Daniel Glattauer
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Gut gegen Nordwind
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Gibt es in einer vom Alltag besetzten Wirklichkeit einen besser geschützten Raum für gelebte Sehnsüchte als den virtuellen? Bei Leo Leike landen irrtümlich E-Mails einer ihm unbekannten Emmi Rothner. Aus Höflichkeit antwortet er ihr. Und weil sich Emmi von ihm angezogen fühlt, schreibt sie zurück. Bald scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann es zum ersten persönlichen Treffen kommt, aber diese Frage wühlt beide so sehr auf, dass sie die Antwort lieber noch eine Weile hinauszögern. Außerdem ist Emmi glücklich verheiratet. Und Leo verdaut gerade eine gescheiterte Bezieh...
Gibt es in einer vom Alltag besetzten Wirklichkeit einen besser geschützten Raum für gelebte Sehnsüchte als den virtuellen? Bei Leo Leike landen irrtümlich E-Mails einer ihm unbekannten Emmi Rothner. Aus Höflichkeit antwortet er ihr. Und weil sich Emmi von ihm angezogen fühlt, schreibt sie zurück. Bald scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann es zum ersten persönlichen Treffen kommt, aber diese Frage wühlt beide so sehr auf, dass sie die Antwort lieber noch eine Weile hinauszögern. Außerdem ist Emmi glücklich verheiratet. Und Leo verdaut gerade eine gescheiterte Beziehung. Und überhaupt: Werden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle einer Begegnung standhalten? Und was, wenn ja?
Daniel Glattauer, geboren 1960 in Wien, Bücher (u. a.): Die Ameisenzählung (2001), Darum (2003), Der Weihnachtshund (Neuausgabe 2004), Theo (2010), Mama, jetzt nicht! (2011), Ewig Dein (2012), Geschenkt (2014). Mit seinen Romanen Gut gegen Nordwind (2006) und Alle sieben Wellen (2009) schrieb er Bestseller, die auf der ganzen Welt gelesen werden. Die Komödie Die Wunderübung (2014) ist als Buch, am Theater und als Film sehr erfolgreich. Auf der Bühne sind auch die Komödien Vier Stern Stunden und Die Liebe Geld zu sehen. Und 2019 kam die Verfilmung von Gut gegen Nordwind ins Kino. Zuletzt erschien der Roman Die spürst du nicht (2023).

© Heribert Corn
Produktdetails
- Emmi und Leo 1
- Verlag: Deuticke / Paul Zsolnay Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 551/06041
- 37. Aufl.
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 5. August 2006
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 128mm x 25mm
- Gewicht: 340g
- ISBN-13: 9783552060418
- ISBN-10: 3552060413
- Artikelnr.: 20844305
Herstellerkennzeichnung
Zsolnay-Verlag
Vilshofener Straße 10
81679 München
info@hanser.de
Ach, wenn Ihr Kabel nicht wär'
Oberflächenpolitur: David Glattauer flirtet per E-Mail
Hegel hielt die beim Publikum zu seinem Ärger kolossal beliebte Kunstgattung des Romans für Kunst nach dem Ende der Kunst - für den Gipfel der Bedeutungslosigkeit also. Auf diese Palme hatte ihn die prosaische Hanswurstigkeit moderner Erzählkunst gebracht. Ausgewalzt werde hier das pubertäre Aufbegehren gegen die Welt, mit dem einzigen Ziel, zuletzt doch ein Plätzchen am Ofen zu finden. In den "Ästhetik"-Vorlesungen reüssiert der Roman als trauriges Mittelding: nicht mehr die ganze Welt umspannender Ausdruck des absoluten Geistes im episch-antiken Sinne und noch keine philosophische Reflexion, sondern lediglich der Zweikampf des
Oberflächenpolitur: David Glattauer flirtet per E-Mail
Hegel hielt die beim Publikum zu seinem Ärger kolossal beliebte Kunstgattung des Romans für Kunst nach dem Ende der Kunst - für den Gipfel der Bedeutungslosigkeit also. Auf diese Palme hatte ihn die prosaische Hanswurstigkeit moderner Erzählkunst gebracht. Ausgewalzt werde hier das pubertäre Aufbegehren gegen die Welt, mit dem einzigen Ziel, zuletzt doch ein Plätzchen am Ofen zu finden. In den "Ästhetik"-Vorlesungen reüssiert der Roman als trauriges Mittelding: nicht mehr die ganze Welt umspannender Ausdruck des absoluten Geistes im episch-antiken Sinne und noch keine philosophische Reflexion, sondern lediglich der Zweikampf des
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Individuums mit den Verhältnissen. Doch sollte die große Zeit der Mitteldinger, vulgo Medien, erst anbrechen. Sie wuchern geradezu zwischen klinischem und faktischem Tod der Kunst, schieben das Ende unendlich auf, verlängern die Wurst ad infinitum.
Literaturgeschichtlich war Hegels Ausbruch indes barer Unsinn, betraf sein Verdikt doch ausgerechnet Goethes hochkomplexen "Wilhelm Meister". Weit privater ging es allerdings im "Werther" zu (beziehungsweise ab). Bereits die Briefform machte deutlich, daß hier alles andere als eine Ausformung der gesamtgesellschaftlichen Realität das Ziel war, wenngleich die tränenreiche Überspitzung der "Klopstock!"-Empfindsamkeit wunderbar ans Parodistische grenzte und so doch im Besonderen das Allgemeine aufschien. Auch die subjektivistischste "faule Existenz" kann ihre bezaubernden Seiten haben.
Heute schreibt man keine Briefe mehr, sondern E-Mails. Das ist zunächst einmal schneller, lustiger und tendenziell undurchdachter. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit aber hat der Medienwechsel auch die Intimität befördert, grenzen manche elektronisch geflüsterten Nachrichten an heimliche Telefongespräche (vielleicht, weil Telefonate heute in der Straßenbahn stattfinden). Nichts Gutes würde Hegel für den absoluten Geist geschwant haben. David Glattauers kurzweiliges Buch "Gut gegen Nordwind" ist ein E-Mail-Roman. Und dieser ist zunächst einmal schnell, lustig, tendenziell undurchdacht und vor allem intim. Ein gewisser Zauber kann der Liebesgeschichte nicht abgesprochen werden. Sie darf in ihrer Oberflächenverliebtheit aber zugleich als Symptom einer grassierenden Dokumentation des Alltäglichen gelten, für welche die Rubrik "Katzenjammer" nicht die verkehrteste ist. Es scheint, als würde Hegels Kanonade zuletzt doch noch der Spatz nachgeliefert.
Vorbehalte gegen die allzu naheliegende E-Mail-Form muß es gegeben haben, denn bislang bedienten sich ihrer allenfalls Schmonzetten wie Cecila Aherns "Für immer vielleicht" (2005). Der Wiener Autor macht denn auch wenig Aufhebens vom Medium selbst, das sich etwa durch ein Dosentelefon ersetzen ließe. Der Plot ist denkbar einfach: Ein gewisser Leo Leike, frisch verlassener Mittdreißiger, antwortet auf eine irrtümlich eingehende Nachricht und lernt so die verheiratete Emmi Rothner kennen. Mittels wohlgesetzter Worte und viel Aufmerksamkeit gelingt die gegenseitige virtuelle Verführung. An diesem Punkt angelangt, dreht sich alles um den Sprung in die Realität.
Der Titel nimmt eine niedliche Episode aus der Korrespondenz auf. Weil der Nordwind der Protagonistin den Schlaf raubt, schlägt Leo vor: "Und wenn Sie sich um 180 Grad wenden und mit den Zehen schräg zum Fenster schlafen?" Da fehle nun die unerläßliche Leselampe. Das Problem der zu kurzen Schnur, so wieder Leo, ließe sich durch sein Verlängerungskabel beheben. "Emmi: ,Mailen Sie es mir rüber!' / ,Okey, ich schick es als Dokument.' / ,Ach, ich werde so tief und fest schlafen, dank Ihnen und Ihrem Kabel.'" Überhaupt kehren Gutenachtwünsche häufig wieder, das Ritual der Kommunikation dient als Schlafmittel. Diese Dimension allerdings konfrontiert Glattauer der gegenläufigen Tendenz wachsender Ungeduld, die sich in beiden Partnern anstaut und auf stürmisch-kokette (hier: weibliche) sowie analytisch-resolute (hier: männliche) Weise Bahn bricht: "Was haben Sie immer mit dem großen Busen? Haben Sie ein Großer-Busen-Problem? / Zwei Minuten später RE: Das bewundere ich so an Ihnen, Leo. Sie wollen nicht etwa wissen, ob ich einen großen Busen habe. Sie wollen wissen, ob ich ein Großer-Busen-Problem habe."
Glattauer hat beiden Figuren eine apodiktisch-lakonische Schlagfertigkeit verliehen. Daß die Personen dabei gewisse Konturen, aber keinerlei Tiefe erhalten, ist Programm (für die "Longlist" des "Deutschen Buchpreises" hat es gereicht) und Problem des Buches (für die "Shortlist" reichte es nicht). Was zunächst vielfach bezogener Realismus zu sein verspricht, entpuppt sich schnell als eindimensionaler Verismus: Liebe in Zeiten des Tralala. Der "Hins" und der "Hers" zwischen Faszination und Bockigkeit sind deutlich zu viele. Bei aller durchaus vorhandenen Anmut der Tändelei: Millionen von Posteingangsfächern sehen ganz ähnlich aus. Bei Glattauer ist nicht einmal der voyeuristische Aspekt ausagiert, wodurch sich der Roman von seiner Vorlage, Nicholson Bakers Telefonsexnovelle "Vox", unterscheidet.
Es muß kaum erwähnt werden, daß die aufkeimende Hoffnung auf einen gigantischen Betrug, auf angemaßte Identitäten und geschlechtsverwirrende Cyberpunks bitter enttäuscht wird. Es bleiben stets Leo, der Löwe, und Emmi, das Schaf: zwei "Klienten" ihrer "Server". Erstaunlich redundant wirken manche Unwahrscheinlichkeiten: Warum müssen die beiden Sender respektive Empfänger (zufällig!) in derselben Stadt leben? Vor jeder Reise wird eine Pause verabredet. Warum aber sollte nur vom eigenen Schreibtisch aus kommuniziert werden können? Die selbstreferentielle Einfallslosigkeit, Leo ausgerechnet das Profil "Kommunikationsberater und Uni-Assistent für Sprachpsychologie" zu verpassen, der mit einer "Studie über den Einfluß der E-Mail auf unser Sprachverhalten und - der noch wesentlich interessantere Teil - über die E-Mail als Transportmittel von Emotionen" beschäftigt ist, wird nur noch dadurch übertrumpft, daß dies im Laufe der Erzählung einfach vergessen wird. Mit solcher Authentizität ist kein literarischer Staat zu machen. Für die Fabrikation der Fiktionen ist sie geradezu Wurst.
Wem die nackte Empfindsamkeit als Pose oder Posse zusagt, dem ist mit Werthers echtem Original oder einer der zahllosen Abschattungen längst Genüge getan und nach Hegel ohnehin nicht mehr zu helfen. Wem hingegen das Medium als Botschaft am Herzen liegt, der greife weiterhin besser zu William Gibson oder Rainald Goetz. Nur wer einfach schön einschlafen möchte (und sei es bei Nordwind), dem kann Glattauers Doku-Flirt empfohlen werden.
OLIVER JUNGEN
Daniel Glattauer: "Gut gegen Nordwind". Roman. Deuticke Verlag, Wien 2006, 224 S., geb., 17,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Literaturgeschichtlich war Hegels Ausbruch indes barer Unsinn, betraf sein Verdikt doch ausgerechnet Goethes hochkomplexen "Wilhelm Meister". Weit privater ging es allerdings im "Werther" zu (beziehungsweise ab). Bereits die Briefform machte deutlich, daß hier alles andere als eine Ausformung der gesamtgesellschaftlichen Realität das Ziel war, wenngleich die tränenreiche Überspitzung der "Klopstock!"-Empfindsamkeit wunderbar ans Parodistische grenzte und so doch im Besonderen das Allgemeine aufschien. Auch die subjektivistischste "faule Existenz" kann ihre bezaubernden Seiten haben.
Heute schreibt man keine Briefe mehr, sondern E-Mails. Das ist zunächst einmal schneller, lustiger und tendenziell undurchdachter. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit aber hat der Medienwechsel auch die Intimität befördert, grenzen manche elektronisch geflüsterten Nachrichten an heimliche Telefongespräche (vielleicht, weil Telefonate heute in der Straßenbahn stattfinden). Nichts Gutes würde Hegel für den absoluten Geist geschwant haben. David Glattauers kurzweiliges Buch "Gut gegen Nordwind" ist ein E-Mail-Roman. Und dieser ist zunächst einmal schnell, lustig, tendenziell undurchdacht und vor allem intim. Ein gewisser Zauber kann der Liebesgeschichte nicht abgesprochen werden. Sie darf in ihrer Oberflächenverliebtheit aber zugleich als Symptom einer grassierenden Dokumentation des Alltäglichen gelten, für welche die Rubrik "Katzenjammer" nicht die verkehrteste ist. Es scheint, als würde Hegels Kanonade zuletzt doch noch der Spatz nachgeliefert.
Vorbehalte gegen die allzu naheliegende E-Mail-Form muß es gegeben haben, denn bislang bedienten sich ihrer allenfalls Schmonzetten wie Cecila Aherns "Für immer vielleicht" (2005). Der Wiener Autor macht denn auch wenig Aufhebens vom Medium selbst, das sich etwa durch ein Dosentelefon ersetzen ließe. Der Plot ist denkbar einfach: Ein gewisser Leo Leike, frisch verlassener Mittdreißiger, antwortet auf eine irrtümlich eingehende Nachricht und lernt so die verheiratete Emmi Rothner kennen. Mittels wohlgesetzter Worte und viel Aufmerksamkeit gelingt die gegenseitige virtuelle Verführung. An diesem Punkt angelangt, dreht sich alles um den Sprung in die Realität.
Der Titel nimmt eine niedliche Episode aus der Korrespondenz auf. Weil der Nordwind der Protagonistin den Schlaf raubt, schlägt Leo vor: "Und wenn Sie sich um 180 Grad wenden und mit den Zehen schräg zum Fenster schlafen?" Da fehle nun die unerläßliche Leselampe. Das Problem der zu kurzen Schnur, so wieder Leo, ließe sich durch sein Verlängerungskabel beheben. "Emmi: ,Mailen Sie es mir rüber!' / ,Okey, ich schick es als Dokument.' / ,Ach, ich werde so tief und fest schlafen, dank Ihnen und Ihrem Kabel.'" Überhaupt kehren Gutenachtwünsche häufig wieder, das Ritual der Kommunikation dient als Schlafmittel. Diese Dimension allerdings konfrontiert Glattauer der gegenläufigen Tendenz wachsender Ungeduld, die sich in beiden Partnern anstaut und auf stürmisch-kokette (hier: weibliche) sowie analytisch-resolute (hier: männliche) Weise Bahn bricht: "Was haben Sie immer mit dem großen Busen? Haben Sie ein Großer-Busen-Problem? / Zwei Minuten später RE: Das bewundere ich so an Ihnen, Leo. Sie wollen nicht etwa wissen, ob ich einen großen Busen habe. Sie wollen wissen, ob ich ein Großer-Busen-Problem habe."
Glattauer hat beiden Figuren eine apodiktisch-lakonische Schlagfertigkeit verliehen. Daß die Personen dabei gewisse Konturen, aber keinerlei Tiefe erhalten, ist Programm (für die "Longlist" des "Deutschen Buchpreises" hat es gereicht) und Problem des Buches (für die "Shortlist" reichte es nicht). Was zunächst vielfach bezogener Realismus zu sein verspricht, entpuppt sich schnell als eindimensionaler Verismus: Liebe in Zeiten des Tralala. Der "Hins" und der "Hers" zwischen Faszination und Bockigkeit sind deutlich zu viele. Bei aller durchaus vorhandenen Anmut der Tändelei: Millionen von Posteingangsfächern sehen ganz ähnlich aus. Bei Glattauer ist nicht einmal der voyeuristische Aspekt ausagiert, wodurch sich der Roman von seiner Vorlage, Nicholson Bakers Telefonsexnovelle "Vox", unterscheidet.
Es muß kaum erwähnt werden, daß die aufkeimende Hoffnung auf einen gigantischen Betrug, auf angemaßte Identitäten und geschlechtsverwirrende Cyberpunks bitter enttäuscht wird. Es bleiben stets Leo, der Löwe, und Emmi, das Schaf: zwei "Klienten" ihrer "Server". Erstaunlich redundant wirken manche Unwahrscheinlichkeiten: Warum müssen die beiden Sender respektive Empfänger (zufällig!) in derselben Stadt leben? Vor jeder Reise wird eine Pause verabredet. Warum aber sollte nur vom eigenen Schreibtisch aus kommuniziert werden können? Die selbstreferentielle Einfallslosigkeit, Leo ausgerechnet das Profil "Kommunikationsberater und Uni-Assistent für Sprachpsychologie" zu verpassen, der mit einer "Studie über den Einfluß der E-Mail auf unser Sprachverhalten und - der noch wesentlich interessantere Teil - über die E-Mail als Transportmittel von Emotionen" beschäftigt ist, wird nur noch dadurch übertrumpft, daß dies im Laufe der Erzählung einfach vergessen wird. Mit solcher Authentizität ist kein literarischer Staat zu machen. Für die Fabrikation der Fiktionen ist sie geradezu Wurst.
Wem die nackte Empfindsamkeit als Pose oder Posse zusagt, dem ist mit Werthers echtem Original oder einer der zahllosen Abschattungen längst Genüge getan und nach Hegel ohnehin nicht mehr zu helfen. Wem hingegen das Medium als Botschaft am Herzen liegt, der greife weiterhin besser zu William Gibson oder Rainald Goetz. Nur wer einfach schön einschlafen möchte (und sei es bei Nordwind), dem kann Glattauers Doku-Flirt empfohlen werden.
OLIVER JUNGEN
Daniel Glattauer: "Gut gegen Nordwind". Roman. Deuticke Verlag, Wien 2006, 224 S., geb., 17,90 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ganz hübsch, aber ohne großen literarischen Mehrwert ist dieser Roman aus Sicht von Rezensentin Marion Löhndorf. Daniel Glattauer erzählt darin die Geschichte zweier Menschen, die sich per Email näher kommen. Das hat für Löhndorf insgesamt einen gewissen Unterhaltungswert, weil er sie an den Hollywoodfilm "Email für Dich" mit Tom Hanks und Meg Ryan erinnert. Doch so effektsicher und manipulativ Glattauer die Rezensentin auch durch die Geschichte zu steuern versteht, ganz glücklich wird sie nicht damit. Zu sehr gleicht die Intention des Autors aus ihrer Sicht der seiner Figuren, nämlich bei jeder schriftlichen Auslassung auf den Erfolg beim Empfänger zu schielen. Insgesamt sind ihr dann die Seelenanalysen zu oberflächlich, die Figuren zu plakativ geraten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"... einer der zauberhaftesten Liebesdialoge der Gegenwartsliteratur ..." Volker Hage, Der Spiegel
"Das ist Kommunikationskunst auf höchstem Niveau. Man liest und liest und liest. Man liest seiner Umgebung seitenweise vor aus diesem Musterbeispiel modernen Fernbalzens." Elmar Krekeler, Die Literarische Welt
"Eine schnelle, witzige Version des Briefromans im Zeitalter des Powerbooks, die all jenen das Gegenteil beweist, die das kulturpessimistische Vorurteil nachplappern, E-Mails hätten keine Tiefe." Silja Ukena, KulturSpiegel
"Virtuos komponiert. Ein gelungener unterhaltsamer Liebesroman." Katharina Mahrenholz, NDR Info
"Das Dilemma der beiden Verliebten fesselt bis zum Schluss." HR-online
"Es klingt ja abgedroschen, wenn ich sage: "Dieses Buch konnte ich nicht aus der Hand legen", aber es war wirklich so. Ich habe es abends aufgeschlagen, um nur mal reinzulesen. Ich war müde, ich wollte schlafen, aber es ging nicht - ich konnte es tatsächlich nicht aus der Hand legen, egal wie doof das klingt, ich musste weiterlesen. Und ehrlich: Meine Hand hat sogar gezittert, als ich die letzte Seite umgeblättert habe. Bisschen peinlich, aber was soll's - so spannend ist dieses Buch. Ich will natürlich nichts über das Ende verraten, aber ich habe noch tagelang drüber nachgedacht." WDR 2
"Das ist Kommunikationskunst auf höchstem Niveau. Man liest und liest und liest. Man liest seiner Umgebung seitenweise vor aus diesem Musterbeispiel modernen Fernbalzens." Elmar Krekeler, Die Literarische Welt
"Eine schnelle, witzige Version des Briefromans im Zeitalter des Powerbooks, die all jenen das Gegenteil beweist, die das kulturpessimistische Vorurteil nachplappern, E-Mails hätten keine Tiefe." Silja Ukena, KulturSpiegel
"Virtuos komponiert. Ein gelungener unterhaltsamer Liebesroman." Katharina Mahrenholz, NDR Info
"Das Dilemma der beiden Verliebten fesselt bis zum Schluss." HR-online
"Es klingt ja abgedroschen, wenn ich sage: "Dieses Buch konnte ich nicht aus der Hand legen", aber es war wirklich so. Ich habe es abends aufgeschlagen, um nur mal reinzulesen. Ich war müde, ich wollte schlafen, aber es ging nicht - ich konnte es tatsächlich nicht aus der Hand legen, egal wie doof das klingt, ich musste weiterlesen. Und ehrlich: Meine Hand hat sogar gezittert, als ich die letzte Seite umgeblättert habe. Bisschen peinlich, aber was soll's - so spannend ist dieses Buch. Ich will natürlich nichts über das Ende verraten, aber ich habe noch tagelang drüber nachgedacht." WDR 2
Durch einen Tippfehler verursacht, schreibt Emmi Rothner den unbekannten Leo Leike an und die beiden kommen in E-Mail Kontakt. Emmi, die glücklich verheiratet ist, findet gefallen daran mit Leo zu schreiben. Beide sind sich sehr innig, doch wollen die beiden die Gefühle für einander …
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Durch einen Tippfehler verursacht, schreibt Emmi Rothner den unbekannten Leo Leike an und die beiden kommen in E-Mail Kontakt. Emmi, die glücklich verheiratet ist, findet gefallen daran mit Leo zu schreiben. Beide sind sich sehr innig, doch wollen die beiden die Gefühle für einander nur auf E-Mail schreiben beschränken ?<br />Die Schreibweise des Autors hat mir sehr gut gefallen. Der Roman ist ein sogenannter Briefroman und leicht zu lesen. Locker kommt man in die Stimmung der beiden und will am liebsten gar nicht mehr weg. Ich empfehle dieses Buch jedem, der lockere Romane mag.
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Vorneweg muss ich sagen, dass ich noch kein Buch gelesen habe, dass so aufgebaut war, wie dieses. Am Anfang hat es mich dann doch etwas Überwindung gekostet, weiter zu lesen. Je mehr Seite ich dann jedoch "verschlungen" habe, umso besser hat mir die "Schreibweise" …
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Vorneweg muss ich sagen, dass ich noch kein Buch gelesen habe, dass so aufgebaut war, wie dieses. Am Anfang hat es mich dann doch etwas Überwindung gekostet, weiter zu lesen. Je mehr Seite ich dann jedoch "verschlungen" habe, umso besser hat mir die "Schreibweise" gefallen.
Emmi und Leo... Wie sehr habe ich mir gewünscht, dass es zu einem Treffen der Beiden kommt und immer wieder hat der Autor es geschafft, dieses zu verhindern.
Der Witz, der Sarkasmus und die Ehrlichkeit in den eMails haben mich sehr beeindruckt. Ich konnte förmlich spüren, wie beide sich ineinander verlieben...
Das Ende kam dann doch überraschend (obwohl ich wusste, dass es einen 2. Teil gibt). Doch auch sehr gelungen. Da ich sehr "nah am Wasser gebaut" bin, flossen natürlich auch wieder ein paar Tränchen.
Fazit: Ich muss unbedingt den zweiten Teil lesen...
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Ich habe dieses Buch aufgrund der Empfehlung meiner Chefin gelesen.
Ich las vorher eigentlich nur Fantasybücher (:
Man musste sich zwar erst daran "gewöhnen" an ein Buch wo E-Mails hin /her geschrieben, werden, aber nach wenigen Seiten reisst das Buch einen mit. Ich hatte das …
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Ich habe dieses Buch aufgrund der Empfehlung meiner Chefin gelesen.
Ich las vorher eigentlich nur Fantasybücher (:
Man musste sich zwar erst daran "gewöhnen" an ein Buch wo E-Mails hin /her geschrieben, werden, aber nach wenigen Seiten reisst das Buch einen mit. Ich hatte das Buch innerhalb eines Arbeitstages durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte was aus Emmi & leo wird. Treffen Sie sich, treffen sie sich nicht. Ich muss gestehen, dass ich am Ende etwas deprimiert war! ;)
Ich besorgte mir nachdem ich e sgelesen hatte, direkt den 2 Band um zu wissen, wie es weitergeht mit den beiden.
Ich war sehr begeistert von dem Buch!! (:
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in dem buch geht es um ein mädchen namens emmi, die mit ihrer e-mail eine nachricht vesendete, doch sie hat den empfenger verwechselt. Sie wurden nach einer weile gute freunde aber nur durch die e-mails und nachrichten. bis sie sich eines tages in einem caffee treffen wollten. ihr freund ging …
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in dem buch geht es um ein mädchen namens emmi, die mit ihrer e-mail eine nachricht vesendete, doch sie hat den empfenger verwechselt. Sie wurden nach einer weile gute freunde aber nur durch die e-mails und nachrichten. bis sie sich eines tages in einem caffee treffen wollten. ihr freund ging mit seiner schwester hin und emmi allein. doch sie hatten villeicht eine ahnung, wen genau sie brauchen. doch bei diesem treffen hatten sie sich gar nicht erkannt und gingen wieder nach hause.<br />Ich finde das buch cool und es ist toll mal einfach sich jemanden vorzustellen, dann aber doch ein ganz anderes gesicht zu sehen. Dsa buch empfehle ich allen ab 10 jahren.
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Emmi Rothner und Leo Leike, die beide in der gleichen Großstadt wohnen, begegnen sich durch einen Schreibfehler zufällig virtuell. Anfangs zögerlich, beginnt alsbald ein stetiger Email-Briefwechsel. Für beide wird dieser Austausch zu einem Ventil, weil sie sich ganz so geben …
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Emmi Rothner und Leo Leike, die beide in der gleichen Großstadt wohnen, begegnen sich durch einen Schreibfehler zufällig virtuell. Anfangs zögerlich, beginnt alsbald ein stetiger Email-Briefwechsel. Für beide wird dieser Austausch zu einem Ventil, weil sie sich ganz so geben können, wie sie wirklich sind. Es kommen vermehrt Gefühle ins Spiel, die eigentlich nicht sein sollten, denn Emmi ist glücklich verheiratet und auch Leo ist von einer gescheiterten Beziehung gezeichnet. Alles läuft auf das große Ziel – ein persönliches Treffen – hinaus, doch würden sie damit nicht eine Illusion zerstören?
Daniel Glattauer trifft mit diesem Roman in jedes Romantiker-Herz. Da ich selbst ähnliche persönliche Erfahrungen gemacht habe, kann ich Emmi und Leo so gut verstehen, wenn sie der nächsten Email entgegen fiebern. Manche Formulierungen sind so genial, dass sie auch nach mehrmaligem Lesen nur so auf der Zunge zergehen. Entgegen dem Klischee vom lieblosen und hingeworfenen Email-Verkehr zeigt dieser Roman, dass man auch auf diese Art niveauvoll kommunizieren kann.
Das SIE bis zum Schluss irritiert zwar etwas, macht das Ganze aber irgendwie noch wirklicher, denn beide verlieren nie den Respekt voreinander, auch wenn sie sich gegenseitig schon mal verletzen. Man überlegt als Leser unwillkürlich, wie man sich in der einen oder anderen Situation selbst verhalten würde. Großartig dargestellt ist Emmis Zerrissenheit zwischen eigentlich glücklicher Beziehung, aber der steten Suche nach mehr. Sie lässt sich voll auf ihren virtuellen Leo ein, was auch zu extremen Eifersuchtsanfällen führt.
Durch die teilweise recht kurzen Email-Antworten ist man mit den 222 Seiten umfassenden Buch natürlich sehr schnell durch, was aber auch am flüssigen Schreibstil liegt. Das Ende ist für den Romantiker in mir zwar etwas unbefriedigend, war aber vorauszusehen. Inzwischen gibt es ja bereits eine Fortsetzung und dieser fiebere ich geradezu entgegen.
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“Schreiben sie mir, Emmi.
Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen.
Schreiben ist küssen mit dem Kopf”
Und genau dieser Ausschnitt auf der Buchdecke machte mich so neugierig, dass ich “Gut gegen Nordwind” sofort in meine Leseliste einbringen musste. Leider …
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“Schreiben sie mir, Emmi.
Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen.
Schreiben ist küssen mit dem Kopf”
Und genau dieser Ausschnitt auf der Buchdecke machte mich so neugierig, dass ich “Gut gegen Nordwind” sofort in meine Leseliste einbringen musste. Leider konnte mich die Geschichte nicht so verzaubern wie das oben genannte Zitat Smiley2
Emma und Leo schreiben sich E-Mails ohne das ich mitbekommen habe warum. Natürlich ist der Aufhänger erwähnt: Emma möchte eine Zeitschrift kündigen und vertippt sich bei der Mail-Adresse. Aber warum Leo und Emma sich in eine Person, die sie nicht kennen und nur ein paar Mails getauscht haben, ineinander verlieben bleibt mir leider verborgen. Beide sind so farblos und lieblos, dass bei mir keine Sympathie aufkam und ich immer wieder drauf und dran war das Buch abzubrechen. Aber was soll man gegen seiner Neugierde tun? – Weiterlesen :? Es wurde dann leider noch schlimmer. Emma und Leo entwickeln sich immer mehr zu Teenagern (dabei sollten laut Geschichte beide über 30 sein) und auch die weitere Handlung wirkte noch konstruierter und langgezogener als am Anfang.
Immer wieder habe ich mich gefragt, warum die beiden sich nicht einfach treffen, denn das “ja” für ein Daten und das darauffolgende “nein” war auch nicht mehr neu und nervte nur noch und selbst das Ende des Buches – was natürlich auf den Nachfolger “Alle sieben Wellen” aufmerksam machen soll – ist sowas von sinnfrei, dass ich das Buch getrost von meiner Leseliste streichen kann.
Fazit:
2 Sterne für eine niedliche Idee, die leider miserabel umgesetzt wurde. Es gab nichts an diesem Buch, in dieser Geschichte, was mich zu fesseln wusste – empfehlen kann ich es nur an Leser, die gerne in fremden E-Mails lesen, denn daraus besteht das Buch: E-Mailverkehr.
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2 Menschen - Emmi Rothner und Leo Leike - lernen sich aufgrund einer falsch geschriebenen E-Mail-Adresse "kennen". Sie kennen sich aber nur über das Internet, denn die gesamte Konversation der beiden geht nur über E-Mails.
Zunächst ist dies ganz sachlich, später werden …
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2 Menschen - Emmi Rothner und Leo Leike - lernen sich aufgrund einer falsch geschriebenen E-Mail-Adresse "kennen". Sie kennen sich aber nur über das Internet, denn die gesamte Konversation der beiden geht nur über E-Mails.
Zunächst ist dies ganz sachlich, später werden die beiden in den Mails immer persönlicher und bald finden es beide sehr interessant und doch auch fragwürdig auf diese Weise zu kommunizieren. Sie überlegen lange, ob dies für die verheiratete Emmi evtl. auch eine Untreue oder ein Seitensprung ist.
Bis dann eines Tages die Frage nach einem Treffen aufkommt.<br />Ich fand dieses Buch sehr witzig zum lesen, da es wir eine Liste geschrieben ist. Es ist immer Datum und Urzeit der Mail angegeben und somit ist es einfach mal was anderes vom Aufbau. Fand ich gut und empfehle es weiter, für Leute, die gerne zur Unterhaltung lesen.
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Broschiertes Buch
Emmi Rothner und Leo Leike, die beide in der gleichen Großstadt wohnen, begegnen sich durch einen Schreibfehler zufällig virtuell. Anfangs zögerlich, beginnt alsbald ein stetiger Email-Briefwechsel. Für beide wird dieser Austausch zu einem Ventil, weil sie sich ganz so geben …
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Emmi Rothner und Leo Leike, die beide in der gleichen Großstadt wohnen, begegnen sich durch einen Schreibfehler zufällig virtuell. Anfangs zögerlich, beginnt alsbald ein stetiger Email-Briefwechsel. Für beide wird dieser Austausch zu einem Ventil, weil sie sich ganz so geben können, wie sie wirklich sind. Es kommen vermehrt Gefühle ins Spiel, die eigentlich nicht sein sollten, denn Emmi ist glücklich verheiratet und auch Leo ist von einer gescheiterten Beziehung gezeichnet. Alles läuft auf das große Ziel – ein persönliches Treffen – hinaus, doch würden sie damit nicht eine Illusion zerstören?
Daniel Glattauer trifft mit diesem Roman in jedes Romantiker-Herz. Da ich selbst ähnliche persönliche Erfahrungen gemacht habe, kann ich Emmi und Leo so gut verstehen, wenn sie der nächsten Email entgegen fiebern. Manche Formulierungen sind so genial, dass sie auch nach mehrmaligem Lesen nur so auf der Zunge zergehen. Entgegen dem Klischee vom lieblosen und hingeworfenen Email-Verkehr zeigt dieser Roman, dass man auch auf diese Art niveauvoll kommunizieren kann.
Das SIE bis zum Schluss irritiert zwar etwas, macht das Ganze aber irgendwie noch wirklicher, denn beide verlieren nie den Respekt voreinander, auch wenn sie sich gegenseitig schon mal verletzen. Man überlegt als Leser unwillkürlich, wie man sich in der einen oder anderen Situation selbst verhalten würde. Großartig dargestellt ist Emmis Zerrissenheit zwischen eigentlich glücklicher Beziehung, aber der steten Suche nach mehr. Sie lässt sich voll auf ihren virtuellen Leo ein, was auch zu extremen Eifersuchtsanfällen führt.
Durch die teilweise recht kurzen Email-Antworten ist man mit den 222 Seiten umfassenden Buch natürlich sehr schnell durch, was aber auch am flüssigen Schreibstil liegt. Das Ende ist für den Romantiker in mir zwar etwas unbefriedigend, war aber vorauszusehen. Inzwischen gibt es ja bereits eine Fortsetzung und dieser fiebere ich geradezu entgegen.
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