gut recherchierter historischer Roman
Inhalt:
»Die Hexe, sie soll brennen!« Im Jahre 1484 muss Richard, Sohn eines schwäbischen Kaufmanns und einer Sarazenin, hilflos mit ansehen, wie seine Mutter auf dem Scheiterhaufen stirbt; ist damit auch sein Schicksal besiegelt? Als der Junge in den
Haushalt seiner Tante aufgenommen wird, wendet sich das Blatt - sie ist die Frau von Jakob Fugger, dem…mehrgut recherchierter historischer Roman
Inhalt:
»Die Hexe, sie soll brennen!« Im Jahre 1484 muss Richard, Sohn eines schwäbischen Kaufmanns und einer Sarazenin, hilflos mit ansehen, wie seine Mutter auf dem Scheiterhaufen stirbt; ist damit auch sein Schicksal besiegelt? Als der Junge in den Haushalt seiner Tante aufgenommen wird, wendet sich das Blatt - sie ist die Frau von Jakob Fugger, dem einflussreichsten Kaufmann des Abendlandes. Unter seiner Führung wächst Richard zu einem schlauen Unterhändler heran, der im Italien der Medici und Borgia den Ruhm der Fugger mehren soll. Doch es sind unruhige Zeiten in Rom und Florenz, aufgeheizt von der prachtvollen Kunst Michelangelos und den hasserfüllten Predigten des Savonarola. Als Richard sich in die geheimnisvolle Saviya verliebt, fürchtet er, dass auch sie bald in größter Gefahr schweben wird - und nimmt den Kampf gegen den Hexenwahn der Kirche auf. Aber kann dies einem einzigen Mann gelingen?
Fazit:
Der Einstieg in die Geschichte ist wahrlich gelungen. Ich lernte erst Richard kennen,d er in der Klosterschule unterrichtet wird und dort als wissbegierig und intelligent gilt. Doch genau in dieser schule nimmt das Unheil seinen Lauf, denn Richards Mutter wird der Hexerei bezichtigt. Das Ende ist klar, sie wird angeklagt und soll brennen. Richard muss dies hilflos mitansehen und wendet sich daraufhin von der Kirche ab.
Zum Glück hat Richard Verwandtschaft, die ihn aufnimmt und fördert. Richard wird zu einem schlauen Kaufmann ausgebildet, der bald wichtige Aufgaben für Jakob Fugger übernimmt. Doch der Weg bis zu diesen Erfolgen ist lang und hart und wird von der Autorin ausführlich beschrieben, so dass ich einen tiefen Einblick in das kaufmännische Gebaren und die politische Lage der damaligen Zeit bekam.
Der Roman ist in Augsburg, Florenz und Rom der Renaissance angesiedelt und gibt den Zeitgeist mit seinen Intrigen und Verwicklungen sehr gut wieder, auch wenn die vielen Personen mich stellenweise leicht verwirrten. Der Schreibstil war sehr flüssig und die Seiten flogen bei den spannenden Passagen regelrecht dahin. Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und wirkten auf mich sehr authentisch. Gerade Richard konnte ich schnell in mein Herz schließen und es machte mir Spaß so viel aus seinem Leben zu erfahren und sein Erwachsenwerden zu begleiten. Auch wenn er eine fiktive Figur ist, wirkte er auf mich, als wenn er tatsächlich in dieser Zeit gelebt hätte.
Richard kann die Verbrennung seiner Mutter nicht verwinden und wird getrieben von seiner Idee, zu beweisen, dass es keine Hexen gibt. Auch wenn diese Idee teilweise in den Hintergrund tritt, recherchiert Richard immer weiter und nimmt manche Gefahr auf sich, um seine Theorie eines Tages beweisen zu können. Ob ihm dies wohl gelingt? Das müsst ihr leider selbst lesen.
Auch die Liebe kommt nicht zu kurz, denn es gibt ein Mädchen, dass von Richard gerettet wird und eine seltsame Anziehung auf ihn ausübt. Auch wenn sie sich schnell aus den Augen verlieren, kreuzen sich in der weiteren Handlung ihre Wege erneut. Ob die Liebe zwischen der Zigeunerin und Richard eine Zukunft hat? Auch das müsst ihr leider selbst lesen.
In diesen Roman wurden viele verschiedene Handlungsstränge eingebaut, die mir viele lehrreiche Momente boten. Auch wenn es viele Handlungsstränge waren, blieben am ende für mich keine fragen offen, da sie sehr geschickt verbunden wurden und ein stimmiges Ganzes ergaben.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und hatte spannende und lehrreiche Lesestunden, so dass ich für das Buch eine Leseempfehlung gebe.