Böse? - Jein. Nicht böse genug...
Dale McCarthy ist der neue Nachbar von Sarah und ihrem Mann Josh. Bereits kurz nach dessen Einzug in das Haus gegenüber hat Sarah unvorstellbare Albträume, die sie auch tagsüber verfolgen. Als sie eines Tages Blut an der Matratze und auf dem Boden entdeckt, hat
sie den Verdacht, dass diese schrecklichen Qualen nicht nur eingebildet sind...
Das klingt sehr…mehrBöse? - Jein. Nicht böse genug...
Dale McCarthy ist der neue Nachbar von Sarah und ihrem Mann Josh. Bereits kurz nach dessen Einzug in das Haus gegenüber hat Sarah unvorstellbare Albträume, die sie auch tagsüber verfolgen. Als sie eines Tages Blut an der Matratze und auf dem Boden entdeckt, hat sie den Verdacht, dass diese schrecklichen Qualen nicht nur eingebildet sind...
Das klingt sehr spannend! Die Idee hinter "Der Totenerwecker" gefällt mir sehr gut und hat sehr viel Potential. Die Vorstellung, jemand könnte die Fähigkeit haben seine Opfer von den Toten zu erwecken, um sie jederzeit wieder quälen zu können, öffnet die Grenzen der normalen Vorstellungskraft. Eine Teufelsgabe, die ganze Bände füllen könnte!
Leider liegt die Betonung hier auf "könnte". Die Story von "Der Totenerwecker" von Wrath James White beginnt vielversprechend - extrem. Die Fantasie des Lesers wird gleich zu Anfang derart angefeuert, dass man das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte. Für meinen Geschmack flachte diese aber viel zu schnell ab, wurde etwas zäh. Sarah wurde nervig, ihre Gedankengänge waren zeitweise unlogisch und nicht unbedingt nachvollziehbar. Die Mitte des Buches empfand ich eher langweilig. Ich habe mich öfter erwischt, als ich beim Lesen die Augen verdrehte und laut schnaufte. Zum Glück kam gegen Ende wieder mehr Spannung auf, es wurde wieder etwas blutiger und hatte dann wieder seinen Platz in der Horror-Reihe des Festa Verlag verdient.
Meine Meinung:
Das Buch war insgesamt ok bis gut, aber nicht sehr gut, der Mittelteil war für mich einfach zu holprig und passt nicht optimal zur Basis. Diesen hätte man meiner Meinung nach getrost weglassen (besser gesagt: stark kürzen) und durch blutigere Teile ersetzen können. Mehrere Geschichten zu Dale, seiner Vorgeschichte, weiteren Opfern und dergleichen hätten hier durchaus auch etwas mehr Abwechslung und mehr Spannung gebracht. Das Ende war für mich wieder passend und ist gut gelungen. Schlussendlich habe ich leider ein bisschen mehr von einem Horror-Titel erwartet, auch wenn das Buch durchaus lesenswert und prinzipiell gut geschrieben ist. Die Grundidee, Anfang und Ende des Buches haben meine Erwartungen vollständig erfüllt, die längeren "Sarah-Passagen" leider nicht - hierdurch ging viel Spannung und Leselust verloren. Aber das Buch wird definitiv in Erinnerung bleiben.