Was weiß man über seine Kinder? Solange sie klein sind, glaubt man alles zu wissen, in der Pubertät muß man bemerken, dass dem nicht so ist, und sind sie erst mal aus dem Haus, fangen sie tatsächlich an, ein geheimnisumwittertes, eigenes Leben zu führen. Dies ist die Ausgangslage, bei der die
Archäologin Louise Cantor ihr Entsetzen über den Tod ihres Sohnes zu verarbeiten hat. Henning Mankell…mehrWas weiß man über seine Kinder? Solange sie klein sind, glaubt man alles zu wissen, in der Pubertät muß man bemerken, dass dem nicht so ist, und sind sie erst mal aus dem Haus, fangen sie tatsächlich an, ein geheimnisumwittertes, eigenes Leben zu führen. Dies ist die Ausgangslage, bei der die Archäologin Louise Cantor ihr Entsetzen über den Tod ihres Sohnes zu verarbeiten hat. Henning Mankell nutzt dieses Sprungbrett um kriminellen Machenschaften auf die Spur zu kommen, sich einer Verschwörungstheorie hinzugeben, die Louise Cantor letztendlich bis nach Mosambik führt, wo sie auf ein Asyl für Aidskranke stößt. Je verdrehter die Story wird, desto mehr drängt sich dem Leser das Gefühl auf, dass es Mankell vor allem um die letzte Station dieser Odyssee geht. Wer andere Romane von ihm kennt, oft von dem Geschick des Autors angetan ist, wie er einen aufregenden Plot baut, um auf soziale Missstände hinzuweisen, dürfte von dieser faden Konstruktion enttäuscht sein, obwohl aus Mankell auch hier das soziale Gewissen spricht. John LeCarré weiß bei gleichem Anliegen in Der ewige Gärtner eher, wie man den Zeigefinger in einer spannenden Geschichte versteckt, damit sie nachhallt.