Die Geschichte eines Versprechens
Roy Gerber ging nach Amerika, um reich und berühmt zu werden. Das gelingt ihm auch, doch bei einem Freiwilligen-Einsatz mit seinem Hund Ziba begegnet er einem Mädchen, das ihm ein Versprechen abnimmt. Dieses Versprechen ändert Roys Leben, lässt ihn für
Missbrauchsopfer kämpfen und schließlich sogar seine Karriere als Geschäftsmann beenden, um Pastor zu…mehrDie Geschichte eines Versprechens
Roy Gerber ging nach Amerika, um reich und berühmt zu werden. Das gelingt ihm auch, doch bei einem Freiwilligen-Einsatz mit seinem Hund Ziba begegnet er einem Mädchen, das ihm ein Versprechen abnimmt. Dieses Versprechen ändert Roys Leben, lässt ihn für Missbrauchsopfer kämpfen und schließlich sogar seine Karriere als Geschäftsmann beenden, um Pastor zu werden.
Dies soll, das betont der Autor ausdrücklich, keine Autobiografie sein. Der Fokus soll nicht auf seinem Leben liegen, sondern auf dem Leben derer, um die es ihm eigentlich geht: Menschen am Rande der Gesellschaft, Obdachlose, Missbrauchsopfer – die Liste ist lang. Er möchte lediglich berichten, wie es zu dem enormen Wandel in seinem Leben kam und was das mit ihm gemacht hat. Dieses Ziel hat er, das muss ich leider sagen, nur bedingt erreicht. Auf mich wirkte das Buch sehr wohl wie eine Autobiografie. Es ist eine sehr spannende Lebensgeschichte, keine Frage, doch darum sollte es ja nicht in erster Linie gehen. Genau das tut es aber größtenteils, so mein Gefühl. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn der Autor nicht extra betont hätte, dass er eben das nicht möchte. Außerdem wird auch dem bahnbrechenden Wandel, der Begegnung mit dem Mädchen, dem Versprechen und all dem, was daraus folgt, nicht wirklich viel Platz eingeräumt. Ebenso Roys Weg in den Glauben – auch diesem wird nicht genug Raum gegeben. Auf einmal ist es so, fertig. Das fand ich etwas schade.
Aber das Buch hat trotzdem viele gute Seiten. Roys Leben verlief nicht unbedingt in geraden Bahnen, teilweise war es sehr verfahren. Er berichtet, wie es dazu kommen konnte und wie er aus diesem Schlamassel wieder herausgefunden hat. Auch wo es um die Menschen geht, die ihm so am Herzen liegen, schreibt er schön und berührend. Man merkt, dass das sein Lebenswerk und ihm wirklich wichtig ist. Zum Beispiel erzählt er von vielen wunderbaren Projekten und auch, wie Gott ihn dabei unterstützt hat. Gut fand ich auch den umfangreichen Bilderteil, der nochmal die Menschen zeigt, von denen er schreibt.
Fazit: Das Buch ist spannend und hat mich erneut zum Nachdenken gebracht, denn Missbrauch ist leider immer und überall ein hochaktuelles, trauriges und zu oft unter den Teppich gekehrtes Thema. Dennoch, „eine Hommage an das Leben“, wie es im Klappentext heißt, habe ich nicht darin gefunden, dafür war es stellenweise zu emotionslos und überhastet. Unterm Strich wohl kein Buch, das ich nochmal lesen oder unbedingt jemandem weiterempfehlen würde. Daher leider nur drei Sterne von mir.