Der vergegenständlichte Messias, die finale Rote Karte und wohlstandsverwahrloste Mitteleuropäer
Inhalt:
Willibald Adrian Metzger, seines Zeichens Massenveranstaltungsverweigerer, begleitet seine Danjela zum Fußballspiel Kicker Saurias gegen SK Athletik Süd. Ganz verstehen kann er den Kampf um
die Kunststoffkugel nicht, und als es dann noch zu rassistischen Kommentaren kommt, ist er entsetzt.…mehrDer vergegenständlichte Messias, die finale Rote Karte und wohlstandsverwahrloste Mitteleuropäer
Inhalt:
Willibald Adrian Metzger, seines Zeichens Massenveranstaltungsverweigerer, begleitet seine Danjela zum Fußballspiel Kicker Saurias gegen SK Athletik Süd. Ganz verstehen kann er den Kampf um die Kunststoffkugel nicht, und als es dann noch zu rassistischen Kommentaren kommt, ist er entsetzt. Doch es kommt noch schlimmer, denn in der zweiten Halbzeit fällt plötzlich der Torwart tot um. Kurz darauf wird die auf eigene Faust recherchierende und in dubiosen Kneipen herumschnüffelnde Danjela überfallen und befindet sich schließlich komatös auf der Intensivstation. Wer steckt hinter dieser feigen Tat? In welchem Zusammenhang steht diese zum Tod des Torwarts?
Mein Eindruck:
'Der Metzger sieht rot' ist mein dritter Metzger-Roman. Raabs Sprache ist nach wie vor ungewöhnlich und braucht ein wenig Zeit und Konzentration, um sich einzulesen. Der Wiener Schmäh ist köstlich, und Raabs boshafter Humor hat mich mehrere Male kichern lassen ('Logisch, dass Kwabena Owuso beim Beginn der zweiten Hälfte einen Begrüßungsapplaus abbekommt, den er sein Lebtag nicht mehr vergessen wird - lang braucht er sich den aber gar nicht zu merken.'). Zudem ist der Metzger so urig, kauzig, manchmal ein wenig trottelig und dann wieder ungeheuer spitzfindig, dass man ihn einfach gern haben muss.
Das Ende/die Auflösung fand ich etwas enttäuschend, aber alles in allem ist 'Der Metzger sieht rot' mein bisheriger Lieblings-Metzger.
Mein Resümee:
Spannend, oft tiefgründig, unterhaltsam, klug.