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Anna Thalbach liest 'Adler und Engel' von Juli Zeh
Max ist Mitte 30 und hat als Anwalt in einer international tätigen Kanzlei schwer Karriere gemacht. Als er seine Jugendfreundin Jessie wiedertrifft und als die große Liebe seines Lebens entdeckt, gerät sein geordnetes Leben völlig aus den Fugen. Als Max entdeckt, dass Jessie und er ahnungslos in ein Netz von Drogen- und Waffenhandel auf dem Balkan verstrickt sind, ist es schon zu spät.
Max ist Mitte 30 und hat als Anwalt in einer international tätigen Kanzlei schwer Karriere gemacht. Als er seine Jugendfreundin Jessie wiedertrifft und
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Produktbeschreibung
Anna Thalbach liest 'Adler und Engel' von Juli Zeh

Max ist Mitte 30 und hat als Anwalt in einer international tätigen Kanzlei schwer Karriere gemacht. Als er seine Jugendfreundin Jessie wiedertrifft und als die große Liebe seines Lebens entdeckt, gerät sein geordnetes Leben völlig aus den Fugen. Als Max entdeckt, dass Jessie und er ahnungslos in ein Netz von Drogen- und Waffenhandel auf dem Balkan verstrickt sind, ist es schon zu spät.
Max ist Mitte 30 und hat als Anwalt in einer international tätigen Kanzlei schwer Karriere gemacht. Als er seine Jugendfreundin Jessie wiedertrifft und als die große Liebe seines Lebens entdeckt, gerät sein geordnetes Leben völlig aus den Fugen. Als Max entdeckt, dass Jessie und er ahnungslos in ein Netz von Drogen- und Waffenhandel auf dem Balkan verstrickt sind, ist es schon zu spät.

Anna Thalbach hat alles im Repertoire, was an Juli Zehs Romandebüt so sehr fasziniert: Tempo, Spannung, Rausch, Wut, Erotik, Verbitterung. Ein ganz besonderes Hörbuch, spannend und verstörend bis zum Ende.
Autorenporträt
Juli Zeh, 1974 in Bonn geboren, Jurastudium in Passau und Leipzig, Studium des Europa- und Völkerrechts. Längere Aufenthalte in New York und Krakau. Ihr Roman "Adler und Engel" (2001) wurde zu einem Welterfolg und ist mittlerweile in 24 Sprachen übersetzt. Juli Zeh wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem "Deutschen Bücherpreis" (2002), dem "Rauriser Literaturpreis" (2002), dem "Hölderlin-Förderpreis" (2003), dem "Ernst-Toller-Preis" (2003), dem "Carl-Amery-Literaturpreis" (2009) und dem Gerty-Spies-Literaturpreis der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz (2009). 2013 wurde sie mit dem"Thomas Mann Preis" für ihr "vielfälgiges Prosawerk" geehrt, 2014 mit dem "Hoffmann-von-Fallersleben-Preis" für zeitkritische Literatur. Juli Zeh lebt in Leipzig.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.10.2001

Verkokste Roadshow
Juli Zeh zieht mit ihrer Studentenbude um / Von Matthias Rüb

Der Plot? Nicht leicht zu referieren, denn Juli Zehs Debütroman ist kein einfach so dahererzähltes Buch, wie es jeder schreiben könnte, der etwas zu erzählen hat. Die Personen? Nicht leicht zu beschreiben, denn "Adler und Engel" ist ein Roman mit extra starkem Expressivitätsfaktor, bei dem es der Autorin nicht so sehr auf die Eigenschaften der Protagonisten, sondern auf ihre Metaphernergüsse ankommt.In dem Roman geht es um ungefähr vier Hauptpersonen, von denen zwei zu dem Zeitpunkt, als die Erzählung einsetzt, schon nicht mehr am Leben sind. Der Ich-Erzähler heißt Max, ist 33 Jahre alt und ein Jurist, der sich irgendwann einmal auf Völkerrecht verstanden haben soll. Eigentliche Hauptperson ist aber Jessie, ein elfenhaftes Wesen, das den originellen Einfall hat, sich im Alter von 28 Jahren während eines Telefonats mit Max eine Kugel in den Kopf zu schießen. Das nimmt Max so schwer mit, daß er seinen ohnedies beträchtlichen Kokainkonsum noch mal kräftig steigert und eigentlich gar nicht mehr leben will. Dritte im Bunde ist Clara, die in Wahrheit Lisa heißt und neben ihrer Arbeit als Nachtmoderatorin bei einer Radiostation ihre Diplomarbeit in Psychologie schreiben will - und zwar über Maxens und Jessies Geschichte. Dann ist da noch Shershah, ein iranischer Botschaftersprößling, der Jessie schon zu Internatszeiten flachgelegt hat. Auch Shershah kommt irgendwann gewaltsam zu Tode. Jedenfalls lebt er nicht mehr, als die Erzählung einsetzt.

Das ist etwa acht Wochen nach dem Selbstmord von Jessie. Lisa alias Clara kommt ins Spiel, weil der verzweifelte Max sie in ihrer Nacht- und Sorgensendung angerufen hat, um sich emotional auszukotzen (es wird viel gekotzt in Juli Zehs Buch). Die Moderatorin fordert Max auf, seine Geschichte auf Tonband zu sprechen, weil sie diese als Diplomarbeit bei ihrem Psychologieprofessor einreichen will. Die schwierige Beziehung zwischen Max und Clara ist der Rahmen, in den die Vergegenwärtigung der sonderbaren Abenteuer der Internatsfreunde Max, Jessie und Shershah eingebettet ist. Die haben sich von Jessies Vater Herbert, einem Drogenbaron, als Kuriere mißbrauchen lassen. Max und Clara machen sich von Leipzig nach Wien auf, wo die "eingerahmte" Erzählung ein paar Jahre zuvor gespielt hat. Der böse Herbert hat mit Maxens ehemaligem Arbeitgeber in Wien, dem Chef einerAnwaltskanzlei namens Rufus, gemeinsame Sache mit serbischen Kriminellen beim Drogenschmuggel gemacht. Irgendwann ist das Buch dann aus.

Klingt kompliziert, nicht? Die Konstruktion der Rahmenerzählung ist ebenso bemüht, wie die Sprachfertigkeiten der Autorin begrenzt sind. Der Erzählhabitus kommt zwar obercool daher. Doch in Wahrheit ist die von Metaphern geradezu überwucherte Sprache ungelenk bis peinlich. Zum Beispiel wenn es bei tüchtigem Regen heißt: "Der Weg vom Taxi bis zu meiner Haustür genügt, um mich vollkommen durchnässen zu lassen." Oder, verschärft expressiv: "Von draußen preßt die Nacht ihre glatte schwarze Haut gegen die Fensterscheibe." Wenn es irgendwo "heiß und stickig" ist, muß zur Erklärung "wie in einem Gewächshaus" kommen. Originell!

Immerhin konsequent, daß in der verschwitzten Attitüde des Auf-der-Höhe-der-Zeit-Seins auch die Personen bloß Schablonen sind, ohne Konturen und glaubwürdige Motivation. Vollends kindisch aber sind die beliebigen Anspielungen auf die Kriege im ehemaligen Jugoslawien, die von der Autorin eingestreut werden. Einer der Drogendealer, mit denen Herbert und Rufus zusammengearbeitet haben, war der serbische Kriegsverbrecher Arkan. Der, so heißt es, habe sich einmal mit dem britischen Kriegsreporter "Marc Bell" getroffen, der in Wahrheit Martin Bell heißt. Die letzten Konzentrationslager in Bosnien wurden nach Ansicht der Autorin 1997 "aufgelöst". Zu der Zeit war der Krieg schon zwei Jahre vorbei, und Lager gab es längst keine mehr. Wer's mit der Sprache nicht so genau nimmt, schludert auch gerne beim Inhalt.

Der Roman "Adler und Engel" ist, mit einem Wort, spießig. Ein Spießer ist jemand, der die Welt in ihren vielfältigen Ausgestaltungen immer nur auf sich selbst bezieht und jede Wahrnehmung in die engen Grenzen seines beschränkten Horizontes zwängt. Dem Spießer ist nichts fremd, weil er zur Erfahrung und Darstellung von Fremdem nicht in der Lage ist. Juli Zeh wurde 1974 als Tochter eines Juristen in Bonn geboren, hat wahrscheinlich ein Internat besucht, studierte auch selbst Jura - vor allem Europa- und Völkerrecht - und dürfte ein Praktikum bei einer internationalen Organisation in Wien gemacht haben. Dazu kam noch ein Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Leider kann der Leser alle diese Stationen anhand von Versatzstücken aus den Studienorten nachvollziehen. Schade um die Mühe. Aber vielleicht wird aus einer frühverspießerten Jungautorin noch eine ganz ordentliche Juristin.

Juli Zeh: "Adler und Engel". Roman. Verlag Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2001. 445 S., geb., 46,- DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Ein lässiger, mit freier Hand geschriebener Roman von großer poetischer Kraft.« Verena Auffermann / Süddeutsche Zeitung
»Zeitnah. Relevant. Dreckig. Psycho. Komplex. Intensiv. Gefährlich. Trifft mitten ins Hirn. So viel Warnung muss sein, der Rest ist ein literarischer Trip, der immer wieder den Atmen raubt.« Ira Panic / Hamburger Morgenpost
»Juli Zeh trifft nicht nur den Ton ihrer Generation - sie hält ihr in gewisser Weise auch den Spiegel vor.« Andrea Mühlberger / Bayerischer Rundfunk
»Adler und Engel ist ein perfekt gebauter, spannungs- geladener Schmöker.«
Stephan Maus / Frankfurter Rundschau
»Das Wunderkind der Saison heißt Juli Zeh.«
Andreas Nentwich / Neue Zürcher Zeitung
»Dies ist ein unglaubliches Buch: eine Liebesgeschichte ohne verlogene Romantik, ein Krimi ohne Aufklärungseifer, eine Drogengeschichte ohne moralische Verurteilung.« Ingrid Kirschey-Feix / Sächsische Zeitung
"Psychologisch und atmosphärisch dicht erzählt die examinierte Juristin Juli Zeh in ihrem Erstlingsroman eine dunkle und geheimnisvolle Geschichte über menschliches Handeln jenseits aller Logik. Die Schicksale des koksenden Völkerrechtlers und Osteuropa-Experten Max, der paranoiden Drogendealerin Jessie und der Radiomoderatorin Clara sind auf seltsame Weise miteinander verstrickt. Jessie, beschrieben als engelsgleiches Wesen, erschießt sich zu Beginn scheinbar grundlos während eines Telefonates mit ihrem Freund Max. In Rückblenden entfaltet sich das private Drama des Paares, welches sich im Verlauf des Romans wiederum als Teil einer großen politischen Intrige entpuppt. Die erst 26-jährige Berliner Autorin setzt eindrucksvoll wechselnde Stimmungen und verletzte Gefühle in Szene. Der Roman, mal Liebesgeschichte, mal Thriller, mal Krimi, bewegt sich in rasantem Tempo zwischen Gegenwart und Vergangenheit, mal zynisch, mal melancholisch, aber von der ersten bis zur letzten Seite beeindruckend und fesselnd. Auf weitere Werke von Juli Zeh darf man wirklich gespannt sein."
(www.parship.de)