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Das Mädchen und wie es die Welt sah Das Mädchen ist zurück:In zehn Geschichten entfaltet Angelika Klüssendorf ein Kinderleben in der DDR in den 60ern und 70ern, geprägt von Ungeborgenheit und Sehnsucht. Nach dem Tod der geliebten Großmutter muss das Mädchen Übergriffen und Teilnahmslosigkeit begegnen. Es ringt darum, seine Eltern auszuhalten und zu verstehen und die Schwester zu beschützen. Lichtblicke liefern Bücher, das Lesen bietet selbst im Kinderheim noch einen Ausweg. Die Kaschnitz-Preisträgerin erzählt die Vorgeschichten zum Erfolgsroman »Das Mädchen« neu, die vor zwanzig...
Das Mädchen und wie es die Welt sah Das Mädchen ist zurück:In zehn Geschichten entfaltet Angelika Klüssendorf ein Kinderleben in der DDR in den 60ern und 70ern, geprägt von Ungeborgenheit und Sehnsucht. Nach dem Tod der geliebten Großmutter muss das Mädchen Übergriffen und Teilnahmslosigkeit begegnen. Es ringt darum, seine Eltern auszuhalten und zu verstehen und die Schwester zu beschützen. Lichtblicke liefern Bücher, das Lesen bietet selbst im Kinderheim noch einen Ausweg. Die Kaschnitz-Preisträgerin erzählt die Vorgeschichten zum Erfolgsroman »Das Mädchen« neu, die vor zwanzig Jahren erschienen und nicht mehr lieferbar sind. Und sie überprüft schonungslos, was nicht erzählt wurde und warum. Ist Wahrhaftigkeit im Erzählen von sich möglich? Autofiktion, radikal und bewegend!
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Angelika Klüssendorf, geboren 1958 in Ahrensburg, lebte von 1961 bis zu ihrer Übersiedlung 1985 in Leipzig; heute wohnt sie auf dem Land in Mecklenburg. Sie veröffentlichte mehrere Erzählbände und Romane und die von Kritik und Lesepublikum begeistert aufgenommene Romantrilogie »Das Mädchen«, »April« und »Jahre später«, deren Einzeltitel alle für den Deutschen Buchpreis nominiert waren und zweimal auch auf der Shortlist standen. Zuletzt wurde sie mit dem Marie Luise Kaschnitz-Preis (2019) ausgezeichnet. Die französische Übersetzung ihres jüngsten Romans »Vierunddreißigster September« stand auf der Longlist des Prix Femina 2022.
Produktbeschreibung
- Verlag: Piper Verlag GmbH
- Seitenzahl: 176
- Erscheinungstermin: 31. August 2023
- Deutsch
- ISBN-13: 9783492605380
- Artikelnr.: 67732344
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Als "bedrückenden Reigen" empfindet Rezensent Nils Kahlefendt die Geschichten, die Angelika Klüssendorf jetzt als Roman herausbringt, nachdem sie 2004 zunächst als Erzählungsband erschienen sind: Von Trauma und Schmerz handeln die Geschichten um ein junges Mädchen, das kaum einmal beim Namen genannt wird, im Heim Schreckliches erlebt und Zuhause dem Vater bei seinen zahlreichen Suizidversuchen assistieren muss. Das ist so schmerzhaft wie autobiografisch fundiert, erfahren wir, und in der Neuausgabe nun leicht modifiziert, um der Roman-Gattung gerecht zu werden. Klüssendorf bekundet in einem Vorwort, sich einem "schmerzhaften Selbstbefragungprozess" unterzogen zu haben, der auch die Änderungen bedingte und es den LeserInnen zudem ermöglicht, noch einmal nachzuschlagen, woher einige Motive ihres weiteren Werks kommen, gibt Kahlefendt wieder, der hier eine "große Selbstermächtigungs-Erzählung" liest.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Was sie nicht zu betreten wagt
Die poetische Wahrheit der Angelika Klüssendorf reicht tief: In ihren nun wiederaufgelegten und dafür umgearbeiteten frühen Erzählungen zeigt sich schon das ganze spätere Werk. "Risse" soll nun Roman sein.
Wie lässt sich der traumatisierende Schrecken einer Kindheit und Jugend mitteilen, gezeichnet von schauerlichen Sadismen aller Art, emotionaler Verwahrlosung und schwer erträglicher Brutalität, ohne uns, die Leser, zu verlieren? Vielleicht in dem man von den nicht abzuschüttelnden Dämonen erzählt - so lakonisch, präzise und unerschrocken wie nur möglich. "Kurz bevor ich die Schmerzen nicht mehr aushielt, versuchte ich, in ihnen zu leben", heißt es gegen Ende der Erzählung
Die poetische Wahrheit der Angelika Klüssendorf reicht tief: In ihren nun wiederaufgelegten und dafür umgearbeiteten frühen Erzählungen zeigt sich schon das ganze spätere Werk. "Risse" soll nun Roman sein.
Wie lässt sich der traumatisierende Schrecken einer Kindheit und Jugend mitteilen, gezeichnet von schauerlichen Sadismen aller Art, emotionaler Verwahrlosung und schwer erträglicher Brutalität, ohne uns, die Leser, zu verlieren? Vielleicht in dem man von den nicht abzuschüttelnden Dämonen erzählt - so lakonisch, präzise und unerschrocken wie nur möglich. "Kurz bevor ich die Schmerzen nicht mehr aushielt, versuchte ich, in ihnen zu leben", heißt es gegen Ende der Erzählung
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"Gespenster" - ein Satz, der in nuce enthält, was Angelika Klüssendorf treibt.
Um keine Zweifel aufkommen zu lassen: Die zehn kurzen Geschichten, die das erzählerische Rückgrat des Romans "Risse" bilden, gehören zweifellos zum Besten, was die Autorin geschrieben hat. Die Hauptprotagonistin dieser Familienaufstellung des Grauens wird selten beim Namen genannt, sie ist einfach "das Mädchen" oder "sie"; ein paar Mal wird aus der Ich-Perspektive erzählt, einmal spricht eine junge Heimerzieherin, nur wenig älter als ihre minderjährige Schutzbefohlene, ein anderes Mal ein junger Polizist, der in der ihm gegenübersitzenden Frau ein Mädchen aus dem Dorf der Kindheit zu erkennen glaubt. Es ist ein bedrückender Reigen, in dem nicht geurteilt oder gar analysiert wird - nur erzählt, kühl, klar und ohne Schnörkel. Von den Schrecken eines Kindergefängnisses, eines Heims. Von einem Vater, der sich jedes Jahr zu Ostern das Leben zu nehmen versucht, unter tätiger Mithilfe der um seine Liebe bettelnden Tochter. Von der Mutter, die an einem ebenso pervertierten Weihnachten ihr älteres Mädchen mit dem Einkaufszettel zum Ladendiebstahl schickt, während die jüngere Schwester mit Nadeln gequält wird. Auf dem Plattenteller dreht sich zu dieser Folterszene in Endlosschleife Elvis' "Love Me Tender" - man kann kaum anders, als in einer Art Echoraum Bobby Vintons "Blue Velvet" aus David Lynchs gleichnamigem Film zu hören.
"Risse", auf dem Vorsatzblatt, nicht aber auf dem Umschlag der Gattung Roman zugeschlagen, enthält - mit minimalen textlichen Bearbeitungen und in leicht modifizierter Anordnung - alle zehn Kurzgeschichten des 2004 bei S. Fischer erschienenen Erzählbandes "Aus allen Himmeln". Eigennamen wurden getilgt, aus "Maria" oder "Judith" wurden "das Mädchen" oder "meine Schwester". Die 2004 an zweiter Stelle stehende Erzählung ("Ficken") schließt nun, unter dem weniger expliziten Titel "Sommer", den Band ab. Zeigte das Cover des Fischer-Bandes noch einen menschenleeren Bootssteg, ein gefälliges Stock-Foto in Schwarz-Weiß, ist nun eine verfremdete Jugendfotografie der Autorin zu sehen - was die wesentlichste Abweichung auch visuell unterstreicht: kursiv gesetzte Zwischentexte, die den einzelnen Episoden einen autobiographischen Rahmen geben.
In einem Vorstück erklärt Klüssendorf die Begleitumstände ihres Neuansatzes: "Du hast schon immer gelogen" - so, mit Abscheu in der Stimme, hatte ihre Mutter vor fast zwanzig Jahren nach der Lektüre von "Aus allen Himmeln" am Telefon gefaucht. Tatsächlich hat Klüssendorf den Tod ihrer Mutter, in einem Anflug von tiefschwarzem Ätsch-Bätsch, jahrzehntelang als Blanko-Ausrede für alle Gelegenheiten benutzt, vom nicht wahrgenommenen Arzttermin bis zur Lesungsabsage: "Ich habe meine Mutter wieder und wieder sterben lassen." Als die Frau mit 84 Jahren dann wirklich ablebte, unterzog sich die Autorin einem schmerzhaften Selbstbefragungsprozess: Könnte der mütterliche Anwurf einen wahren Kern haben? Was wurde in der makellosen Prosa von einst ausgelassen, "falsch" beschrieben? "Es gibt keine Wunden, die nicht verheilt wären, doch es gibt Leerstellen, die ich bis heute nicht zu betreten wagte."
Die Schuldgefühle der Mutter kommen erst kurz vor ihrem Tod. Wie viele Angehörige der Nachkriegskinder-Generation ist sie nicht in der Lage, Unglück zu verbalisieren. "Sie musste es weitergeben." Gefragt, warum sie "so böse" war, reagiert die greise Mutter mit einem wütenden Weinkrampf: "Ich weiß es doch nicht, ich weiß es nicht."
Das Verfahren, die Short Storys mit autobiographischem Text zu klammern, ist interessanterweise schon in einer der alten Klüssendorf'schen Erzählungen angelegt: "Auch meine Geschichte war in Wirklichkeit eine ganz andere", heißt es da in "Alles hat seine Zeit" aus dem Jahr 2004. Kein Polizist, nirgends. Tatsächlich kann das Mädchen damals den Ring, den ihr der Vater mitgibt, im Konsumladen gegen zwei Flaschen Schnaps und Zigaretten eintauschen. Die kommentierenden Zwischentexte bilden die Scharniere zwischen den Erzählungen - etablieren aber auch so etwas wie die Vorgeschichte der drei seit 2011 erschienenen autobiographischen Romane "Das Mädchen", "April" und "Jahre später".
Diese Art autofiktionales Schreiben lediglich auf seinen therapeutischen Effekt für die Autorin zu reduzieren ist zu kurz gesprungen. Man sieht, im Gegenteil, wie bestimmte Motive im Werk variiert und weitergesponnen werden. Da stirbt auch der Alkoholiker-Vater ein ums andere Mal, zuletzt in der Figur des "Schlucki" im Dorfroman "Vierunddreißigster September" (2021). Im "wirklichen" Leben, so verrät Klüssendorf, sei ihr Vater - der schillernde, gut aussehende Hochstapler und Heiratsschwindler mit musischen Ambitionen, der auf einem Foto dem jungen Pier Paolo Pasolini ähnelt - als vierundsiebzigjähriger Kettenraucher an Lungenkrebs elend und einsam eingegangen. In "Hölle oder Himmel", einer der atemraubendsten "Aus allen Himmeln"-Geschichten, wird der Abgang als bizarres Oster-Ritual inszeniert. Das elfjährige Mädchen erlebt zum wiederholten Mal, wie der Vater mit Akkuratesse und Phantasie seinen Suizid vorbereitet. "Wir hatten nie über seine Selbstmordversuche gesprochen, die zu unserem Leben gehörten, wie für die anderen der alljährliche Osterbraten." Viele im Zwischentext gestellte schmerzhafte Fragen bleiben unbeantwortet - etwa die nach der Korrumpierbarkeit des Kindes für ein wenig Zuneigung. Oder die kaum abzutragende Schuld gegenüber der jüngeren Schwester: "Ich war eine Zeugin. Doch wo war mein Mitgefühl?"
Am Ende ist "Risse" nicht nur eine kommentierte Re-Lektüre, sondern eine große Selbstermächtigungs-Erzählung. Eine zentrale Rolle nehmen darin Bücher ein, so wie später auch das Schreiben. Eine Welt, aus der man nicht vertrieben werden kann. Ein Stück Heimat. Als Kind, so erfahren wir, wollte Klüssendorf Bibliothekarin oder Blumenbinderin werden, später Psychologin oder Kriminalkommissarin. Doch im Grunde gab es nichts mehr zu wählen: "Schreiben ist mir der einzig verlässliche Raum." Bei aller Ausweglosigkeit war da immer eine Sehnsucht: "Es sollten Abenteuergeschichten werden."
In deren Setting wird die DDR zwar vom pop-art-bunten Porträt des Staatsratsvorsitzenden in allen Amtsstuben bis zu Gerüchen und Markennamen ("Yvette Intim" wie "Goldbrand") detailreich ausgebreitet. Doch die poetische Wahrheit der Angelika Klüssendorf reicht tiefer als die exakte Ausstaffierung eines Unrechtsstaats: "Auf eine diffuse Weise hatte ich sogar an den Sozialismus geglaubt", lässt sie das Mädchen, inzwischen eine routinierte Ausreißerin, auf einer Polizeiwache monologisieren, "denn er schien alles auszumachen, was ich war. Die Straßen, Gehwege, Wälder, die Schule, die Sachen, die ich trug, der Geruch einer Zwiebel, alles war irgendwie sozialistisch." Eine Welt, die nicht in Schwarz und Weiß aufgeht. "Insofern war natürlich auch meine Mutter sozialistisch, und ihre Schläge und alle ihre Schweinereien, aber es gab eben auch Glatzköpfe, die mir halfen, halfen im Namen des Gesetzes." NILS KAHLEFENDT
Angelika Klüssendorf: "Risse". Roman.
Piper Verlag,
München 2023.
170 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Um keine Zweifel aufkommen zu lassen: Die zehn kurzen Geschichten, die das erzählerische Rückgrat des Romans "Risse" bilden, gehören zweifellos zum Besten, was die Autorin geschrieben hat. Die Hauptprotagonistin dieser Familienaufstellung des Grauens wird selten beim Namen genannt, sie ist einfach "das Mädchen" oder "sie"; ein paar Mal wird aus der Ich-Perspektive erzählt, einmal spricht eine junge Heimerzieherin, nur wenig älter als ihre minderjährige Schutzbefohlene, ein anderes Mal ein junger Polizist, der in der ihm gegenübersitzenden Frau ein Mädchen aus dem Dorf der Kindheit zu erkennen glaubt. Es ist ein bedrückender Reigen, in dem nicht geurteilt oder gar analysiert wird - nur erzählt, kühl, klar und ohne Schnörkel. Von den Schrecken eines Kindergefängnisses, eines Heims. Von einem Vater, der sich jedes Jahr zu Ostern das Leben zu nehmen versucht, unter tätiger Mithilfe der um seine Liebe bettelnden Tochter. Von der Mutter, die an einem ebenso pervertierten Weihnachten ihr älteres Mädchen mit dem Einkaufszettel zum Ladendiebstahl schickt, während die jüngere Schwester mit Nadeln gequält wird. Auf dem Plattenteller dreht sich zu dieser Folterszene in Endlosschleife Elvis' "Love Me Tender" - man kann kaum anders, als in einer Art Echoraum Bobby Vintons "Blue Velvet" aus David Lynchs gleichnamigem Film zu hören.
"Risse", auf dem Vorsatzblatt, nicht aber auf dem Umschlag der Gattung Roman zugeschlagen, enthält - mit minimalen textlichen Bearbeitungen und in leicht modifizierter Anordnung - alle zehn Kurzgeschichten des 2004 bei S. Fischer erschienenen Erzählbandes "Aus allen Himmeln". Eigennamen wurden getilgt, aus "Maria" oder "Judith" wurden "das Mädchen" oder "meine Schwester". Die 2004 an zweiter Stelle stehende Erzählung ("Ficken") schließt nun, unter dem weniger expliziten Titel "Sommer", den Band ab. Zeigte das Cover des Fischer-Bandes noch einen menschenleeren Bootssteg, ein gefälliges Stock-Foto in Schwarz-Weiß, ist nun eine verfremdete Jugendfotografie der Autorin zu sehen - was die wesentlichste Abweichung auch visuell unterstreicht: kursiv gesetzte Zwischentexte, die den einzelnen Episoden einen autobiographischen Rahmen geben.
In einem Vorstück erklärt Klüssendorf die Begleitumstände ihres Neuansatzes: "Du hast schon immer gelogen" - so, mit Abscheu in der Stimme, hatte ihre Mutter vor fast zwanzig Jahren nach der Lektüre von "Aus allen Himmeln" am Telefon gefaucht. Tatsächlich hat Klüssendorf den Tod ihrer Mutter, in einem Anflug von tiefschwarzem Ätsch-Bätsch, jahrzehntelang als Blanko-Ausrede für alle Gelegenheiten benutzt, vom nicht wahrgenommenen Arzttermin bis zur Lesungsabsage: "Ich habe meine Mutter wieder und wieder sterben lassen." Als die Frau mit 84 Jahren dann wirklich ablebte, unterzog sich die Autorin einem schmerzhaften Selbstbefragungsprozess: Könnte der mütterliche Anwurf einen wahren Kern haben? Was wurde in der makellosen Prosa von einst ausgelassen, "falsch" beschrieben? "Es gibt keine Wunden, die nicht verheilt wären, doch es gibt Leerstellen, die ich bis heute nicht zu betreten wagte."
Die Schuldgefühle der Mutter kommen erst kurz vor ihrem Tod. Wie viele Angehörige der Nachkriegskinder-Generation ist sie nicht in der Lage, Unglück zu verbalisieren. "Sie musste es weitergeben." Gefragt, warum sie "so böse" war, reagiert die greise Mutter mit einem wütenden Weinkrampf: "Ich weiß es doch nicht, ich weiß es nicht."
Das Verfahren, die Short Storys mit autobiographischem Text zu klammern, ist interessanterweise schon in einer der alten Klüssendorf'schen Erzählungen angelegt: "Auch meine Geschichte war in Wirklichkeit eine ganz andere", heißt es da in "Alles hat seine Zeit" aus dem Jahr 2004. Kein Polizist, nirgends. Tatsächlich kann das Mädchen damals den Ring, den ihr der Vater mitgibt, im Konsumladen gegen zwei Flaschen Schnaps und Zigaretten eintauschen. Die kommentierenden Zwischentexte bilden die Scharniere zwischen den Erzählungen - etablieren aber auch so etwas wie die Vorgeschichte der drei seit 2011 erschienenen autobiographischen Romane "Das Mädchen", "April" und "Jahre später".
Diese Art autofiktionales Schreiben lediglich auf seinen therapeutischen Effekt für die Autorin zu reduzieren ist zu kurz gesprungen. Man sieht, im Gegenteil, wie bestimmte Motive im Werk variiert und weitergesponnen werden. Da stirbt auch der Alkoholiker-Vater ein ums andere Mal, zuletzt in der Figur des "Schlucki" im Dorfroman "Vierunddreißigster September" (2021). Im "wirklichen" Leben, so verrät Klüssendorf, sei ihr Vater - der schillernde, gut aussehende Hochstapler und Heiratsschwindler mit musischen Ambitionen, der auf einem Foto dem jungen Pier Paolo Pasolini ähnelt - als vierundsiebzigjähriger Kettenraucher an Lungenkrebs elend und einsam eingegangen. In "Hölle oder Himmel", einer der atemraubendsten "Aus allen Himmeln"-Geschichten, wird der Abgang als bizarres Oster-Ritual inszeniert. Das elfjährige Mädchen erlebt zum wiederholten Mal, wie der Vater mit Akkuratesse und Phantasie seinen Suizid vorbereitet. "Wir hatten nie über seine Selbstmordversuche gesprochen, die zu unserem Leben gehörten, wie für die anderen der alljährliche Osterbraten." Viele im Zwischentext gestellte schmerzhafte Fragen bleiben unbeantwortet - etwa die nach der Korrumpierbarkeit des Kindes für ein wenig Zuneigung. Oder die kaum abzutragende Schuld gegenüber der jüngeren Schwester: "Ich war eine Zeugin. Doch wo war mein Mitgefühl?"
Am Ende ist "Risse" nicht nur eine kommentierte Re-Lektüre, sondern eine große Selbstermächtigungs-Erzählung. Eine zentrale Rolle nehmen darin Bücher ein, so wie später auch das Schreiben. Eine Welt, aus der man nicht vertrieben werden kann. Ein Stück Heimat. Als Kind, so erfahren wir, wollte Klüssendorf Bibliothekarin oder Blumenbinderin werden, später Psychologin oder Kriminalkommissarin. Doch im Grunde gab es nichts mehr zu wählen: "Schreiben ist mir der einzig verlässliche Raum." Bei aller Ausweglosigkeit war da immer eine Sehnsucht: "Es sollten Abenteuergeschichten werden."
In deren Setting wird die DDR zwar vom pop-art-bunten Porträt des Staatsratsvorsitzenden in allen Amtsstuben bis zu Gerüchen und Markennamen ("Yvette Intim" wie "Goldbrand") detailreich ausgebreitet. Doch die poetische Wahrheit der Angelika Klüssendorf reicht tiefer als die exakte Ausstaffierung eines Unrechtsstaats: "Auf eine diffuse Weise hatte ich sogar an den Sozialismus geglaubt", lässt sie das Mädchen, inzwischen eine routinierte Ausreißerin, auf einer Polizeiwache monologisieren, "denn er schien alles auszumachen, was ich war. Die Straßen, Gehwege, Wälder, die Schule, die Sachen, die ich trug, der Geruch einer Zwiebel, alles war irgendwie sozialistisch." Eine Welt, die nicht in Schwarz und Weiß aufgeht. "Insofern war natürlich auch meine Mutter sozialistisch, und ihre Schläge und alle ihre Schweinereien, aber es gab eben auch Glatzköpfe, die mir halfen, halfen im Namen des Gesetzes." NILS KAHLEFENDT
Angelika Klüssendorf: "Risse". Roman.
Piper Verlag,
München 2023.
170 S., geb., 22,- Euro.
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»Am Ende ist 'Risse' nicht nur eine kommentierte Re-Lektüre, sondern eine große Selbstermächtigungs-Erzählung.« Frankfurter Allgemeine Zeitung 20231118
Gebundenes Buch
„Die Scham über die Armut war meine eigentliche Kleidung.“
In den zehn Kurzgeschichten dieses Buches schaut der Leser in eine alptraumhafte Kindheit, die geprägt ist vom Alkoholismus der Eltern, von Gewalt und Sadismus, von Übergriffen, von Hunger und …
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„Die Scham über die Armut war meine eigentliche Kleidung.“
In den zehn Kurzgeschichten dieses Buches schaut der Leser in eine alptraumhafte Kindheit, die geprägt ist vom Alkoholismus der Eltern, von Gewalt und Sadismus, von Übergriffen, von Hunger und Mangelernährung, Diebstahl, Heimaufenthalten, Streunereien und einer großen Verlassenheit der Ich-Erzählerin. Einige der Geschichten sind fast abstrus, z. B. „Hölle oder Himmel“, die so beginnt:
"Es ging auf Ostern zu und mein Vater würde sich verändern. Verwandelt in einen anderen, hätte er nichts anderes im Sinn, als Fachbücher zu lesen, Stricke auf ihre Reißfestigkeit zu überprüfen, wie ein Apotheker würde er Tabletten auf eine kleine Waage häufen oder sich Blumensträuße mit stark duftenden Blüten neben sein Bett stellen."
Der Leser erkennt erst spät, dass der Vater ein Fest der besonderen Art vorbereitet: seinen alljährlich aufs Neue stattfindenden Suizid-Versuch am Ostersonntag, den er akribisch vorbereitet und wie eine Zeremonie plant und durchführt, bis ihm sein Vorhaben in einem späteren Jahr auch gelingt. Der Schrecken, den der Leser empfindet, wird noch gesteigert durch die nüchterne und emotionslose Sprache, in der die Autorin dieses und die anderen Schlaglichter auf eine Kindheit erzählt.
Es ist eine Kindheit in großer Armut, in die man hineinschaut, aber es geht in allen Geschichten nicht um eine soziale Anklage, sondern eher um die erschreckende soziale und emotionale Kälte, in der das Kind aufwächst. Die Verwahrlosung des Kindes zeigt sich äußerlich (Schmutz, Ungepflegtheit, Geruch) und führt zur Isolation in der Schule. Sie zeigt sich aber auch innerlich, wenn das Kind lernt zu stehlen und zu lügen. Nur kurz wird die soziale Kälte aufgebrochen durch die Empathie einer jungen Praktikantin oder, sehr berührend, wenn von der großen Liebe des Kindes zu seiner kleinen Schwester die Rede ist. Die Sehnsucht nach der Schwester ist es, die das Mädchen mehrfach aus dem Heim ausbrechen lässt, um sie vor den sadistischen Übergriffen der Mutter zu schützen.
Die zehn Erzählungen werden durch kursiv gesetzte Zwischentexte zusammengehalten. Diese Texte kommentieren das Erzählte, führen es weiter aus oder aber korrigieren es in Richtung Wirklichkeit, sodass der Eindruck einer Autobiografie verstärkt wird.
Die Sprachkunst der Autorin ist unbestritten; ihre nüchterne emotionslose Sprache spiegelt die soziale Kälte wider, der das Kind ausgesetzt ist. Trotzdem blieb mir als Leser ein schaler Nachgeschmack. Sinn und Zweck dieser Schlaglichter wirken wie ein therapeutisches Tagebuch, wie eine sehr persönliche Traumabewältigung, zu deren Zeuge der Leser gemacht wird. Eine Leserrolle, die mir persönlich nicht zusagt.
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Gebundenes Buch
Literarische Zumutung
Das neue Buch «Risse» von Angelika Klüssendorf trägt nur auf dem Vorsatzblatt verschämt die Bezeichnung Roman, nicht aber auf dem Cover, wo es ja verkaufsfördernd wäre. Der Text besteht aus zehn Kurzgeschichten, die schon 2004 unter dem …
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Literarische Zumutung
Das neue Buch «Risse» von Angelika Klüssendorf trägt nur auf dem Vorsatzblatt verschämt die Bezeichnung Roman, nicht aber auf dem Cover, wo es ja verkaufsfördernd wäre. Der Text besteht aus zehn Kurzgeschichten, die schon 2004 unter dem Titel «Aus allen Himmeln» erschienen sind. Mit gleicher Thematik erschien 2013 der erfolgreiche Debütroman «Mädchen» als Teil einer Trilogie. Es geht in diesen allesamt autofiktionalen Werken um die verheerenden Auswirkungen eines lieblosen und teilnahmslosen, aber auch chaotischen, sadistischen Elternhauses auf die Entwicklung der in solch prekären Milieus aufwachsenden Kinder. «Kein Wohlfühlroman», ist meine Buchbesprechung von «Das Mädchen» betitelt, und das gilt für das jetzt vorliegende neue Buch der Autorin gleichermaßen, nichts für literarische Hedonisten also!
Entsprechend den zehn Kurzgeschichten als Grundlage ist «Risse» in zehn Kapitel aufgeteilt, in denen die einzelnen Motive ihres Erzählbandes über ein von Armut geprägtes Kinderleben in ein Ganzes übertragen wurde. Ergänzend sind jeweils kursiv gesetzte Kommentare der Autorin als Ich-Erzählerin zwischen die Kapitel eingefügt, die ihre Arbeit an dem Buch selbst verdeutlichen sollen. Ihre in der DDR der sechziger und siebziger Jahre angesiedelten Kurzgeschichten sind von erschütternden Szenen der seelischer Grausamkeit an dem Mädchen geprägt, die ihre teilnahmslosen Eltern, manchmal sogar mit sadistischen Übergriffen, an ihr und ihrer Schwester begehen. Die nur ganz selten mal beim Namen genannte, bedauernswerte Heldin schwankt zwischen depressiver Erduldung und verzweifeltem Aufbegehren, um die eigenen Eltern «auszuhalten».
Einzig der große Kirschbaum im Garten ist zuweilen ein Trost für sie. Es ist dieser Kirschbaum, der als Leitmotiv fungiert und ihre Sehnsucht nach Geborgenheit symbolisiert. Auf seine Weise wirkt er tröstend für das Mädchen, verheißt ihm Verlässlichkeit und Beständigkeit trotz all der traumatischen Zumutungen, denen es ausgesetzt ist. Für den Leser stellt der Kirschbaum außerdem so etwas wie einen hilfreichen roten Faden dar im Seelenchaos des emotionslos und allzu sprunghaft erzählten, unübersichtlichen Plots. Aber auch die Beschäftigung mit Büchern liefert dem Mädchen Halt, sie taucht dann wenigstens zeitweise in andere Welten ein. Und dem Lesen folgt quasi automatisch auch das Schreiben, aus dem sich einst mit den Kurzgeschichten ihre erste Veröffentlichung ergeben hatte. Die autofiktionalen Geschichten und der zu ihnen hinführende Schreibprozess sind hier ineinander verwoben. Eine geradezu klassische Konstellation vom Buch-im-Buch also, die, wie ja auch die Autofiktion, zunehmend populärer wird im Genre der Belletristik, - und geradezu eine Domäne weiblicher Wortakrobaten zu sein scheint!
Von sexuellen Übergriffen wird in Angelika Klüssendorfs Geschichten berichtet, von ersten Versuchen der Selbstbefriedigung, von einer überraschenden ersten Menstruation des Mädchens. Ausgerechnet auf der Beerdigung des Vaters läuft ihr das Blut am Bein herunter. Es gibt keine Körperflüssigkeit, von der hier nicht die Rede ist, Blut, Eiter, Schweiß, Sperma, Rotz, Urin, Kot. Erzählt wird auch von einer Entjungferung in den Dünen oder von den Anstiftungen der Mutter zum Ladendiebstahl. Das geht so weit, dass die Mutter ihrer Tochter einen «Diebstahlzettel» schreibt, auf dem sie genau notiert hat, was das Mädchen wo für sie stehlen soll. Und natürlich ist bei allem Schnaps im Spiel, die Mutter ist, wie der Vater auch, alkoholkrank. Der Vater hat zudem schon viele Suizidversuche hinter sich, nun versucht er es mit Gas in der Küche. Vater und Tochter liegen nebeneinander auf dem Küchenboden, als die Mutter hinzukommt. Das Mädchen wird im Krankenhaus gerettet, für den Vater kommt jede Hilfe zu spät. Ob Verdrängtes ans Tageslicht befördert wurde mit der späten «Selbstbefragung» der Autorin, das kann nur sie selbst beurteilen. Viele Kritiker aber schütteln nur den Kopf angesichts dieser literarischen Zumutung!
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Gebundenes Buch
Kindheitserinnerungen mal anders dokumentiert.
Das Cover zeigt wohl eines der wenigen Fotos, die es von der Autorin gibt, aufgenommen kurz nach ihrer Ankunft in Usedom bei ihrem Vater und der Stiefmutter, mit einem sanften Lächelns voller sommerlicher Erwartungen. Der sicherlich bewusst …
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Kindheitserinnerungen mal anders dokumentiert.
Das Cover zeigt wohl eines der wenigen Fotos, die es von der Autorin gibt, aufgenommen kurz nach ihrer Ankunft in Usedom bei ihrem Vater und der Stiefmutter, mit einem sanften Lächelns voller sommerlicher Erwartungen. Der sicherlich bewusst gewählte Titel RISSE deutet auf eine alptraumhafte Kindheit in der DDR mit unverantwortlich handelnden Eltern hin, vernachlässigt in ihrer Kindheit durch Alkoholismus, Mangelernährung, Gewalt und Sadismus, Suizid-Versuchen des Vaters, gefolgt durch Diebstahl, Lügerei, Heimaufenthalten, Streunen und Verwahrlosung. In der Ich-Form erzählt die Autorin als misshandeltes Wesen von der üblen Macht der Eltern, der Heimmitarbeiter, der Polizei in einem kargen, emotionslosen Schreibstil, nicht anklagend, eher das soziale, kalte Umfeld schnörkellos beschreibend in 10 Geschichten. Kursiv gesetzte Zwischentexte korrigieren diesen autofiktionalen Text in Richtung Autobiografie oder kommentieren das eben Erzählte. Nur die kindliche Verbundenheit zu ihrer kleinen Schwester und die Liebe zu Büchern scheinen die Risse in ihrem traumatischen jungen Leben zu kitten.
Insgesamt bruchstückhafte, berührende Kindheitserinnerungen in asketisch gewählter Schreibweise dokumentiert.
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Gebundenes Buch
Die namenlose Ich-Erzählerin hat einen Vater, den schönen Egon, der ist 27 Jahre alt, Gelegenheitsarbeiter und malt Ölbilder vom Meer. Die Mutter ist schwer alkoholabhängig und 17 Jahre alt, als sie das Mädchen bekommt. Indem Elternhaus des Mädchens herrscht die Gewalt …
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Die namenlose Ich-Erzählerin hat einen Vater, den schönen Egon, der ist 27 Jahre alt, Gelegenheitsarbeiter und malt Ölbilder vom Meer. Die Mutter ist schwer alkoholabhängig und 17 Jahre alt, als sie das Mädchen bekommt. Indem Elternhaus des Mädchens herrscht die Gewalt vor. Der schöne Egon versäuft das Geld, das die Mutter beim Kellnern erwirtschaftet. Sie bunkert es im Küchenschrank, doch er findet es und haut ab, macht Urlaub auf Usedom und hält Frauen aus, bis das Geld aus ist.
Die ersten Lebensjahre des Mädchens verbringen die Eltern im Gefängnis, weil sie sich angeblich der Spionage schuldig gemacht hatten. Irgendjemand vom Staatssicherheitsdienst im Osten Deutschlands hat sie angeschwärzt.
Der Vater heiratet wieder und macht sich auf Usedom mit einem Tanzlokal selbständig. Er erhält das Sorgerecht für das Mädchen. Ihre neuen Eltern sind mit sich selbst beschäftigt, das Mädchen bleibt sich die meiste Zeit selbst überlassen und baut keine Beziehung zum schönen Egon auf. Sie findet eine Freundin, die 14 ist, drei Jahre älter als sie selbst, mit der will der Vater allein sein, deshalb wartet das Mädchen draußen.
Fazit: Ich will über die Geschichte gar nicht mehr verraten. Eines ist sicher, sie zu lesen tut weh. Was die Protagonistin mit ansehen muss, wie abartig die Erwachsenen sich um sie herum benehmen, ist für mich, als Außenstehende schwer zu ertragen. Es geht um Co-Abhängigkeit, Narzissmus, Gewalt, Vernachlässigung und emotionalen Missbrauch. Wieder lese ich eine Geschichte, die vom Osten Deutschlands handelt und wieder stolpere ich über diese emotionale Kälte, die pathologisch ist. Erwachsene schaden minderjährigen Schutzbefohlenen (ihren eigenen Kindern) und es macht ihnen nicht das geringste aus, sie haben keinerlei Unrechtsbewusstsein.
Zum Ende der Geschichte kann ich nicht mehr so recht folgen. Die Autorin lässt ihre Protagonistin etwas erzählen, das erfunden ist, ich verstehe nicht warum und bin raus. Mir wird dennoch klar, warum Risse auf die Longlist des deutschen Buchpreises kam. Die Geschichte hat es absolut verdient, sie sollte gelesen werden.
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Gebundenes Buch
Geschichten der Kindheit
Angelika Klüssendorf, die Autorin von Das Mädchen und April hat ein Erzählungsband über die Kindheit vorgelegt. Der Titel Risse ist nicht ohne Grund gewählt. Manche Passagen sind ziemlich bitter,denn die Eltern sind exzentrisch und …
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Geschichten der Kindheit
Angelika Klüssendorf, die Autorin von Das Mädchen und April hat ein Erzählungsband über die Kindheit vorgelegt. Der Titel Risse ist nicht ohne Grund gewählt. Manche Passagen sind ziemlich bitter,denn die Eltern sind exzentrisch und übergriffig.
Wer die Autorin noch nicht kennt, sollte besser zu den berühmten Romanen greifen, denn Risse ist mehr komplementär.
Davon abgesehen sind die einzelnen Episoden des Buches nicht schlecht gemacht. Wie gewohnt wird schnörkellose erzählt.
Die Autorin schafft es mit ihren sprachlichen Mitteln, die Wirklichkeit nachvollziehbar abzubilden.
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