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Ich klemmte mir mein Monokel vors Auge, noch nie hatte meine Hand so gezittert, und dann konnte ich beobachten, wie sich im Dunkel der Durchfahrt eine Gestalt abzeichnete, als hätte sie jemand aus Papier ausgeschnitten. Zuerst der Hut, dann die Schultern und ein langer Mantel. Sie schlurfte heran, zögerte, blieb stehen. Soli hatte recht gehabt - nachts ohne Waffe durch die Gassen zu gehen war töricht."
"Die tschechische Antwort auf Umberto Eco!" Radio Praha über Milos Urban
"Zuweilen scheint es, als spazierten Edgar Allan Poe und Franz Kafka Arm in Arm durch das Prag des späten zwanzigsten Jahrhunderts." FAZ über "Die Rache der Baumeister"
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Produktbeschreibung
Ich klemmte mir mein Monokel vors Auge, noch nie hatte meine Hand so gezittert, und dann konnte ich beobachten, wie sich im Dunkel der Durchfahrt eine Gestalt abzeichnete, als hätte sie jemand aus Papier ausgeschnitten. Zuerst der Hut, dann die Schultern und ein langer Mantel. Sie schlurfte heran, zögerte, blieb stehen. Soli hatte recht gehabt - nachts ohne Waffe durch die Gassen zu gehen war töricht."

"Die tschechische Antwort auf Umberto Eco!" Radio Praha über Milos Urban

"Zuweilen scheint es, als spazierten Edgar Allan Poe und Franz Kafka Arm in Arm durch das Prag des späten zwanzigsten Jahrhunderts." FAZ über "Die Rache der Baumeister"
Autorenporträt
Milos Urban, geboren 1967 in Sokolov/Westböhmen, Studium der Anglistik und Nordistik in Prag und Oxford. Er lebt als freier Autor und Übersetzer in Prag.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.01.2011

Wie Prag niemals war

Seit Umberto Eco und Dan Brown sind Kriminalromane beliebt, die neben dem Mord auch historisches Kolorit und Geschichtskunde bieten. Es war eine Frage der Zeit, bis das geschichtsträchtige Prag zur Krimikulisse werden würde. Im neunzehnten Jahrhundert gehörte Böhmen zur Habsburgmonarchie, und wie in allen Kronländern regte sich in Prag Nationalismus. Das führte in der Stadt zu besonderen Spannungen, weil ihre multikulturellen Einwohner die Dominanz eines Volksteils (der Tschechen) nur schwer ertragen konnten. Juden, Deutsche und Tschechen lebten in einem Spannungsverhältnis. Darin siedelt Milos Urban seine Geschichte um rätselhafte Frauenmorde an, die sich im damaligen Rotlichtviertel der Josefstadt abspielen. Während der Krimiplot schnell durchschaut ist, ärgert die Darstellung der ethnischen Verhältnisse in der Stadt. Abgebildet wird sie durch das Monokel eines Adeligen, der den Abriss der Bordelle durch die Stadt verhindern will. Am Ende sind es korrupte Regenten, die mit habsburgischen Provokateuren als Schuldige dastehen. Politische und ethnische Spannungen werden zur Kolportage einer unglaubwürdigen Spukgeschichte. Statt den komplexen Bedingungen im damaligen Prag gewachsen zu sein, hat Urban eine historisch-kriminalistische Schmonzette vorgelegt. (Milos Urban: "Mord in der Josefstadt". Ein Kriminalroman aus dem Alten Prag. Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2010. 384 S., geb., 19,95 [Euro].) hpr

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