Monique Schwitter
Gebundenes Buch
Eins im Andern
Roman. Ausgezeichnet mit dem Schweizer Buchpreis 2015 und nominiert für den Deutschen Buchpreis 2015
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Eines Abends erfährt sie, als sie, statt zu schreiben, nach ihrer ersten Liebe googelt, dass er sich aus dem achten Stock gestürzt hat. Vor fast fünf Jahren schon. Sie ist schockiert, ebenso sehr über seinen Selbstmord wie über die Tatsache, dass sie ihn gar nicht vermisst hat. Nun hat sie ihn am Hals, stärker als zu Lebzeiten.Was ist das, die Liebe? Wieso kann sie kommen und gehen? Wohin geht sie, wenn sie geht? Und was ist eigentlich mit der aktuellen Liebe los? Der sitzt in seinem Zimmer und checkt Mails oder sieht fern.Die Protagonistin in Monique Schwitters neuem Roman beginnt nun e...
Eines Abends erfährt sie, als sie, statt zu schreiben, nach ihrer ersten Liebe googelt, dass er sich aus dem achten Stock gestürzt hat. Vor fast fünf Jahren schon. Sie ist schockiert, ebenso sehr über seinen Selbstmord wie über die Tatsache, dass sie ihn gar nicht vermisst hat. Nun hat sie ihn am Hals, stärker als zu Lebzeiten.Was ist das, die Liebe? Wieso kann sie kommen und gehen? Wohin geht sie, wenn sie geht? Und was ist eigentlich mit der aktuellen Liebe los? Der sitzt in seinem Zimmer und checkt Mails oder sieht fern.Die Protagonistin in Monique Schwitters neuem Roman beginnt nun eine Liebesrecherche: Sie handelt ihre Liebesbiographie an zwölf Männern ab, die weit mehr als die Namen gemein haben mit den Aposteln, den Gesandten des Glaubens und der Liebe. Es sind beinahe mythische Umrisse von Männern, die sie schreibend mit Liebe, Leben und Geschichte füllt. Und je länger sie schreibt, desto stärker schiebt sich die Rahmengeschichte, ihre aktuelle Liebessituation, ins Zentrum, bis sie die Handlung übernimmt."Eins im Andern" ist ein außergewöhnliches Buch: ein Wagnis, ein trickreiches, konsequentes Spiel mit Leben und Fiktion. Seine mitreißend lebendige Sprache verleiht ihm, bei aller Intensität, eine fast heitere Leichtigkeit.
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Monique Schwitter, geb. 1972 in Zürich, lebt seit 2005 in Hamburg. Sie hat in Salzburg Schauspiel und Regie studiert, war unter anderem an den Schauspielhäusern in Zürich, Frankfurt, Graz und Hamburg engagiert und lebt heute als freie Autorin in Hamburg.
Produktbeschreibung
- Verlag: Literaturverlag Droschl
- Seitenzahl: 232
- Erscheinungstermin: 4. August 2015
- Deutsch
- Abmessung: 219mm x 141mm x 21mm
- Gewicht: 385g
- ISBN-13: 9783854209690
- ISBN-10: 385420969X
- Artikelnr.: 42708438
Herstellerkennzeichnung
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Auch Männern und Liebesromanverächtern kann Rezensentin Judith von Sternburg Monique Schwitters Buch "Eins im andern" ans Herz legen. Denn diesem Roman über die Liebe steckt der Tod ebenso inne wie der tiefe Fall, verrät die Kritikerin, die hier glücklicherweise weder Romantik noch Drama entdeckt. Vielmehr liest Sternburg eine in "kühl glühender Virtuosität" erzählte Geschichte, die in zwölf kunstvoll verknüpften Episoden von den Männern der Ich-Erzählerin berichtet, Liebe, Lust, Traurigkeit und Tod in assoziationsreichen Sprüngen verbindet und zugleich mit autobiografischen Daten der Autorin spielt. Ein großartiger Roman, der auf jeder Seite überrascht, schließt die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Mit roten Siebenmeilenstiefeln
Wenn das Leben dem Schreiben folgt anstatt umgekehrt: Monique Schwitter hat mit "Eins im Andern" einen ebenso klugen wie berührenden Roman darüber geschrieben, wie man die Liebe hält - indem man einen Roman über sie verfasst.
Noch nicht einmal 130 Wörter umfasst Samuel Becketts Kurzdrama "Kommen und Gehen", das sich mühelos in drei Minuten spielen lassen würde und an dem man doch ein Grundmuster unseres Daseins ablesen kann: Von den drei Figuren des Stückes sitzen jeweils zwei gemeinsam auf einer Bank und tauschen ein Geheimnis über die Abwesende aus (das der Zuschauer nicht hören kann). Die Dritte kehrt zurück, wechselt den Platz mit einer der beiden anderen, eine neue
Wenn das Leben dem Schreiben folgt anstatt umgekehrt: Monique Schwitter hat mit "Eins im Andern" einen ebenso klugen wie berührenden Roman darüber geschrieben, wie man die Liebe hält - indem man einen Roman über sie verfasst.
Noch nicht einmal 130 Wörter umfasst Samuel Becketts Kurzdrama "Kommen und Gehen", das sich mühelos in drei Minuten spielen lassen würde und an dem man doch ein Grundmuster unseres Daseins ablesen kann: Von den drei Figuren des Stückes sitzen jeweils zwei gemeinsam auf einer Bank und tauschen ein Geheimnis über die Abwesende aus (das der Zuschauer nicht hören kann). Die Dritte kehrt zurück, wechselt den Platz mit einer der beiden anderen, eine neue
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Zweierkombination entsteht, ein neues Geheimnis wird ausgetauscht. Die Abwesende kehrt zurück, tauscht ihren Platz - und so fort. Beckett gibt drei Frauen als Dramatis personae an, allerdings lässt sich dieses Schicksalskarussell zweifelsohne auch anders besetzen.
Die Ich-Erzählerin aus Monique Schwitters Roman "Eins im Andern" hat "Kommen und Gehen" vor Jahren am Salzburger Mozarteum aufführen lassen: In einer Dauerschleife wiederholt sich die Dreierchoreographie, bis auch das letzte Publikum den Saal verlassen hat und die Darstellerinnen vor Erschöpfung weinen. Allein im Zuschauerraum zurückgeblieben sind die Regisseurin, die Erzählerin also, und neben ihr ihr aktueller Freund Petrus. An ihrer anderen Seite sitzt der attraktive Schauspielschüler Jakob, ihr künftiger Freund - das ist zwar noch nicht ausgesprochen, durch den heimlichen Austausch intensiven Fußkontaktes indes abgemachte Sache.
Nicht nur das Geschehen im Zuschauerraum spiegelt sich in der Beckettschen Choreographie. Kommen und Gehen ist das Grundprinzip, das Schwitters Roman als Ganzem zugrunde liegt, allerdings mit durchaus subtilen Verschiebungen und Variationen. Schaut man in das Inhaltsverzeichnis von "Eins im Andern", findet man dort eine Liste von Männernamen, dazu Zeit- und Ortsangaben. Offenbar, so könnte man annehmen, zieht hier eine Frau Anfang vierzig Bilanz, legt Zeugnis ab über die Männer, die es bisher in ihrem Leben gegeben hat, die gekommen und gegangen sind oder zu denen sie gekommen und wieder gegangen ist. Auf diese Weise, so scheint es, versucht sie, einen geschlossenen Kreis - die Namen entsprechen jenen der zwölf Apostel - und somit stimmiges Bild entstehen zu lassen. Eine Reduktion auf dieses spielerische Moment allerdings liefe am Schwitterschen Impetus vorbei. Ihr Roman liest sich vor allem als eine Beschwörung der Kraft, um den Schmerz über Vergangenes zu bewältigen, damit eine gegenwärtige Liebe bewahrt werden kann.
Das mag pathetisch klingen, ist es bei Monique Schwitter aber auf nachgerade wundersame Weise nicht. Wie die 1972 in Zürich geborene Schriftstellerin, die bis vor ein paar Jahren als Schauspielerin und Regisseurin gearbeitet hat, schon bei ihrem Auftritt bei den Klagenfurter Tagen der deutschsprachigen Literatur unter Beweis gestellt hat, ist sie eine Erzählerin, die sich auf die fein- genauso wie die tiefsinnige Inszenierung eines Textes versteht - im besten Sinne. Zudem hat sie ein Gehör für Töne, für Klang also, genauso wie für Zwischentöne, gerade für die eigenen und die aus Versehen verrutschten, weshalb "Eins im Andern" bei aller Ernsthaftigkeit von feiner Ironie und Komik durchzogen ist.
Den Auftakt des Romans bildet eine beinahe schon banale Szene. Die beiden Kinder und der Hund schlafen, der Ehemann sitzt im Nebenraum am eigenen Computer, und die Erzählerin googelt ihre erste große Liebe, Petrus. Sie muss feststellen, dass dieser sich bereits vier Jahre zuvor das Leben genommen hat. Ein Mensch, der sie seit Jahren nicht beschäftigt hat, wird plötzlich zum Erzählanlass. Flugs befinden wir uns in der frühen Studentenzeit der Erzählerin, in der sie halb aus Geldmangel, halb aus der selbstauferlegten Extravaganz, die man sich in einem solchen Alter zu geben pflegt, sommers wie winters auf roten Pumps durchs Leben spazierte. Von den Seehundstiefeln, die ihr bei einer Silvesterwanderung geliehen werden, verliert sie prompt einen, weil sie die zwar warmen, aber etwas zu kleinen Stiefel irgendwann einfach auszieht und auf Strümpfen weiter durch den Schnee läuft, bis ihre Füße kalt wie Eisklumpen sind.
Nach Petrus kam bekanntlich Jakob, ein kurzes Intermezzo gab noch Andreas, der Bruder von Petrus. So weit, so gut die Liebhaber-Rekapitulation von Schwitter, deren Niederschreibeprozess immerzu miterzählt wird. Eine erste Irritation streut Schwitter nach knapp fünfzig Seiten ein: "Wie auch immer ich erzähle, was auch immer ich erzähle. Mein Mann sollte Letzter sein." Kurz darauf heißt es: "Zwölf . . . Ich denke nach und überschlage kurz. Wenn ich Kurs halte und chronologisch fortfahre, ist mein Mann voraussichtlich gerade einmal Nummer fünf. Aber kann es denn nicht sein, dass sich unterwegs, beim Schreiben, eine Lösung findet?"
Die Erzählerin muss improvisieren, noch ein paar Männer hinzuerfinden oder kurze Affären zu Liebhabern deklarieren, wenn sie ihren Ehemann zu jenem schicksalsträchtigen Zwölften werden lassen möchte, der das Bild der Apostel komplettiert.
Beschwörungen erfolgen naturgemäß in jenen Momenten, in denen der Bruch beinahe schon unvermeidbar scheint. Bei Monique Schwitter wird dieser Riss in dem Augenblick offenbar, als sie die Erzählerin das erste Kapitel des Romans, jenes über Petrus und den Verlust der Seehundstiefel, als Schriftstellerin auf einer öffentlichen Lesung vortragen lässt. Dabei nimmt diese kaum wahr, was sie da liest, sondern hat immer nur die Katastrophe vor Augen, die ihrem Leben von einer Minute auf die andere den Boden zu entreißen droht: Gerade hat sie erfahren, dass ihr Mann, jener Mann, der so unbedingt der Letzte sein soll in der Reihe der Männer, die Familie an den Rand des Ruins oder schon darüber hinaus getrieben hat, weil er durch seine heimliche Spielsucht Schulden in Höhe eines mittleren Jahreseinkommens gemacht hat.
Eins im Andern, das meint natürlich auch: Mise en abyme. In das Schreiben über ihr Liebesleben bricht nicht nur das reale Leben der Erzählerin ein. Bereits ein kurzer Blick auf die Lebensstationen von Monique Schwitter lässt erahnen, dass auch sehr viel Autorin in der Figur der Erzählerin steckt. Wie viel, ist jedoch unbedeutend.
Überhaupt bleibt der Reiz des voyeuristischen Blickes vollends nebensächlich bei diesem Roman. Wesentlich ist, wie die Erzählerin und mit ihr Schwitter das Verhältnis von Leben und Schreiben umdreht. Nicht mehr das Leben geht dem Schreiben voraus, sondern umgekehrt. Die erzählerische Imagination wird zum Versuch, das ruinierte Dasein zu retten. Und vielleicht wird das Vermögen zu schreiben in jenen Monaten, in denen die Erzählerin sich mit wütenden Schuldnern konfrontiert und die Sparbücher der beiden noch nicht einmal schulpflichtigen Söhne geräubert sieht, zum einzig verbleibenden Motor, diese Existenz zumindest notdürftig am Laufen zu halten.
Dafür sucht die Erzählerin für einige Zeit die räumliche Distanz zu ihrer Familie, nicht nur zu ihrem Mann, auch zu den Kindern. Einem spontanen Impuls folgend, fährt sie von Hamburg aus ins heimatliche Zürich. Und hier - während der kleine Sohn immerzu "Kommst du?" ins Telefon ruft, ungeduldig vom Größeren verbessert: "Wann, wann kommst du, heißt das" - entblättert Schwitter noch den letzten, vielleicht entscheidenden Verlust im Leben ihrer Erzählerin: Ihr zwei Jahre jüngerer Bruder ist gestorben, als sie gerade mit Petrus liiert gewesen ist, vor mehr also zwanzig Jahren also. Nicht friedlich eingeschlafen, sondern qualvoll und voll wütender Verzweiflung. Ihr jüngster Sohn nun, von dem die Ärzte nach verschiedenen Komplikationen sagten, dass dieses Kind unbedingt zu Welt habe kommen wollen, hat die Augen dieses Bruders. Auch da steckt der eine im anderen.
Und so bekommt Schwitters Roman etwas Tröstendes gerade dort, wo die Erzählerin ihre tiefste Wunde offenbart. Auf das Gehen folgt das Kommen. Aber dieser Roman, der so manchen lustvollen Haken schlägt, endet nicht, ohne dass das sichergeglaubte Prinzip des Gehens in sein Gegenteil verkehrt wird. Die Erzählerin, nun in robusten Stiefeln anstelle von roten Riemenpumps, bekundet, sie habe Gehen gelernt. Aber ihr Gehen ist kein Fortgehen, sondern ein Bleiben bei jenem Mann, der so unbedingt der letzte hat sein sollen. Auch wenn sie dafür einiges hat erfinden müssen.
WIEBKE POROMBKA
Monique Schwitter:
"Eins im Andern".
Roman.
Droschl Verlag, Graz/Wien 2015. 232 S., geb., 19,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Ich-Erzählerin aus Monique Schwitters Roman "Eins im Andern" hat "Kommen und Gehen" vor Jahren am Salzburger Mozarteum aufführen lassen: In einer Dauerschleife wiederholt sich die Dreierchoreographie, bis auch das letzte Publikum den Saal verlassen hat und die Darstellerinnen vor Erschöpfung weinen. Allein im Zuschauerraum zurückgeblieben sind die Regisseurin, die Erzählerin also, und neben ihr ihr aktueller Freund Petrus. An ihrer anderen Seite sitzt der attraktive Schauspielschüler Jakob, ihr künftiger Freund - das ist zwar noch nicht ausgesprochen, durch den heimlichen Austausch intensiven Fußkontaktes indes abgemachte Sache.
Nicht nur das Geschehen im Zuschauerraum spiegelt sich in der Beckettschen Choreographie. Kommen und Gehen ist das Grundprinzip, das Schwitters Roman als Ganzem zugrunde liegt, allerdings mit durchaus subtilen Verschiebungen und Variationen. Schaut man in das Inhaltsverzeichnis von "Eins im Andern", findet man dort eine Liste von Männernamen, dazu Zeit- und Ortsangaben. Offenbar, so könnte man annehmen, zieht hier eine Frau Anfang vierzig Bilanz, legt Zeugnis ab über die Männer, die es bisher in ihrem Leben gegeben hat, die gekommen und gegangen sind oder zu denen sie gekommen und wieder gegangen ist. Auf diese Weise, so scheint es, versucht sie, einen geschlossenen Kreis - die Namen entsprechen jenen der zwölf Apostel - und somit stimmiges Bild entstehen zu lassen. Eine Reduktion auf dieses spielerische Moment allerdings liefe am Schwitterschen Impetus vorbei. Ihr Roman liest sich vor allem als eine Beschwörung der Kraft, um den Schmerz über Vergangenes zu bewältigen, damit eine gegenwärtige Liebe bewahrt werden kann.
Das mag pathetisch klingen, ist es bei Monique Schwitter aber auf nachgerade wundersame Weise nicht. Wie die 1972 in Zürich geborene Schriftstellerin, die bis vor ein paar Jahren als Schauspielerin und Regisseurin gearbeitet hat, schon bei ihrem Auftritt bei den Klagenfurter Tagen der deutschsprachigen Literatur unter Beweis gestellt hat, ist sie eine Erzählerin, die sich auf die fein- genauso wie die tiefsinnige Inszenierung eines Textes versteht - im besten Sinne. Zudem hat sie ein Gehör für Töne, für Klang also, genauso wie für Zwischentöne, gerade für die eigenen und die aus Versehen verrutschten, weshalb "Eins im Andern" bei aller Ernsthaftigkeit von feiner Ironie und Komik durchzogen ist.
Den Auftakt des Romans bildet eine beinahe schon banale Szene. Die beiden Kinder und der Hund schlafen, der Ehemann sitzt im Nebenraum am eigenen Computer, und die Erzählerin googelt ihre erste große Liebe, Petrus. Sie muss feststellen, dass dieser sich bereits vier Jahre zuvor das Leben genommen hat. Ein Mensch, der sie seit Jahren nicht beschäftigt hat, wird plötzlich zum Erzählanlass. Flugs befinden wir uns in der frühen Studentenzeit der Erzählerin, in der sie halb aus Geldmangel, halb aus der selbstauferlegten Extravaganz, die man sich in einem solchen Alter zu geben pflegt, sommers wie winters auf roten Pumps durchs Leben spazierte. Von den Seehundstiefeln, die ihr bei einer Silvesterwanderung geliehen werden, verliert sie prompt einen, weil sie die zwar warmen, aber etwas zu kleinen Stiefel irgendwann einfach auszieht und auf Strümpfen weiter durch den Schnee läuft, bis ihre Füße kalt wie Eisklumpen sind.
Nach Petrus kam bekanntlich Jakob, ein kurzes Intermezzo gab noch Andreas, der Bruder von Petrus. So weit, so gut die Liebhaber-Rekapitulation von Schwitter, deren Niederschreibeprozess immerzu miterzählt wird. Eine erste Irritation streut Schwitter nach knapp fünfzig Seiten ein: "Wie auch immer ich erzähle, was auch immer ich erzähle. Mein Mann sollte Letzter sein." Kurz darauf heißt es: "Zwölf . . . Ich denke nach und überschlage kurz. Wenn ich Kurs halte und chronologisch fortfahre, ist mein Mann voraussichtlich gerade einmal Nummer fünf. Aber kann es denn nicht sein, dass sich unterwegs, beim Schreiben, eine Lösung findet?"
Die Erzählerin muss improvisieren, noch ein paar Männer hinzuerfinden oder kurze Affären zu Liebhabern deklarieren, wenn sie ihren Ehemann zu jenem schicksalsträchtigen Zwölften werden lassen möchte, der das Bild der Apostel komplettiert.
Beschwörungen erfolgen naturgemäß in jenen Momenten, in denen der Bruch beinahe schon unvermeidbar scheint. Bei Monique Schwitter wird dieser Riss in dem Augenblick offenbar, als sie die Erzählerin das erste Kapitel des Romans, jenes über Petrus und den Verlust der Seehundstiefel, als Schriftstellerin auf einer öffentlichen Lesung vortragen lässt. Dabei nimmt diese kaum wahr, was sie da liest, sondern hat immer nur die Katastrophe vor Augen, die ihrem Leben von einer Minute auf die andere den Boden zu entreißen droht: Gerade hat sie erfahren, dass ihr Mann, jener Mann, der so unbedingt der Letzte sein soll in der Reihe der Männer, die Familie an den Rand des Ruins oder schon darüber hinaus getrieben hat, weil er durch seine heimliche Spielsucht Schulden in Höhe eines mittleren Jahreseinkommens gemacht hat.
Eins im Andern, das meint natürlich auch: Mise en abyme. In das Schreiben über ihr Liebesleben bricht nicht nur das reale Leben der Erzählerin ein. Bereits ein kurzer Blick auf die Lebensstationen von Monique Schwitter lässt erahnen, dass auch sehr viel Autorin in der Figur der Erzählerin steckt. Wie viel, ist jedoch unbedeutend.
Überhaupt bleibt der Reiz des voyeuristischen Blickes vollends nebensächlich bei diesem Roman. Wesentlich ist, wie die Erzählerin und mit ihr Schwitter das Verhältnis von Leben und Schreiben umdreht. Nicht mehr das Leben geht dem Schreiben voraus, sondern umgekehrt. Die erzählerische Imagination wird zum Versuch, das ruinierte Dasein zu retten. Und vielleicht wird das Vermögen zu schreiben in jenen Monaten, in denen die Erzählerin sich mit wütenden Schuldnern konfrontiert und die Sparbücher der beiden noch nicht einmal schulpflichtigen Söhne geräubert sieht, zum einzig verbleibenden Motor, diese Existenz zumindest notdürftig am Laufen zu halten.
Dafür sucht die Erzählerin für einige Zeit die räumliche Distanz zu ihrer Familie, nicht nur zu ihrem Mann, auch zu den Kindern. Einem spontanen Impuls folgend, fährt sie von Hamburg aus ins heimatliche Zürich. Und hier - während der kleine Sohn immerzu "Kommst du?" ins Telefon ruft, ungeduldig vom Größeren verbessert: "Wann, wann kommst du, heißt das" - entblättert Schwitter noch den letzten, vielleicht entscheidenden Verlust im Leben ihrer Erzählerin: Ihr zwei Jahre jüngerer Bruder ist gestorben, als sie gerade mit Petrus liiert gewesen ist, vor mehr also zwanzig Jahren also. Nicht friedlich eingeschlafen, sondern qualvoll und voll wütender Verzweiflung. Ihr jüngster Sohn nun, von dem die Ärzte nach verschiedenen Komplikationen sagten, dass dieses Kind unbedingt zu Welt habe kommen wollen, hat die Augen dieses Bruders. Auch da steckt der eine im anderen.
Und so bekommt Schwitters Roman etwas Tröstendes gerade dort, wo die Erzählerin ihre tiefste Wunde offenbart. Auf das Gehen folgt das Kommen. Aber dieser Roman, der so manchen lustvollen Haken schlägt, endet nicht, ohne dass das sichergeglaubte Prinzip des Gehens in sein Gegenteil verkehrt wird. Die Erzählerin, nun in robusten Stiefeln anstelle von roten Riemenpumps, bekundet, sie habe Gehen gelernt. Aber ihr Gehen ist kein Fortgehen, sondern ein Bleiben bei jenem Mann, der so unbedingt der letzte hat sein sollen. Auch wenn sie dafür einiges hat erfinden müssen.
WIEBKE POROMBKA
Monique Schwitter:
"Eins im Andern".
Roman.
Droschl Verlag, Graz/Wien 2015. 232 S., geb., 19,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Ich habe Vorurteile gegen preisgekrönte Bücher, insbesondere, wenn sie auch noch mit dem Portrait der Autorin illustriert sind. Beides kam in vorliegendem Roman zusammen, Buchpreis in Basel und Bild der Preisträgerin. Und doch konnte ich es nicht lassen: ich habe es gelesen. Mein …
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Ich habe Vorurteile gegen preisgekrönte Bücher, insbesondere, wenn sie auch noch mit dem Portrait der Autorin illustriert sind. Beides kam in vorliegendem Roman zusammen, Buchpreis in Basel und Bild der Preisträgerin. Und doch konnte ich es nicht lassen: ich habe es gelesen. Mein Vorurteil wurde bestätigt: ich halte „Eins im Anderen“ für kein gutes Buch.
Meine Kritik beginnt mit dem Titel. Warum so rätselhaft? Vielleicht besser Eins ins Andere? Ich habe ihn auch nach 232 Seiten nicht verstanden. Den Inhalt schon eher: es ist ein Buch über die Schwierigkeiten, den Richtigen zu finden. Somit nichts Neues. Ein bißchen ungewöhnlich aber ist die Form, in der das Thema abgehandelt wird. Frau Schwitter präsentiert diverse Männer, ob real oder erfunden, sei dahingestellt, welche als Liebhaber oder Lebensgefährten der Protagonistin, die als namenloses Ich (im weiteren mit NN bezeichnet, auch wenn sich die Vermutung aufdrängt, daß es sich dabei um keine andere als die Autorin handelt) mit eben dieser ein eher triviales Alltagsleben führen. Während ich die ersten hundert Seiten flott lesen konnte und ich zeitweilig das Gefühl hatte, dies und das hat sie schön und mit hohem Einfühlungsvermögen geschrieben, wurden die letzten hundert Seiten immer mühseliger. Abstruse Einfälle, Träume, Wünsche, Halluzinationen, Reales mit Irrealem gerieten durcheinander und wurden miteinander verschnitten, um so - natürlich absichtlich - ein wenig aus der Spur zu geraten und damit dem Hang der Lektoren und Kritikaster nach Abspenstigem in Sprache und Inhalt zu frönen. Jedenfalls fand ich das Morsealphabet im Kopf von NN, das bei der Aktivierung ihrer Hormone im Kopf hämmert, wie auch den Pinguin, der ihrem Fahrrad vorauseilt, die Ratte, die das Liebespaar mit Anhang im Bett begleitet, die Stürze vom Fahrrad, die sie wiederholt heimsuchen, die Kleider, die ihr mehrmals vom Leibe gerissen werden, weil die Liebeslust der von NN betörten Liebhaber keinen Aufschub duldet, unter anderem, absolut entbehrlich.
Hier schreibt eine Frau, die die Männer mag, vorausgesetzt, sie sind wohlgestalten, geschmeidig wie eine Katze, hochgewachsen, mit schönen Augen, verheißungsvollen Lippen und geradem Rücken; da gibt es nichts zu meckern, selten, daß sich eine literarische Frau so sehr zum Männlichen bekennt. Nicht alle kommen bei ihr an, der Glattrasierte mit grauem Geschlecht zwischen den zusammengekniffenen Beinen hat das Nachsehen, aber Regisseur Tadeusz, dem sie eifersüchtig kein gutes Wort gönnt, als sie ihn mit einer vierzig Jahre jüngeren Studentin wiedersieht, kommt zum Zuge, aber da war er noch jünger. Überhaupt die Eifersucht – allgegenwärtig, denn sie wird betrogen, und sie betrügt. Das Übliche.
Ein Kapitel hat mir gefallen, es war das mit „Spielmacher“ überschriebene. Da gibt es gelungene Einfälle, mit denen sie ihre lernunwilligen Schüler („mit Migrationshintergrund“) traktiert. Natürlich auch hier mit Blick auf das Männliche: gerade so eben verdrängt sie im Buch ihre Erregung, sich lustvoll des schönen Siebzehnjährigen zu bemächtigen, bevor sie sich eine Klage wegen sexueller Handlung mit Abhängigen einhandelt. Gleichwohl, alles menschlich, alles denkbar, alles schon vorgekommen.
Fazit: Sie kann sie nicht vergessen, die Männer, mit denen sie zusammen war, und sie hinterfragt die Liebe, „wohin geht sie, wenn sie geht?“ Sie hat vergessen zu fragen: Wer ist der nächste?
Dennoch möchte ich festhalten: die Problematik von NN ist eine universelle, und einige Fragen im Roman sind unbestritten ernsthafter Natur. Mein Eindruck ist aber, daß sie der Lösung der Fragen kein Stück näher gekommen ist. Was auch daran liegen mag, daß sie - so scheint mir - Liebe mit sinnlicher Lust durcheinander bringt. Liebe hat mit letzterer nicht viel zu tun, wohl aber, zum Beispiel, mit dem Gefühl der Innigkeit und Geborgenheit.
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Zufällig erfährt die namenlose Protagonistin (oder habe ich ihren Namen überlesen?), dass die erste Liebe ihres Lebens sich bereits vor Jahren umgebracht hat. Erschüttert versinkt sie in Erinnerungen und versucht zu begreifen, weshalb es sie so mitnimmt. Sie beginnt ihre Gedanken …
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Zufällig erfährt die namenlose Protagonistin (oder habe ich ihren Namen überlesen?), dass die erste Liebe ihres Lebens sich bereits vor Jahren umgebracht hat. Erschüttert versinkt sie in Erinnerungen und versucht zu begreifen, weshalb es sie so mitnimmt. Sie beginnt ihre Gedanken an die Vergangenheit aufzuschreiben und statt sich chronologisch an ihr bisheriges Leben zu erinnern, hangelt sie sich von einer Liebe zur nächsten, gerade so, als ob das Dazwischen nicht zählte. Doch immer mehr drängt sich das reale Leben in den Vordergrund: Es tauchen Probleme auf, die existentiell werden und ihr immer weniger Zeit lassen, sich um die Vergangenheit zu kümmern.
Eine Liebesbiographie an zwölf Männern wird hier abgehandelt, schreibt der Klappentext, die mehr als nur die Namen mit den Aposteln gemein haben. Um ehrlich zu sein: Als zugegebenermaßen überhaupt nicht bibelfeste Westeuropäerin wäre mir das nicht einmal aufgefallen - dass alle Zwölf die Namen der Apostel tragen. Ganz zu schweigen davon, was sie darüber hinaus mit diesen gemeinsam haben könnten. Dafür hatte ich den Eindruck, dass ihre Lieben auch die drei Arten darstellen, wie sie seit der Antike verwendet werden: Eros - die sinnlich-erotische, Philia - die Freundesliebe und Agape - die Nächstenliebe. Und es ist egal, um welche Form der Liebe es sich handelt. Jede hilft auf ihre Weise der Protagonistin aus ihrer Krise bzw. unterstützt sie. Denn ohne Liebe ist alles nichts.
Einerseits lässt sich das Buch leicht lesen, andererseits bringen die häufigen Zeit- und Ortswechsel gehörig Verwirrung in die Lektüre. Und so ganz klar wurde mir der Sinn der Liebesgeschichten doch nicht, dafür waren sie einfach nicht eindringlich genug. So bleibt es bei einer Lektüre, die ganz ok war. Mehr aber auch nicht.
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Wahrlich nichts Neues
Mit ihrem zweiten Roman «Eins im Andern» hat die Schweizer Schriftstellerin Monique Schwitter sich dem vermutlich beliebtesten Genre der Belletristik zugewendet, dem Liebesroman. Wie die Rezeption zeigt, durchaus erfolgreich, ihr Buch wurde mit dem Schweizer …
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Wahrlich nichts Neues
Mit ihrem zweiten Roman «Eins im Andern» hat die Schweizer Schriftstellerin Monique Schwitter sich dem vermutlich beliebtesten Genre der Belletristik zugewendet, dem Liebesroman. Wie die Rezeption zeigt, durchaus erfolgreich, ihr Buch wurde mit dem Schweizer Buchpreis 2015 ausgezeichnet und schaffte es unter die Finalisten des Deutschen Buchpreises. Man merkt ihrer Prosa die ehemalige Regisseurin an, ihr Plot ist einem Bühnenstück ähnlich inszeniert, alle Details sind wohlüberlegt so gefügt, dass sie ineinandergreifend, «Eins im Andern» also, etwas bewirken sollen im Leser. Was nicht leicht ist bei einem literarisch derart überstrapazierten Thema wie der Liebe. Die Ich-Erzählerin ist hier übrigens identisch mit der Autorin. Sie habe, wie sie in einem Interview erklärte, sich für das Verhältnis von Leben und Schreiben interessiert, die Verschränkung von Erinnerung und Gegenwart, außerdem habe sie die Herausforderung gereizt, das eigene Leben in Echtzeit zu erzählen.
Der Leser ist also permanent Zeuge bei Schwitters Schreibprozess, der damit beginnt, dass sie im Internet nach ihrer ersten Liebe sucht und erschrocken feststellt, das Petrus sich vor fast fünf Jahren schon durch einen Sprung aus dem Fenster das Leben genommen hat. In zwölf den Aposteln entsprechenden Kapiteln handelt die Autorin im Folgenden ihre Beziehung zu zwölf Männern ab, deren letzter, wie könnte es anders sein, ihr Ehemann ist, Vater ihrer beiden Kinder, der mit seiner krankhaften Spielsucht die Familie ruiniert hat auf lange Zeit. Ein Liebesreigen also, in dem sie alle Männer in ihrem Leben Revue passieren lässt, Geschichten erzählt über Freunde, Flirts und ehemalige Liebhaber. Es sind wunderliche Gestalten darunter wie der Selbstmörder Petrus, der sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat, dessen Bruder Andreas, den eine Ratte in die Lippe beißt, Thomas, der nach einer Lesung per E-Mail Kontakt mit ihr aufnimmt und sich als Masochist entpuppt, der zwei Datingseiten im Internet unterhält, aber auch der verlebte alte Regisseur, den sie im Restaurant sieht, was sie an die Sadomaso-Spiele erinnert, die er einst mit ihr getrieben hat, als sie noch Studentin war. Es gibt auch harmlose Flirts wie der mit einem siebzehnjährigen, adonisartigen Schüler oder die rein freundschaftliche Beziehung zu Nathanael, dem homosexuellen Freund der Familie. Im letzten Kapitel erfahren wir schließlich, dass ihre größte Liebe ihr an Krebst verstorbener Bruder war.
Wer als Leser nun erwartet, dass die Autorin mit Hilfe dieses Liebeskarussells den Bindekräften der Liebe im engeren Sinne, also der zwischen Mann und Frau, auf die Spur kommt, dem Ganzen eine Essenz abzugewinnen vermag, der wird leider enttäuscht. Ihre weibliche Sicht auf die Männer bringt keine Klarheit darüber, was diese denn auf Frauen anziehend macht, sieht man vom Sexuellen ab, das in diesem jugendfreien Roman allerdings ausgeblendet ist, wie auch die Romantik einer Liebesbeziehung nicht thematisiert wird. Die Autorin schildert stattdessen immer wieder das innige Verhältnis zu ihrem Hund, was man dahingehend deuten mag, der Hund sei ihr letztendlich der bessere Freund, dem Manne insoweit überlegen.
Erzählt ist Schwitters Geschichte in einer humorfreien, sachlichen Sprache, im Stil wechselnd bei den Rückblenden auf die relevanten Episoden ihres Lebens, in denen auch der Tod seinen Platz hat. Die Psyche ihrer Figuren ist glaubwürdig dargestellt, im Streben nach biografischer Authentizität schleichen sich allerdings Banalitäten ein, die in dem leitmotivisch eingebauten Schuhthema gipfeln, der Vorliebe der Autorin für hohe Riemenpumps, das sich vom Winterspaziergang im ersten Kapitel bis hin zum kitschigen Schluss des Romans erstreckt. Bei dem sie dann wieder, mit Hund natürlich, einen Winterspaziergang macht, diesmal allerdings in robusten Stiefeln. «Ich habe gehen gelernt» heißt es im letzten Satz. Wahrlich nichts Neues, was man bis dorthin gelesen hat zu einem uralten Thema.
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Es ist mein erstes Buch der Autorin Monique Schwitter das ich von ihr gelesen habe. Ich muss sagen ich habe diese ungewöhnliche Geschichte mit Begeisterung gelesen. In dieser Art habe ich bisher noch nichts gelesen.
Die Geschichte beginnt damit das die Schriftstellerin , während ihr …
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Es ist mein erstes Buch der Autorin Monique Schwitter das ich von ihr gelesen habe. Ich muss sagen ich habe diese ungewöhnliche Geschichte mit Begeisterung gelesen. In dieser Art habe ich bisher noch nichts gelesen.
Die Geschichte beginnt damit das die Schriftstellerin , während ihr Mann die Kinder versorgt und ins Bett bringt, im Internet über ihre erste große Liebe Petrus googelt . Dort stellt sie mit großer Bestürzung fest , das er Tot ist, er hat sich aus dem 8. Stock eines Hochhauses gestürzt, sie ist geschockt, viele Bilder vergangener Zeiten prasseln auf sie ein. Sie lässt ihr Leben Revue passieren und nimmt den Leser mit auf eine Reise in ihre Vergangenheit. Dies ist der Impuls, das sie weiter forscht und sucht. Nach und nach tauchen andere Liebhaber auf, Andreas , Jacob und noch neun weitere Folgen. Alle diese zwölf Männer tragen die Namen der Zwölf Apostel aus der Bibel. Sie begibt sich immer tiefer in ihre Spurensuche, teils Schmerzhaft, den jeder dieser Apostel hat seine eigene Geschichte , auch die verschieden Spielarten der Liebe und dem Zusammenleben kommen wieder ans Tageslicht. Am Ende der Geschichte schließt sich der Kreis dieses Männerkreises mit all seinen Facetten. Es war ein Geben, Nehmen, suchen und finden gekrönt von Verlusten.
Meine Meinung zur Autorin:
Die Autorin Monique Schwitter gehörte zum Kreis der nominierten Kreis der Schriftsteller für den Deutschen Buchpreis. Sie hat schon einige Preise eingeheimst. Ihr Buch ist wie gesagt Ungewöhnlich und zeigt viele Facetten und Spielarten auf. Ihr Schreibstil ist Klar, ohne unnötige Schnörkel, äußert Spannend und Packend. Sie erzählt von dem Suchen, Finden und verlieren, den Verlust Ängsten und Selbstzweifeln. Ihre Protagonistin und die zwölf Männer, die die Namen der zwölf Apostel aus der Bibel tragen, haben in gewissem Sinn einiges mit denen aus der Bibel gemein, alle diese Proganisten des Buches sind auch auf der Suche, nach ihrer wahren Berufung und ihrem ich. Sie sind der Kreuz und Angelpunkt in ihrer Geschichte. Den vieles verbindet sie gemeinsam...
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