Jesusnachfolge für Normale
Genau darum geht es Andreas Boppart in seinem Buch: Dass auch Gläubige, die sich für völlig normal und gewöhnlich halten, Jesus nachfolgen können. Wenn sie nämlich darauf warten wollen, bis sie bereit sind, werden sie wohl nie damit anfangen. Wir als Menschen sind nicht
nur in unserem Charakter, sondern auch in unserem Glauben unfertig.Oft konzentriert sich unser Bild…mehrJesusnachfolge für Normale
Genau darum geht es Andreas Boppart in seinem Buch: Dass auch Gläubige, die sich für völlig normal und gewöhnlich halten, Jesus nachfolgen können. Wenn sie nämlich darauf warten wollen, bis sie bereit sind, werden sie wohl nie damit anfangen. Wir als Menschen sind nicht nur in unserem Charakter, sondern auch in unserem Glauben unfertig.Oft konzentriert sich unser Bild von Jesus nur auf bestimmte Aspekte, vielleicht auch nur auf das Verbreiten des Evangeliums oder auf die gute Tat. Genau dieses Unfertigsein aber ist es, an dem wir durch die Nachfolge arbeiten können.
Der Autor hat einen sehr lockeren und witzigen Schreibstil, der mich schnell angesprochen hat. Er geht auf viele wichtige Aspekte unseres Glaubens ein, und hat mich durch das eine oder andere auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht, wenn nicht sogar überzeugt. Dennoch hatte ich
stellenweise auch das Gefühl, mit dem was da steht überhaupt nichts mehr anfangen zu können. Wenn Bücher zu missionarisch sind, besteht die Gefahr, dass der Leser sich unter Druck gesetzt fühlt, auch wenn er schon gläubig ist. Gerade dann ist eine solche Radikalität, wie sie hier gefordert wird, schwer umzusetzen. So ist zumindest mein Gefühl. Wer sich für in keinster Weise bedeutend, sondern eher durchschnittlich hält, wird nicht unbedingt beschließen, sich voll und ganz auf das Wagnis der Nachfolge einzulassen. Wer hingegen in sich die Sehnsucht nach dieser absoluten Nachfolge spürt, für den hält das Buch mit Sicherheit einige wertvolle Anregungen bereit.
Gut finde ich es auch immer, wenn ein christliches Buch nicht nur von bereits Gläubigen gelesen werden kann, sondern auch von denen, die vielleicht noch auf der Suche sind. Da dieses Buch aber auch nicht den Anspruch darauf erhebt, das leisten zu können, ist es ok, wenn das hier eher nicht passieren wird.
Einige der Kapitel fand ich, wie gesagt, auch richtig gut. Wenn es beispielsweise um den „point of no return“ geht, an dem wir schlagartig feststellen, dass wir etwas ändern müssen. Oder auch ganz allgemein der Umgang mit unserem Normalsein, unserem Durchschnittlichsein – der natürlich, wie wir alle wahrscheinlich zur Genüge erfahren haben, meistens ganz und gar nicht einfach ist. Wie gerne wären wir nicht etwas Besonderes, hätten einen stärkeren Charakter oder ganz einfach andere, uns erstrebenswert erscheinende Eigenschaften. Dieses Thema wird von Andreas Boppart hier sehr ausführlich behandelt, da es sich fast durch das gesamte Buch zieht.
Also, mein Gesamteindruck: Für gläubige Christen, die auf der Suche nach einem Weg zu einer stärkeren, intensiveren Nachfolge sind, auf jeden Fall lohnenswert.