Inhalt:
Fastenzeit, auch im Vatikan. Papst Petrus II. leidet, muss er doch auf seine geliebten Cornetti und andere Leckereien verzichten. Schwester Immaculata, seine resolute Haushälterin und „gute“ Seele in seinen Räumlichkeiten, hat da ein mehr als gestrenges Auge drauf. Und dann kommt sie auf
die glorreiche Idee, eine Arte Hausputz durchzuführen, auch auf dem geheimen „Flur der toten Päpste“,…mehrInhalt:
Fastenzeit, auch im Vatikan. Papst Petrus II. leidet, muss er doch auf seine geliebten Cornetti und andere Leckereien verzichten. Schwester Immaculata, seine resolute Haushälterin und „gute“ Seele in seinen Räumlichkeiten, hat da ein mehr als gestrenges Auge drauf. Und dann kommt sie auf die glorreiche Idee, eine Arte Hausputz durchzuführen, auch auf dem geheimen „Flur der toten Päpste“, wo private Dinge und Dinge, die noch geheimer als die privaten bleiben sollen, der vorangegangenen Päpste aufbewahrt werden.
Bei dieser Aktion finden sich geheimnisvolle Knochen, von denen Petrus glaubt, dass sie von seinem Namensgeber stammen. In freudiger Aufruhr beschließt er, diese heiligen Reliquien bei der Karfreitagsprozession durch im Colosseum zu präsentieren.
Alle Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, doch bei der Prozession fällt ein Schuss, die vatikan-eigene Fotografin fällt in die Tiefen des Colesseums und in den Wirren des Aufruhrs, der entsteht, entpuppen sich die Reliquien des heiligen Petrus als Fälschung.
Doch wer glaubt, dass ein Papst Petrus sich nun greinend mit seiner Schmach und Angst vor einem Anschlag auf sein eigenes Leben in die Tiefen seiner Gemächer zurückzieht, der liegt völlig falsch. Nein, er und seine Getreuen, sprich Immaculata, der getreue und scheue Francesco und die rassige, feurige Giulia, setzen alles daran, diesen vertrackten Fall zu lösen. Teilweise auch unter größter, eigener Lebensgefahr und mit äußerst pfiffigen Ideen.
Meine Meinung:
Habemus einen wunderbaren Papst!
Naja, zumindest in „Gloria!“.
Wie auch schon in Halleluja! hat das Autorenduo Alba-Chorin es auch bei Gloria! wieder verstanden, einfach wunderbare Figuren zu schaffen. Einen so unpäpstlichen Papst, wie es nur geht, so menschlich und liebenswürdig, dass man sich wünscht, ihn schnellstens auf den Balkon des Vatikans zu setzen, wenn man seiner habhaft würde. Eine Haushälterin mit einer verdammt rauen Schale, aber einem überraschend cleveren Kern und eigentlich einer Seele von Mensch. Einer überirdisch attraktiven Pressesprecherin, die aber niemanden an sich ran lässt. Und einen Privatsekretär, den man am liebsten an die Hand nehmen und durchs Leben führen möchte. Nicht vergessen möchte ich aber auch die oder den „Gegenspieler“ zu den Getreuen des Papstes. Einen Bösewicht, dem man nicht von 12 bis Mittag traut, dunkel, gefährlich. Doch bei aller Fantasie, diese Figuren erscheinen einem so lebensnah, als würden sie einem beim nächsten Urlaub in Rom (ein Traum!) über den Weg laufen. Oder auch über die Füße fahren, mit einer Vespa vielleicht, man weiß es nicht…
Ich gehöre zu den Fans dieses Papstes, ohne eine gläubige Christin zu sein, ohne mit Religion allzu viel zu tun zu haben. Aber das muss man bei diesen Geschichten auch gar nicht. Man muss nur Mensch sein, mit einer gehörigen Portion Humor, dann versteht man sich prima mit Petrus, der selber in meiner Vorstellung ganz ganz viele Lachfalten hat, weil er selbst viel Humor besitzt.
Die Geschichte ist teilweise atemberaubend, mit Wendungen und Verbindungen, die man zunächst nicht vermutet und das Ende ist versöhnlich (so viel sei verraten). Und ich hoffe, beten tu ich ja nicht, dass es ganz ganz bald einen weiteren Petrus-Roman gibt, es ist einfach so herzerfrischend, die Figuren wiederzusehen, im schönen Rom!