Stefan Hertmans
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Der Aufgang
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Als Stefan Hertmans sich zum Kauf eines alten Hauses in Gent entschließt, ahnt er nichts von den Geschichten, die sich hinter dessen Mauern abgespielt haben. Er macht sich auf die Suche nach den Spuren der früheren Bewohner und entdeckt die fesselnde Geschichte eines SS-Offiziers und dessen pazifistischer Frau. Angetrieben von einem tiefen Bedürfnis nach Verständnis, tastet sich Hertmans an diese Figuren heran und beleuchtet damit zugleich die Tragödie eines ganzen Landes.
Stefan Hertmans, geboren 1951 in Gent, Belgien, ist Dichter, Dramatiker, Romancier und gilt als einer der wichtigsten niederländischsprachigen Autoren der Gegenwart. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet. Der Roman ¿Krieg und Terpentin¿ war 2016 unter anderem für den International Man Booker Prize und den Premio Strega International nominiert. Hertmans lebt in Brüssel und im südfranzösischen Monieux.
Produktbeschreibung
- detebe
- Verlag: Diogenes
- Originaltitel: De opgang
- Artikelnr. des Verlages: 562/24703
- Seitenzahl: 471
- Erscheinungstermin: 27. September 2023
- Deutsch
- Abmessung: 180mm x 112mm x 29mm
- Gewicht: 352g
- ISBN-13: 9783257247039
- ISBN-10: 3257247036
- Artikelnr.: 67728707
Herstellerkennzeichnung
Arvato Media GmbH
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»Eine kluge literarische Konstruktion, die niemals vorgibt, alles wissen zu können.« rbb Kultur rbb Kultur
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Zum Inhalt:
Als der Autor ein altes Haus in Gent kauft ahnt er nicht, was sich früher in dem Haus abgespielt hat. Bei der Recherche stößt er auf die Spuren der früheren Bewohner, die ihn nach und nach auch immer mehr die die Geschichte eines ganzen Landes führen.
Meine …
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Zum Inhalt:
Als der Autor ein altes Haus in Gent kauft ahnt er nicht, was sich früher in dem Haus abgespielt hat. Bei der Recherche stößt er auf die Spuren der früheren Bewohner, die ihn nach und nach auch immer mehr die die Geschichte eines ganzen Landes führen.
Meine Meinung:
Was ich enorm beeindruckend an dem Buch fand ust, dass man das Gefühl gat quasi dabei zu sein. Es ist einerseits ein Sachbuch, andererseits irgendwie auch ein Roman und ich hatte zudem das Gefühl, dass der Autor extrem gut recherchiert hat. Der Schreibstil hat mich überzeugt und das Buch liest sich sich sehr flüssig.
Fazit:
Faszinierend erzählt
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Der Autor Stefan Hertmans erwirbt schon zu Studentenzeiten in Gent günstig ein altes, heruntergekommenes Haus. Wie sich herausstellt, ist es das Elternhaus seines Geschichtsprofessors. Dessen Vater Willem Verhulst hat im zweiten Weltkrieg Karriere als Kollaborateur gemacht. Er stellte …
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Der Autor Stefan Hertmans erwirbt schon zu Studentenzeiten in Gent günstig ein altes, heruntergekommenes Haus. Wie sich herausstellt, ist es das Elternhaus seines Geschichtsprofessors. Dessen Vater Willem Verhulst hat im zweiten Weltkrieg Karriere als Kollaborateur gemacht. Er stellte Listen von Juden, Kommunisten und anderen politisch unerwünschten Personen zusammen, die daraufhin in die Konzentrationslager deportiert wurden.
Stefan Hertmans hat akribisch alle noch vorhandenen Unterlagen zu Willem Verlusts Person durchgearbeitet und zu diesem Buch verarbeitet. Es ist ein sehr persönlicher Streifzug durch die Geschichte entstanden, die geschickt reale Fakten mit dekorativer Fiktion vermengt. Der elegante, fesselnde Schreibstil verführt zum Weiterlesen, auch wenn der Inhalt zwischendurch doch etwas trocken wird. Die einzelnen Personen aus Willems Leben treten sehr plastisch hervor. Vor allem seine zweite Ehefrau Mien, Mutter seiner drei Kinder, strenggläubige Protestantin, zeigt sich hier als charakterstarker Mittelpunkt der Familie. Sie tut alles für ihren Willem, auch wenn er nicht treu sein kann und vor allem, wenn sie seine politischen Ansichten verabscheut.
Das Buch liest sich interessant. Doch richtig begeistern werden sich wahrscheinlich nur Leser, die einen Bezug zur Materie haben.
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Gebundenes Buch
Ein interessanter Streifzug durch ein Haus und die Geschichte Belgiens
„Im ersten Jahr des neuen Jahrtausends fiel mir ein Buch in die Hände, aus dem ich erfahren sollte, dass ich zwanzig Jahre im Haus eines ehemaligen Mitglieds der SS gewohnt hatte.“ (Zitat Seite …
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Ein interessanter Streifzug durch ein Haus und die Geschichte Belgiens
„Im ersten Jahr des neuen Jahrtausends fiel mir ein Buch in die Hände, aus dem ich erfahren sollte, dass ich zwanzig Jahre im Haus eines ehemaligen Mitglieds der SS gewohnt hatte.“ (Zitat Seite 7)
Inhalt
Im Spätsommer 1979 sieht Stefan Hertmans das Haus in Gent, im Stadtteil Patershol, zum ersten Mal. Es wirkt verwahrlost, feucht, stand schon längere Zeit leer. Dennoch lässt es den Autor nicht mehr los und er kauft es. Mehr als zwanzig Jahre später sieht er ein Buch, verfasst von Professor Adriaan Verhulst, Historiker, bei dem auch Hertmans studiert hatte. Er entdeckt, dass Adriaan Verhulst seine Kindheit in genau diesem Haus verbracht hatte. Dies weckt sein Interesse und er beschließt, die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner zu erzählen.
Thema und Genre
Dieser Roman ist die Geschichte eines Hauses in Verbindung mit der Geschichte jener Familie, die es viele Jahre lang bewohnt hat. Er basiert auf historischen Fakten, die sich aus umfangreichen Recherchen in Dokumenten, Büchern, den Tagebüchern von Mientje Verhulst und Gesprächen mit noch lebenden Zeitzeugen ergeben, ergänzt durch fiktive Elemente. Themen sind der politische Konflikt zwischen Flamen und Wallonen, die Besatzung Belgiens durch die Nationalsozialisten und die Zeit danach, aber auch Kindheitserinnerungen, Familie und Beziehungen.
Charaktere
Im Mittelpunkt der Geschichte steht das Leben von Willem Verhulst und seiner zweiten Ehefrau Harmina „Mientje“ Wilhers, die Eltern von Adriaan Verhulst.
Handlung und Schreibstil
Der Autor erzählt, berichtet, es ist ein Roman über Belgien, der auf genau recherchierten Erinnerungen von Zeitzeugen, noch lebenden Familienmitgliedern, aufbaut, in Verbindung mit der umfangreichen Dokumentation, die man dem Autor zur Verfügung stellt. Wo er in seinen umfangreichen Recherchen keine Aussagen und Unterlagen fand, erklärt er, dass dies heute niemand mehr weiß, lässt Lücken, statt diese Lücken durch fiktive Vermutungen zu schließen. Die Handlung ergänzt der Autor durch Anekdoten und seine persönlichen Erinnerungen. Wir folgen Menschen vom Beginn ihres Lebens bis zum Ende, gleichzeitig besichtigen wir das Haus, in dem die wichtigsten Ereignisse dieser Menschen stattfanden, mit dem Autor im Jahr 1979 in der entgegengesetzten Richtung. Vom Keller bis zum Dachboden betreten wir die einzelnen Räume, sehen sie jetzt und damals, als die Familie Verhulst das Haus mit Leben gefüllt hat. Der Aufgang, eine fließende Bewegung statt eines Spannungsbogens.
Fazit
„Vielleicht möchte man durch den Besuch eines Ortes der Erinnerung, selbst wenn diese nicht die eigene ist, den Lauf der Geschichte für einen Augenblick aufhalten.“ (Zitat Seite 186). Mit diesem interessanten Roman, der ruhig und sachlich der Geschichte dieser Familie folgt, gleichzeitig aber atmosphärisch dicht das Haus selbst während der ersten Besichtigung des Autors vor dem Kauf beschreibt, ist dem Autor dies gelungen.
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Im Spätsommer 1979 sieht Stefan Hertmans bei einem Spaziergang ein heruntergekommenes Haus im Genter Stadtviertel Patershol, das ihn gleich anzieht. Noch am gleichen Tag vereinbart er einen Besichtigungstermin und kauft das baufällige Objekt dann. Erst viele Jahre später erfährt …
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Im Spätsommer 1979 sieht Stefan Hertmans bei einem Spaziergang ein heruntergekommenes Haus im Genter Stadtviertel Patershol, das ihn gleich anzieht. Noch am gleichen Tag vereinbart er einen Besichtigungstermin und kauft das baufällige Objekt dann. Erst viele Jahre später erfährt er, dass er zwanzig Jahre im Haus eines ehemaligen Mitglieds der SS gewohnt hat. Er macht sich auf die Suche nach Spuren der früheren Bewohner.
Dieses Buch ist eine Mischung aus Roman und Biografie. Der Autor Stefan Hertmanns hat akribisch recherchiert und konnte dabei auf Tagebücher, Briefe und andere Dokumente zurückgreifen. Außerdem befragte er die Kinder von Willem Verhulst. Dazu gibt es Fotos, die dem Leser einen zusätzlichen Eindruck verschaffen. Es gibt dabei Lücken, die gekennzeichnet sind und die der Autor nicht durch Vermutungen füllt. Der Schreibstil ist sehr unterschiedlich. Die Beschreibung des Hauses und der Umgebung ist bildhaft und atmosphärisch, so dass ich gleich abgeholt wurde. Ich hatte die Bilder vor Augen und den Geruch des modernden Hauses in der Nase. Doch als er auf die Geschichte der früheren Bewohner stieß, ging das leider verloren und werde eher sachlich berichtend.
Im Focus der Geschichte stehen Willem Verhulst und seine Frau Harmina, genannt Mien. Der Flame fühlt sich schon als Kind gegenüber den französisch sprechenden Wallonen benachteiligt und schließt sich einer radikalen Gruppierung an. Er ist schwierig, ich-bezogen und rücksichtslos. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, fühlt er sich von deren Ideologie angesprochen und wird zum willigen Kollaborateur. Er strebt nach oben, ringt um Anerkennung, denunziert und bringt viel Leid über seine Mitbürger. Dabei macht er sich selbst nicht die Finger schmutzig, kann es sogar kaum ertragen, wenn die Menschen gefoltert werden. Selbst am Ende seines Lebens bereut er seine Taten nicht. Seine zweite Frau Mien ist mit seinem Tun nicht einverstanden und findet ihren Weg, ihm Widerstand zu leisten. Sie ist eine starke Frau, die sich durchkämpft und alles für ihre Familie tut und dabei die Eskapaden von Willem erträgt.
Mir wurde das oft zu ausschweifend beschrieben, so dass die Geschichte doch einige Längen hatte. Am Ende dagegen sind viele Informationen noch untergebracht, die dem Autor nach seinen umfangreichen Recherchen wohl erwähnenswert erscheinen.
Ein interessantes und informatives Buch, das ich vielleicht nicht mit Begeisterung, aber gerne gelesen habe.
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Eher zufällig erfährt Autor Stefan Hertmans: 20 Jahre hat er in Gent in einem Haus gelebt, in dem über viele Jahre der flämische SS-Kollaborateur Willem Verhulst mit seiner Familie lebte. Hertmans begibt sich auf eine jahrelange Recherche, um die Spuren der früheren …
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Eher zufällig erfährt Autor Stefan Hertmans: 20 Jahre hat er in Gent in einem Haus gelebt, in dem über viele Jahre der flämische SS-Kollaborateur Willem Verhulst mit seiner Familie lebte. Hertmans begibt sich auf eine jahrelange Recherche, um die Spuren der früheren Bewohner:innen sichtbar zu machen und findet dabei nicht nur zahlreiche persönliche Geschichten heraus, sondern auch deren Verbindung zum Land Belgien und dessen Konflikte, die teilweise bis heute andauern...
Zunächst einmal seien potenzielle Leser:innen vor dem Wörtchen "Roman" gewarnt, das der Diogenes-Verlag zwar auf dem Cover verwendet, klugerweise aber davon absieht, es - anders als sonst - noch einmal auf dem Titelblatt zu wiederholen. Denn im Grunde genommen ist "Der Aufgang" von Stefan Hertmans kein Roman, sondern eher eine Biografie Willem Verhults und seiner Familie, die Hertmans allerdings mit zahlreichen fiktiven Elementen anreichert. Frei nach dem Sprichwort "Die Axt im Haus erspart den Zimmermann" könnte man also sagen "Der SS-Mann im Haus erspart den Roman". Wer also den Roman eines Hauses wie "Das Gartenzimmer" von Andreas Schäfer erwartet, dürfte enttäuscht sein. Dass die Geschichte dieses Hauses und seiner Bewohner:innen dennoch spannend genug ist, liegt vor allem an der großen Erzählkunst Hertmans'.
Besonders gelungen ist das Buch, wenn Hertmans selbst in Erscheinung tritt und atmosphärisch wirklich großartig die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart knüpft, zwischen der Familie Verhulst und Hertmans selbst. Mit großer Ernsthaftigkeit, Ehrlichkeit, erheblichem Recherche-Aufwand und fast greifbarer Empathie begibt sich Hertmans auf die Spuren der Menschen, die 30 Jahre zuvor in genau den Räumen hausten, in denen Hertmans später mit seiner Freundin vor dem Kamin saß. Als eigentliche Heldin des Buches entpuppt sich Mientje, die zweite Ehefrau des SS-Kollaborateurs, die es in ihrer Güte fast allein schafft, drei Kinder großzuziehen und dem permanent abwesenden Willem trotzdem verzeiht. Doch auch Hertmans' Verbindung zu den Kindern ist glaubhaft und emotional. Willems Sohn Adri entpuppt sich nämlich als kein Geringerer als Hertmans' späterer Professor, durch dessen Buch Hertmans überhaupt erst erfährt, in welchem Haus er dort jahrelang wohnte. Und auch die beiden Töchter sind mit ihren Interviews im sehr hohen Alter und den Devotionalien ein echter Gewinn für "Der Aufgang".
Zudem gelingt es Hertmans, die Figur Willem Verhulst glaubhaft und eindringlich nachzuzeichnen. Vom fast blinden Außenseiter-Kind über den fanatisch-impulsiven flämischen Extremisten bis zum SS-Mitläufer ist Willem eine zunächst ambivalente Figur, deren negative Charaktereigenschaften im Verlaufe des Buches aber eindeutig die Oberhand gewinnen. Verhulst betrügt seine Frau, verrät die Nachbarn und stilisiert sich im Gefängnis zum Opfer.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Darstellung des Hauses selbst. Wenn sich Hertmans vom Notar durch sein späteres Zuhause führen lässt und er den Verfall und die Räume ebenso intensiv beschreibt wie die Gerüche und Geräusche der Stadt und der Natur, bekommt man als Leser:in fast den Eindruck, selbst an diesem Rundgang teilzunehmen. Eine sehr plastische und eindringliche Wirkung entfachen die Momente, in denen der Autor aus dem Fenster schaut und weiß, dieses Gebäude gegenüber hat auch schon die Familie Verhulst gesehen. Und dieser Blauregen dort, das ist doch die Pflanze, die Mientje damals erworben hat. Und stand Mientje nicht ängstlich vor der Tür dieses Hauses, als Hertmans selbst in einer Art jugendlicher Verwirrung als Student mit Rechtsextremen randalierend um die Häuser zog? Es sind wahre Gänsehautmomente, die Hertmans in diesen Beschreibungen gelingen.
Allerdings - und damit komme ich neben der "Roman"-Fehlleitung zum eigentlichen Schwachpunkt des Buches - setzt Hertmans diese Beschreibungen leider viel zu selten ein. Insbesondere im wahrlich zu lang geratenen letzten Drittel passiert auf dieser Ebene viel zu wenig. Stat
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