Steffen Kopetzky
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Steffen Kopetzky hat einen funkelnden Abenteuerroman geschrieben, der auf historischen Fakten beruht. Er folgt einer legendären Afghanistan-Expedition auf der 5000 Kilometer langen Reise und begegnet historischen Personen wie Lucien Camus, dem Vater von Albert, oder Alois Musil, auch genannt Musil von Arabien.Geheimexpedition des Deutschen Reichs an den Hindukusch: Nach einem Plan des Orientkenners Freiherr Max von Oppenheim ziehen sechzig Mann mit der Bagdadbahn, zu Pferd und auf Kamelen durch Wüsten und Gebirge. Das Ziel: den Emir von Afghanistan und die Stämme der Paschtunen im Namen des...
Steffen Kopetzky hat einen funkelnden Abenteuerroman geschrieben, der auf historischen Fakten beruht. Er folgt einer legendären Afghanistan-Expedition auf der 5000 Kilometer langen Reise und begegnet historischen Personen wie Lucien Camus, dem Vater von Albert, oder Alois Musil, auch genannt Musil von Arabien.
Geheimexpedition des Deutschen Reichs an den Hindukusch: Nach einem Plan des Orientkenners Freiherr Max von Oppenheim ziehen sechzig Mann mit der Bagdadbahn, zu Pferd und auf Kamelen durch Wüsten und Gebirge. Das Ziel: den Emir von Afghanistan und die Stämme der Paschtunen im Namen des Islam zum Angriff auf Britisch-Indien zu bewegen.
Der junge Marinefunker Sebastian Stichnote liegt mit seinem Schiff vor der Küste Albaniens. Aus der Enge der Giesinger Gerberei seiner Brüder hat ihn das Fernweh hinaus auf See und zur vielstimmigen Funktechnik gezogen. Diese gibt ihm das Gefühl, mit dem ganzen Kosmos in Kontakt zu stehen. Als der Erste Weltkrieg beginnt, muss die unterlegene deutsche Flotte durchs Mittelmeer nach Konstantinopel fliehen. Stichnote hat es nach den ersten Seegefechten eilig, sein Schiff so schnell wie möglich zu verlassen und schließt sich als Funkoffizier einer geheimen Expedition nach Kabul an. Ihre Reise führt sie nach Syrien, Bagdad, Teheran, Isfahan und schließlich durch die persische Wüste. Am Ende hängt der Erfolg der Expedition von Stichnote ab, der mit allem brechen muss, was ihm einst heilig war.
Geheimexpedition des Deutschen Reichs an den Hindukusch: Nach einem Plan des Orientkenners Freiherr Max von Oppenheim ziehen sechzig Mann mit der Bagdadbahn, zu Pferd und auf Kamelen durch Wüsten und Gebirge. Das Ziel: den Emir von Afghanistan und die Stämme der Paschtunen im Namen des Islam zum Angriff auf Britisch-Indien zu bewegen.
Der junge Marinefunker Sebastian Stichnote liegt mit seinem Schiff vor der Küste Albaniens. Aus der Enge der Giesinger Gerberei seiner Brüder hat ihn das Fernweh hinaus auf See und zur vielstimmigen Funktechnik gezogen. Diese gibt ihm das Gefühl, mit dem ganzen Kosmos in Kontakt zu stehen. Als der Erste Weltkrieg beginnt, muss die unterlegene deutsche Flotte durchs Mittelmeer nach Konstantinopel fliehen. Stichnote hat es nach den ersten Seegefechten eilig, sein Schiff so schnell wie möglich zu verlassen und schließt sich als Funkoffizier einer geheimen Expedition nach Kabul an. Ihre Reise führt sie nach Syrien, Bagdad, Teheran, Isfahan und schließlich durch die persische Wüste. Am Ende hängt der Erfolg der Expedition von Stichnote ab, der mit allem brechen muss, was ihm einst heilig war.
Steffen Kopetzky, geboren 1971, ist Verfasser zahlreicher preisgekrönter Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Von 2002 bis 2008 war er künstlerischer Leiter der Theater-Biennale Bonn. Er lebt mit seiner Familie in seiner Heimatstadt Pfaffenhofen an der Ilm.
Produktdetails
- Verlag: Klett-Cotta
- 11. Aufl.
- Seitenzahl: 731
- Erscheinungstermin: 13. Februar 2015
- Deutsch
- Abmessung: 226mm x 154mm x 54mm
- Gewicht: 938g
- ISBN-13: 9783608939910
- ISBN-10: 3608939911
- Artikelnr.: 41864024
Herstellerkennzeichnung
Cotta'sche, J. G., Buchhandlung Nachfolger GmbH
Rotebühlstr. 77
70178 Stuttgart
www.klett-cotta.de
+49 (0711) 6672-1519
Ein eleganter Angriff aus dem Hinterhalt der Weltgeschichte
Steffen Kopetzky hat einen Roman über die deutsche Expedition nach Afghanistan im Kriegsjahr 1915 geschrieben. "Risiko" ist ein erstaunlicher Wurf.
Von Andreas Kilb
An einem Tag im Juli, in der Nähe eines verlassenen Dorfes am Rand der Iranischen Hochebene, erreicht der kaiserliche Marineleutnant Sebastian Stichnote den Tiefpunkt seiner Reise ins innere Asien. Seit langem opiumsüchtig, ist Stichnote einer Erscheinung, dem Phantom eines toten Kameraden, ins Innere eines verlassenen Bleibergwerks gefolgt und hat dort eine Flüssigkeit getrunken, die er für Milch hielt. Dann ist ihm eingefallen, dass er auch sein Pferd damit tränken könnte, er hat
Steffen Kopetzky hat einen Roman über die deutsche Expedition nach Afghanistan im Kriegsjahr 1915 geschrieben. "Risiko" ist ein erstaunlicher Wurf.
Von Andreas Kilb
An einem Tag im Juli, in der Nähe eines verlassenen Dorfes am Rand der Iranischen Hochebene, erreicht der kaiserliche Marineleutnant Sebastian Stichnote den Tiefpunkt seiner Reise ins innere Asien. Seit langem opiumsüchtig, ist Stichnote einer Erscheinung, dem Phantom eines toten Kameraden, ins Innere eines verlassenen Bleibergwerks gefolgt und hat dort eine Flüssigkeit getrunken, die er für Milch hielt. Dann ist ihm eingefallen, dass er auch sein Pferd damit tränken könnte, er hat
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seine Feldflasche gefüllt und sich auf den Rückweg gemacht. Aber da ist kein Rückweg. Stichnote läuft mal nach links und mal nach rechts, tastet sich durch Seitengänge, die immer enger werden, tappt stundenlang blindlings durch die Finsternis und gibt schließlich auf. Im Schneidersitz erwartet er sein Ende. Vor seinem geistigen Auge sieht er die Karawane weiterziehen, zu der er gehört, mit seinem Pferd am Zügel eines anderen. Da beginnt Stichnote zu beten. Er fleht den Christengott seiner Kindheit um Beistand an, dann den Gott des Islam, dann alle Heiligen und Toten. Aber nichts geschieht. "Wenn es eine Hölle gab, dann war er jetzt dort."
Es ist der Frühsommer 1915: Der Große Krieg, wie er jetzt schon heißt, geht in sein zweites Jahr. In Flandern ringen Deutsche und Engländer um den Frontbogen bei Ypern, in der Champagne stürmen die Franzosen vergeblich gegen die deutschen Stellungen an, in Polen dringen die Armeen der verbündeten Monarchen in Berlin und Wien nach ihrem Durchbruch bei Gorlice-Tarnow scheinbar unaufhaltsam gegen die Truppen des Zaren vor. Im Süden hat Italien den Mittelmächten den Krieg erklärt und lässt seine Soldaten auf Triest marschieren. Und im Osten Europas, auf der türkischen Halbinsel von Gallipoli, erleiden das Heer und die Flotte des Britischen Empire gerade eine der blutigsten Niederlagen ihrer Geschichte.
Zur gleichen Zeit bewegt sich eine knapp hundertköpfige deutsch-österreichische Expedition auf Pferden, Maultieren und Kamelen durch die von Russen und Engländern kontrollierten Wüstensteppen Persiens auf die afghanische Grenze zu. Ihr Auftrag lautet, Emir Habibullah, den Herrscher des Landes, in seiner Residenz in Kabul aufzusuchen und ihn und die mit ihm befreundeten Gebirgsstämme zum Dschihad gegen das britische Kolonialreich in Indien anzustiften. Die Expedition wird von Oskar Niedermayer geleitet, einem namhaften bayerischen Abenteurer und Artillerieoffizier. Niedermayer hat Sendschreiben von Kaiser Wilhelm II. und von Enver Pascha dabei, dem Kriegsminister des Osmanischen Reiches. Und einen indischen Prinzen, der seine Landsleute beim Aufstand gegen die Briten anführen soll. Und Satteltaschen voller Gold.
Historische Romane leben vom Staunen des Lesers darüber, dass es das alles tatsächlich gegeben hat, sie saugen Aha-Effekte an wie ein Kamin Zugluft. Auch die Niedermayer-Hentig-Expedition hat wirklich existiert, sie erreichte im Oktober 1915 Kabul und zog acht Monate später ohne greifbare Ergebnisse wieder ab. Auch das Attentat auf den Emir Habibullah, mit dem Steffen Kopetzky seinen Roman "Risiko" beginnen lässt, ist historisch belegt, nur dass es erst Anfang 1919 stattfand und nicht, wie Kopetzky suggeriert, drei Jahre zuvor. Aber Kopetzky braucht diese Zeitverschiebung, um den Helden seines Buches mit einem Paukenschlag auf die Bühne der Geschichte zu stellen. Dieser Held ist niemand anderes als der Marineoffizier Sebastian Stichnote.
Stichnote ist ein Wurf. Als Romanfigur zieht er die kürzeste erzählerische Linie zwischen zwei weit entfernten Punkten, den Geschehnissen in Kabul im Winter 1915/16 und dem Beginn des Krieges im Mittelmeer im September 1914. Als handelnder Charakter aber überbrückt er mühelos die Distanz eines ganzen Jahrhunderts - den Abstand zwischen den weltreisenden Super-Teutonen eines Karl May und den postmodernen Fiktionsträgern eines Daniel Kehlmann oder Umberto Eco. Stichnote hat etwas von beiden und zugleich einen ganz eigenen Ton, er ist Romantiker, Techniknarr, verträumter Anarchist und wilhelminischer Kommisskopf in einem. Als wir ihn kennenlernen, tut er als Funkobermaat auf dem kleinen Kreuzer "Breslau" Dienst, der im albanischen Hafen Durazzo liegt, um dem dortigen Fürsten Feuerschutz gegen Aufständische zu geben. Kaum aber hat er Landgang, verliebt er sich in eine glutäugige Albanerin, deren Brüder ihn in eine Bluttat verwickeln, so dass er als Mordzeuge auf dem eigenen Schiff untertauchen muss.
Der Kriegsausbruch tut ein Übriges. Die "Breslau" muss vor den stärkeren Schiffen der Briten in italienischen Häfen Schutz suchen, beschießt die französischen Kolonialtruppen in der algerischen Hafenstadt Bône und entkommt nach einer spektakulären Verfolgungsjagd durch das östliche Mittelmeer zusammen mit ihrem Admiralsschiff, der "Goeben", nach Konstantinopel. Dort werden die beiden Kreuzer alsbald unter neuen Namen der osmanischen Flotte einverleibt.
Das alles ist Geschichte: für Professoren, Sachbuchleser, Besucher historischer Ausstellungen. Ein Roman wie "Risiko" will die Türen zu dieser Expertenwelt für jedermann aufreißen. Dazu gehört die in diesem Genre unvermeidliche Liebesgeschichte (auch Eco kam nicht um sie herum), dazu gehört aber auch, jedenfalls auf dem Niveau, auf dem Steffen Kopetzky schreibt, die bildliche Reflexion, die Metapher, in der sich das Geschehen symbolisch verdichtet. Im "Namen der Rose" war es das Labyrinth der Klosterbibliothek, bei Kopetzky ist es das "Große Spiel", ein Brettspiel, in dem die Strategieübungen preußischer Offiziersschüler mit den Regelwerken des japanischen Go und des chinesischen Xingbing verschmelzen. Es geht dabei um die Weltherrschaft, und Sebastian Stichnote gewinnt eine Partie nach der anderen, weil er es versteht, auf Defensive statt auf Angriff zu setzen und seine Truppen im Osten zu konzentrieren, als hätte er Jörg Friedrichs Bücher und Aufsätze über den Ersten Weltkrieg gelesen. Aber auch der beste Spieler landet irgendwann auf dem Boden der Realität. In Kabul verzischt der Stoß ins Herz des britischen Kolonialreichs. Der Emir zögert, sich einer neuen, weit entfernten Schutzmacht zu verpflichten. Ein letztes Mal packt Stichnote, dem Orkus der Bleimine mit Glück entronnen, das Spielbrett aus und zeigt den zögernden Afghanen den Königsweg nach Indien. Dann entschließt er sich, den Ausgang der Geschichte in die eigene Hand zu nehmen. Der Erzähler Kopetzky packt ihm dafür noch ein privates Rachemotiv in die Satteltasche: Doppelt hält besser.
Steffen Kopetzky, Jahrgang 1971, hat vor dreizehn Jahren mit dem Schlafwagen-Opus "Grand Tour" Aufsehen erregt und seither wenig Schlag bei den Kritikern gehabt. Postmoderne Spielerei, Prosa-Muskelspiele, narrative Verzettelung hielt man, nicht zu Unrecht, dem Roman "Der letzte Dieb" vor, und hätte er "Risiko" nach dem verwirrenden und eben darum so verlockenden Muster des "Großen Spiels" gestrickt, müsste man diesem Buch wohl Ähnliches attestieren. Aber Kopetzky, der inzwischen als Kulturreferent in seinem Geburtsort Pfaffenhofen amtiert, hat sich vom radikalen Schick seiner frühen Jahre verabschiedet. In "Risiko" trägt die Sprache die Erzählung, statt eigene Pirouetten zu drehen, und die Geschichte folgt den Stationen von Stichnotes Reise, statt irgendwo abseits zu mäandrieren. Selbst das Fiktive ist nicht weit hergeholt: Den Namen Stichnote hat er aus einer Todesanzeige, die im Wikipedia-Eintrag für den Kreuzer "Goeben" nachzulesen ist, und Brettspiele um die Weltmacht spielten schon die alten Preußen.
Das heißt nicht, dass es in "Risiko" nicht auch verunglückte Sätze gäbe wie den von der Schiffsbesatzung, die sich "wie ein Gallert aus Pflicht und Leidenschaft in jede Ritze" ihres Kreuzers gießt. Aber für einen historischen Roman aus Deutschland gelingt diesem Buch etwas Erstaunliches: eine auf wahren Ereignissen fußende Geschichte zu erzählen, die man bis zur letzten von gut siebenhundert Seiten mit Spannung liest, ohne sich tanjakinkelmäßig bespaßt zu fühlen. Diese Balance von Handwerk und Substanz ist selten. Nicht nur in der deutschen Literatur. Aber hier ganz besonders.
Steffen Kopetzky: "Risiko". Roman.
Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2015. 731 S., geb., 24,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es ist der Frühsommer 1915: Der Große Krieg, wie er jetzt schon heißt, geht in sein zweites Jahr. In Flandern ringen Deutsche und Engländer um den Frontbogen bei Ypern, in der Champagne stürmen die Franzosen vergeblich gegen die deutschen Stellungen an, in Polen dringen die Armeen der verbündeten Monarchen in Berlin und Wien nach ihrem Durchbruch bei Gorlice-Tarnow scheinbar unaufhaltsam gegen die Truppen des Zaren vor. Im Süden hat Italien den Mittelmächten den Krieg erklärt und lässt seine Soldaten auf Triest marschieren. Und im Osten Europas, auf der türkischen Halbinsel von Gallipoli, erleiden das Heer und die Flotte des Britischen Empire gerade eine der blutigsten Niederlagen ihrer Geschichte.
Zur gleichen Zeit bewegt sich eine knapp hundertköpfige deutsch-österreichische Expedition auf Pferden, Maultieren und Kamelen durch die von Russen und Engländern kontrollierten Wüstensteppen Persiens auf die afghanische Grenze zu. Ihr Auftrag lautet, Emir Habibullah, den Herrscher des Landes, in seiner Residenz in Kabul aufzusuchen und ihn und die mit ihm befreundeten Gebirgsstämme zum Dschihad gegen das britische Kolonialreich in Indien anzustiften. Die Expedition wird von Oskar Niedermayer geleitet, einem namhaften bayerischen Abenteurer und Artillerieoffizier. Niedermayer hat Sendschreiben von Kaiser Wilhelm II. und von Enver Pascha dabei, dem Kriegsminister des Osmanischen Reiches. Und einen indischen Prinzen, der seine Landsleute beim Aufstand gegen die Briten anführen soll. Und Satteltaschen voller Gold.
Historische Romane leben vom Staunen des Lesers darüber, dass es das alles tatsächlich gegeben hat, sie saugen Aha-Effekte an wie ein Kamin Zugluft. Auch die Niedermayer-Hentig-Expedition hat wirklich existiert, sie erreichte im Oktober 1915 Kabul und zog acht Monate später ohne greifbare Ergebnisse wieder ab. Auch das Attentat auf den Emir Habibullah, mit dem Steffen Kopetzky seinen Roman "Risiko" beginnen lässt, ist historisch belegt, nur dass es erst Anfang 1919 stattfand und nicht, wie Kopetzky suggeriert, drei Jahre zuvor. Aber Kopetzky braucht diese Zeitverschiebung, um den Helden seines Buches mit einem Paukenschlag auf die Bühne der Geschichte zu stellen. Dieser Held ist niemand anderes als der Marineoffizier Sebastian Stichnote.
Stichnote ist ein Wurf. Als Romanfigur zieht er die kürzeste erzählerische Linie zwischen zwei weit entfernten Punkten, den Geschehnissen in Kabul im Winter 1915/16 und dem Beginn des Krieges im Mittelmeer im September 1914. Als handelnder Charakter aber überbrückt er mühelos die Distanz eines ganzen Jahrhunderts - den Abstand zwischen den weltreisenden Super-Teutonen eines Karl May und den postmodernen Fiktionsträgern eines Daniel Kehlmann oder Umberto Eco. Stichnote hat etwas von beiden und zugleich einen ganz eigenen Ton, er ist Romantiker, Techniknarr, verträumter Anarchist und wilhelminischer Kommisskopf in einem. Als wir ihn kennenlernen, tut er als Funkobermaat auf dem kleinen Kreuzer "Breslau" Dienst, der im albanischen Hafen Durazzo liegt, um dem dortigen Fürsten Feuerschutz gegen Aufständische zu geben. Kaum aber hat er Landgang, verliebt er sich in eine glutäugige Albanerin, deren Brüder ihn in eine Bluttat verwickeln, so dass er als Mordzeuge auf dem eigenen Schiff untertauchen muss.
Der Kriegsausbruch tut ein Übriges. Die "Breslau" muss vor den stärkeren Schiffen der Briten in italienischen Häfen Schutz suchen, beschießt die französischen Kolonialtruppen in der algerischen Hafenstadt Bône und entkommt nach einer spektakulären Verfolgungsjagd durch das östliche Mittelmeer zusammen mit ihrem Admiralsschiff, der "Goeben", nach Konstantinopel. Dort werden die beiden Kreuzer alsbald unter neuen Namen der osmanischen Flotte einverleibt.
Das alles ist Geschichte: für Professoren, Sachbuchleser, Besucher historischer Ausstellungen. Ein Roman wie "Risiko" will die Türen zu dieser Expertenwelt für jedermann aufreißen. Dazu gehört die in diesem Genre unvermeidliche Liebesgeschichte (auch Eco kam nicht um sie herum), dazu gehört aber auch, jedenfalls auf dem Niveau, auf dem Steffen Kopetzky schreibt, die bildliche Reflexion, die Metapher, in der sich das Geschehen symbolisch verdichtet. Im "Namen der Rose" war es das Labyrinth der Klosterbibliothek, bei Kopetzky ist es das "Große Spiel", ein Brettspiel, in dem die Strategieübungen preußischer Offiziersschüler mit den Regelwerken des japanischen Go und des chinesischen Xingbing verschmelzen. Es geht dabei um die Weltherrschaft, und Sebastian Stichnote gewinnt eine Partie nach der anderen, weil er es versteht, auf Defensive statt auf Angriff zu setzen und seine Truppen im Osten zu konzentrieren, als hätte er Jörg Friedrichs Bücher und Aufsätze über den Ersten Weltkrieg gelesen. Aber auch der beste Spieler landet irgendwann auf dem Boden der Realität. In Kabul verzischt der Stoß ins Herz des britischen Kolonialreichs. Der Emir zögert, sich einer neuen, weit entfernten Schutzmacht zu verpflichten. Ein letztes Mal packt Stichnote, dem Orkus der Bleimine mit Glück entronnen, das Spielbrett aus und zeigt den zögernden Afghanen den Königsweg nach Indien. Dann entschließt er sich, den Ausgang der Geschichte in die eigene Hand zu nehmen. Der Erzähler Kopetzky packt ihm dafür noch ein privates Rachemotiv in die Satteltasche: Doppelt hält besser.
Steffen Kopetzky, Jahrgang 1971, hat vor dreizehn Jahren mit dem Schlafwagen-Opus "Grand Tour" Aufsehen erregt und seither wenig Schlag bei den Kritikern gehabt. Postmoderne Spielerei, Prosa-Muskelspiele, narrative Verzettelung hielt man, nicht zu Unrecht, dem Roman "Der letzte Dieb" vor, und hätte er "Risiko" nach dem verwirrenden und eben darum so verlockenden Muster des "Großen Spiels" gestrickt, müsste man diesem Buch wohl Ähnliches attestieren. Aber Kopetzky, der inzwischen als Kulturreferent in seinem Geburtsort Pfaffenhofen amtiert, hat sich vom radikalen Schick seiner frühen Jahre verabschiedet. In "Risiko" trägt die Sprache die Erzählung, statt eigene Pirouetten zu drehen, und die Geschichte folgt den Stationen von Stichnotes Reise, statt irgendwo abseits zu mäandrieren. Selbst das Fiktive ist nicht weit hergeholt: Den Namen Stichnote hat er aus einer Todesanzeige, die im Wikipedia-Eintrag für den Kreuzer "Goeben" nachzulesen ist, und Brettspiele um die Weltmacht spielten schon die alten Preußen.
Das heißt nicht, dass es in "Risiko" nicht auch verunglückte Sätze gäbe wie den von der Schiffsbesatzung, die sich "wie ein Gallert aus Pflicht und Leidenschaft in jede Ritze" ihres Kreuzers gießt. Aber für einen historischen Roman aus Deutschland gelingt diesem Buch etwas Erstaunliches: eine auf wahren Ereignissen fußende Geschichte zu erzählen, die man bis zur letzten von gut siebenhundert Seiten mit Spannung liest, ohne sich tanjakinkelmäßig bespaßt zu fühlen. Diese Balance von Handwerk und Substanz ist selten. Nicht nur in der deutschen Literatur. Aber hier ganz besonders.
Steffen Kopetzky: "Risiko". Roman.
Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2015. 731 S., geb., 24,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Im Namen des Islam, ein deutscher Dschihad gewissermaßen. Es ist ein wilder Plot - und historisch verbürgt, wie fast alles, was Steffen Kopetzky in seinem wunderbaren Roman erzählt - über 700 Seiten, gefüllt mit erstaunlichem Wissenswerten. ... Kopetzky ist ein brillant geschriebener Roman gelungen, ein Roman über fast alles. Ihr Leser: Wenn ihr versinken wollt, bis über die Ohren - springt hinein!" -- Stephan Draf, STERN, 26.2.2015
"Ein virtuoses Spiel mit der Geschichte." -- Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung, 20.2.2015
"Die abenteuerlichste Lektüreerfahrung, die man dieses Frühjahr machen kann. Ein Page-Turner par Excellence!" -- Thomas Böhm, Radio Eins, 26.2.2015
"Eine abenteuerliche Zeitreise zum Anfang des
"Ein virtuoses Spiel mit der Geschichte." -- Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung, 20.2.2015
"Die abenteuerlichste Lektüreerfahrung, die man dieses Frühjahr machen kann. Ein Page-Turner par Excellence!" -- Thomas Böhm, Radio Eins, 26.2.2015
"Eine abenteuerliche Zeitreise zum Anfang des
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Ersten Weltkriegs." -- Knut Cordsen, Bayern 2 "Diwan", 21.2.2015
"Ein gewaltiges Epos!" -- Südkurier, 21.2.2015
"Der Krieg, der geheime Plan, Strategen, Spieler, Spione, Liebende, Geschäftemacher, Visionäre, Berichterstatter, Glücksritter: All das verwebt Steffen Kopetzky in höchster literarischer Qualität zu einer abenteuerlichen Expedition, die den Leser mehr als 700 Seiten lang fesselt." -- Anja Witzke, Donaukurier, 20.2.2015
"Dieser Roman hat das Zeug zum Bestseller: "Risiko" von Steffen Kopetzky lässt den Leser von einem Abenteuer ins nächste stürzen, dabei basiert der gesamte Inhalt auf tatsächlichen Ereignissen, die aber so fantastisch sind, dass sie kein Autor besser erfinden könnte." -- Erhard Obermeyer, Westfälische Nachrichten, 23.2.2015
"Ein gewaltiges Epos!" -- Südkurier, 21.2.2015
"Der Krieg, der geheime Plan, Strategen, Spieler, Spione, Liebende, Geschäftemacher, Visionäre, Berichterstatter, Glücksritter: All das verwebt Steffen Kopetzky in höchster literarischer Qualität zu einer abenteuerlichen Expedition, die den Leser mehr als 700 Seiten lang fesselt." -- Anja Witzke, Donaukurier, 20.2.2015
"Dieser Roman hat das Zeug zum Bestseller: "Risiko" von Steffen Kopetzky lässt den Leser von einem Abenteuer ins nächste stürzen, dabei basiert der gesamte Inhalt auf tatsächlichen Ereignissen, die aber so fantastisch sind, dass sie kein Autor besser erfinden könnte." -- Erhard Obermeyer, Westfälische Nachrichten, 23.2.2015
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Karl May de luxe bekommt Angela Leinen bei Steffen Kopetzky. Das ist ihr zu wenig. Dass der Autor eine der Hauptquellen seiner Abenteuergeschichte nicht nennt (Oskar Niedermayers Expeditionsbericht "Unter der Glutsonne Irans"), kann ihm die Rezensentin knapp verzeihen. Die seichten Pappkameraden im Buch und dass der Autor auf 730 Seiten über das Menschenbild der beschriebenen Zeit nicht hinauskommt, macht Leinen allerdings ungehalten. Gimmicks, wie eine frühe Coca-Cola-Verkostung oder ein Fußballspiel Fenerbahce - Galatasaray können sie kaum besänftigen. Was der Autor eigentlich erzählen möchte, bleibt ihr bis zum Schluss ein Rätsel.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Eine der atemberaubendsten Lektüren in diesem Jahr ... Mich hat "Risiko" in einen regelrechten Leserausch versetzt.« Denis Scheck, ARD Druckfrisch, 10.5.2015 »Das im besten Sinne abenteuerlichste Lektüreerlebnis, das man seit langem in der deutschen Gegenwartsliteratur machen konnte, verdanken wir Steffen Kopetzky und seinem Roman "Risiko".« Thomas Böhm, Radio Eins "Der schöne Morgen", 21.12.2015 »Steffen Kopetzky ist mit diesem Roman Seltenes gelungen: großes Kino in Prosa.« Andreas Weber, Die Presse, 24.10.2015 »Steffen Kopetzky ist der Kunsthandwerker unter den deutschen Autoren. In "Risiko" zeigt er sein Können mit enormer Recherche, historischen Fakten, kulturgeschichtlichen Querverweisen und überbordender Fantasie.« Cicero, August
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2015 »Ein deutschsprachiger Geschichts- und Abenteuerroman, ungemein intelligent und klug verzahnt mit der Gegenwart, geradezu hemmungslos unterhaltsam und spannend noch dazu. Wann findet man so etwas schon einmal?« Christoph Schröder, Der Tagesspiegel, 26.4.2015 »Mit "Risiko" ist Kopetzky ein ebenso komplexes wie famoses Werk gelungen. Ein Bildungs- und Abenteuerroman im besten Sinne.« Andreas Förster, Frankfurter Rundschau, 19.6.2015 »Glänzend geschriebener Roman, der zugleich Abenteuergeschichte und weltpolitische Chronik ist, Genre-Literatur und kulturgeschichtliche Abhandlung. Eine Kreuzung aus Karl May und Tausendundeiner Nacht -prall, überbordend, ironisch, lehrreich.« Jobst-Ulrich Brand, Focus, 9.5.2015 »Risiko - ein veritabler Abenteuerroman, mit barocker Erzähllust geschrieben, vielleicht ein Erbe des Günter Grass.« Hajo Steinert in "Büchermarkt", Deutschlandfunk, 27.4.2015 »Die Virtuosität des Erzählens von Kopetzky, so verwegen mit einem historischen Stoff umzugehen, so literarisch, das habe ich selten so gelesen, das ist eine unglaublich sprach- und bildmächtige Prosa. Ich bin sehr dankbar für dieses lehrreiche und unglaublich spannende Buch.« Melanie Weidemüller in "Büchermarkt", Deutschlandfunk, 27.4. 2015 »Man denkt Seite für Seite an die Gegenwart, ohne dass der Autor Spuren legt, und man kapiert, dass all das, was wir heute als Realität erleben, damals als Basis angelegt worden ist. Die ganze Aufteilung des Orients, so wie er heute daliegt, ist in diesen Jahren vorbereitet worden und Kopetzky führt uns noch mal in dieses wilde, ganz und gar unaufgeteilte und von den Kolonialmächten bestimmte Gebiet.« Walter van Rossum in "Büchermarkt", Deutschlandfunk, 27.4.2015 »RISIKO ist eine Alternativgeschichte für ein geglücktes 20. Jahrhundert. Atemberaubend - ein moderner Abenteuerroman. Wenn Sie Karl May gelesen haben, wenn Sie Lawrence von Arabien im Kino gesehen haben, das ist das Romanpendant dazu. Lange nicht mehr ein so eigenwilliges Buch gelesen in der deutschen Gegenwartsliteratur wie RISIKO von Steffen Kopetzky. Der traut sich wirklich was.« Denis Scheck, ARD Druckfrisch, 12.3.2015 »Ein welthistorisches Gedankenexperiment.« Georg Diez, Spiegel Online, 13.3.2015 »RISIKO ist ein erstaunlicher Wurf. ... Diesem Buch gelingt etwas Erstaunliches: eine auf wahren Ereignissen fußende Geschichte zu erzählen, die man bis zur letzten von gut siebenhundert Seiten mit Spannung liest. ... Diese Balance von Handwerk und Substanz ist selten.« Andreas Kilb, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7.3.2015 »Steffen Kopetzky ist etwas ziemlich Rares geglückt: er hat einen Roman geschrieben, der zwar auf historischen Begebenheiten fußt, sich aber durch eine perfekte Mischung aus Fakten und Fiktion in einen vielschichtigen, farbenfrohen Kosmos verwandelt, den man nach 727 Seiten nur ungern wieder verlässt.« Sabine Reithmaier, Süddeutsche Zeitung, 25.3.2015 »Ein dicker, sauber recherchierter, toll geschriebener historischer Roman... Ein Lese-Fest« Welt am Sonntag Kompakt, 2.8.2015 »Dieses Buch ist die Wiederauferstehung des deutschen Abenteuerromans im grossen souveränen Stil.« Salve, August/September 2015 »Was für ein Stoff: der Dschihad als deutsche Kriegslist, angezettelt vom Auswärtigen Amt in Berlin; die islamische Weltrevolution, ursprünglich made in Germany... Kopetzky organisiert seinen gewaltigen Erzählstoff im Karawanen-Rhythmus.« Sigrid Löffler, Salzburger Nachrichten, 30.5.2015 »Ein Roman, der, ohne sich unter sein Niveau zu begeben, viele Leser finden und zugleich Weltgeschichte nicht verniedlichen will. Steffen Kopetzky ist es vorzüglich gelungen, diese Balance zu halten. Sebastian Stichnote, den mutigen Funker, werden wir so schnell nicht vergessen.« Rainer Moritz, Neue Zürcher Zeitung, 4.6.2015 »Man kann ohne zu übertreiben davon sprechen, dass der Autor ein modernes Pendant zum berühmten Lawrence von Arabien geschrieben hat.« Thomas Mahr, Lesart, Juli 2015 »Nicht zuletzt inszeniert Kopetzky in seinem wunderbaren Roman ein großes historisches Wetterleuchten.« Gabriele Weingartner, Literaturblatt für Baden-Württemberg, Juli/August 2015 »Steffen Kopetzky hat mit diesem Roman ein großes Stück Literatur geschaffen.« Alexander Nortrup, Sonntag, 22.3.2015 »In der Verknüpfung unterschiedlicher Lebensläufe und geschichtlicher Ereignisse erweist sich der Roman als brillant komponiert.« Shirin Sojitrawalla, Deutschlandfunk, 22.3.2015 »Im Namen des Islam, ein deutscher Dschihad gewissermaßen. Es ist ein wilder Plot - und historisch verbürgt, wie fast alles, was Steffen Kopetzky in seinem wunderbaren Roman erzählt - über 700 Seiten, gefüllt mit erstaunlichem Wissenswerten. ... Kopetzky ist ein brillant geschriebener Roman gelungen, ein Roman über fast alles. Ihr Leser: Wenn ihr versinken wollt, bis über die Ohren - springt hinein!« Stephan Draf, STERN, 26.2.2015 »Steffen Kopetzky ist mit seinem Roman Risiko ein betörend- mitreißender Abenteuerroman gelungen.« Thomas Hummitzsch, intellectures.de, 29. April 2015 »Ein virtuoses Spiel mit der Geschichte.« Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung, 20.2.2015 »Eine abenteuerliche Zeitreise zum Anfang des Ersten Weltkriegs.« Knut Cordsen, Bayern 2 "Diwan", 21.2.2015 »Ein spannendes Epos, bei dem man viel lernt über den Islam als Spielball der Weltpolitik. ... Kopetzky ist ein großartiger Erzähler. Seine Figuren sind glaubwürdig, er verliert nie die vielen Fäden aus dem Auge. RISIKO - für mich einer der besten historischen Romane seit langer Zeit.« Peter Twiehaus, ZDF Morgenmagazin, 3.3.2015 »Atmosphärisch dicht, spannend und was die Zustände in Afghanistan angeht, auch für heute, sehr erhellend. Der Roman enthält alles, was ein Abenteuerroman haben muss: einen Helden, eine Mission und natürlich eine große Liebe.« Stephan Schwammel, eschborner-stadtmagazin.de, 24.10.2016 »Es gibt kaum einen deutschen Autor, der das ganz große Rad so elegant dreht wie Steffen Kopetzky.« Stefan Möller, Leo - Das Anhalt-Magazin, Juni 2015 »Kopetzky führt Fakten und Fiktion zu einem fesselnden, die Weltgeschichte neu erzählenden Wüstenepos zusammen: spannend wie ein Thriller, davontragend wie ein Abenteuerroman.« Thomas Hummitzsch, TIP Berlin, März 2015 »Ein lesenswerter historischer Roman, der Tatsachen und Fiktion elegant miteinander verknüpft... Der Erste Weltkrieg in einer ganz anderen Weltgegend: Kopetzky gelingt es, diese Geschichte spannend und faktenreich zu erzählen.« Markus Schmitz, Südwest Presse, 6.5.2015 »Extrem kurzweilig und ohne moralisches Pathos geschrieben, mit ausgefeilten Charakteren bis in die Nebenfiguren.« kulturnews.de, 21.4.2015 »Ein faszinierender Hochseiltanz zwischen Fakten und Fiktion... Historisch fundiert, atmosphäresatt und ereignisprall schlägt dieser in zehnjähriger Arbeit entstandene Roman den Leser unwiderstehlich in Bann.« Hartmut Wilmes, Kölnische Rundschau, 9.4.2015 »Was für ein Abenteuerroman.« Donna, April 2015 »Ein gewaltiges Epos!« Südkurier, 21.2.2015 »Der Krieg, der geheime Plan, Strategen, Spieler, Spione, Liebende, Geschäftemacher, Visionäre, Berichterstatter, Glücksritter: All das verwebt Steffen Kopetzky in höchster literarischer Qualität zu einer abenteuerlichen Expedition, die den Leser mehr als 700 Seiten lang fesselt.« Anja Witzke, Donaukurier, 20.2.2015 »Dieser Roman hat das Zeug zum Bestseller: "Risiko" von Steffen Kopetzky lässt den Leser von einem Abenteuer ins nächste stürzen, dabei basiert der gesamte Inhalt auf tatsächlichen Ereignissen, die aber so fantastisch sind, dass sie kein Autor besser erfinden könnte.« Erhard Obermeyer, Westfälische Nachrichten, 23.2.2015 »Der Roman ist nicht nur fesselnd und spannend, sondern auch weit mehr als ein oberflächliches Kriegs- und Abenteuer-Epos. Gut recherchiert und hintergründig zeigt der Autor, wie in Zentralasien alle Weltkriegsmächte das so genannte "Große Spiel" spielen. Jede Regierung verfolgt rücksichtslos ihre Interessen und schürt Konflikte, die uns bis heute beschäftigen. Dieser Mix inklusive einer guten Prise Humor macht "Risiko" zu einem unterhaltsamen und eben auch lehrreichen Roman.« Stephan Sprang, HR1, 10.3.2015 »Wenn Kopetzky bedrängende Visionen, einen Märchenerzähler, das Innere eines Schlachtkreuzers oder ein liebevolles Nomadenmädchen mit seinem Beschützerhund beschreibt, dann merkt man ein episches Können, das selten ist. Kopetzky hat, auch das ist unübersehbar, mir der Erschaffung dieser überaus reich gestalteten Romanwelt selbst ein gewaltiges Abenteuer bestanden - mit glücklichem Ausgang.« Rolf-Bernhard Essig, Literatur Aktuell, 2.3.2015
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Eine Geschichte die fantastischer kaum sein könnte und doch ist es eine wahre Geschichte. Sicherlich hat der Autor vieles rund herum ausgeschmückt, so wie der Protagonist reine Erfindung ist, aber viele Namen, Orte und Handlungen sind wirklich so beteiligt gewesen.
Auf den acht CDs mit …
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Eine Geschichte die fantastischer kaum sein könnte und doch ist es eine wahre Geschichte. Sicherlich hat der Autor vieles rund herum ausgeschmückt, so wie der Protagonist reine Erfindung ist, aber viele Namen, Orte und Handlungen sind wirklich so beteiligt gewesen.
Auf den acht CDs mit 563 Minuten Laufzeit handelt es sich um eine gekürzte Fassung, was manchmal zu merken ist, mich jetzt allerdings nicht gestört hat, denn nach wenigen Sekunden hatte ich den Faden immer wieder gefunden.
Zum besseren Verständnis und gerade am Anfang sinnvoll ist das Personenverzeichnis welches der CD Box beiliegt.
Der erfunden Protagonist passt wunderbar in die reale Handlung hinein und ist sehr anschaulich und gut dargestellt. Er wirkt wie aus dem richtigen Leben gegriffen.
Der Sprecher Frank Stöckle haucht dem Hörbuch Leben ein, auch wenn ich mich gerade am Anfang an den Erzählstil ein wenig gewöhnen musste.
Fazit: Ein gelungenes Hörbuch, das die gute Handlung mit einem auf die Dauer überzeugenden Sprecher vereint.
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Bei dem Namen Risiko, dachte ich zuerst an eines meiner liebsten Brettspiele und was soll ich sagen, die blauen und roten Würfel aus meinem Risikospiel hatten auch dort eine mehr oder weniger völkerverbindende Wirkung, denn beim zusammen spielen lernt man sich ja auch …
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Rezension :
Bei dem Namen Risiko, dachte ich zuerst an eines meiner liebsten Brettspiele und was soll ich sagen, die blauen und roten Würfel aus meinem Risikospiel hatten auch dort eine mehr oder weniger völkerverbindende Wirkung, denn beim zusammen spielen lernt man sich ja auch kennen.
Aber das Buch erzählt von der Orientexpedition nach einer Idee von Freiherr Max von Oppenheim. Man wandert mit dem mehr oder weniger tragischen Helden Sebastian Stichnote, einem Funker des Kreuzers Breslau die 5000 Kilometer langen Reise. Er ist mit Leib und Seele Funker und ist eigentlich durch sein strategisches Denken bei dem Spiel Risiko zum Decksoffizier geworden.
Stichnote verliebt sich in eine Albanische Schönheit und nimmt auch gerade deswegen die Aufgabe an, da er hofft, dass er, wenn er die Expedition mit zum Erfolg führt, seine Geliebte schneller wieder in London treffen kann.
Man lernt in diesem Buch viel über die Türkei, Persien und Afghanistan. Ich habe mich des Öfteren dabei erwischt, wie ich eine Landkarte nehme und mir das alles einfach mal ansehe. Es sind alles irgendwie Länder, die man nicht so kennt oder die ich zumindest nicht so kenne.
Herr Kopetzky schafft es, einen an die Hand zu nehmen in eine Zeit, die ich irgendwie in meinem Geschichtsunterricht nie so richtig mitbekommen habe. Da doch meistens die Deutsche Geschichte immer wieder im Unterricht auf den 2. Weltkrieg beschränkt wird. Wenn der 1. Weltkrieg behandelt wird, dann auch wieder als Schwerpunkt die Schlachtfelder um Verdun.
Und Herr Kopetzky schafft es immer wieder, mich neugierig zu machen, mag es die Bagdadbahn sein, von der man vielleicht etwas gehört hat aber mehr auch nicht, oder aber immer wieder seine eindringlichen Beschreibungen, wie es für Stichnote war, wenn er Züge voller Soldaten gesehen hat.
Der Roman zeigt immer wieder Dinge auf, wo ich vorher sagen musste „wusste ich nicht“. Auch leidet man immer wieder mit. Kopetzky schafft es, einen durch die Salzwüste mitzunehmen.
Ich könnte immer weiter und weiter erzählen, was mich an dem Roman mitgenommen und interessiert hat.
Für mich ist es einfach ein Roman, welchen man als Deutscher einfach mal lesen sollte. Wobei ich einfach sagen muss, man sollte sich Zeit nehmen. Dieser Roman ist es einfach wert, dass man sich mehr oder weniger einschließt mit einem Nachschlagewerk, Landkarten und allem was man noch braucht; etwas zu essen, zu trinken, denn man bekommt alleine schon Durst beim Durchqueren der Wüsten.
Man lernt einiges über die Denkweisen der Moslems und andere Länder. Ich kann nur sagen, es ist einer der Romane, die einen einfach immer wieder zum Nachdenken anleiten, aber auch fesseln, wenn man es schon fertig gelesen hat.
Ich erwische mich noch immer, dass ich bestimmte Dinge noch einmal nachschlagen will. Für mich ist es einfach ein außergewöhnliches Buch, wovon ich gerne mehr haben möchte.
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Es lebe der Zufall
Mit dem Namen eines auf Clausewitz zurückgehenden, militärischen Strategiespiels deutet der Roman «Risiko» von Steffen Kopetzky auf sein Thema hin. Es handelt sich um die wie ein Hasardspiel anmutende Afghanistan-Expedition der Mittelmächte …
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Es lebe der Zufall
Mit dem Namen eines auf Clausewitz zurückgehenden, militärischen Strategiespiels deutet der Roman «Risiko» von Steffen Kopetzky auf sein Thema hin. Es handelt sich um die wie ein Hasardspiel anmutende Afghanistan-Expedition der Mittelmächte Deutschland und Österreich zu Beginn des Ersten Weltkriegs, die es als ‹Niedermayer-Hentig-Expedition› tatsächlich gegeben hat. Angeregt dazu wurde der Autor, wie er im Interview erklärte, durch das Buch «East of Constantinople» von Peter Hopkins, in dem er ein Foto von Oskar von Niedermayer in Kabul entdeckte, der darauf aussah «wie aus einem Karl-May-Roman entsprungen». Das reale historische Geschehen ist hier fiktional angereichert zu einem dickleibigen Abenteuerroman, der vor allem durch seine Gutmenschen und sein Draufgängertum an den mit Abstand auflagestärksten deutschen Schriftsteller aller Zeiten erinnert, Kara Ben Nemsi lässt grüßen!
Als junger, aus München stammender Marinefunker erlebt Sebastian Stichnote den Kriegsbeginn im Mittelmeer auf dem Kleinen Kreuzer ‹Bremen›, der vor der britischen Übermacht nach Konstantinopel fliehen muss und dort umgeflaggt in die Kriegsmarine der neutralen Türkei eingegliedert wird. Der technisch gewiefte Funker schließt sich daraufhin einer geheimen Expedition nach Kabul an, deren Ziel es ist, den Emir von Afghanistan zum Kriegseintritt gegen die Engländer zu bewegen. Im Ringen um die Vorherrschaft der Großmächte in Zentralasien geht der in Berlin ausgeheckte Plan davon aus, man könne die islamischen Völker dort zum Dschihad aufhetzen, zum Heiligen Krieg, um dadurch endlich die Vormacht der Briten zu brechen. Die 5000 Kilometer lange Reise der anfangs knapp hundertköpfigen Expedition führt sie vom Bosporus zunächst mit der Eisenbahn quer durch das Osmanische Reich über Aleppo nach Bagdad und von dort als Karawane über Isfahan und durch die Kewir-Wüste in Persien an den Hindukusch, nach Kabul.
Stichnote als Held der Geschichte ist der unangefochtene Großmeister des als Metapher für den gesamten Roman dienenden, militärischen Strategiespiels um die Weltherrschaft. Im Laufe der Expedition muss er seine schweren Funkgeräte zurücklassen und auf seine Brieftauben zurückgreifen, mit denen er Berichte an die zurückgebliebene Etappe schickt. Bei seinem im Prolog geschilderten Mordanschlag fungiert ein von ihm aufgelassener, weißer Jagdfalke als Startsignal. Man merkt dem Roman an solchen Details eine sorgfältige, umfassende Recherchearbeit an, deren Ergebnisse in dieses überreiche narrative Gemenge aus Fakten und Fiktion einfließen. «Risiko» enthält alle Zutaten für einen unterhaltsamen Roman, zu denen hier zuvorderst natürlich die Abenteuerlust gehört. Aber auch Verrat, Missgunst, Kameradschaft, Strapazen, Rückschläge, Beinahe-Katastrophen, Kämpfe und unzählige andere Ereignisse gehören zu diesem üppigen Erzählkosmos. Wirklich ganz am Rande dieser ansonsten ziemlich alkoholseligen, archetypischen Männerwelt, als geschickt eingebaute, erzählerische Klammer lediglich, gehört sogar die Liebe dazu. Sie führt denn auch prompt zu einem im Epilog verschämt angedeuteten, kitschigen Ende, - an den großen Kollegen aus Radebeul erinnernd.
Es hätte diesem Roman wirklich nicht geschadet, die maritime erste Hälfte einfach ganz wegzulassen und sich auf die Expedition als den eigentlichen Erzählstoff zu beschränken, für den es ja eine interessante historische Vorlage gibt. Sprachlich überzeugend ohne Schnörkel wird hier eine Geschichte erzählt, deren üppiger Plot sich in hemmungsloser Phantasie von Abenteuer zu Abenteuer stürzt und dabei ungeniert von den unwahrscheinlichsten Zufällen lebt. Ungebremst mäandernd muss hier selbst das allerkleinste Detail dann unbedingt auch noch erzählt werden, - vieles von dieser stofflichen Überfülle aber ist einfach nur störender, manchmal sogar ärgerlicher Ballast! Abenteuer liebende Leser werden ihren Spaß haben an diesem Roman, andere hingegen werden sich ziemlich langweilen oder entnervt abbrechen!
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Mitreissend...
Ein mitreissender Abenteuerroman um die Afghanistanexpedition des Deutschen Kaisserreiches im Ersten Weltkrieg ist dem routinierten Erzähler Kopetzky hier gelungen. Die Zutaten stimmen: Liebe, Exotik, Reisen. Und der abgerundete literaische Kuchen mundet gut...
Ein kleiner …
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Mitreissend...
Ein mitreissender Abenteuerroman um die Afghanistanexpedition des Deutschen Kaisserreiches im Ersten Weltkrieg ist dem routinierten Erzähler Kopetzky hier gelungen. Die Zutaten stimmen: Liebe, Exotik, Reisen. Und der abgerundete literaische Kuchen mundet gut...
Ein kleiner Kritikpunkt: Es fehlt ein Verzeicnis der handelnden Personen und der wichtigen Orte, das hilfreich gewesen wäre, gerade bei dem umfangreichen Stoff. Trotzdem ein großes Lesevergnügen, das sich auf jeden Fall lohnt.
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