Meinung
Remeber the Fun hat mich durch das sommerliche Cover angesprochen, was sich im vermeintlichen, kurzen Klappentext wiederspiegelt. Was man letzen Endes aber bekommen hat, war weniger sommerlicht-leicht, sondern eher Ernst mit einem schwierigen Thema. Das Hauptthema im Buch ist der Tod, die
Trauer, der Prozess nach der Trauer eines geliebten Menschen und das wieder Eingliedern in die…mehrMeinung
Remeber the Fun hat mich durch das sommerliche Cover angesprochen, was sich im vermeintlichen, kurzen Klappentext wiederspiegelt. Was man letzen Endes aber bekommen hat, war weniger sommerlicht-leicht, sondern eher Ernst mit einem schwierigen Thema. Das Hauptthema im Buch ist der Tod, die Trauer, der Prozess nach der Trauer eines geliebten Menschen und das wieder Eingliedern in die Gesellschaft.
Trotz der harten Thematik, die hier aufgegriffen wird, bin ich in keinster Weise enttäuscht darüber, dass es meiner Erwartung nicht entsprochen hat.
Zoey versucht mit dem Tod von ihrem geliebten Bruder zu Recht zu kommen und erhofft sich durch ihren Ex Finn wieder „normal“ zu werden, denn nach dem Tod von Dan hat sie sich so stark verändert, dass keiner sie mehr wieder erkennt. Nach dem sie einigermaßen den Tod verarbeitet hat, kommt ihr der Roadtrip mit ihrer besten Freundin und ihrem Ex gelegen, um allen weiß zu machen, sie sei wieder normal. Dazu kommt noch, dass sie ihrem Ex wieder näher kommen kann, um ihn wieder für sich zu gewinnen, der aber mit ihrer besten Freundin zusammen ist. Was sehr selbstsüchtig klingt und von der Gesellschaft wahrscheinlich nicht gerne angesehen wird, so ist es dennoch durch ihre Gedankengänge im Buch absolut nachvollziehbar. Klar macht dies ein Minuspunkt in der Sympathie, aber wenn man ihre Beweggründe genauer anschaut, so ist es nur verständlich. Sie ist eine zerbrochene Person, die wieder geheilt werden will, kann dies ihrer Meinung aber nie wieder sein. Heil sein und ein unbeschwertes Leben führen, konnte sie nur vor Dans Tod. Ein glückliches Mädchen kann sie seither nicht sein, zu oft muss sie an ihren Bruder denken. Dies kann man in jeder Zeile lesen. Sie spricht in voller Liebe über ihn und lässt einen einen Einblick in das Wesen von Dan schauen, das er eins mal war. Die Rückblenden sind so voller Emotionen.
Ihren Ex Finn und ihre beste Freundin Cass, die ihrer Meinung nach die engsten Personen in ihrem Leben sind, waren mir in keinster Weise sympathisch. Die Art, wie sie mit Zoey umgegangen sind, so voller Rücksichtslosigkeit, konnte ich kaum aushalten.
Luc und seine Schwester hingegen waren so bezaubernd. Obwohl sie Zoey nicht kannten, verurteilten sie sie nicht und sind mir dadurch auch gleich ans Herz gewachsen.
Der Schreibstil ist zwar locker und so angepasst, dass es zur Jugend passt, aber durch die Thematik liest sich das Buch nicht so schnell, denn die Trauer zog sich durch alle Seiten hinweg, bis über den Höhepunkt weiter. Es ist ein Thema, das einen nicht so schnell wieder loslässt und einem zum Nachdenken anregt. Auch wenn ich nah am Wasser gebaut bin und auch hier einige Tränen verdrücken musste, so kann ich euch sagen, dass es gerechtfertigt war.
An und für sich fand ich die Geschichte wirklich gelungen, Minuspunkte gibt es jedoch bei der Erstellung der Charaktere von Finn und Cass, deren Handeln einfach nur unerträglich waren und dass Zoey mit solchen Menschen gerne Zeit verbringen wollte, konnte ich nicht nachvollziehen.
Fazit
Remember the fun ist keine leichte Sommerlektüre, wie das Cover einen verspricht. Aber dies sollte einen nicht daran hindern sich das Buch näher anzuschauen. Wer die Verarbeitung von Trauer in einem Roman gerne mit all seinen Emotionen miterleben will, sollte hier seinen Spaß dran haben. Man erlebt als Leser den Fortschritt von Zoeys wieder Eingliederung in die Gesellschaft und wie sie mit dem Tod von ihrem Bruder umgeht. Durch diese Thematik regt die Autorin einen zudem zum Nachdenken an.
Ich kann euch die Geschichte nur wärmstens ans Herz legen.