Die Comic-Adaption von Die Insel der besonderen Kinder hat mir ein ums andere Mal gezeigt, wie fantasievoll und ganz und gar großartig Ransom Riggs Geschichten sind, die vor dem Hintergrund des zweiten Weltkriegs spielen und die Gräueltaten der Nazis indirekt thematisieren. Natürlich tragen die
Zeichnungen von Cassandra Jean einen großen Anteil an meiner Begeisterung und sollen daher im folgenden…mehrDie Comic-Adaption von Die Insel der besonderen Kinder hat mir ein ums andere Mal gezeigt, wie fantasievoll und ganz und gar großartig Ransom Riggs Geschichten sind, die vor dem Hintergrund des zweiten Weltkriegs spielen und die Gräueltaten der Nazis indirekt thematisieren. Natürlich tragen die Zeichnungen von Cassandra Jean einen großen Anteil an meiner Begeisterung und sollen daher im folgenden etwas näher beschrieben werden.
Cassandra Jean war mir als Zeichnerin bisher nicht bekannt, aber schon nach dem Aufschlagen der ersten Seite habe ich mich in ihren Zeichenstil restlos verloren. Ihre Zeichnungen haben eine klare Linie, sind anmutig und erwachsen, nicht laut und überfüllt. Vielmehr wird gerade durch die Unaufgeregtheit der Zeichnungen die Geschichte und ihre Atmosphäre perfekt umgesetzt. Die düstere Stimmung, die Jacob ständig umgibt und die ihn rastlos und unermüdlich nach dem Mörder seines Großvaters suchen lässt, spiegelt sich in Cassandra Jeans Bildern wieder. Nicht selten sind ganze Hintergründe in schwarz gehalten oder Doppelseiten farblos. Trotzdem werden immer wieder in den passenden Momenten Farbakzente gesetzt, die Wendepunkte und spannende Szenen unterstreichen.
Was mir bereits in den Original-Büchern sehr gut gefallen hat sind die echten Fotos, die abgedruckt werden, um das Aussehen der besonderen Kinder zu visualisieren. Denn bei den Fotos handelt es sich um wahre Sammlerraritäten, die schon das Taschenbuch herrlich illustriert haben. Die Kombination dieser gestalterischen Mittel, der echten Materialien und der Zeichnungen, ergibt ein stimmiges und sehr vielfältiges Bild der Geschichte. Ich fand die Gestaltung des Comics einfach traumhaft, nicht nur die Innenausstattung, auch das Cover und die Innenseiten der Klappbroschur sind mit wunderschönen Verzierungen versehen und machen aus diesem Buch einen ganz besonderen Schatz im Bücherregal.
Wie auch Ransom Riggs über die Adaption sagte, hätte Cassandra Jean die Geschichte über Jacob und die besonderen Kinder in ihren Zeichnungen nicht besser treffen können. Sehr gefallen hat mir vor allem ihre Darstellung der pupillenlosen Wrights und die der mit Tentakeln bestückten Monster, welche es auf die besonderen Kinder abgesehen haben. Obwohl sie, wie aus einem Horrorfilm entsprungen scheinen, sind sie haargenau so wie ich sie mir beim Lesern der Romane vorgestellt hatte. Die Gesichter der besonderen Kinder und ihrer Ymbryne sind in den Zeichnungen natürlich den Fotos entlehnt. Das Gesicht des Protagonisten Jacob hingegen war auch für mich völlig neu, denn meist geht es mir beim Lesen so, dass ich die Gesichter der Figuren nicht genau vor Augen habe oder sie mir vorstelle. Aber auch hier ist die Umsetzung in jedem Fall sehr gut gelungen!
Der Text und die Dialoge sind, wenn nicht 1:1, dann doch sehr nah am Original gehalten. Vor allem zu Beginn werden ganze Textpassagen zur Einführung in die Geschichte übernommen. Zum sprachlichen Genie des Autors brauche ich hier nicht viel zu sagen, außer – dass er ein GENIE ist!
Fazit & Bewertung
Ransom Riggs Trilogie der Besonderen Kinder sollte jeder einmal gelesen haben, denn sie ist ganz und gar großartig! Ich bin ihr vollkommen verfallen, weswegen ich umso begeisterter war, als die gleichnamige Comic-Adaption erschien. Cassandra Jeans Umsetzung fängt toll das düstere Setting der Geschichte ein, rundet die Vorstellung, die man von der Geschichte hat, ab und macht sie deswegen einfach vollkommen.
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