Versandkostenfrei!
Nicht lieferbar
Weitere Ausgaben:
Während in den Armenvierteln von Neapel ein stiller Tod seine unschuldigen Opfer sucht, geschehen in Rom brutale Morde. Der römische Comissario Bariello muss feststellen, dass er gegen die Verantwortlichen und ihre Netzwerke kaum ankommt. Erst als er dem neapolitanischen Weihbischof Montebello begegnet, der einer archäologischen Sensation und einem kirchengeschichtlichen Skandal auf der Spur ist, lichtet sich der Nebel. Doch je klarer sie beide sehen, umso apokalyptischer erscheint das Ausmaß der Bedrohung.Ein tödlicher Verkehrsunfall in Rom ruft Commissario Bariello auf den Plan, und ein...
Während in den Armenvierteln von Neapel ein stiller Tod seine unschuldigen Opfer sucht, geschehen in Rom brutale Morde. Der römische Comissario Bariello muss feststellen, dass er gegen die Verantwortlichen und ihre Netzwerke kaum ankommt. Erst als er dem neapolitanischen Weihbischof Montebello begegnet, der einer archäologischen Sensation und einem kirchengeschichtlichen Skandal auf der Spur ist, lichtet sich der Nebel. Doch je klarer sie beide sehen, umso apokalyptischer erscheint das Ausmaß der Bedrohung.
Ein tödlicher Verkehrsunfall in Rom ruft Commissario Bariello auf den Plan, und ein geheimnisvoller Brief im Bistumsarchiv von Neapel lässt Weihbischof Montebello eine archäologische Sensation und einen kirchlichen Skandal erahnen. Die Spuren, die sie verfolgen, führen sie auf die dunkelsten Seiten Italiens. Sie müssen erkennen, dass sie die Interessen ebenso mächtiger wie skrupelloser Kreise gewaltig stören.
Als sich ihre Wege kreuzen und sie zusammenarbeiten, stoßen sie auf eine Verschwörung aus Camorra, Kirche und Kapital. Die meisten Opfer finden sich in den Armenvierteln Neapels, wo in unmittelbarer Nähe zu Kunst, Schönheit und tiefer Frömmigkeit brutale Verbrechen geschehen. Doch dann erkennen Bariello und Montebello, dass die wahre Apokalypse erst noch bevorsteht. So beginnt, noch ehe die Neapolitaner das Blutwunder ihres Stadtheiligen San Gennaro erflehen können, das Blut ganz anderer zu fließen.
Ein tödlicher Verkehrsunfall in Rom ruft Commissario Bariello auf den Plan, und ein geheimnisvoller Brief im Bistumsarchiv von Neapel lässt Weihbischof Montebello eine archäologische Sensation und einen kirchlichen Skandal erahnen. Die Spuren, die sie verfolgen, führen sie auf die dunkelsten Seiten Italiens. Sie müssen erkennen, dass sie die Interessen ebenso mächtiger wie skrupelloser Kreise gewaltig stören.
Als sich ihre Wege kreuzen und sie zusammenarbeiten, stoßen sie auf eine Verschwörung aus Camorra, Kirche und Kapital. Die meisten Opfer finden sich in den Armenvierteln Neapels, wo in unmittelbarer Nähe zu Kunst, Schönheit und tiefer Frömmigkeit brutale Verbrechen geschehen. Doch dann erkennen Bariello und Montebello, dass die wahre Apokalypse erst noch bevorsteht. So beginnt, noch ehe die Neapolitaner das Blutwunder ihres Stadtheiligen San Gennaro erflehen können, das Blut ganz anderer zu fließen.
Stefan von der Lahr, geboren 1958, ist promovierter Althistoriker und arbeitet seit über einem Vierteljahrhundert als Lektor im Verlag C.H.Beck. 2015 erschien sein Kriminalroman "Das Grab der Jungfrau".
Produktdetails
- Bariello und Montebello 1
- Verlag: Beck
- Artikelnr. des Verlages: 74280974
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 365
- Erscheinungstermin: 21. Januar 2019
- Deutsch
- Abmessung: 216mm x 138mm x 29mm
- Gewicht: 524g
- ISBN-13: 9783406731334
- ISBN-10: 3406731333
- Artikelnr.: 54488330
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Blutwunder tut gut
Stefan von der Lahr feiert das "Hochamt in Neapel"
Auf diese Idee musste erst einmal jemand kommen - dass Johann Joachim Winckelmann, der deutsche Säulenheilige der Altertumswissenschaften, in eine Intrige verstrickt gewesen wäre, die einen neapolitanischen Bischof auf den Papstthron hätte bringen sollen - mit Hilfe der Kaiserin Maria Theresia in Wien, der als Gegenleistung der gläserne Sarg Alexanders des Großen samt Inhalt zugesagt war. Jene geheime Mission nämlich wäre der eigentliche Zweck von Winckelmanns letzter Reise gewesen, die auf dem Rückweg mit seiner Ermordung in Triest am 8. Juni 1768 endete.
Und das ist nur der eine, der historische Teil von Stefan von der Lahrs
Stefan von der Lahr feiert das "Hochamt in Neapel"
Auf diese Idee musste erst einmal jemand kommen - dass Johann Joachim Winckelmann, der deutsche Säulenheilige der Altertumswissenschaften, in eine Intrige verstrickt gewesen wäre, die einen neapolitanischen Bischof auf den Papstthron hätte bringen sollen - mit Hilfe der Kaiserin Maria Theresia in Wien, der als Gegenleistung der gläserne Sarg Alexanders des Großen samt Inhalt zugesagt war. Jene geheime Mission nämlich wäre der eigentliche Zweck von Winckelmanns letzter Reise gewesen, die auf dem Rückweg mit seiner Ermordung in Triest am 8. Juni 1768 endete.
Und das ist nur der eine, der historische Teil von Stefan von der Lahrs
Mehr anzeigen
Kriminalroman, der den neuen Weihbischof von Neapel, Gian Carlo Montebello, und seine Helfer in Alarm versetzt. Schließlich geht es darum, das Bekanntwerden eines frühen Skandals der katholischen Kirche zu verhindern. Und ein bisschen auch darum, die Überreste des makedonischen Schlachtenlenkers, die angeblich an einem heiligen Ort in Neapel ruhen, als Erste zu finden.
Der andere, brandaktuelle Teil zieht das Netz von Machenschaften global agierender Verbrecher immer enger, denen in Rom der Commissario Vincenzo Bariello auf die Spur kommt. Es beginnt mit dem Unfalltod eines Zollbeamten, der sich ziemlich zügig als Mord herausstellt, verübt von einem Mitglied der Camorra. Die Ermittlungen führen zu Firmen, die sich vorgeblich weltweit agierendem Gutmenschentum widmen oder auch der Entsorgung von radioaktiv verseuchtem Schrott medizinischer Geräte. Die unterschiedlichen Jagden beginnen, voneinander getrennt, in Neapel und Rom.
Und mehr sei hier nicht verraten über diesen rasant konstruierten und mit brisantem Stoff aufgeladenen Roman. Dass Bildung nicht vor der Phantasie für kriminelle Energie schützt, dass geschichtliche Kenntnisse, der Vergangenheit wie der Gegenwart, die Imagination im Gegenteil erst so richtig in Fahrt bringen, beweist Stefan von der Lahr. In eleganter Sprache und perfektem Spannungsaufbau lässt der Althistoriker, der seit vielen Jahren als Lektor im Verlag C. H. Beck arbeitet, die skrupellosen Manipulationen und Tötungsmanöver, die zum Tagesgeschäft gehören, in seinen kühlen Beschreibungen regelrecht greifbar werden. Mehr noch, von der Lahr entwirft, schon schrecklich plausibel, ein Szenario der perversen Regeln asymmetrischer Kriegsführung in unserer Gegenwart, zu deren Opfern die Schwächsten werden, wie die Menschen in den Armenvierteln Neapels.
Den Leser erwartet kein moralischer Grundkurs über die langlebige, ungute Allianz von Mafia, katholischer Kirche und Kapital. Sondern ein literarisches Vergnügen, bei dem er es mit beherzten Akteuren in Neapel und Rom zu tun hat, die endlich zueinanderfinden. In Neapel zickt zunächst ein spanischer Dominikanermönch, sozusagen das Vorzimmer des mutigen Weihbischofs, eine neugierige amerikanische Archivarin an, und in Rom sammelt der Kommissar Bariello seine gemischte Hilfstruppe. Gemeinsam marschieren sie gegen das Böse. Über allem liegt ein Hauch von Dan Brown, nicht zuletzt wegen der ausgemalten Katastrophendimension. Vor allem aber, weil Stefan von der Lahr seine bildschönen Exkurse in die Kultur- und Kunstgeschichte spielend einflicht.
So steht (nicht ganz) am Ende, nachdem schon sehr viel anderes Blut fließen musste, das "Hochamt in Neapel", dass zu Ehren des Stadtpatrons San Gennaro abgehalten am 19. September, im Dom zelebriert wird vom Weihbischof Montebello. Das Blut des Märtyrers Januarius, aufgefangen in einer gläsernen Phiole, verflüssigt sich da, als gutes Omen für die leidende Stadt. Oder eben nicht. Ob der erlösende Ruf "Liquefazione!" erschallt, heizt die Spannung weiter auf. Außerdem müssen ja auch noch irgendwo die Knochen Alexanders sein. Und weil der Autor so hart an der Wahrscheinlichkeit entlang arbeitet, macht die bekannte Abstandsformel über "Fakten und Fiktionen" am Schluss für einmal wirklich Sinn.
ROSE-MARIA GROPP
Stefan von der Lahr: "Hochamt in Neapel". Kriminalroman.
C. H. Beck Verlag,
München 2019.
365 S., br., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der andere, brandaktuelle Teil zieht das Netz von Machenschaften global agierender Verbrecher immer enger, denen in Rom der Commissario Vincenzo Bariello auf die Spur kommt. Es beginnt mit dem Unfalltod eines Zollbeamten, der sich ziemlich zügig als Mord herausstellt, verübt von einem Mitglied der Camorra. Die Ermittlungen führen zu Firmen, die sich vorgeblich weltweit agierendem Gutmenschentum widmen oder auch der Entsorgung von radioaktiv verseuchtem Schrott medizinischer Geräte. Die unterschiedlichen Jagden beginnen, voneinander getrennt, in Neapel und Rom.
Und mehr sei hier nicht verraten über diesen rasant konstruierten und mit brisantem Stoff aufgeladenen Roman. Dass Bildung nicht vor der Phantasie für kriminelle Energie schützt, dass geschichtliche Kenntnisse, der Vergangenheit wie der Gegenwart, die Imagination im Gegenteil erst so richtig in Fahrt bringen, beweist Stefan von der Lahr. In eleganter Sprache und perfektem Spannungsaufbau lässt der Althistoriker, der seit vielen Jahren als Lektor im Verlag C. H. Beck arbeitet, die skrupellosen Manipulationen und Tötungsmanöver, die zum Tagesgeschäft gehören, in seinen kühlen Beschreibungen regelrecht greifbar werden. Mehr noch, von der Lahr entwirft, schon schrecklich plausibel, ein Szenario der perversen Regeln asymmetrischer Kriegsführung in unserer Gegenwart, zu deren Opfern die Schwächsten werden, wie die Menschen in den Armenvierteln Neapels.
Den Leser erwartet kein moralischer Grundkurs über die langlebige, ungute Allianz von Mafia, katholischer Kirche und Kapital. Sondern ein literarisches Vergnügen, bei dem er es mit beherzten Akteuren in Neapel und Rom zu tun hat, die endlich zueinanderfinden. In Neapel zickt zunächst ein spanischer Dominikanermönch, sozusagen das Vorzimmer des mutigen Weihbischofs, eine neugierige amerikanische Archivarin an, und in Rom sammelt der Kommissar Bariello seine gemischte Hilfstruppe. Gemeinsam marschieren sie gegen das Böse. Über allem liegt ein Hauch von Dan Brown, nicht zuletzt wegen der ausgemalten Katastrophendimension. Vor allem aber, weil Stefan von der Lahr seine bildschönen Exkurse in die Kultur- und Kunstgeschichte spielend einflicht.
So steht (nicht ganz) am Ende, nachdem schon sehr viel anderes Blut fließen musste, das "Hochamt in Neapel", dass zu Ehren des Stadtpatrons San Gennaro abgehalten am 19. September, im Dom zelebriert wird vom Weihbischof Montebello. Das Blut des Märtyrers Januarius, aufgefangen in einer gläsernen Phiole, verflüssigt sich da, als gutes Omen für die leidende Stadt. Oder eben nicht. Ob der erlösende Ruf "Liquefazione!" erschallt, heizt die Spannung weiter auf. Außerdem müssen ja auch noch irgendwo die Knochen Alexanders sein. Und weil der Autor so hart an der Wahrscheinlichkeit entlang arbeitet, macht die bekannte Abstandsformel über "Fakten und Fiktionen" am Schluss für einmal wirklich Sinn.
ROSE-MARIA GROPP
Stefan von der Lahr: "Hochamt in Neapel". Kriminalroman.
C. H. Beck Verlag,
München 2019.
365 S., br., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schließen
"Der perfekte Urlaubsbegleiter. Eine spannende Mischung aus Kulturgeschichte, Kirchenintrige und Mafiathriller, geheimnisvolle Logen, skrupellose Geschäftemacher, Blutwunder und Märtyrergeschichten inclusive."
SWR1, Silke Arning
"Sehr unterhaltsam, gebildet, spannend."
Hessische Allgemeine, Harald Loch
"Gutmenschen, Kleriker und Geldscheffler verstricken sich in Stefan von der Lahrs Krimi 'Hochamt in Neapel' in aktuelle, aber auch historische Intrigen - wie bei Dan Brown, nur viel intelligenter."
faz.net, Rose-Maria Gropp
"Ein lesenswerter Thriller mit einer gehörigen Portion Realismus."
Mannheimer Morgen
"Rasant konstruierter und mit brisantem Stoff aufgeladener Roman"
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Rose-Maria Gropp
"Ein starkes Stück Literatur."
Münchner Merkur, Harald Hettich
"Exquisiter Krimistoff auf höchstemNiveau- Dan Brown kann in München in die Lehre gehen. Chapeau!"
kommbuch, Johannes Fischer
"Verbindet historisch kenntnisreiche Spekulationen mit hochaktuellen politischen Debatten."
Süddeutsche Zeitung Extra
"Ein überaus lesenswerter Roman."
Sächsische Zeitung, Rainer Rönsch
"Er hat etwas von Dan Brown (...) ohne dessen große Verschwörungen und ohne seine Ortsbeschreibungen, die wie aus Reiseführern abgeschrieben klingen."
Kurier Wien, Peter Pisa
SWR1, Silke Arning
"Sehr unterhaltsam, gebildet, spannend."
Hessische Allgemeine, Harald Loch
"Gutmenschen, Kleriker und Geldscheffler verstricken sich in Stefan von der Lahrs Krimi 'Hochamt in Neapel' in aktuelle, aber auch historische Intrigen - wie bei Dan Brown, nur viel intelligenter."
faz.net, Rose-Maria Gropp
"Ein lesenswerter Thriller mit einer gehörigen Portion Realismus."
Mannheimer Morgen
"Rasant konstruierter und mit brisantem Stoff aufgeladener Roman"
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Rose-Maria Gropp
"Ein starkes Stück Literatur."
Münchner Merkur, Harald Hettich
"Exquisiter Krimistoff auf höchstemNiveau- Dan Brown kann in München in die Lehre gehen. Chapeau!"
kommbuch, Johannes Fischer
"Verbindet historisch kenntnisreiche Spekulationen mit hochaktuellen politischen Debatten."
Süddeutsche Zeitung Extra
"Ein überaus lesenswerter Roman."
Sächsische Zeitung, Rainer Rönsch
"Er hat etwas von Dan Brown (...) ohne dessen große Verschwörungen und ohne seine Ortsbeschreibungen, die wie aus Reiseführern abgeschrieben klingen."
Kurier Wien, Peter Pisa
Komplexes Werk
Hochamt in Neapel von Stefan von der Lahr
Als ein Zollbeamter sterben muss, und der Mörder ihm auf dem Fuße folgt, bekommt Commissario Bariello zu tun. Er findet Verbindungen zu Unternehmen und zu einer Hilfosorganisation. Einiges passt nicht ins Bild, nach …
Mehr
Komplexes Werk
Hochamt in Neapel von Stefan von der Lahr
Als ein Zollbeamter sterben muss, und der Mörder ihm auf dem Fuße folgt, bekommt Commissario Bariello zu tun. Er findet Verbindungen zu Unternehmen und zu einer Hilfosorganisation. Einiges passt nicht ins Bild, nach außen scheinen alle sauber zu sein, doch dem Commissaro ist gerade die Hilfsorganisation zu glatt, wirkt vorbereitet.
In Neapel selbst steht der Weihbischof Montebello vor einer ganz anderen Enthüllung. Der verschollen geglaubte Sarkophag Alexander des Großen scheint gar nicht weit weg zu sein. Dies beweisen alte Schriftstücke, die lange verborgen waren.
Im weiteren Verlauf der Handlung führen diese beiden Stränge zusammen. Dem Leser wird ein spannendes Konstrukt geboten, bestehend aus historischen Fakten und politischen Themen, die sehr aktuell und zeitnah sind.
Zu Beginn musste ich mich erstmal durch diesen Krimi kämpfen. Viele verschiedene Personen, viele Schauplätze und viele Informationen, gepaart mit einem schwierigen Schreibstil, erforderten größte Konzentration beim lesen. Im weiteren Verlauf wurde die Handlung allerdings sehr spannend, und ich kam mit den Gegebenheiten gut zurecht.
Stefan von der Lahr hat einen brisanten und äußerst komplexen Krimi geschrieben. Neapel als Schauplatz ist gut gewählt. Für mich nach anfänglichen Schwierigkeiten ein gelungenes Werk des Spannungsgenres.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
»Der dumpfe Aufschlag war selbst in dem Polizeiwagen noch zu hören. Doch der Lieferwagen, der sein Opfer weit durch die Luft geschleudert hatte, bremste nicht, sondern beschleunigte und zog leicht hinüber zum Mittelstreifen, so dass er mit dem linken Reifen das Opfer überrollte …
Mehr
»Der dumpfe Aufschlag war selbst in dem Polizeiwagen noch zu hören. Doch der Lieferwagen, der sein Opfer weit durch die Luft geschleudert hatte, bremste nicht, sondern beschleunigte und zog leicht hinüber zum Mittelstreifen, so dass er mit dem linken Reifen das Opfer überrollte und die Polizisten das Geräusch brechender Knochen vernahmen.«
Ein als Verkehrsunfall getarnter brutaler Mord beschäftigt Commissario Bariello von der römischen Polizei. Bei seinen Ermittlungen merkt er schnell, dass er es nicht nur mit einem Mord zu tun hat, sondern dass ihn bei diesem Fall noch ganz andere Dimensionen erwarten.
Zeitgleich sind in Neapel Weihbischof Montebello und einige Vertraute auf der Spur einer spektakulären Entdeckung. Dabei stoßen sie zu ihrem Entsetzen auf ein Verbrechen ungeheuren Ausmaßes. Montebello muss nicht nur das große Fest zu Ehren des Stadtheiligen San Gennaro vorbereiten, sondern auch verhindern, dass Neapel auf eine Katastrophe zusteuert.
Meine Güte, war das spannend! Ein großartiger und intelligenter Krimi, der mich von Anfang bis Ende fasziniert hat. Die zunächst zweigleisige Handlung läuft irgendwann zusammen, die „Guten“ kämpfen gemeinsam gegen die „Bösen“, wobei Letztere sehr stark sind und sich auf allen erdenklichen einflussreichen Positionen befinden. Camorra, korrupte Kirchenvertreter und reichlich skrupellose Menschen mit Macht und Geld spielen ein Spiel, das sie noch reicher machen soll und dafür vor allem unter der armen Bevölkerung Neapels Opfer fordert. Die Handlung ist fiktiv, aber man ahnt, dass so etwas geschehen könnte und vielleicht sogar geschieht – wer weiß das schon? Alles ist so gut und intensiv geschrieben, dass es höchst realistisch wirkt.
Auch die Geschichte rund um die spektakuläre Entdeckung ist sehr interessant. Sie würde Kirchenkreise, Geschichte und Archäologie betreffen, ist ebenfalls fiktiv, aber in einen Rahmen echter historischer Personen und Ereignisse so eingefügt, dass sie ebenfalls vorstellbar erscheint.
Bei den Charakteren der bösen Seite kann man sich beim Lesen fortwährend überlegen, wer von ihnen am schlimmsten, gemeinsten und skrupellosesten ist. An einigen Stellen bin ich richtig wütend geworden!
Die Charaktere der guten Seite sind vielschichtiger, sie haben menschliche Schwächen, einige auch Humor, sind teils sehr verschieden, aber alle recht sympathisch. Bei ihrem Bemühen, das Richtige zu tun, treffen sie manchmal fragwürdige oder nicht zu Ende gedachte Entscheidungen, auch das macht sie sehr menschlich.
Der Krimi ist durch die vielfältigen Verstrickungen, historischen Exkurse und immer wieder einfließenden fremdsprachigen Begriffe und Formulierungen durchaus anspruchsvoll zu lesen. Im Anhang finden sich neben Übersetzungen und Begriffserklärungen auch ein Personenverzeichnis, das Infos zu allen fiktiven und historischen Persönlichkeiten gibt und ein umfangreiches Quellenverzeichnis, das aufzeigt, wie gründlich der Autor recherchiert hat.
Fazit: Ich hatte großen Spaß an diesem Buch! Ein hochspannendes und raffiniertes Szenario im Umfeld von Kirche, Camorra, Politik und Kapital, das erschreckend vorstellbar erscheint.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Im Kriminalroman „Das Hochamt von Neapel“ von Stefan von der Lahr wird der Leser auf eine Reise in die römische Unterwelt mitgenommen, in der kriminelle Machenschaften nicht vorstellbaren Ausmaßes vorherrschen. Außerdem darf er sich von dem Althistoriker in die …
Mehr
Im Kriminalroman „Das Hochamt von Neapel“ von Stefan von der Lahr wird der Leser auf eine Reise in die römische Unterwelt mitgenommen, in der kriminelle Machenschaften nicht vorstellbaren Ausmaßes vorherrschen. Außerdem darf er sich von dem Althistoriker in die Kirchengeschichte Neapels einführen lassen, verwoben mit der Suche nach dem größten Alterumsschatz der Welt.
Diese beiden Geschichten laufen parallel und werden in einem Wechselrhythmus erzählt. Das bringt dem Leser Abwechslung und baut Spannung auf. Von der Lahr hat eine unglaublich detaillierte und präzise Erzählweise und kommt schnell auf den Punkt.
Der Roman basiert auf wahren historischen Fakten, die gut recherchiert wurden und der Autor setzt mit seinem Roman dort an, wo die Historie Lücken aufweist. Dennoch verfällt er nicht in Verschwörungstheorien, sondern bleibt nah an der Realität. Er füttert seinen Krimi auch mit allerlei interessantem Wissen und zahlreichen Handlungen, jedoch bleiben seine Figuren dabei blass, obgleich sie sympathisch charakterisiert sind.
Ich musste mich beim Lesen sehr konzentrieren und teilweise auch Absätze noch einmal lesen, um wirklich jede Szene zu verstehen. Das hat mir aber nichts ausgemacht, sondern eher herausgefordert. Der Autor erzählt nichts Unnötiges, jede Passage hat seinen Sinn, seine Bedeutung.
Mir gefiel auch der sarkastische Unterton, der den Roman in seiner Komplexität immer wieder auflockern konnte, sowie der durchgängige italienische Stil. Am Anfang war es schwer sich an die italienischen Begriffe und Namen zu gewöhnen und sich diese zu merken, doch es hat sich ein italienisches Flair beim Lesen eingestellt. Außerdem gibt es einen Anhang mit Übersetzungen und ein Personenverzeichnis. Sicher gewöhnungsbedürftig für einen Krimi.
Der Roman konnte mich durch seinen starken Realitätsbezug bis kurz vor Schluss total begeistern. Dann wurde er mit Pauken, Trompeten und noch viel mehr Handlung vollkommen überladen. Während des Lesens dachte ich mir öfters, dass sich das Buch wunderbar als Drehbuch eignen würde, da seine Schwächen im Film kompensiert werden können und so war auch das Ende ein richtiger „Hollywood“- Abgang.
Fazit: Ich fühlte mich sehr gut unterhalten, mochte die komplexe Story und die intelligente Sprache. Das ist ein Kriminalroman zum Genießen und nicht zum nebenbei Lesen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
"Hochamt in Neapel" von Stefan von der Lahr ist ein Kriminalroman, der sich in Italien abspielt. Inhaltlich geht es um historisches: Die Gebeine von Alexander dem Großen sollen sich in Italien befinden, wer findet sie wo? Gleichzeitig erkranken immer mehr Kinder an Krebs - ist das …
Mehr
"Hochamt in Neapel" von Stefan von der Lahr ist ein Kriminalroman, der sich in Italien abspielt. Inhaltlich geht es um historisches: Die Gebeine von Alexander dem Großen sollen sich in Italien befinden, wer findet sie wo? Gleichzeitig erkranken immer mehr Kinder an Krebs - ist das Gebiet nuklear verseucht und es wird vertuscht?
Fazit: Es gibt Unmengen von unaussprechlichen Namen: 9 Seiten Personenverzeichnis: Italiener, Amerikaner, Russen,... Es gibt Unmengen von Schauplätzen, die einen ebenfalls verwirren können, bzw. verliert man möglicherweise den Überblick aufgrund der Menge an Themen, Personen und Orten.
Aber über all das kann man sich erfolgreich durchkämpfen, wenn man von der Geschichte gepackt wird: Das könnte man auch locker, wenn es realistisch wäre, aber hier war mir einfach kein Fokus auf ein Thema gesetzt. Von der Lahr wollte zu viel und hat damit den Vogel abgeschossen. Ich erkenne ihm an, dass er gebildet und belesen ist, aber eine Handlung hätte ausgereicht.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für