Düstere Atmosphäre
Sandra Mohr und Sascha Bergmann werden wieder zu einem Tatort gerufen. Dieses Mal in die Südsteiermark, nach Kitzeck im Sausal – schmale Straßen, Nebel und Dunkelheit machen für Sandra das Autofahren zu einer Herausforderung, während Sascha am Beifahrersitz sein Smartphone
traktiert. Plötzlich taucht wie aus dem Nichts ein Mädchen in einem weißen Kleid auf, das eine…mehrDüstere Atmosphäre
Sandra Mohr und Sascha Bergmann werden wieder zu einem Tatort gerufen. Dieses Mal in die Südsteiermark, nach Kitzeck im Sausal – schmale Straßen, Nebel und Dunkelheit machen für Sandra das Autofahren zu einer Herausforderung, während Sascha am Beifahrersitz sein Smartphone traktiert. Plötzlich taucht wie aus dem Nichts ein Mädchen in einem weißen Kleid auf, das eine Verletzung am Hals aufweist. Ebenso blitzartig verschwindet es auch wieder. Dass Bergmann dieses Erlebnis nicht gesehen haben will, vereinfacht Sandras Situation nicht unbedingt.
Doch auch während der Ermittlungen rund um den Mord an dem Weinbauern Hermann Schneider kommen immer wieder mystische Geschehnisse vor und die Sage vom „Spuk von Trebian“ scheint allgegenwärtig. Als auch noch zwei Polizisten mit dem Auto in der Nähe des Tatortes verunglücken, wird die Geschichte noch verworrener. Für Bergmann, der mit beiden Beinen am Boden steht, scheinen übersinnliche Wahrnehmungen oder Geistererscheinungen nicht zulässig, während Sandra ein wenig schwankt – einerseits versucht sie logische Erklärungen für die Vorkommnisse zu finden, andererseits merkt sie eine gewisse Beklemmnis, sobald sie in der Nähe des Tatortes ist. Nichtsdestotrotz müssen die beiden nach einem Mörder suchen, doch die Waffe scheint aus grauer Vorzeit zu stammen. Wer könnte heute noch einen Vorderlader benutzen? Und wer hatte Grund genug, den unbeliebten Weinbauern zu erschießen? Und vor allem – wer spukt in der Gegend herum?
Auch wenn man nicht alle Vorgängerbände kennt, gibt es kein Problem, in die Geschichte rein zu finden. Besonders gefällt mir bei den Büchern dieser Reihe das Erkennungszeichen – das Steiermark-Herz, das immer so ausgearbeitet ist, dass es einen Bezug zur jeweiligen Geschichte herstellt. Dieses Mal wurde die Atmosphäre der Weinregion in der Südsteiermark gut getroffen. Besonders, wenn man die Region kennt, findet man sich in den wunderbaren Landschaftsbeschreibungen der Autorin.
Die Krimis von Claudia Rossbacher punkten auch (oder besonders) durch den Schlagabtausch der beiden Ermittler Sandra und Sascha. Wenngleich Saschas Machogehabe bereits etwas abgeschliffen ist, provoziert er Sandra nach wie vor. Doch mittlerweile bleiben sich die beiden nichts schuldig, Sandra kontert perfekt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht. Durch den zwischendurch eingestreuten Dialekt, wirkt der Krimi sehr regional. Doch sämtliche Begrifflichkeiten, wie gschamig, Panscherl oder Tuscher werden für alle Nicht-Steirer im angehängten Glossar erklärt.
Wie immer schafft es die Autorin, die Spannung hochzuhalten, bis am Schluss wieder mit einer ungewöhnlichen Wendung der Leser überrascht wird.
Ein lesenswerter Krimi mit viel Lokalkolorit und einem liebenswerten Ermittlerduo (wenngleich man Saschas Gehabe nicht immer ganz ernst nehmen darf). Auf jeden Fall wieder 5 Sterne für die Steiermark.