Das Cover von „Die Schöne und der Tod“ ist einfach nur ansprechend. Der schwarze Hintergrund mit dem bezaubernden Gesicht und den sinnlichen Lippen passt perfekt zu diesem Buch. Der Klappentext tut das Übrige und hat mich sofort überzeugt.
Bernhard Aichner war mir bis zu diesem Buch ein völlig
unbekannter Autor. Nach einem ersten Durchblättern des Buches, war mein erster Gedanke: Das kann ja…mehrDas Cover von „Die Schöne und der Tod“ ist einfach nur ansprechend. Der schwarze Hintergrund mit dem bezaubernden Gesicht und den sinnlichen Lippen passt perfekt zu diesem Buch. Der Klappentext tut das Übrige und hat mich sofort überzeugt.
Bernhard Aichner war mir bis zu diesem Buch ein völlig unbekannter Autor. Nach einem ersten Durchblättern des Buches, war mein erster Gedanke: Das kann ja was werden. Der Grund dafür ist Aufbau seiner Dialoge. Anführungszeichen gibt es keine. Stattdessen sieht es mit den Bindestrichen eher wie eine Aufzählung aus. Wer was spricht, muss beim genauen Lesen herausgefunden werden. Auf den ersten Blick wirkte dies anstrengend.
Auf den zweiten Blick faszinierte mich jedoch die Phantasie des Autoren. Als Max Vater schwer krank wird, verzichtet er auf seinen Job und seine große Liebe, Emma. Inzwischen lebt er in einem idyllischen Dorf und hat die Arbeit seines Vaters, als Totengräber übernommen. Dieses neue Leben gerät aus den Fugen, als sich Emma plötzlich bei ihm meldet. Ihre Schwester hat Selbstmord begangen und er soll sie nun beerdigen. Doch damit nicht genug, denn plötzlich verschwindet ihre Leiche spurlos. Max und seine Freunde begeben sich in Lebensgefahr, um das Rätsel der verschwunden Leiche zu lösen.
Auf ein solches Thema zu kommen, zeugt von Phantasie. Gerade der Anfang bedarf einiger Eingewöhnungszeit. Gleich zu Beginn wurde ich regelrecht mit dem ungewohnten Dialog überfallen. Die Figuren, aber auch die Situation wurde noch gar nicht vorgestellt. Ich fühlte mich ins kalte Wasser geworfen und musste mehrfach den Dialog lesen. Es dauerte aber nicht lange, bis mir die Figuren durch ihren individuellen Charme ans Herz gewachsen waren. Wer diese chaotische Bande nicht sympathisch findet, der wird an diesem Buch keine Freude haben.
Der Protagonist Max ist kein Polizist oder Detektiv, sondern ein ganz normaler Mensch, der auf die absurdesten Ideen kommt, um den Dieb der Leiche zu finden. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft ich lauthals losgelacht oder einfach nur geschmunzelt habe. Dieser Krimi ist einfach nur amüsant.
Bernard Aichner hat einen Krimi konzipiert, der voller Humor und Spannung steckt. Dabei hat er auf jedes winzige Detail geachtet. Seine Charaktere sind individuell und menschlich. Auch die Situationen, Schauplätze und Emotionen wurden authentisch dargestellt. Ich hatte stets das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Durch die vielen Details konnte ich alles direkt vor meinem Auge sehen. Wer jetzt aber davon ausgeht, dass der Autor dabei lange Sätze verwendet, der täuscht sich. Nicht nur bei den Dialogen, sondern auch im normalen Text, setzt der Autor auf staccato. Viele kurze Sätze, die aber voller Details stecken.
Bis zum Schluss ist der Inhalt so abgedreht, spannend und witzig, dass er auf seine Art und Weise fesselnd ist. Ich habe stets nach dem Motiv gegrübelt und wurde mit diesem Ende völlig überrascht. Das Ende fängt so leicht an, explodiert wie ein Feuerwerk, um sanft auszuklingen. Ich empfinde es als grandios und gut durchdacht.
===Bewertung===
Das 256-seitige Buch kann ich jedem empfehlen, der gerne Krimis liest. Es ist zwar ein gewöhnungsbedürftiger Krimi, der die volle Aufmerksamkeit des Lesers fordert, aber ich finde, dass es sich lohnt. Lediglich die exotischen Dialoge erschweren das Lesen. Daher bekommt das Buch nur vier Sterne.