel und die Zweifler ernst. Die arrogante Haltung mancher Theologen: Eure Einwände sind uralt und ohne
Wissen um die aktuelle theologische Diskussion! teilt Keller nicht.
Daher mahnt Keller sowohl die…mehrTimothy Keller ist praktizierender Pastor einer Presbyterier Gemeinde in New York an der er Frage- und Antwortsitzungen abhält. Er pflegt demgemäss eine verständliche Sprache. Er nimmt auch die Zweifel und die Zweifler ernst. Die arrogante Haltung mancher Theologen: Eure Einwände sind uralt und ohne Wissen um die aktuelle theologische Diskussion! teilt Keller nicht.
Daher mahnt Keller sowohl die Gläubigen Gründe für ihren Glauben zu finden, aber auch die Skeptiker die Annahmen hinter ihren Überzeugungen ausfindig zu machen.
Viele Kapitel leitet er mit Fragen oder Bemerkungen aus dem Kreis seiner Gemeinde ein. Der Beantwortung widmet er dann das ganze Kapitel, formuliert allerdings die Fragen um, so dass am Ende die eigentlichen Fragen oft unbeantwortet bleiben. Dazu gleich ein Beispiel: "Christen glauben, dass sie die absolute Wahrheit haben, die jeder andere zu glauben habe. Das gefährdet die Freiheit" lautet die ausgezeichnete Laienbemerkung zum Kapitel 3. Man ist gespannt, denn jetzt will man wissen, ob Christen wirklich meinen, die absolute Wahrheit zu haben, die jeder andere zu glauben habe. Doch Keller formuliert sofort seine eigene Frage zum Unterthema der Laienbemerkung: Ist ein Glaube an die absolute Wahrheit der Feind der Freiheit? Ein glatte Antwort auf die interessantere Frage vermisst man.
Drei Hauptprobleme
Keller plag(t)en drei Hauptprobleme:
- Pluralismus der Religionen
- Theodizee
- Warum überhaupt glauben?
Darauf will Keller antworten und gliedert seinen Stoff in zwei Abschnitte mit je sieben Kapiteln.
- Teil 1 soll zweifelnde Fragen beantworten, also negative Gründe zum religiösen Glauben ausräumen,
- Teil 2 will positive Gründe für den Glauben geben.
Beides gelingt, wenn überhaupt, nur sehr beschränkt. Die drei Hauptprobleme bleiben offen.
Das Buch eignet sich damit für alle jene,
- die auf schwierige Fragen allzu leichte Antworten suchen,
- Christen, die für ihren Glauben nachträglich Gründe suchen,
- die meinen, die Theologen, theologischen Praktiker und Apologeten haben auf die schwierigen Fragen schon passende Antworten. Sie werden erkennen: zumindest Timothy Keller hat kaum überzeugende Antworten.
Wenn dies die beste Begründung des Glaubens, die in diesem Jahrhundert geschrieben wurde, ist (wie man in Besprechungen lesen kann), dann steht es schlecht um die Vernünftigkeit des Glaubens. Aber das Jahrhundert ist ja noch jung.