Chris Lloyd
Broschiertes Buch
Die Toten vom Gare d'Austerlitz
Kriminalroman Vom Gewinner der HWA Gold Crown für den Besten Historischen Roman
Herausgegeben: Wörtche, Thomas;Übersetzung: Heckmann, Andreas
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Freitag, 14. Juni 1940: An dem Tag, als die Nazis in Paris einmarschieren, werden an der Gare d'Austerlitz vier Polen ermordet aufgefunden, und ein weiterer begeht kurz darauf Selbstmord. Inspecteur Éduard Giral beginnt gegen alle Widerstände zu recherchieren. Sehr bald mischen sich in seine Ermittlungen Wehrmacht, Gestapo und Geheime Feldpolizei ein, während im Hintergrund der enigmatische, skrupellose Major Hochstetter von der Abwehr die Strippen zieht und ihm mal als Gegenspieler, mal als Verbündeter begegnet.Als unvermittelt Girals verlorener Sohn Jean-Luc auftaucht, der seinen Vater f...
Freitag, 14. Juni 1940: An dem Tag, als die Nazis in Paris einmarschieren, werden an der Gare d'Austerlitz vier Polen ermordet aufgefunden, und ein weiterer begeht kurz darauf Selbstmord. Inspecteur Éduard Giral beginnt gegen alle Widerstände zu recherchieren. Sehr bald mischen sich in seine Ermittlungen Wehrmacht, Gestapo und Geheime Feldpolizei ein, während im Hintergrund der enigmatische, skrupellose Major Hochstetter von der Abwehr die Strippen zieht und ihm mal als Gegenspieler, mal als Verbündeter begegnet.
Als unvermittelt Girals verlorener Sohn Jean-Luc auftaucht, der seinen Vater für einen Opportunisten und Feigling hält, muss er multidimensionales Überlebensschach spielen, mal mit der einen, mal mit der anderen der beteiligten Gruppen (schein)paktieren, um seinen Sohn irgendwie aus der Schusslinie zu schaffen und letztendlich seinen Job als Polizist zu machen und die Morde aufzuklären
Als unvermittelt Girals verlorener Sohn Jean-Luc auftaucht, der seinen Vater für einen Opportunisten und Feigling hält, muss er multidimensionales Überlebensschach spielen, mal mit der einen, mal mit der anderen der beteiligten Gruppen (schein)paktieren, um seinen Sohn irgendwie aus der Schusslinie zu schaffen und letztendlich seinen Job als Polizist zu machen und die Morde aufzuklären
Chris Lloyd studierte Spanisch und Französisch, lebte über 20 Jahre in Katalonien, später in Grenoble, im Baskenland und in Madrid, wo er Englisch unterrichtete und für einen Schulbuchverlag sowie als Reiseschriftsteller arbeitete. Heute lebt er als Übersetzer und Schriftsteller in Südwales.
Produktdetails
- Eddie Giral 1
- Verlag: Suhrkamp / Suhrkamp Verlag
- Artikelnr. des Verlages: ST 5136
- Seitenzahl: 473
- Erscheinungstermin: 13. April 2021
- Deutsch
- Abmessung: 211mm x 132mm x 38mm
- Gewicht: 536g
- ISBN-13: 9783518471364
- ISBN-10: 3518471368
- Artikelnr.: 60360402
Herstellerkennzeichnung
Suhrkamp Verlag
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
»Grandios!« The Sunday Times 20201209
»Ein starker, nuancierter Krimi und eine lebendige Nachbildung von Paris unter deutscher Besatzung.« Andrew Taylor
Historisch interessant und spannend
Dieses Buch hat mich sehr neugierig gemacht, weil ich viel darüber gelesen und gehört hatte. Ich bilde mir trotzdem gerne eine eigene Meinung und daher wollte ich es unbedingt selbst lesen.
Die Kurzbeschreibung hat es trotz der wenigen Zeilen …
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Historisch interessant und spannend
Dieses Buch hat mich sehr neugierig gemacht, weil ich viel darüber gelesen und gehört hatte. Ich bilde mir trotzdem gerne eine eigene Meinung und daher wollte ich es unbedingt selbst lesen.
Die Kurzbeschreibung hat es trotz der wenigen Zeilen wirklich in sich und ich habe sie zweimal gelesen, weil schon da soviel passiert. Und genauso ist es im Buch: Es passiert ganz viel und man muss genau lesen, weil die Verhältnisse einem auf den ersten Blick natürlich nicht bekannt sind. Zugleich schreibt der Autor Chris Lloyd so eindringlich und authentisch, dass man alles gut verstehen kann und sich die Geschichte sehr gut lesen lässt.
Man hat das Gefühl, das Buch ist gut recherchiert und genauso gut geschrieben. So macht ein Ausflug in die Geschichte wirklich Spaß! Ich fand es total spannend, mehr über diese schicksalshafte Zeit zu erfahren. Und das mal aus einem ganz anderen Blickwinkel.
Die Figuren fand ich sehr realistisch, daher war das Buch auch sehr einprägsam. Gerne würde ich mehr von diesem Autor lesen!
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Aug in Aug mit Hitler
Bereits durch das Buchcover erhält man eine Einstimmung auf die Stimmungen in der düsteren Geschichte und den Gefühlen der besetzten französischen Bevölkerung – alles ist grau, grausam, voller Grauen.
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive …
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Aug in Aug mit Hitler
Bereits durch das Buchcover erhält man eine Einstimmung auf die Stimmungen in der düsteren Geschichte und den Gefühlen der besetzten französischen Bevölkerung – alles ist grau, grausam, voller Grauen.
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive des Kommissar Edouard Giral ('Eddie') erzählt und wechselt zwischen dem Erzählzeitraum 1940, zur Zeit des Einmarschs der Deutschen in Frankreich, und Rückblicken in das Jahr 1925. Alles beginnt mit dem Auffinden von 4 polnischen Geflüchteten und dem zeitgleichen Selbstmord eines Vaters und seinem kleinen Sohn, ebenfalls Polen. Darum entspinnt sich nun eine spannende Geschichte um Intrigen, Verrat, idiotischem Gehorsam und Vernichtung, Gewalt und Macht.
Die Ereignisse ziehen den Lesenden in das angstbeladene Paris während der Besatzungszeit mit den mannigfaltigen Schikanen durch die Besatzer. Begleitet werden Eddies Nachforschungen durch Erinnerungen an seine traumatisierenden Erlebnisse während des ersten Weltkriegs, die ihn während seiner Ermittlungen immer wieder einholen. Basierend auf der Traumatisierung und seiner persönlichen Situation erlebt der Lesende den Protoganisten Eddie in einem Spannungsfeld zwischen Lebensmüdigkeit, Mut, Verzweiflung, Unbeugsamkeit und Gerechtigkeitsstreben, getrieben im Kampf um das Leben seines Sohnes. Dabei wird der Lesende immer wieder mit Gewaltexzessen konfrontiert. Durch die zahlreichen Handlungsstränge und handelnden Parteien verliert man als Lesender leicht den Überblick. Wer kann wem vertrauen? Es scheint ein undurchschaubar verknüpftes Netz an Personen innerhalb der Nazi-Organisationen zu geben, die jeweils eigene Ziele verfolgen, so dass eine Aufklärung der Morde an den polnischen Flüchtlingen für einen französischen Kommissar unerreichbar scheint.
Der Erzählstil ist hoch dynamisch und die Orte und Charaktere sind detailreich beschrieben. Sogar die Nebenrollen werden mit schillernden Aspekten belegt, wie der blinde Tresorknacker, die Tänzerin Dominique, die zwielichtigen Gestalten in Luigis Bar oder die Mitglieder der polnischen Widerstandsgruppe. Sehr gut gefallen hat mir die Beschreibung der Stimmung der Menschen und das Verhalten der Invasoren im besetzten Paris, das machte die Geschichte noch greifbarer und das Grauen fast fühlbar.
Fazit: eine hervorragend geschriebene Geschichte mit starken Charakteren und mit einem überraschenden Ende.
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"Die Toten vom Gare d'Auterlitz' ist kein klassischer Kriminalroman - auch wenn die Ausgangssituation (Mord - Kommisar - Auflösung) diesem entspricht. Das Buch schildert vielmehr, was Krieg aus den Menschen macht - den Besatzern und den Besetzten, den Flüchtlingen und den …
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"Die Toten vom Gare d'Auterlitz' ist kein klassischer Kriminalroman - auch wenn die Ausgangssituation (Mord - Kommisar - Auflösung) diesem entspricht. Das Buch schildert vielmehr, was Krieg aus den Menschen macht - den Besatzern und den Besetzten, den Flüchtlingen und den Mittätern. Die Stimmung in Paris ist atmosphärisch beschrieben, die Veränderung im Leben auf der Straße, die ständige Angst, vor allem aber die andauernde Unsicherheit. Den Kommisar beschäftigt dies fortwährend - wem kann er trauen? Wem nicht? Kann er sich selbst trauen? Die Auflösung bringt somit letztlich auch keine Erleichterung, Opfer bleiben alle (wenngleich dem Leser zumindest ein bißchen Happy-End gegönnt ist).
So atmosphärisch dicht das Buch, geschrieben ist, so genau die Figuren gezeichnet sind, so sarkastisch-pointiert manche Gedanken des Kommisars sind: Die Geschichte ist nicht immer leicht zu lesen. Zu viele Unsicherheiten und Verwirrungen prägen den Verlauf, am Ende hat der Kommisar Klarheit, der Leser / die Leserin muss aber nochmal in die Irre geleitet werden. Das ist schade und wirkt dann doch zu konstruiert. Alles in allem ein Buch, das man am Besten am Stück lesen sollte und das einem einen dichten Einblick in die Zeit und ein durchaus symphatischen Protagonisten bietet.
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Sehr geschichtsträchtiger und spannender Kriminalroman
Eddie Giral, Inspecteur bei der Pariser Polizei, ist ein faszinierender Charakter. Einerseits hat er immer noch unter den Auswirkungen der Kämpfe im letzten Weltkrieg zu leiden und kein Interesse daran hat, sich den neuen Besatzern zu …
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Sehr geschichtsträchtiger und spannender Kriminalroman
Eddie Giral, Inspecteur bei der Pariser Polizei, ist ein faszinierender Charakter. Einerseits hat er immer noch unter den Auswirkungen der Kämpfe im letzten Weltkrieg zu leiden und kein Interesse daran hat, sich den neuen Besatzern zu beugen, doch er ahnt, dass es aussichtslos ist, gegen sie zu kämpfen. Aber er will/muss seine Ermittlungen vorantreiben. Und so findet er sich als bald sprichwörtlich zwischen allen Fronten wieder. Und obwohl er sich nie wirklich auf eine Seite schlägt ist er gefangen zwischen seinen Kollegen, den deutschen Truppen, der Widerstandsbewegung und seinen Familienangehörigen.
Und genau dieses komplexe Konstrukt, in dem wirklich jeder das Verbrechen verübt haben kann, verleihen diesem Buch die Spannung, die der Autor sehr geschickt zu steigern versteht. Durch die Vielschichtigkeit, dem eindringlichen Schreib- und Erzählstil sowie den authentischen Charakteren erwacht die Handlung und die Epoche regelrecht zum Leben. Mehr kann man sich von einem Kriminalroman wirklich nicht wünschen.
Fazit: Mich hat das Buch absolut in seinen Bann gezogen, und ich hoffe, das Eddi Giral noch weitere spannende Fälle auf diesem Niveau zu lösen hat. Von mir bekommt dieser 1. Fall eine absolute Leseempfehlung und volle 5 Sterne.
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Die Toten vom Gare d’Austerlitz- von Chris Lloyd, erschienen im Suhrkampverlag
Inspektor Giral muss die Morde an vier Flüchtlingen und den Selbstmord eines weiteren Geflüchteten aufklären.
1940 in Paris marschieren die Nazis ein.
Bei den Ermittlungen werden ihm …
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Die Toten vom Gare d’Austerlitz- von Chris Lloyd, erschienen im Suhrkampverlag
Inspektor Giral muss die Morde an vier Flüchtlingen und den Selbstmord eines weiteren Geflüchteten aufklären.
1940 in Paris marschieren die Nazis ein.
Bei den Ermittlungen werden ihm allerlei Steine in den Weg gelegt, von der Wehrmacht, seinen Kollegen, der geheimen Feldpolizei, und der Gestapo, ein ewiges hin und her, und natürlich ein Gerangel um Macht.
Der etwas wirre Schreibstil hat mich nicht gefesselt sonderneher verwirrt, ich habe einen soliden Krimi erwartet, was es für mich nicht war. Das Buch komplett zu lesen, war für mich echt eine Qual, was ich wirklich nur sehr selten habe
Fazit :
Die Toten vom Gare d’Austerlitz, ein Buch welches von der Thematik total an mir vorbei geht. Ich hatte da definitiv etwas anderes erwartet, bin sehr enttäuscht
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Paris 1940. An dem Tag, als die deutsche Wehrmacht in Paris einmarschiert, werden in einen Eisenbahnwaggon die Leichen von vier polnischen Flüchtlingen gefunden. Kurz danach begeht ein polnischer Mann mit seinen kleinen Sohn Selbstmord. Inspecteur Éduard Giral ermittelt im Tod der …
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Paris 1940. An dem Tag, als die deutsche Wehrmacht in Paris einmarschiert, werden in einen Eisenbahnwaggon die Leichen von vier polnischen Flüchtlingen gefunden. Kurz danach begeht ein polnischer Mann mit seinen kleinen Sohn Selbstmord. Inspecteur Éduard Giral ermittelt im Tod der Flüchtlinge und stellt eine Verbindung zu dem Selbstmord her, da alle aus dem selben Ort in Polen kommen. Die deutschen Besatzer schicken einer ihrer Männer, Hochstätter, ins Polizeipräsidium. Angeblich soll er die Arbeit mit den Franzosen koordinieren.
Giral verbeißt sich in die Ermittlungen und gerät zwischen alle Fronten. Das sein Sohn plötzlich auftaucht macht es für ihn nicht leichter.
Das Buch zog sich wie Kaugummi. Ich habe einfach keinen Bezug zu den Personen gefunden. Giral hat psychische Probleme, die wir heute als posttraumatische Belastungsstörung bezeichnen. Es gibt immer wieder Einschübe aus der Vergangenheit, die Girals Zustand erklären sollen. Insgesamt verzettelt sich der Roman in den verschiedenen Handlungssträngen und zum Schluss wird der Kriminalfall in ein paar Sätzen plausibel aufgelöst.
Ich habe mich durch das Buch gequält. Von mir gibt es nur 2 Sterne
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Der Kriminalroman "Die Toten vom Gare d'Austerlitz" von dem Schriftsteller Chris Lloyd, erschienen im Suhrkampverlag, beginnt am Freitag, den 14.06.1940. Ein sehr denkwürdiger Tag für Paris, da an diesem Tag die Nazis in Paris einmarschieren und die Stadt besetzen. Zeitgleich …
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Der Kriminalroman "Die Toten vom Gare d'Austerlitz" von dem Schriftsteller Chris Lloyd, erschienen im Suhrkampverlag, beginnt am Freitag, den 14.06.1940. Ein sehr denkwürdiger Tag für Paris, da an diesem Tag die Nazis in Paris einmarschieren und die Stadt besetzen. Zeitgleich bekommt Inspektor Giral die Aufgabe Morde an vier polnischen Flüchtlingen aufzuklären, die in einem Zug am Gare d'Austerlitz gefunden wurden.
Das Buch wird aus der Sicht des Inspektors geschrieben. Ein klassischer Krimi, so dachte ich zuerst. Da aber sehr viel über die politische Lage, über das Befinden des Inspektors geschrieben wurde, dazu kamen noch die vielen verschiedenen Handlungsstränge, die sich auch noch zusätzlich überschnitten, hatte ich doch so einige Schwierigkeiten mit dem Buch. Ich hätte mehr Ermittlungsarbeit, einfach mehr Thriller erwartet und war ein wenig enttäuscht von dem Buch.
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Ein spannendes Buch
Der Roman spielt im Wesentlich um 1940 im von Deutschland besetzten Paris und dreht sich um den Inspektor Giral.
Dieser versucht zunächst Mord Tod von vier polnischen Flüchtlichen aufzudecken, die durch Gas in einem Waggon am Gare d’Austerlitz umgekommen …
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Ein spannendes Buch
Der Roman spielt im Wesentlich um 1940 im von Deutschland besetzten Paris und dreht sich um den Inspektor Giral.
Dieser versucht zunächst Mord Tod von vier polnischen Flüchtlichen aufzudecken, die durch Gas in einem Waggon am Gare d’Austerlitz umgekommen sind.
Danach ein mysteriöser Selbstmord eines Polen, der seinen kleinen Sohn mitgenommen hat.
Wer dann noch einen klassischen Krimi erwartet, wird enttäuscht. Klar spielt die Aufklärungsarbeit weiter eine Rolle, die trägt aber noch mehr zutage.
Es geht um Gräueltaten in Polen, Besatzungen kontinentaleuropäischer Staaten durch die Nazis, politische Verflechtungen und um die innere Struktur,
auf die sich die NS-Herrschaft stützt. Alles, womit der französische Polizist auf irgendeine Weise in Verbindung kommt.
Im Laufe des Romans treten einige, multinationale Figuren auf und es werden mehrere Handlungsstränge umgesetzt. Man muss daher sehr aufmerksam lesen,
um bei der Handlung noch mitzukommen. Gegen Ende gibt es dann noch eine Überraschung.
Fazit: Ein spannendes unterhaltsames Buch, das aber womöglich mit weniger Personal und weniger Handlungssträngen genauso gut funktioniert hätte.
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Am 14. Juni 1940 marschieren die Deutschen in Paris ein. Als an diesem Tag am Gare d'Austerlitz vier Tote gefunden werden, die offensichtlich durch Giftgas umgekommen sind, muss Inspecteur Éduard Giral unter den Augen der Deutschen seine Ermittlungen aufnehmen. Wenig später wird er zu …
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Am 14. Juni 1940 marschieren die Deutschen in Paris ein. Als an diesem Tag am Gare d'Austerlitz vier Tote gefunden werden, die offensichtlich durch Giftgas umgekommen sind, muss Inspecteur Éduard Giral unter den Augen der Deutschen seine Ermittlungen aufnehmen. Wenig später wird er zu einem erweiterten Suizid gerufen. Auch dieser Tote ist ein Pole. Während es Giral von allen Seiten mit Widerständen zu tun bekommt, geht er seinen Weg weiter und lässt sich nicht vorschreiben, wie er seine Ermittlungen zu führen hat. Als dann auch noch Girals Sohn Jean-Luc auftaucht, muss er geschickt agieren, um seinen Sohn zu schützen und seinen Fall aufzuklären.
Der Schreibstil ist anspruchsvoll, aber dennoch angenehm zu lesen. Viele Menschen sind aus Paris geflüchtet und nun sind die Straßen leer. Die Deutschen verhängen Ausgangssperren und kontrollieren die Stadt. Es herrscht eine bedrückende Atmosphäre.
Giral kämpft noch immer mit seinen Dämonen, die ihn seit dem 1. Weltkrieg nicht mehr loslassen. Ich könnte nicht sagen, dass mir der Inspecteur sehr sympathisch war, aber ich konnte mit ihm fühlen. Er hält meist mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg und ihm scheint es egal zu sein, welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Éduard Giral ist intelligent und er hat auch eine empathische Seite, allerdings hat er seine Gefühle nicht immer unter Kontrolle und schlägt blindwütig zu.
Als er zum Gare d'Austerlitz gerufen wird, riecht er das Chlorgas und wird wieder an die erlebten Schrecken erinnert. Er geht jeder Spur nach, auch wenn sie in Sackgassen enden. Er will in diesem unsinnigen Krieg Gerechtigkeit für diese Toten. Dabei bekommt er es mit vielen Akteuren zu tun, aber besonders Major Hochstetter sitzt ihm im Nacken. Seinen Sohn hat Giral viele Jahre nicht gesehen, doch nun würde er alles tun, um Jean-Luc aus der Schusslinie zu halten. Jean-Luc ist jung und leichtsinnig und er hält nicht viel von seinem Vater. Auch die anderen Charaktere sind gut dargestellt. Manch einer ist nicht wirklich einzuordnen, während andere ihre Gesinnung offen vor sich hertragen. Es herrscht allerorts Misstrauen.
Es ging mir wie Giral, so sehr ich auch versuchte, den Mörder zu ermitteln, ich kam einfach nicht voran.
Es ist ein spannender historischer Kriminalroman, der mich wirklich gefesselt hat. Ich kann ihn nur empfehlen.
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Chris Lloyd ist mit diesem Roman an zwei Fronten brillant gelungen, Ort und Charakter.
Das Cover des Buches ist großartig, weil es die Situation wirklich vermittelt. Es ist Paris, aber es ist auf den Kopf gestellt. Es ist Paris, aber nicht so, wie Eddie (unser Anti-Held) es kennt. Der …
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Chris Lloyd ist mit diesem Roman an zwei Fronten brillant gelungen, Ort und Charakter.
Das Cover des Buches ist großartig, weil es die Situation wirklich vermittelt. Es ist Paris, aber es ist auf den Kopf gestellt. Es ist Paris, aber nicht so, wie Eddie (unser Anti-Held) es kennt. Der Großteil der Bevölkerung ist geflohen, zurück bleiben alte Leute, Gauner und Flüchtlinge. In diese Mischung mischen sich die deutsche Besatzungsarmee und die Nazi-Vollstrecker und es ergibt einen explosiven Cocktail. Es ist dunkel, es ist leer, es ist stimmungsvoll. Es gibt beschlagnahmte Hotels und schäbige Clubs, in denen sich deutsche Offiziere und das organisierte Verbrechen die Klinke in die Hand geben. Es geht nicht darum, wem er vertrauen kann, Eddie weiß, dass er niemandem trauen kann, aber er muss einigen mehr misstrauen als anderen. Der Autor setzt die Szene wunderschön in Szene.
Der Autor hat mit Eddie Giral auch einen harten, verletzlichen, unerbittlichen Schläger von einem ehrlichen Polizisten geschaffen. Eddie ist ein Kriegsveteran mit allem, was dazugehört. Eddie ist fest entschlossen, den Mörder von vier polnischen Flüchtlingen aufzuspüren. Seine Ermittlungen führen ihn zu Wermacht-Offizieren, der Gestapo, der Resistance, korrupten Polizisten und einem amerikanischen Journalisten. Der Grat, auf dem Eddie wandern muss, wird immer schmaler Jeder hat ein dunkles Geheimnis und Eddie hat ein paar, die er für sich behält. Er ist so selbstzerstörerisch, dass er die Frau und das Kind, die er liebt, verlassen musste, für den Fall, dass sie sich in seinem explosiven Umkreis verfangen. Eine weitere Eigenschaft, die Eddie besitzt, ist seine Ausdauer. Der arme Kerl hat mehr Prügel bezogen als der Sparringspartner von Mike Tyson. Jeder will ihm eins überbraten.
Der Autor hat offensichtlich gut recherchiert, was die Besetzung von Paris angeht (es gibt auch eine interessante Recherche am Ende des Buches) und hat den Krimi in den historischen Hintergrund eingefügt wie eine Hand in einen Handschuh.
Dieses Buch hat von allem etwas, Krimi, Krimi, Spionagethriller, aber die treibende Kraft ist der Ort, die Geschichte und Eddie.
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