• Gebundenes Buch

12 Kundenbewertungen

buecher.de-Exklusiv-Interview mit Ildiko von Kürthy:
Gleich am Anfang wird Linda prognostiziert: „...in ein paar Wochen erkennst du dein eigenes Leben nicht mehr wieder.“ Das scheint noch fast untertrieben nach: Beziehungsende und „Trauerarbeit“, Verkupplungsversuchen, Blind-Dating, Single-Cluburlaub, neuem Lover und jeder Menge offener Fragen. Fehlt in dieser Aufzählung etwas Wichtiges? Allerdings: Vor lauter Liebeskummer und Frischverliebtheit schmilzt Linda auf fast schon Idealfigur zusammen; was zur Folge hat, dass sie bei der Anprobe einer Jeans von der Verkäuferin den sagenumwobenen…mehr

Produktbeschreibung
buecher.de-Exklusiv-Interview mit Ildiko von Kürthy:

Gleich am Anfang wird Linda prognostiziert: „...in ein paar Wochen erkennst du dein eigenes Leben nicht mehr wieder.“ Das scheint noch fast untertrieben nach: Beziehungsende und „Trauerarbeit“, Verkupplungsversuchen, Blind-Dating, Single-Cluburlaub, neuem Lover und jeder Menge offener Fragen. Fehlt in dieser Aufzählung etwas Wichtiges?
Allerdings: Vor lauter Liebeskummer und Frischverliebtheit schmilzt Linda auf fast schon Idealfigur zusammen; was zur Folge hat, dass sie bei der Anprobe einer Jeans von der Verkäuferin den sagenumwobenen Satz zu hören bekommt, für den alle Frauen morden würden: „Ich glaube, ich bringe Ihnen die Hose lieber eine Nummer kleiner.“

Ebenfalls am Anfang steht der Wunsch Lindas, auch einmal „die Andere“ zu sein, die, auf der die eifersüchtigen Blicke der Frauen ruhen, perfekt gestylt und stets skrupellos. Sie ist aber nun einmal keine Femme Fatale, hatte noch nicht einmal einen Seitensprung vorzuweisen. Hat sie trotzdem oder gerade deshalb das Zeug, den Roman zu tragen?
Das, was Linda in dieser Hinsicht an Lebenserfahrung fehlt, holt sie ja auf 250 Romanseiten nach. Was sie dabei aber auch erfährt: Die Femmes Fatales, die großartigen Luder, die gewissen- und makellosen Biester gibt es eben auch nur in Romanen. Man selbst kennt sich und seine Schwächen leider viel zu gut, um länger als ein paar Sekunden von sich beeindruckt zu sein. Und auch die routinierteste Ehebrecherin weint abends vor Sehnsucht schon mal in ihren Vino Tinto und wacht morgens mit einem Dekolletee auf, das wie die Sahelzone nach einer ganz besonders langen Trockenperiode aussieht. Linda kann deshalb die Hauptperson eines Romans sein, weil sie viel mehr ist, als eine Femme Fatale. Sie ist eine ganz normale Frau. Zum Glück.

Linda macht bei dem Versuch, ihren Liebeskummer zu vergessen, sogar Urlaub in einem skurrilen Single-Club in der Türkei. Sie selbst schonen sich bei Recherchen nicht, haben zu diesem Zweck sogar einen „Strip & Dance-Kurs“ absolviert. Sind Sie auch im Single-Club gewesen?
Ich habe eine sehr interessante Woche in einem Robinson-Single-Club in der Türkei verbracht. Rein zu Recherche-Zwecken, versteht sich. Meine Beobachtungen konnte ich auch eins zu eins sehr schön für den Roman verwenden: Heiner, der Lustgreis, Ficky-Island, fettfreies Gemüse, Kondome im Morgentau. Aber ich will nicht zu viel verraten.

Auch probiert sie es mit einer Dating-Agentur, die sie prompt mit dem schwulen Erdal bekannt macht. Daraus entsteht naturgemäß keine stürmische Liebesbeziehung – trotzdem wird er eine wichtige Rolle in Ihrem Leben spielen...
Ich liebe Erdal, diesen total bekloppten, stets um sich selbst kreisenden Hypochonder. Ihm schreibe ich all die herrlichen Neurosen auf den Leib, auf die meine Heldinnen verzichten müssen. Er ist unvernünftig, egoistisch, intensiv lebend, lässt sich gehen ohne Rücksicht auf Verluste. Er ist so, wie die meisten von uns manchmal gerne wären.

Linda Schumann ist 35 Jahre alt. Was bewegt ihre Generation? Was steckt hinter der Suche nach dem humorvollen, gut aussehenden Mann, der noch dazu Bindegewebsschwächen übersieht?
Was Frauen in diesem Alter vor allem suchen, sind kluge Männer. Und die sind ja nicht so leicht zu finden. Männer, die ihren Standpunkt gefunden haben zwischen Frauenversteher und Macho. Män-ner, die verstanden haben, dass Frauen nicht mehr das sind, was sie einmal waren, und dass Männer nicht mehr das bleiben können, was sie einmal waren.

Die Fragen stellte Henrik Flor, Literaturtest.

Autorenporträt
Ildikó von Kürthy ist Journalistin und eine der meistgelesenen deutschen Schriftstellerinnen. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Ihre Bücher sind Nummer-1-Bestseller, wurden mehr als sieben Millionen Mal verkauft und in 21 Sprachen übersetzt.Ildikó von Kürthy ist Gastgeberin des Podcasts «Frauenstimmen», sie berichtet auf Facebook und Instagram über Wichtiges und Nichtiges und schreibt einen regelmäßigen Newsletter. Neuigkeiten und aktuelle Tourdaten auf: www.ildikovonkuerthy.de
Rezensionen
Lesen und am Ende wieder selig seufzen! Freundin