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Eine Mädchenleiche, die aufrecht mitten im Wald steht. Ein Mörder, der seit Jahren unerkannt tötet. Ein elfjähriges Mädchen mit einem besonderen Helfer: Wittgenstein, einen toten Philosophen. Alice ist elf Jahre alt, sehr intelligent und das, was man in ihrer Allgäuer Heimat als besserwisserisch bezeichnet. Und sie hat eine besondere Gabe: Sie spricht mit dem Philosophen Wittgenstein, der 1951 gestorben ist. Er taucht auf, wo sie es am wenigsten erwartet, und verschwindet auch ebenso geheimnisvoll. Als Alice in ihrem Dorf die erfrorene Leiche eines Mädchens findet, ist sie überzeugt, d...
Eine Mädchenleiche, die aufrecht mitten im Wald steht. Ein Mörder, der seit Jahren unerkannt tötet. Ein elfjähriges Mädchen mit einem besonderen Helfer: Wittgenstein, einen toten Philosophen. Alice ist elf Jahre alt, sehr intelligent und das, was man in ihrer Allgäuer Heimat als besserwisserisch bezeichnet. Und sie hat eine besondere Gabe: Sie spricht mit dem Philosophen Wittgenstein, der 1951 gestorben ist. Er taucht auf, wo sie es am wenigsten erwartet, und verschwindet auch ebenso geheimnisvoll. Als Alice in ihrem Dorf die erfrorene Leiche eines Mädchens findet, ist sie überzeugt, dem Mörder auf der Spur zu sein, der vor Jahren auch ihre Mutter getötet hat. Gemeinsam mit Ludwig Wittgenstein beginnt sie zu ermitteln. Doch niemand schenkt den Vermutungen einer Elfjährigen Gehör, bis auf einen und der will sie zum Schweigen bringen. Philosophisch, mystisch, spannend - ein Thriller der Extraklasse.
Christian Buder wurde 1968 in Memmingen geboren. Er studierte zuerst Betriebswirtschaft und dann Philosophie in Marburg, Paris und Chicago. Als freier Autor und Journalist schrieb Christian Buder Artikel für DIE ZEIT und überregionale Zeitungen. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern abwechselnd in Deutschland und in der Bretagne. Im Aufbau Taschenbuch liegen seine Kriminalromane 'Die Eistoten' und 'Der Tote im Moor' vor. Außerdem erschien von ihm: 'Schwimmen, ohne nass zu werden. Wie man mit Philosophie glücklich wird'.
Produktbeschreibung
- Alice und Wittgenstein ermitteln im Allgäu 1
- Verlag: Aufbau TB
- Artikelnr. des Verlages: 656/32995
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 351
- Erscheinungstermin: 19. August 2013
- Deutsch
- Abmessung: 205mm x 131mm x 30mm
- Gewicht: 406g
- ISBN-13: 9783746629957
- ISBN-10: 3746629950
- Artikelnr.: 38088411
Herstellerkennzeichnung
Aufbau Taschenbuch Verlag
Prinzenstraße 85
10969 Berlin
info@aufbau-verlag.de
» Ein anspruchsvolles Lesevergnügen, das seinesgleichen sucht. « Angelika Bohn Ostthüringer Zeitung 20140111
Die elfjährige Alice ist unglaublich intelligent und liest sehr viel. Sie hat einen ganz besonderen Freund, den Philosophen Ludwig Wittgenstein, der bereits 1951 gestorben ist. Er taucht immer unerwartet auf und verschwindet auch wieder genauso geheimnisvoll.
Alice lebt in Hintereck, im …
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Die elfjährige Alice ist unglaublich intelligent und liest sehr viel. Sie hat einen ganz besonderen Freund, den Philosophen Ludwig Wittgenstein, der bereits 1951 gestorben ist. Er taucht immer unerwartet auf und verschwindet auch wieder genauso geheimnisvoll.
Alice lebt in Hintereck, im Allgäu.
Vor vier Jahren hat sie ihre Mutter verloren und glaubt, dass sie von jemanden ermordet wurde.
Als sie zusammen mit ihrem Freund Tom im Wald eine Mädchenleiche findet, die aufrecht dort steht, fangen die beiden an auf eigene Faust zu ermitteln. Von der Leiche wollen sie zunächst keinem etwas verraten.
Bei ihren Ermittlungen bekommt Alice Hilfe von Ludwig Wittgenstein.
Plötzlich taucht die erfrorene Leiche des Mädchens in ihrem Dorf auf.
Alice glaubt an einen Serienmörder, der schon seit Jahren mordet.
Ein Journalist hatte einen Artikel über die „Eistoten“ in Hintereck und Umgebung geschrieben. Tote, die schon seit zehn Jahren immer am 23. Dezember erfroren, mit verschränkten Armen und weit geöffneten Augen aufgefunden wurden.
Zusammen mit Tom und der Hilfe von Wittgenstein macht sich Alice auf die Suche nach dem Mörder.
„Die Eistoten“ ist Christian Buders erster Roman.
Der Thriller beginnt ziemlich spannend. Ein Mädchen läuft durch den Wald und wird von jemanden verfolgt. Da wurde eine unheimlich spannende Atmosphäre erzeugt.
Alice und ihr Freund Tom sind auf der Suche nach einem Serienmörder.
Sie glaubt auch, dass der Mörder ihre Mutter umgebracht hat, weil sie etwas herausgefunden hatte.
Der Philosoph Ludwig Wittgenstein hilft Alice bei ihren Ermittlungen.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und sehr gut zu lesen.
Die Handlung ist von Anfang bis Ende spannend geschrieben.
Man ist gleich mitten im Geschehen drin. Mich hat der Thriller sofort gefesselt. Der Schluss hat mir jedoch nicht ganz so gut gefallen.
Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben und Alice war mir gleich sehr sympathisch. Alice ist sehr intelligent und schlagfertig.
Sie beginnt mit ihren eigenen Nachforschungen. Die Erwachsenen glauben ihr nicht. Ihr Vater hört ihr auch nicht richtig zu und meint sie hätte den Tod ihrer Mutter einfach nicht verkraftet und will sie sogar in eine Klinik einweisen lassen.
Doch Alice ist sich sicher, dass in ihrer Heimat ein Serienmörder am Werk ist.
Die Gegend war sehr gut und detailliert beschrieben, so dass ich mir bildlich alles vorstellen konnte. Es herrschte eine spannende Atmosphäre und auch die eisige Kälte die dort geherrscht hat, hat man richtig gespürt.
Dieser spannender Thriller bekommt von mir ein ganz klare Leseempfehlung!
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Die 11-jährige Alice lebt mit ihrem Vater und ihrer Schwester Amalia in dem kleinen Dorf Hintereck. Ihre Mutter ist vor 4 Jahren gestorben. Angeblich erfroren - ein Unfall, heißt es offiziell. Doch Alice ist fest davon überzeugt, dass ihre Mutter ermordet wurde. Als Alice gemeinsam …
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Die 11-jährige Alice lebt mit ihrem Vater und ihrer Schwester Amalia in dem kleinen Dorf Hintereck. Ihre Mutter ist vor 4 Jahren gestorben. Angeblich erfroren - ein Unfall, heißt es offiziell. Doch Alice ist fest davon überzeugt, dass ihre Mutter ermordet wurde. Als Alice gemeinsam mit ihrem Freund Tom im Wald ein erfrorenes Mädchen entdeckt, geht sie davon aus, dass der Mörder wieder zugeschlagen hat und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln…
Christian Buder hat sich als Schauplatz für seinen Thriller ein beschauliches Dorf im Allgäu ausgedacht. Sehr idyllisch, möchte man meinen, doch der Schein trügt. Über dem Dorf liegt eine eigentümliche Stimmung: eiskalte Winterabende, an dem merkwürdige Dinge geschehen. Allabendlich bellende Hunde verstummen plötzlich, die Kirchentür ist mit Blut beschmiert. Hinzu kommt das zum Teil recht seltsame Verhalten der Dorfbewohner. Dem Autor gelingt hier eine angespannte, düstere Atmosphäre, die sehr gut zu der gesamten Situation passt.
Mittendrin die herrlich altkluge Alice. Sie ist blitzgescheit und sehr neugierig. Sie hinterfragt alles und gibt sich sehr zum Verdruss ihres Vaters nicht mit belanglosen Antworten zufrieden. Bei ihrer Spurensuche geht Alice mit Logik zu Werke und kann geschickt kombinieren. Buder legt ihr oft pfiffige Worte in den Mund, die mich immer wieder haben schmunzeln lassen.
Das Verhalten von Alices Vater hat mich erschreckt. Er scheint überfordert mit seiner hochbegabten Tochter und statt mehr auf sie einzugehen und zumindest zu versuchen, ihre Überlegungen zu verstehen, geht er von einer psychischen Störung aus, weil sie seiner Meinung nach den Tod ihrer Mutter nicht verkraftet.
Die Idee, philosophische Elemente mit einem Thriller zu verweben, finde ich sehr spannend. Alice kann den längst verstorbenen Ludwig Wittgenstein sehen und sich mit ihm unterhalten. Wittgenstein liefert Alice Denkanstöße und Erklärungen und bringt Alice dazu, ihre eigenen Gedanken intensiver zu hinterfragen. Die Gespräche sind ihr bei ihren Überlegungen zu den Vorkommnissen in Hintereck eine große Hilfe.
Ein weiteres Thema, dass Buder aufgreift, ist das Beichtgeheimnis. Schnell wird klar, dass der Pfarrer des Dorfes den Täter nicht nur kennt, sondern auch weiß, dass das Morden noch weitergehen wird. Der Pfarrer unternimmt wenig, das Beichtgeheimnis hindert ihn daran, die Identität des Mörders preiszugeben. Ich habe nicht gewusst, dass die Schweigepflicht auch gilt, wenn das Leben anderer Menschen in Gefahr ist. Für mich unfassbar, aber es ist wohl tatsächlich so, dass das Beichtgeheimnis unverletzlich ist und ein Priester auch bei schweren Straftaten keinerlei Informationen über das weitergeben darf, was er in der Beichte erfahren hat.
Nicht gefallen hat mir das Ende der Geschichte. Ich weiß nicht, ob es in der Realität schon einmal einen ähnlichen Fall geben hat, vorstellen kann ich mir das irgendwie nicht. Das Motiv wird noch ganz nachvollziehbar erklärt, aber ein Mörder, so wie er hier dargestellt wird, scheint mir sehr unwahrscheinlich und so wird die ganze Auflösung für mich unglaubwürdig. Schade.
Ein spannend erzählter Thriller, der leider am Ende etwas ins Holpern gerät.
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Es gibt eine neue Ermittlerin im Krimi-Bereich: Alice, eine 11jährige Hochbegabte mit der (zweifelhaften?) Gabe, tote Philosophen zu sehen und sich mit ihnen unterhalten zu können. Insbesondere Wittgenstein gesellt sich immer wieder an ihre Seite. Doch statt philosophische Gespräche …
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Es gibt eine neue Ermittlerin im Krimi-Bereich: Alice, eine 11jährige Hochbegabte mit der (zweifelhaften?) Gabe, tote Philosophen zu sehen und sich mit ihnen unterhalten zu können. Insbesondere Wittgenstein gesellt sich immer wieder an ihre Seite. Doch statt philosophische Gespräche zu führen, ist Alice auf der Suche nach einem Serienmörder in ihrem kleinen beschaulichen Dorf im Allgäu, in dem der Stumpfsinn regiert. Seit mehreren Jahren gibt es immer wieder Tote im Winter, die man erfroren auffindet. Auch Alices Mutter gehörte dazu, doch wie in allen anderen Fällen ist die Polizei davon überzeugt, dass es sich um einen Unfall handelte. Doch Alice glaubt daran nicht: Als sie gemeinsam mit ihrem Freund Tom ein erfrorenes Mädchen im Wald entdeckt, machen sie sich auf die Suche.
Es ist wirklich eine andere Art von Krimi: Alice, die schlaue und auch altklug daherkommende Elfjährige, amüsiert immer wieder mit ihren klasse Bemerkungen und stellt wiederholt die passenden, von den Erwachsenen jedoch unbeachteten Fragen. Immer wieder werden philosophische Betrachtungen dazwischen gestreut, jedoch nie unverständlich oder in übertriebenem Maße, sodass man beim Lesen nie Gefahr läuft sich plötzlich zu fragen, ob man vielleicht das falsche Buch in Händen hat. Und spannend ist das Ganze auch, wobei gelegentlich einige kleine Ungereimtheiten auftauchen (Weshalb ist die Polizei so blind? Und der Vater sooo taub?) Doch die fallen nicht allzu sehr ins Gewicht, zumindest nicht in den ersten Teilen.
Doch damit ist es meiner Meinung nach spätestens im letzten Abschnitt vorbei. Ein Ende, das jedem Hollywood-Actionfilm Ehre machen würde; Erklärungen, die nicht nachzuvollziehen sind und schlicht Unlogiken, die einen nur den Kopf schütteln lassen. Schade, wirklich sehr schade, denn so bleibt ein eher fader Nachhall.
Allerdings ist mir nach dem Lesen des Interviews mit dem Autor (im Anhang des Buches) klar geworden, weshalb die Story so abbaute. Originalzitat: 'Das Ende schreibe ich nur, um eines zu haben.' Kein Wunder, dass das Buch so abfiel. Nochmals: Schade, denn so ist aus einem zu Beginn durchaus starken Krimi nur noch Durchschnittware geworden. Vielleicht sollte Herr Buder seine Einstellung zum Ende noch einmal überdenken.
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Die 11-jährige Alice lebt mit ihrem Vater und ihrer Schwester in einem kleinen Ort im Allgäu. Vor Jahren kam kurz vor Weihnachten ihre Mutter ums Leben. Alice war und ist auch nach all den Jahren die Einzige, die der Meinung ist, dass es sich um Mord und nicht um einen Unfall handelte. Sie …
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Die 11-jährige Alice lebt mit ihrem Vater und ihrer Schwester in einem kleinen Ort im Allgäu. Vor Jahren kam kurz vor Weihnachten ihre Mutter ums Leben. Alice war und ist auch nach all den Jahren die Einzige, die der Meinung ist, dass es sich um Mord und nicht um einen Unfall handelte. Sie versucht schon seit langem das zu Beweisen, stößt aber immer auf taube Ohren. Selbst ihr Vater, ein Polizeibeamter, hört ihr nicht zu und schiebt ihre Ansicht auf das Trauma, die Mutter verloren zu haben.
Der Einzige, der ihr zuhört, ist der 1951 verstorbene Philosoph Wittgenstein. Sie kann ihn sehen und auch mit ihm sprechen.
Als sie gemeinsam mit ihrem Freund Tom im Wald ein stehendes totes Mädchen findet, ist ihr klar, dass dieser Mord mit dem an ihrer Mutter in Verbindung steht. Nur niemand will ihr glauben. Und dann liest sie von den „Eistoten“ und sie beginnt gemeinsam mit Tom dem Geheimnis auf die Spur zu kommen…
Wenn sich ein Autor mit Philosophie beschäftigt, dies sogar studiert hat, dann findet man sicherlich auch Zugang zur Philosophie in seinen Werken. So auch in diesem Buch.
Die 11-jährige Protagonistin Alice, abgeleitet von „Alice aus dem Wunderland“, kann den Philosophen Wittgenstein, der 1951 verstarb, sehen und mit ihm kommunizieren.
Es scheint fast nicht glaubhaft zu sein, dass sich ein Mädchen in dem Alter mit schwerer Literatur, wie beispielsweise der Philosophie, beschäftigt und sie auch versteht. Ihr Vater hält das alles für Spinnerei und wäre froh, wenn Alice sich mit Puppen beschäftigen würde. Allein durch ihren Großvater erhält sie Unterstützung und Verständnis, der das Besondere in Alice sieht.
Alice glaubte nie an den Unfalltod ihrer Mutter, wie auch sie die Einzige ist, die die vielen Toten um die Weihnachtszeit herum in den vergangenen Jahren nicht als Unfälle gelten lässt. Aber wer hört auf ein 11 Jahre altes Mädchen, das scheinbar auch noch mit Unsichtbaren spricht?
Alles spricht gegen Alice und doch gibt sie nicht auf und versucht, hinter die Geheimnisse zu kommen.
Ein interessanter Plot, den der Autor hier ausgetüftelt hat und den er gut umsetzte. Es ist kein Jugendbuch, was das Alter von Alice anfänglich vermuten lässt.
Man hat es hier mit einem knallharten Killer zu tun, der über die Jahre unbemerkt mordet und noch nicht fertig ist damit. Ein Mörder aus ihrer Mitte, einem kleinen Ort im Allgäu, der unentdeckt ist und keinen Verdacht erregt.
Lediglich dem Pfarrer beichtet er seine „Sünden“, aber der steht unter dem Beichtgeheimnis.
Keine leichte Aufgabe für Alice.
Ganz langsam, aber kontinuierlich lässt der Autor Alice das Rätsel um die Eistoten lüften, was sie natürlich selbst ins Visier des Mörders geraten lässt.
Die Geschichte ist spannend geschrieben und treibt den Leser vorwärts, möchte er doch wissen, wer sich hinter all dem versteckt. Gegen Ende hat man dann schon langsam eine Ahnung und wird vom Autor doch noch überrascht über die Lösung der Mordfälle.
Aber mit dem Ende war für mich auch noch eine Frage offen, die der Autor mir nicht einmal im persönlichen Gespräch beantworten konnte, was mich ein wenig befremdete.
Das vorliegende Buch ist der erste Teil um die Protagonistin Alice, weitere werden folgen und Alice wird in den kommenden Büchern auch dem Alter angepasst, da kann man gespannt sein, was folgen wird. Ich zumindest bin schon auf den 2. Teil gespannt, der für 2014 angekündigt wurde.
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Pro:
Die Verbindung von Thriller und philosophischem Gedankengut ist originell - mir fällt spontan nur ein einziges Beispiel ein, bei dem ein Autor ebenfalls Belletristik und Philosophie verbunden hat: "Sophies Welt" von Jostein Gaarder. Aber "Die Eistoten" ist etwas …
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Pro:
Die Verbindung von Thriller und philosophischem Gedankengut ist originell - mir fällt spontan nur ein einziges Beispiel ein, bei dem ein Autor ebenfalls Belletristik und Philosophie verbunden hat: "Sophies Welt" von Jostein Gaarder. Aber "Die Eistoten" ist etwas völlig Anderes, Eigenes. Hier liegt die Betonung deutlich mehr auf der Handlung, losgelöst vom philosophischen Aspekt.
Unsere Heldin Alice ist außergewöhnlich: sie ist erst 11 Jahre alt, weiß aber wahrscheinlich schon mehr über die Psychologie von Serienkillern als die Polizei in ihrem kleinen Dorf. Überhaupt ist sie vielleicht der intelligenteste Mensch dort - sie ist hochbegabt, mit messerscharfem Verstand. Oft macht sie das altklug, gelegentlich sogar arrogant und herablassend, aber im Großen und Ganzen fand ich sie dennoch sehr sympathisch. Sie hat ständig damit zu kämpfen, dass sie nicht ernstgenommen wird, weil sie "nur" ein Kind ist. In vielen Szenen konnte ich ihren ohnmächtigen Frust richtig spüren.
Ihr bester Freund Tom ist ebenfalls kein typisches Kind. So wie Alice alles über Philosophie und Verbrechen weiß, kennt er sich bestens mit Computern aus - und kann sich mühelos in das ein oder andere Netzwerk einhacken.
Alices Vater ist mit seiner intelligenten Tochter überfordert und versucht sie dazu zu drängen, sich mehr wie ein "normales" Kind zu verhalten - ihr Großvater dagegen fördert ihre Interessen, was zu Spannungen innerhalb der Familie führt. Ihre oberflächliche Schwester Amalia hat für Alice nur Verachtung und Hohn übrig - und vielleicht ein bisschen Neid? Und durch Alles zieht sich der Schmerz über den Verlust der Mutter...
Die Menschen in ihrem kleinen Dorf sind eine Ansammlung schrulliger Charaktere. Sie misstrauen Fremden, stecken vor unangenehmen Dingen lieber den Kopf in den Sand und leben ihr Leben Tag für Tag, Jahr für Jahr im immer gleichen Trott. Schnell beginnt man sich zu fragen: kann in diesem verschlafenen Kaff voller engstirniger Menschen, die sich an ihre Traditionen klammern, wirklich ein Serienkiller leben?
Der Schreibstil ist großartig: voller kraftvoller, ungewöhnlicher Bilder, durch die man die Szenen quasi vor sich sehen kann. Poesie und Spannung gehen hier Hand in Hand.
Ich fand das Buch von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Mal schlägt das Herz schneller und man kann an den Nägeln knabbernd gar nicht schnell genug weiter blättern... Mal ist es eher ein unterschwelliges Gefühl von Unheil und Bedrohung, das hinter der dörflichen Fassade zu lauern scheint.
Kontra:
Der Klappentext erweckt die Erwartung, dass der tote Philosoph Wittgenstein eine tragende Rolle in dem Buch spielen wird, als ähnlich wichtiger Protagonist wie Alice. Tatsächlich ist er aber eher eine Randerscheinung, wobei man nie so genau wissen kann, ob Alice ihn sich nicht vielleicht einfach nur einbildet. Auch die Idee der "Spektren", dunkler Ideen, die eine unheilvolle Macht besitzen, wird nur halbherzig angesprochen. Ich hätte mir gewünscht, dass der Philosophie viel mehr Raum eingeräumt wird. So, wie es ist, geht dieser Aspekt für mich etwas unter und erscheint dadurch fast überflüssig.
Manche Informationen werden mehrmals wiederholt, als könne der Leser sie schon vergessen haben. Mir kam öfter der Gedanke: "Ja, aber das wissen wir doch schon lange!"
Das Ende hat mich ziemlich enttäuscht. Ich will noch nicht zu viel verraten, aber es kam mir überstürzt, konstruiert und unglaubwürdig vor - was ich sehr schade fand, denn den Rest des Buches fand ich (meist) schlüssig und plausibel.
Zusammenfassung:
Trotz des enttäuschenden Endes bin ich froh, das Buch gelesen zu haben. Es ist schön geschrieben, durchweg spannend und unterhaltsam, und einfach mal etwas ganz Anderes. Ich denke, ich werde auch den nächsten Band lesen, in der Hoffnung, dass dann die Philosophie eine größere Rolle spielen wird.
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