Kristin Vego
Gebundenes Buch
Spät am Tag
Roman Wenn die Zeit vergeht - und die Liebe bleibt
Übersetzung: Langendörfer, Hannes
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Eine Geschichte wie ein Spaziergang an einem lauen Sommerabend - still, klar, voller GefühlJohanne ist Anfang dreißig, Schriftstellerin und auf der Suche nach Ruhe. Als sie ein Zimmer in einem weißen Haus auf dem Land mietet, ahnt sie nicht, dass ihr Leben dort eine neue Richtung nehmen wird. Schleichend entwickelt sich eine Beziehung zu Mikael, dem Mann, der dort lebt - eine Liebe, die sie über Jahre begleiten wird. Mit ihm kommen nicht nur seine Ex-Frau und seine Tochter in ihr Leben, sondern auch die karge, windgepeitschte Landschaft, die bald ihr Zuhause wird.Siebzehn Jahre später sit...
Eine Geschichte wie ein Spaziergang an einem lauen Sommerabend - still, klar, voller Gefühl
Johanne ist Anfang dreißig, Schriftstellerin und auf der Suche nach Ruhe. Als sie ein Zimmer in einem weißen Haus auf dem Land mietet, ahnt sie nicht, dass ihr Leben dort eine neue Richtung nehmen wird. Schleichend entwickelt sich eine Beziehung zu Mikael, dem Mann, der dort lebt - eine Liebe, die sie über Jahre begleiten wird. Mit ihm kommen nicht nur seine Ex-Frau und seine Tochter in ihr Leben, sondern auch die karge, windgepeitschte Landschaft, die bald ihr Zuhause wird.
Siebzehn Jahre später sitzt Johanne allein in diesem Haus. Während der Herbst in den Winter übergeht, beginnt sie, ihre Geschichte aufzuschreiben - eine Geschichte von Liebe und Verlust, vom Vergehen der Zeit und von den unsichtbaren Fäden, die uns mit Menschen und Orten verbinden.
Mit leiser Intensität und poetischer Präzision erkundet Spät am Tag die Rhythmen des Lebens - die Angst vor dem Verlust und die Schönheit des Augenblicks.
Johanne ist Anfang dreißig, Schriftstellerin und auf der Suche nach Ruhe. Als sie ein Zimmer in einem weißen Haus auf dem Land mietet, ahnt sie nicht, dass ihr Leben dort eine neue Richtung nehmen wird. Schleichend entwickelt sich eine Beziehung zu Mikael, dem Mann, der dort lebt - eine Liebe, die sie über Jahre begleiten wird. Mit ihm kommen nicht nur seine Ex-Frau und seine Tochter in ihr Leben, sondern auch die karge, windgepeitschte Landschaft, die bald ihr Zuhause wird.
Siebzehn Jahre später sitzt Johanne allein in diesem Haus. Während der Herbst in den Winter übergeht, beginnt sie, ihre Geschichte aufzuschreiben - eine Geschichte von Liebe und Verlust, vom Vergehen der Zeit und von den unsichtbaren Fäden, die uns mit Menschen und Orten verbinden.
Mit leiser Intensität und poetischer Präzision erkundet Spät am Tag die Rhythmen des Lebens - die Angst vor dem Verlust und die Schönheit des Augenblicks.
Kristin Vego, 1991 in Aarhus geboren und aufgewachsen, ist Tochter dänisch-norwegischer Eltern. Nach Abschluss ihres Studiums lebte sie in Kopenhagen und Berlin und derzeit in Oslo. Für ihr erstes Buch Se en sidste gang på alt smukt, eine Sammlung von Kurzgeschichten, erhielt sie 2021 den Tarjej-Vesaas-Debütantenpreis und 2022 den Bogforums Debutantpris. Spät am Tag ist ihr erster Roman. Hannes Langendörfer, geboren 1975 in Heidelberg, studierte in Freiburg und Uppsala Skandinavistik und Germanistik. Er lebt als Übersetzer aus dem Dänischen, Schwedischen und Englischen in Berlin.
Produktdetails
- Verlag: Insel Verlag
- Originaltitel: Sent på dagen
- Deutsche Erstausgabe
- Seitenzahl: 141
- Erscheinungstermin: 20. August 2025
- Deutsch
- Abmessung: 206mm x 128mm x 19mm
- Gewicht: 252g
- ISBN-13: 9783458645313
- ISBN-10: 3458645314
- Artikelnr.: 73741444
Herstellerkennzeichnung
Insel Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
»Kristin Vegos Prosa liefert Bilder wie Träume, gleichzeitig klar und flimmernd.« Politiken.dk 20250613
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Einen Roman wie ein "warmes Licht in der Dunkelheit" liest Rezensent Carsten Hueck mit Kristin Vegos "Spät am Tag" - still, tröstlich und verlässlich. Aber auch die Dunkelheit ist hier keine bedrohliche, sondern eher die Farbe einer mondlosen Nacht im Garten. Vegos Protagonistin und Erzählerin Johanne begegnet diesem Dunkel mit einer inneren Ruhe, welche die Wehmut überwiegt. Nur wenige Tage umfasst die Erzählung, in der jedoch ein ganzer Lebensabschitt entfaltet wird, lesen wir. Denn während Johanne die Maschinen näher kommen hört, mit denen ein neues Stück Autobahn gebaut wird, erinnert sie sich und erzählt sich hinein in die Gegenwart, heraus aus einem Teil ihrer Lebensgeschichte, der mit ihrem Umzug in das weiße Haus auf dem Land begann, und nun seinen Abschluss findet. Poetisch und mit einnehmender Sinnlichkeit, dennoch frei von Pathos beschreibt Vego das Verhältnis von vier Menschen zueinander und zur Natur, ihre Liebe, ihre Konflikte, ihre intensiven Gefühle füreinander, die von der Landschaft, in der sie leben, nicht gespiegelt, sondern eingebettet erscheinen. Ein versöhnlicher Roman von "stiller Schönheit", so resümiert der berührte Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Dieses schmale Büchlein ist wunderschön anzusehen und erzählt in ganz ruhigem Ton eine schöne, herzerwärmende Geschichte. Ich habe es sehr gern gelesen. Mochte die klugen Beobachtungen, das langsame Erzähltempo und den positiven Blick, mit dem die Autorin auf die …
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Dieses schmale Büchlein ist wunderschön anzusehen und erzählt in ganz ruhigem Ton eine schöne, herzerwärmende Geschichte. Ich habe es sehr gern gelesen. Mochte die klugen Beobachtungen, das langsame Erzähltempo und den positiven Blick, mit dem die Autorin auf die Geschichte erzählt hat.
Zwar habe ich das Buch recht schnell beendet, es hat im Nachhinein aber noch länger in mir nachgewirkt, denn die Emotionen. Das ist für mich ein sehr positives Erlebnis beim Lesen, das macht für mich ein interessantes Buch! Außerdem ist mein Eindruck, dass die Kürze der Geschichte zur enormen Intensität der Sprache beigetragen hat. Jedes Wort saß, alles wurde sehr bildlich beschrieben, manches wurde aber nur angedeutet und meiner eigenen Fantasie überlassen. Und genau darin sehe ich die Stärke dieses Buchs: vieles bleibt unausgesprochen und wird trotzdem durch die Stimmung des Textes sehr deutlich transportiert.
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Eindringlich
Spät am Tag ist ein stilles, eindringliches und poetisch geschriebenes Buch über Liebe, Verlust und die Macht der Erinnerung. Kristin Vego schafft es, mit einer feinen Sprache eine dichte Atmosphäre zu erzeugen, die einen sofort in die raue Landschaft und in das Innere …
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Eindringlich
Spät am Tag ist ein stilles, eindringliches und poetisch geschriebenes Buch über Liebe, Verlust und die Macht der Erinnerung. Kristin Vego schafft es, mit einer feinen Sprache eine dichte Atmosphäre zu erzeugen, die einen sofort in die raue Landschaft und in das Innere der Protagonistin Johanne zieht.
Besonders berührend ist, wie leise und zugleich intensiv die Beziehung zwischen Johanne und Mikael erzählt wird – mit all den Verflechtungen zu seiner Familie, den Brüchen, aber auch den zarten Momenten, die ein Leben prägen. Die Rückschau siebzehn Jahre später verleiht der Geschichte eine besondere Tiefe: Es geht nicht nur um eine Liebesbeziehung, sondern auch um die großen Fragen des Daseins – Zeit, Vergänglichkeit, Heimat und das, was bleibt.
Ein Roman, der nicht laut auftrumpft, sondern durch seine subtile Intensität überzeugt. Für Leser*innen, die Bücher mit ruhigem Ton, emotionaler Tiefe und feiner Beobachtungsgabe schätzen, ist Spät am Tag eine wunderbare Entdeckung.
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Der Nebel der Erinnerung steigt auf
Mit Kristin Vego und ihren ersten Roman kommt ein neues Literaturtalent aus Norwegen in deutscher Übersetzung. Sie schreibt mit eienr Ruhe, die sich auf den Leser überträgt und geht in die emotionalen Tiefen bei der beschreibung einer Liebe. …
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Der Nebel der Erinnerung steigt auf
Mit Kristin Vego und ihren ersten Roman kommt ein neues Literaturtalent aus Norwegen in deutscher Übersetzung. Sie schreibt mit eienr Ruhe, die sich auf den Leser überträgt und geht in die emotionalen Tiefen bei der beschreibung einer Liebe.
Johanne, die Icherzählerin schreibt über ihre Zeit mit Mikael und seiner kleinen Tochter Maren sowie Mikaels Exfrau Sofia, die noch sehr präsent und besitzergreifend ist.
Diese Beziehung wird sehr ruhig, aber genau erzählt, und auch wie sich die bestimmte Konstellation auswirkt. Johanne spürt den Veränderungen nach und im zweiten Teil des Buches werden sie über einen Verlauf von mehreren Jahren gezeigt. Die Zeit wirkt fließend.
Spät am Tag ist ein gelungener Debütroman, der mir sehr gut gefallen hat.
Von Kristin Vego soll es auch noch ein bisher unübersetztes Erzählungsband geben. Da kann man nur auf baldige Übersetzung in Deutsch hoffen.
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das cover ist wunderschön, hat mich gleich angezogen und der titel hat mich neugierig gemacht, die inhaltsbeschreibung angesprochen. ein sehr poetisch geschriebenes und feines buch über eine frau die eine wohnung sucht um zu schreiben und eine sehr schöne findet. der vermieter und …
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das cover ist wunderschön, hat mich gleich angezogen und der titel hat mich neugierig gemacht, die inhaltsbeschreibung angesprochen. ein sehr poetisch geschriebenes und feines buch über eine frau die eine wohnung sucht um zu schreiben und eine sehr schöne findet. der vermieter und seine tochter sowie die ex-frau kommen in ihr leben und die verbindung zu allen wird langsam aufgebaut. vor allem die ex-frau ist sehr speziell und auch deren beziehung zum ex-mann. es passiert nicht wirklich viel, aber die beschreibungen von der landschaft und der gegend dort, sowie der personen und ihren beziehungen sind sehr schön geschildert und interessant. wenig tatsächliche handlung und viele jahre werden verarbeitet und das büchlein liest sich gut, auch wenn für mich nicht so viel an geschichte dabei ist. dennoch ein empfehlenswertes buch.
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Der Roman "Spät am Tag" von Kristin Vego ist geprägt von einer einzigartigen Art und Weise, Situationen und Landschaften zu beschreiben. Die lesende Person folgt hierbei der Perspektive der Erzählerin Johanne, die von ihrem Leben in einem weißen Haus auf dem Land …
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Der Roman "Spät am Tag" von Kristin Vego ist geprägt von einer einzigartigen Art und Weise, Situationen und Landschaften zu beschreiben. Die lesende Person folgt hierbei der Perspektive der Erzählerin Johanne, die von ihrem Leben in einem weißen Haus auf dem Land berichtet. Oft hat man dabei das Gefühl, mit ihr gemeinsam auf die Landschaften aus dem Fenster zu blicken oder mit ihr zusammen die verschiedenen Jahreszeiten auf dem Hof zu erleben. Das Buch hat auch einen besondere, langsame Geschwindigkeit, die entschleundigend wirkt. Die Erzählerin springt in ihrer Geschichte in den Zeiten und Jahren, die sie in ihrem weißen Haus verbracht hat, sodass sich die Geschichte langsam Stück für Stück zusammensetzt. Dadurch bleibt es stehts spannend und die lesende Person an das Buch gefesselt. Das Buch war sehr angenehm zu lesen und ich kann es weitermpfehlen!
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„Spät am Tag“ von Kristin Vego ist ein wundervolles leises, poetisches Buch.
Nach ihrer Scheidung zieht die Schriftstellerin Johanne in ein abgelegenes Haus auf dem Land. Sie sucht Ruhe und Inspiration zum Schreiben. Ihr Vermieter Mikael hat ebenfalls eine gescheiterte Ehe …
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„Spät am Tag“ von Kristin Vego ist ein wundervolles leises, poetisches Buch.
Nach ihrer Scheidung zieht die Schriftstellerin Johanne in ein abgelegenes Haus auf dem Land. Sie sucht Ruhe und Inspiration zum Schreiben. Ihr Vermieter Mikael hat ebenfalls eine gescheiterte Ehe hinter sich. Johanne und Mikael werden ein Paar. Doch Ex-Frau und Tochter leben in der Nähe und beanspruchen viel Platz in Mikaels und Johannes Leben.
Ich liebe den Schreibstil von Kristin Vego. Sie erzählt unaufgeregt und leise von Johannes Leben, deren Gefühle zu Mikael und dessen Tochter, aber auch von der Ambivalenz zu Mikaels Ex-Frau. Ihre Sprache ist sehr intensiv. Ich habe mich an vielen Stellen wiedergefunden. Es geht um Erinnerung und Verlust, um das Alter und das Alleinsein und ganz viel um die stille Kraft der Natur und die Schönheit des Augenblicks.
Von mir absolute Leseempfehlung. Ein schmales Buch, dass tief berührt.
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ok
Ich empfand den Titel und das Cover das Buch ist sehr stimmungsvoll und hatte mich auf dieses kleine niedliche Buch gefreut denn ich dachte ich erhalte einen sehr tiefgründiges Buch, was mich auf eine Intime Reise einer Schriftstellerin mitnimmt. so war es sicherlich auch angedacht und es …
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ok
Ich empfand den Titel und das Cover das Buch ist sehr stimmungsvoll und hatte mich auf dieses kleine niedliche Buch gefreut denn ich dachte ich erhalte einen sehr tiefgründiges Buch, was mich auf eine Intime Reise einer Schriftstellerin mitnimmt. so war es sicherlich auch angedacht und es ist auch in Ordnung dieses Buch aber es könnte durchaus tiefgründiger sein und auch mehr die Protagonisten zeichnen. Das Buch handelt von einer Schriftstellerin die in einem Haus wohnt welches sie von ihrem kürzlich verstorbenen Ehemann sozusagen geerbt hat. Sie schildert ihre Erinnerungen an die kennen lernt Hase mit ihrem verstorbenen Mann und dessen kleinen Tochter. Es ist ein sehr ruhiger Roman der wunderschöne Landschaftsbeschreibung beinhaltet. Dies ist sicherlich für den ein oder anderer Leser etwas zu wenig wenn ich ehrlich bin auch für mich. Deshalb vergebe ich nur 3 Sterne. Dennoch kann man dieses Buch gut lesen.
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Kristin Vego hat ein ruhiges, stimmungsvolles, poetisches Buch geschrieben. Die Beschreibung der Liebesgeschichte von Johanne und Mikael kommt ohne große Handlung aus, sondern zeichnet sich durch stimmungsvolle Naturbeschreibungen und poetische Gedanken aus.
Sowohl Ich-Erzählerin Johanne …
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Kristin Vego hat ein ruhiges, stimmungsvolles, poetisches Buch geschrieben. Die Beschreibung der Liebesgeschichte von Johanne und Mikael kommt ohne große Handlung aus, sondern zeichnet sich durch stimmungsvolle Naturbeschreibungen und poetische Gedanken aus.
Sowohl Ich-Erzählerin Johanne als auch ihr Vermieter und späterer Partner Mikael bleiben der Leserin (und vielleicht auch einander) ein Stück weit fremd, was für mich aber ok war. Die Liebesgeschichte hält sich auch nicht mit Verliebtheiten oder anderem Kitsch auf, sondern beschreibt eher den realistischen Alltag der beiden. Dabei ist aber auch noch viel Raum für die Protagonistin selbst und ihren Blick auf sich selbst und ihren Umwelt.
Der Mangel an Handlung und die Zeitsprünge in der Erzählweise sowie die kitschfreie Liebesgeschichte von " Spät am Tag" sind vermutlich nicht jederfraus Sache. Aber wenn man sich darauf einlässt, liest man ein lohnendes, entschleunigendes Stück Literatur.
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Ein Haus, zwei Herzen, viele Lücken - eine stille Geschichte mit ungenutztem Potential
Das Cover dieses Buches hat mich sofort angesprochen. Es ist sehr schön und stimmungsvoll gestaltet, sodass ich mit großen Erwartungen in die Lektüre gestartet bin. Daher hat es mich …
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Ein Haus, zwei Herzen, viele Lücken - eine stille Geschichte mit ungenutztem Potential
Das Cover dieses Buches hat mich sofort angesprochen. Es ist sehr schön und stimmungsvoll gestaltet, sodass ich mit großen Erwartungen in die Lektüre gestartet bin. Daher hat es mich überrascht, dass „Spät am Tag“ mit seinen 143 Seiten eher schmal ausfällt – ich hatte mit deutlich mehr Inhalt gerechnet.
Im Zentrum der Geschichte stehen Johanne und Mikael. Nach einer gescheiterten Ehe zieht Johanne aus der Hauptstadt aufs Land zu Mikael, der in einer Anzeigr ein Zimmer in seinem abgelegenen Haus anbietet. Auch Mikael lebt nach der Trennung von seiner Frau Sofia allein, lediglich seine kleine Tochter verbringt gelegentlich Zeit bei ihm. Das weiße, einsam gelegene Haus zieht Johanne sofort in seinen Bann, und so beschließt sie, dort einzuziehen. Von nun an schreibt sie von diesem Ort aus ihre Artikel und arbeitet an einem Roman. Zwischen Johanne und Mikael entwickelt sich nach und nach eine zarte Liebesgeschichte.
Die Figuren sind grundsätzlich sympathisch angelegt. Besonders Johanne lernt man recht gut kennen, da sie in der Ich-Perspektive erzählt und man tief in ihre Gefühlswelt eintaucht. Mikael bleibt dagegen eher schemenhaft, man erfährt nur begrenzt etwas über seine Persönlichkeit. Auch Sofia, Mikaels Exfrau, wirkt in der Handlung nicht wirklich greifbar – vielmehr scheint sie hauptsächlich die Rolle eines Störfaktors in der Beziehung der beiden zu übernehmen.
Mit dem Schreibstil habe ich mich allerdings schwergetan. Kristin Vego wählt eine sehr eigene Form: kurze Abschnitte, die wie Tagebucheinträge wirken, aber nicht als solche gekennzeichnet sind. Ständig wechselt Johanne zwischen Gegenwart und Vergangenheit, wodurch man manchmal das Gefühl hat, die Orientierung in der Geschichte zu verlieren. Auch die Kapitelaufteilung („Erster Tag“, „Zweiter Tag“, …) und die Aufteilung in Teile hat sich mir nicht wirklich erschlossen. Dazu kommt eine Sprache, die stellenweise altmodisch anmutet, fast wie aus einer anderen Zeit. Das macht das Lesen zwar atmosphärisch, aber nicht immer leicht zugänglich.
Insgesamt finde ich die Grundidee des Romans sehr schön. Die Geschichte um Neuanfang, Nähe und die leise entstehende Liebe zwischen zwei verletzten Menschen hätte viel Potenzial für Tiefe und Entwicklung geboten. Leider bleibt der Roman für mich hinter diesen Möglichkeiten zurück. Er hat mich nicht so berührt, wie ich es mir gewünscht hätte, und hinterlässt am Ende eher das Gefühl, dass hier noch viel mehr hätte erzählt werden können.
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Leise und melancholisch
Die Autorin Johanne möchte weg aus der Stadt und mietet sich bei einem Tischler auf dem Land, in der Nähe des Meeres, ein. Bald teilen sie sich nicht nur das Haus, sondern auch ihr Leben. So ganz unter sich sind sie nie, denn Mikaels Ex-Frau Sofia und seine kleine …
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Leise und melancholisch
Die Autorin Johanne möchte weg aus der Stadt und mietet sich bei einem Tischler auf dem Land, in der Nähe des Meeres, ein. Bald teilen sie sich nicht nur das Haus, sondern auch ihr Leben. So ganz unter sich sind sie nie, denn Mikaels Ex-Frau Sofia und seine kleine Tochter Maren sind fast immer präsent. 17 Jahre später: Mikael ist gestorben und Johanna schreibt ein Buch über die gemeinsame Zeit, um Abschied zu nehmen ...
Wer viel Handlung erwartet, ist mit diesem Buch schlecht beraten. Vielmehr geht es um Stimmungen, Atmosphäre, Gefühle. Die Autorin schildert den Lebensrhythmus Johannes anhand des Wechsels der Jahreszeiten, poetischer Naturbeschreibungen. Letztere nehmen einen Großteil des Buches ein; auf sehr berührende und leise Weise beschreibt Kristin Vego Farbenspiele, Tag, Dämmerung und Nacht. Gespräche sind kurz und immer nur angedeutet.
Ich habe das Lesen dieses Buches sehr genossen, das Melancholische gefiel mehr sehr und berührte mich. Zurück bleibt der Eindruck einer großen Liebe, die den darauffolgenden Verlust überdauert.
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