• Gebundenes Buch

3 Kundenbewertungen

Einmal nach Amerika - für den 14-jährigen Werner Franz geht ein Traum in Erfüllung, als er als Kabinenjunge auf der Hindenburg anheuert. Mehrmals überquert er mit dem berühmten Zeppelin den Atlantik und erlebt eine aufregende Zeit. Doch auf der Fahrt nach New York findet der Traum ein jähes Ende ...In diesem spannenden Sachbilderbuch nach einer wahren Geschichte lernen wir die faszinierende Technik der Zeppeline kennen und begeben uns auf eine Reise in die Vergangenheit - an Bord des berühmtesten Luftschiffes der Welt. Die Gouache-Illustrationen von Thorwald Spangenberg, kombiniert mit Karten,…mehr

Produktbeschreibung
Einmal nach Amerika - für den 14-jährigen Werner Franz geht ein Traum in Erfüllung, als er als Kabinenjunge auf der Hindenburg anheuert. Mehrmals überquert er mit dem berühmten Zeppelin den Atlantik und erlebt eine aufregende Zeit. Doch auf der Fahrt nach New York findet der Traum ein jähes Ende ...In diesem spannenden Sachbilderbuch nach einer wahren Geschichte lernen wir die faszinierende Technik der Zeppeline kennen und begeben uns auf eine Reise in die Vergangenheit - an Bord des berühmtesten Luftschiffes der Welt. Die Gouache-Illustrationen von Thorwald Spangenberg, kombiniert mit Karten, Infografiken und Graphic-Novel-Elementen, geben dem Buch ein ganz besonderes Gesicht. In Zusammenarbeit mit dem Zeppelin Museum Friedrichshafen erschienen.
Autorenporträt
Stephan Martin Meyer, geb. 1973 in Georgsmarienhütte und aufgewachsen in Osnabrück, studierte Germanistik, Skandinavistik und Philosophie in Köln. Er arbeitete als Projektmanager und Lektor und ist seit 2007 freier Autor und Texter.www.stephanmartinmeyer.deThorwald Spangenberg, geb. 1982 in Hamburg und aufgewachsen in Uelzen, studierte Design und Illustration in Essen und Münster. Seit 2012 lebt er als selbstständiger Illustrator in Köln.www.thorwaldspangenberg.de
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.10.2016

Lautlos durch die Lüfte

Zeppeline sind heute selten. Früher aber reiste man in ihnen von Frankfurt nach Amerika. Davon erzählt ein neues Buch.

Von Patricia Andreae

Die beiden Bänke sind mit rotem Kunststoff bezogen. Aus den schrägen Fenstern fällt der Blick nach unten auf eine Küstenlandschaft. Das Meer ist zu sehen, eine schöne Bucht mit einer Stadt und ein kegelförmiger Berg. Es ist Rio, doch nicht das Rio de Janeiro von heute, sondern das von vor etwa 70 Jahren. Also aus der Zeit, als der 14 Jahre alte Frankfurter Werner Franz als Kabinenjunge auf dem Luftschiff Zeppelin 129 Hindenburg anheuerte. Der Zeppelin flog damals von Frankfurt aus über den Atlantik nach Brasilien. Und die Passagiere konnten durch die Fenster genau den Blick auf die Copacabana und den Zuckerhut genießen, den man heute im Museum im Neu-Isenburger Stadtteil Zeppelinheim sehen kann.

Das Museum steht an diesem Ort, weil dort einst die Siedlung war, in der die Mitarbeiter der Zeppelin-Werft lebten. Weil die fliegenden Riesen als "Luftschiffe" bezeichnet wurden, kamen auch alle wichtigen Begriffe aus der Schifffahrt - so ist es heute noch bei der Luftfahrt.

Zeppelinheim entstand, nachdem 1934 eine neue Autobahn zwischen Frankfurt und Mannheim gebaut worden war und man dort den "Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main" anlegte. Er wurde 1936 eröffnet. Für die Mitarbeiter wurde die Luftschiffer-Siedlung für 90 Familien gebaut.

Heute ist Zeppelinheim ein Stadtteil von Neu-Isenburg. Gleich neben dem Bürgerhaus gibt es ein Museum mit vielen Modellen von Zeppelinen. Sie reihen sich unter dem Wellblechdach, das an einen Hangar erinnert, aneinander. In Vitrinen sind Erinnerungsstücke an die Luftschiffe zu sehen, die Ferdinand Graf Zeppelin in der Zeit um 1900 am Bodensee entwickelt hat. Der Erfinder starb im Frühjahr 1917.

Deshalb sind für das nächste Jahr, wenn der hundertste Todestag sein wird, einige Veranstaltungen im Museum geplant. In dessen Sammlung gibt es auch Taue und Sandsäcke, die für Ablege- und Landemanöver der Luftschiffe benötigt wurden. Und es sind Uniformen zu sehen, wie sie der Kabinenjunge Werner Franz tragen musste, als er 1936 an Bord ging. Seine Aufgabe war es auch, die Tische mit dem edlen Porzellan für die Passagiere so zu decken, wie es im Museum zu sehen ist. Und manchmal konnte er mit den Passagieren die Aussicht aus den Fenstern im Gesellschaftsraum genießen. Er sah exotische Landschaften und erlebte, wie Postsäcke über verschiedenen Orten abgeworfen wurden. Der Junge sah aber auch die bedrohlichen Gewitterwolken, die kurz vor der Landung am 6. Mai 1937 über dem Landeplatz von Lakehurst in der Nähe von New York standen. Kurz darauf ging der Zeppelin LZ 129 in Flammen auf. Werner Franz konnte sich durch den Sprung aus einer Luke retten. Seine spannende Geschichte erzählt Stephan Meyer in einem reichbebilderten Buch.

Die Geschichte der Zeppeline hingegen gibt es beim Luftschiff-Workshop im Museum zu hören. Danach bauen die Jungen und Mädchen selbst ein Luftschiff. Rolf Degel von der Aeronauten-Werkstatt hat dazu glänzende Ballone mitgebracht, die mit Treibgas gefüllt werden. Die Kabine schneiden die Kinder aus Papier aus, der Antrieb wird aus einen gezwirbelten Gummiband und einem Strohhalm gebaut. Schließlich schweben die kleinen Zeppeline wie ihre großen Vorbilder lautlos durch den Raum.

Stephan Martin Meyer und Thorwald Spangenberg:

"Mit dem Zeppelin nach New York".

Gerstenberg-Verlag, 64 Seiten, 14,95 Euro. Von 8 Jahren an.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr