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Cookie02
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Königs Wusterhausen

Bewertungen

Insgesamt 208 Bewertungen
Bewertung vom 13.09.2022
Wie die Nacht so hell / Midnight Princess Bd.1 (eBook, ePUB)
Lionera, Asuka

Wie die Nacht so hell / Midnight Princess Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dies ist der erste Teil einer romantischen Fantasy-Dilogie, die abwechselnd aus den Perspektiven von Vanya und Kenric erzählt wird. Das Setting ist eine Welt, die aus zwei Königreichen besteht und in der beide Reiche mit unterschiedlichen Flüchen belegt sind. Vanya könnte vielleicht die Person sein, die diese Flüche bricht und sich selbst, aber auch allen anderen Wesen dadurch eine glückliche Zukunft mit Licht und Liebe ermöglicht - vielleicht aber auch ihr Land in einen neuen Krieg stürzt, den es nicht gewinnen kann...

Ich brauchte bei diesem Buch ein bisschen Zeit, um in der Geschichte anzukommen. Außer dem Prolog erleben wir die ersten Kapitel ausschließlich aus der Perspektive von Vanya, und obwohl ich sie mochte und ihre Welt interessant fand, zogen sich die ersten Seiten etwas. Auch Vanyas Plan, der schließlich die Story in Fahrt bringt, fand ich eher naiv und unlogisch. Als aber ihre Reise beginnt und Vanya und Kenric aufeinander treffen, wurde ich an die Seiten gefesselt und wollte unbedingt erfahren, wie es weitergeht. Wie üblich schafft die Autorin es, einer willensstarken, selbstständigen jungen Frau einen Mann an die Seite zu stellen, der dem ersten Eindruck nach wie ein Bad Boy erscheint, eigentlich aber ein absolut lieber und missverstandener Junge ist. Ich liebte die Dynamik zwischen den beiden, ihre Gemeinsamkeiten und ihre Unterschiede, ihre Wortgefechte und wie Kenrics harte Schale nach und nach zu bröckeln beginnt. Die beiden waren wahnsinnig süß, aber auch lustig zusammen, und gemeinsam mit der Bedrohung, die hinter ihnen schwebte, ergab diese Geschichte ein absolutes Lesevergnügen. Ich mochte die erschaffene Fantasywelt, die Magie und auch die Geheimnisse, die nach und nach ans Licht kamen, von denen aber einige wohl erst im zweiten Teil aufgeklärt werden.

Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört, vorgelesen von Jodie Ahlborn und Jesse Grimm. Beide Stimmen fand ich sehr angenehm. Ich mochte ihre Betonung und konnte ihnen gut folgen. Auch haben ihre Stimmen meiner Meinung nach sehr gut zu Vanya und Kenric gepasst.

Fazit:
Nach einem langsamen Start hat mich dieses Buch vollkommen überrascht und für sich eingenommen, sodass ich kaum erwarten kann zu erfahren, wie es mit Vanya und Kenric weitergeht. Ich vergebe absolut empfehlenswerte 5 Sterne für diese schöne Romantasy-Geschichte.

Bewertung vom 10.09.2022
The Girl in the Love Song / Lost Boys Bd.1 (eBook, ePUB)
Scott, Emma

The Girl in the Love Song / Lost Boys Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Diese Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Violet und Miller erzählt und ist in 4 Teile gegliedert, zwischen denen es jeweils einen (mal kleineren, mal größeren) Zeitsprung gibt. Es ist der erste Teil der "Lost Boys"-Trilogie und die Protagonisten der weiteren Teile werden hier bereits eingeführt. Die Geschichte setzt sich sehr detailliert und sensibel mit den Themen Armut, Mobbing, (verbale und physische) häusliche Gewalt und Krankheit (u.a. Diabetes) auseinander.

Violet und Miller kommen aus vollkommen gegensätzlichen familiären und sozialen Verhältnissen. Aufgrund eines Zufalls treffen sie aufeinander, als beide 13 Jahre alt sind und mit großen Problemen zu kämpfen haben. Obwohl sie von Anfang an etwas füreinander empfinden, geben sie diesen Gefühlen nicht nach, um ihre Freundschaft, die für beide schnell überlebensnotwendig wird, nicht zu gefährden. Als sie jedoch älter werden wird es immer schwerer und schmerzvoller, die Gefühle füreinander zu leugnen.
Ich mochte Violet und Miller vom ersten Augenblick an und habe die enge Verbundenheit zwischen ihnen gespürt. Ich mochte ihre enge Freundschaft, die beide auch zu jeder sich bietenden Gelegenheit verteidigt haben. Ich fand es etwas schade, dass sich Violet zwischenzeitlich stark beeinflussen ließ und das Offensichtliche verleugnet hat, aber dennoch waren ihre Entscheidungen und Gefühle für mich nachvollziehbar. Sehr, sehr gut gefallen hat mir, dass Miller sich immer selbst treu geblieben ist.
Neben Violet und Miller habe ich auch Holden, Ronan, River und Shiloh in mein Herz geschlossen. Insbesondere die Dynamik zwischen Miller, Holden und Ronan habe ich absolut geliebt und die Szenen zwischen diesen drei Jungen waren mir mit die Liebsten in diesem Buch.

Diese Geschichte war eine absolute Achterbahnfahrt der Gefühle für mich. Es gab wahnsinnig viele süße, ruhige emotionale Szenen, sowohl zwischen Violet und Miller, als auch zwischen den "Lost Boys"; zugleich gab es Ereignisse und Situationen, die mir das Herz fast gebrochen haben. Ich konnte mich nur schwer von den Seiten lösen, weil die Geschichte durchgehend sehr spannend war, ohne unnötig dramatisch zu sein. Mein Highlight waren zudem die Songtexte von Miller, welche die Geschichte hervorragend ergänzten und sich nahtlos in die Handlung einfügten.

Im letzten Drittel hat sich der Schwerpunkt der Geschichte auf eine Weise verändert, die mir nicht mehr ganz so gut gefallen hat. Die Nebencharaktere, in die ich mich während des Lesens verliebt hatte, wurden kaum noch erwähnt und eine dramatische Wendung wurde mir zu kurz angerissen und abgehandelt, um angemessen gewürdigt zu werden. Dennoch war ich mit dem Ende schließlich zufrieden.

Fazit:
Eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft und Liebe, die auch die größten Hindernisse überwinden kann. Nach starken, fesselnden und zutiefst berührenden zwei Dritteln hat das Buch in den letzten Kapiteln leider etwas nachgelassen. Dennoch vergebe ich sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne und freue mich sehr auf die Geschichten der anderen beiden "Lost Boys".

Bewertung vom 10.09.2022
On The Train To Hell (eBook, ePUB)
Akinyemi, Tolu' A.

On The Train To Hell (eBook, ePUB)


sehr gut

Dieser Gedichtband beschäftigt sich mit Themen wie Verlust und Trauer, aber auch mit den sozialen Ungerechtigkeiten und politischen Problemen Nigerias. Mir haben die vom Autor genutzten Beschreibungen und Metaphern seiner Gefühle sehr gefallen und berührt. Auch schön fand ich, dass einige Gedichte besonders gestaltet wurden, indem die Verse durch Absätze, Lücken o.ä. differenziert angeordnet wurden.
Mehrere Gedichte bezogen sich auch auf spezielle, meist sehr traurige Ereignisse in der Gesellschaft Nigerias, wie bspw. Hassverbrechen oder Unglücke. Viele dieser Geschehnisse waren mir unbekannt und schockierten mich. Mir hat es einerseits gefallen, von diesen Ereignissen zu erfahren und so mehr über die Menschen in Nigeria zu lernen; andererseits hätte ich mir gewünscht, dass diese Thematik aus der Beschreibung des Gedichtbandes hervor geht.

Ich vergebe sehr gute 4,5 Sterne.

Bewertung vom 30.08.2022
Be mine - Mein Herz gehört dir: Ein K-Pop Roman (MP3-Download)
Gerhardt, J.

Be mine - Mein Herz gehört dir: Ein K-Pop Roman (MP3-Download)


gut

Diese Geschichte wird aus den Perspektiven von Olivia und Tae-sung erzählt und ist der erste Teil der Dilogie über ihre Liebesgeschichte.

Als Musikliebhaberin und K-Pop-Fan hat mich die Beschreibung sofort angesprochen.
Olivia ist im letzten Jahr ihrer Schulzeit und verkuckt sich in einen koreanischen Mitschüler, der gerade erst und nur für ein halbes Jahr an ihre Schule gewechselt hat. Stück für Stück lernen sie sich besser kennen, verbringen Zeit zusammen und kommen sich näher - aber obwohl Olivia den Eindruck hat, dass Tae-sung ihre Gefühle erwidert, erzählt er nur sehr wenig von sich und verhält sich immer wieder merkwürdig.
Ich konnte sowohl Olivia, als auch Tae-sung grundsätzlich gut leiden, die Geschichte konnte mich fesseln und sprach auch einige schwere und wichtige Themen an. Der Handlungsort London und die Beschreibungen haben mir ebenfalls gut gefallen. Das Thema K-Pop und die besonderen Umstände dieses Business spielen zwar eine zentrale Rolle für den Plot, nehmen aber ansonsten nur wenig Raum in der Handlung ein.

Leider wurde ich trotz dieser positiven Aspekte von der Geschichte enttäuscht, was zum Großteil an der mangelnden Glaubwürdigkeit lag. Für mich war das gesamte Setting (der Zeitpunkt für Tae-sung's Pause von der Band, wie ungeschützt er währenddessen in London lebt) sehr unrealistisch. Vor allem konnte ich mir aber nicht mal im Entferntesten vorstellen, dass die simple Änderung von Tae-sung's Augen- und Haarfarbe dafür sorgen sollte, dass ihn niemand erkennt - nicht mal Olivias Freundin, ein absoluter Fan der Band. Und über Olivia und ihre Blauäugigkeit, mit der sie sämtliche offensichtliche Hinweise als Zufälle abtat oder absichtlich ignoriert hat, habe ich mich leider zunehmend aufgeregt.
Auch die Gefühle der beiden füreinander kamen für mich aus dem Nichts und waren für mich lange Zeit nicht spürbar. Tae-sung hatte das Herz am richtigen Fleck, aber seine Unentschlossenheit, sein wiederkehrendes Gedankenkaroussel und seine zunehmenden Lügen nicht nur Olivia, sondern auch seiner Band gegenüber, konnte ich nicht nachvollziehen.

Fazit:
Insgesamt haben einige wenige, aber dafür umso schwerer wiegende unrealistische Umstände dazu geführt, dass ich das Buch nicht genießen konnte, sondern mich stattdessen sehr über die Protagonisten geärgert habe. An sich handelt es sich hier um den ersten Teil einer schönen Geschichte, ich konnte sie aber leider nicht genießen. Ich werde dem zweiten Teil dennoch eine Chance geben, in der Hoffnung, dass mich dieser mehr begeistern kann und vergebe 3,5 Sterne.

Bewertung vom 15.08.2022
The Fatal Rose
Bryant, Sarah

The Fatal Rose


ausgezeichnet

Diese Fantasy-Geschichte erinnert in ihrer Grundidee sehr an "Die Schöne und das Biest", unterscheidet sich jedoch in vielen Details sehr stark von dieser gut bekannten Geschichte. "The Fatal Rose" fühlt sich trotz der jugendlichen Protagonisten teilweise sehr düster und dramatisch an, enthält sehr viele fantastische Elemente und eine Menge queerer Charaktere. Die Geschichte wird zum Großteil aus Rens Sicht erzählt, es gibt jedoch auch immer mal wieder kurze Abschnitte aus Florians Sicht.

Ren ist ein gut aussehender, 17jähriger Junge, der in der ärmsten Gegend Marseilles' lebt, seit sein Vater die Familie vor vielen Jahren verlassen hat. Er fühlt sich für seine Mutter, seine kleine, schwer kranke Schwester und die immer stärker an Demenz leidende Großmutter verantwortlich und versucht die Familie mit seinen Jobs über Wasser zu halten. Durch eine unglückliche Fügung wird seine Mutter in einem Schloss festgehalten, und Ren nimmt den Platz für sie ein, weil seine Familie sie mehr benötigt als ihn. Während er zuerst nicht an Magie glaubt und den "Master" des Schlosses, Florian, für seine Grausamkeit hasst, begreift er mit der Zeit, dass Florian genauso in diesem Schloss gefangen ist wie er. Aber während die beiden sich anfreunden und langsam Vertrauen zueinander aufbauen, rennt Florians Lebenszeit davon...

Ren ist ein Protagonist, den man schon nach wenigen Seiten ins Herz geschlossen hat. Das Leben hat es alles andere als gut mit ihm gemeint, sein Alltag ist ein immer währender Kampf und seine bisherigen Erfahrungen haben ihn sehr misstrauisch gegenüber anderen Menschen werden lassen, aber dennoch begegnet er den Menschen mit viel Geduld und Güte. Seine Liebe für seine Familie, insbesondere für seine kleine Schwester, war für mich spürbar.
Auch Florian konnte ich sehr gut leiden. Er ist sehr verschlossen und zerbrechlich, körperlich wie seelisch, und ich mochte es Ren dabei zu begleiten, wie er Stück für Stück Florians Mauer zum Bröckeln bringt und ihm zeigt, wie wertvoll und liebenswert er wirklich ist. Die Nebencharaktere wie Chou, Emi, Tilleul und Bouleau fühlten sich authentisch an und brachten die Hauptstory voran.

Ich mochte an dieser Geschichte sehr, wie sich der Fluch, der auf Florian und seinen Angestellten liegt, auf diese auswirkt und hierbei auf eine sehr innovative Art und Weise von der ursprünglichen Erzählung abweicht. Dennoch spielen Rosen in vielerlei Hinsicht eine prominente Rolle in der Handlung. Mir hat zudem sehr gut gefallen, wie Florians Schloss und die Magie seiner Welt sich in Rens Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts einfügen. Ich mochte die vielen queeren Charaktere und wie unauffällig diese teilweise in die Geschichte eingesponnen wurden.

Obwohl die Geschichte durchgehend spannend war, fühlte sie sich stellenweise etwas langatmig an; insbesondere im ersten Drittel hätte man sie vielleicht etwas kürzen können. Dafür fehlten mir am Ende noch ein paar Hinweise und Hintergründe, über die ich gerne mehr erfahren hätte. Insgesamt war dies aber eine gelungene Romantasy-Geschichte, die ich für Jugendliche ab ca. 16 Jahren und Erwachsene empfehlen kann.

Fazit:
Eine romantische, dramatische und zutiefst emotionale queere Neuinterpretation von "Die Schöne und das Biest". Im Mittelpunkt der Handlung stehen zwei Jungen, die ihre sexuelle Orientierung akzeptieren und ihren eigenen Wert erkennen müssen, um eine Chance auf Glück zu haben. Sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne.

Bewertung vom 14.08.2022
One Last Act / One-Last-Serie Bd.3 (MP3-Download)
Böhm, Nicole

One Last Act / One-Last-Serie Bd.3 (MP3-Download)


sehr gut

Der dritte und abschließende Band dieser Reihe wird aus den Perspektiven von Allyson und Ethan erzählt und dreht sich um die Themen Schauspielerei, Leistungsdruck und Suchtmittelabhängigkeit. Und obwohl ich die beiden Protagonisten bereits aus den vorherigen Büchern kannte und mochte, konnte mich diese Geschichte leider nicht so begeistern wie erhofft.

Allyson ist im zweiten Semester ihrer Ausbildung zur Schauspielerin. Sie ist sehr strukturiert und sortiert, aber dennoch fällt es ihr schwer, die vielen Unterrichts- und Übungsstunden in ihren vollen Terminkalender zu pressen. Sie hat große Versagensängste, da die Schauspielerei ihr Lebenstraum ist und sie keinen Plan B hat, sollte sie die Ausbildung nicht schaffen.
Ethan hingegen hat in seinem Leben schon wahnsinnig viel erreicht, ist dafür aber auch tief abgestürzt und muss nach seinem Entzug nun von Neuem starten. Er weiß noch nicht, was er mit sich und seinem restlichen Leben anfangen soll.

Ich mochte sehr, wie realistisch und ungeschönt Ethans Abhängigkeit und sein Kampf dafür, clean zu bleiben, dargestellt wurden. Auch seine Ratlosigkeit, wie sein Leben weitergehen soll, und die Unsicherheit, wie er den Medien und seinen Fans gegenüber treten kann, fand ich sehr gut beschrieben. Ich habe sehr mit ihm gelitten. Schön fand ich auch, dass das Thema Leistungsdruck durch Allyson hier so einen großen Raum einnahm und sehr intensiv beschrieben wurde, da ich denke, dass dieses Thema für seine weite Verbreitung noch viel zu selten in Büchern aufgegriffen wird.

Leider konnte mich das Buch dennoch nicht komplett von sich überzeugen, was für mich hauptsächlich an zwei Faktoren lag. Zum Einen konnte ich Allyson ihre (echten) Gefühle für Ethan irgendwie nicht abnehmen. Ich spürte zwar das Knistern zwischen ihnen, und Ethans Gefühle wirkten auf mich authentisch, aber für mich hatte ihre Beziehung zueinander eher etwas von Star-und-Fangirl als von einer Beziehung auf Augenhöhe. Obwohl versucht wurde darzustellen, dass Allyson in den "neuen" Ethan und nicht in den Star Ethan Cooper verliebt ist, konnte ich dieses komische Gefühl nicht abschütteln.
Zum Anderen hatte ich ab einem bestimmten Punkt leider erhebliche Probleme damit, Allysons Entscheidungen nachzuvollziehen. Sicherlich sind Entscheidungen im Zusammenhang mit Suchtmittelabhängigkeit nicht logisch erklärbar, und vielleicht ist es deshalb auch nur natürlich, gewisse Entscheidungen nicht zu verstehen, wenn man sich nicht in dieser Lage befindet. Dennoch fand ich einige ihrer Entscheidungen absolut nicht plausibel, insbesondere aufgrund ihrer Freundschaft zu Ethan und der Gespräche, die sie mit ihm hatte. Das hat mir Allyson in der zweiten Hälfte des Buches leider sehr unsympathisch gemacht.

Ich habe das Hörbuch gehört und empfand beide Sprecher*innen (Julia Preuß und Alexander Pensel) als sehr angenehm und passend für die Charaktere.

Fazit:
Leider ist dieser Teil für mein Empfinden der schwächste der Reihe, was allerdings auch an dem sehr schwierigen und zugleich wichtigen Thema Suchterkrankung liegen könnte. Obwohl ich von der Geschichte etwas enttäuscht wurde, fand ich sie lesenswert und habe die Zeit mit Ethan sehr genossen. Ich vergebe gute 3,5 Sterne.

Bewertung vom 07.08.2022
One Last Dance / One-Last-Serie Bd.2
Böhm, Nicole

One Last Dance / One-Last-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Dies ist der zweite Teil der "One last" - Trilogie und wird aus den Perspektiven von Gillian, welche wir bereits im ersten Teil kennenlernen konnten, und Jaz erzählt. Auch dieses Mal passt der Titel wirklich hervorragend, denn das Thema Tanz nimmt sehr viel Raum in der Handlung ein und macht Lust darauf, selbst zu tanzen und die Musik zu fühlen.

Während Gillian durch einen berühmten und reichen Vater mit viel Geld aufgewachsen ist, hat Jaz schon immer wenig gehabt. Die beiden sind das genaue Gegenteil voneinander und zu Beginn habe ich mich gefragt, wie das funktionieren kann. Aber Jaz schafft es, durch seine offene, lockere Art Gillians Interesse, Faszination und schließlich auch Vertrauen zu gewinnen, und Stück für Stück entwickeln die beiden Gefühle füreinander. Mir hat die Chemie zwischen den beiden wahnsinnig gut gefallen, und aufgrund ihrer unterschiedlichen Hintergründe und der vielen Probleme und Vorurteile, die sich ihnen in den Weg stellen, konnte ich das Buch kaum zur Seite legen. Ich fand außerdem sehr authentisch, welche Zweifel Jaz plagten.

Zum Abschluss der Geschichte hätte ich mich gerne noch ein bisschen mehr mit dem Thema berufliche und finanzielle Abhängigkeit beschäftigt und fand es etwas schade, dass die Gedankengänge dazu nicht mehr zu Ende geführt wurden. Auch war mir ein gewisses Missverständnis am Ende zu viel des Guten, das hat für mich nicht ganz in die Geschichte gepasst, die ansonsten ohne künstliches Drama ausgekommen war. Daher hatte ich überlegt, einen halben Stern abzuziehen; schlussendlich hat mich die Geschichte aber so gut unterhalten und berührt, dass ich das nicht übers Herz brachte.

Fazit:
Eine wunderschöne, spannende und berührende Liebesgeschichte über das Tanzen, Vorurteile und das Leben auf der Straße. Ich vergebe sehr empfehlenswerte 5 Sterne.

Bewertung vom 20.07.2022
Under the Never Sky
Rossi, Veronica

Under the Never Sky


ausgezeichnet

Bei diesem ersten Teil einer dreiteiligen Fantasy/Sciene Fiction-Reihe begleiten wir Aria und Perry auf ihrer gefährlichen Reise. Der Hintergrund der beiden könnte unterschiedlicher nicht sein: Aria hat ihr Leben in fiktiven Welten verbracht, wuchs in Sicherheit auf und empfand nie so etwas wie Hunger oder Furcht. Perry kennt nichts anderes als die Gefahr, die immerzu vom Himmel, von anderen Menschen oder von einem knurrenden Magen ausgeht. Beide begegnen sich, als sie gerade ihre Heimat verloren haben und verzweifelter kaum sein könnten, und treffen ein Arrangement. Während sie sich zu Beginn mit Angst und Hass begegnen, lernen sie einander während ihrer Reise immer besser kennen, überwinden Vorurteile und Zweifel und finden Halt in dem jeweils anderen - und mehr.

Ich liebe die Figuren, welche die Autorin hier erschaffen hat. Denkt man zu Beginn der Geschichte noch, Aria und Perry würden nur so vor Klischee triefen - Aria das typische verwöhnte, unselbstständige Mädchen, Perry der typische Draufgänger, der sie rettet - wird man sehr schnell eines besseren belehrt. Ich fand sehr gelungen beschrieben, wie Aria trotz ihrer Ängste, Unsicherheiten und Verzweiflung nicht aufgibt, sondern Schmerzen auf sich nimmt und versucht sich anzupassen, um ihr Ziel zu erreichen - und schließlich als selbstbewusste junge Frau aus diesem Buch hervorgeht. Und ich habe geliebt, wie fürsorglich Perry im Umgang mit den Menschen ist, die ihm etwas bedeuten, wie sensibel und schüchtern er eigentlich ist und wie er gar nicht anders KANN, als zu helfen. Die beiden waren ein tolles Team und es war eine spannende, emotionale Reise für mich, sie zu begleiten. Aber auch Roar darf man hier nicht vergessen, denn auch er hat mein Herz im Sturm erobert.

Neben den Figuren habe ich auch die Gestaltung der Welt geliebt. Die Landschaft erinnert an Nordamerika; mal große freie Ebenen, mal Kiefernwälder, mal von Flüssen durchzogene Berge. Der Himmel wird bedeckt von einem Ätherstrudel, der immer mal wieder als Sturm auf die Erde bricht und dabei nicht nur Nutzfläche und -tiere, sondern auch Menschenleben verbrennt. Die Menschen, die dort wie Perry in Stämmen aufgeteilt leben, haben teilweise besonders ausgeprägte Sinne. Ich fand diesen Aspekt der Geschichte besonders interessant, da er für eine völlig andere Dynamik zwischen den Figuren gesorgt hat.

Fazit:
Eine wirklich, wirklich spannende, emotionale und süße Geschichte - wobei sich das Wort "süß" hier falsch anfühlt, bei all dem Blutvergießen. ^^ Absolut empfehlenswerte 5 Sterne für diesen ersten Band, aber auch für die gesamte Reihe.

Bewertung vom 20.07.2022
Loveless (deutsche Ausgabe) (eBook, ePUB)
Oseman, Alice

Loveless (deutsche Ausgabe) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In diesem Buch begleiten wird Georgia, die gerade ans College wechselt und hofft, dort neue Kontakte zu knüpfen und sich nun endlich zu verlieben. Dieser Plan gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht - nicht nur, weil Georgia introvertiert ist und es ihr schwer fällt, auf Andere zuzugehen, sondern auch, weil sie einfach niemanden findet, den sie sexuell attraktiv findet und küssen möchte. Während sie die verschiedensten Dinge ausprobiert und dabei immer verzweifelter wird, lernt sie viel über Liebe und Sexualität in all ihren Facetten und zerstört beinahe das, was ihr im Leben am wichtigsten ist.

Dieses Buch hat mich sehr berührt und ich finde es sehr schwer, meine Gedanken dazu in Worte zu fassen. Da man die Geschichte aus Georgias Perspektive erlebt, kann man ihre Verwirrung und Verzweiflung spüren und ist ähnlich ratlos wie sie. Ich mochte sehr, wie ihre Gefühle beschrieben wurden und fand ihr Verhalten durchgehend sehr nachvollziehbar - auch, wenn sie vielleicht nicht immer die richtige Entscheidung treffen konnte. Georgia hat nur wenige Freunde, ist dafür aber umso enger mit ihnen verbunden und ich mochte es, auch die Geschichten von Pip, Jason und Rooney als Nebenhandlungen mitzuverfolgen.
Mit den Themen Asexualität und Aromantik hatte ich mich zuvor kaum auseinandergesetzt und daher - das muss ich leider zugeben - nur ein sehr eingeschränktes Verständnis. Ich war überrascht, wie breit gefächert diese Zuordnungen sind und wie unterschiedlich die dazugehörigen Personen empfinden können. Es hat mich sehr berührt, wie belastend es für die betroffenen Personen sein muss, wenn sehnlichster Wunsch und echtes Empfinden nicht überein stimmen.
Dieses Buch hat nicht nur mein Verständnis für Asexualität und Aromantik erheblich verbessert; es ist zugleich eine Danksagung an echte Freunde und verdeutlicht, wie wichtig Freundschaften für uns sind. Es zeigt auf, dass man sich selbst nicht einfach verändert, nur weil man in einer anderen Umgebung ist; dass man sich aber auch gar nicht ändern muss, weil man gut ist so, wie man ist, und es immer jemanden geben wird, der einen so akzeptiert, wie man ist.
Als Kritikpunkte an dieser Geschichte habe ich lediglich, dass sich die erste Hälfte des Buches stellenweise etwas zu lang anfühlte und mir das Auftauchen einer bestimmten Person in Georgias Familie ein wenig zu "offensichtlich" erschien.

Fazit:
Ein wundervolles, informatives und emotional berührendes Jugendbuch über Asexualität, Aromantik und die Bedeutung von Freundschaften. Ich vergebe sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne.

Bewertung vom 17.07.2022
Fünfzehn Tage sind für immer
Martins, Vitor

Fünfzehn Tage sind für immer


ausgezeichnet

Dieses süße Jugendbuch ist aus der Perspektive des 17jährigen, brasilianischen, schwulen, übergewichtigen Felipe erzählt. Der Schreibstil ist sehr angenehm und Felipe hat einen herrlichen Humor, der beinhaltet, dass er den Lesenden immer mal wieder auch direkt adressiert. Die Handlung des Buches spielt sich innerhalb von 15 Tagen ab, in denen ein Nachbar und ehemaliger Freund von Felipe bei diesem die Ferien verbringt.

Felipe wird aufgrund seines Gewichts in der Schule gemobbt. Er hat viele Unsicherheiten und keine Freunde. Diese Szenen, in denen er beleidigt und verletzt wird, waren für mich schwer zu ertragen, weil sie sehr realistisch dargestellt waren. Trotz dieses ernsten Themas war das Buch insgesamt jedoch ein sehr angenehmes Leseerlebnis. Dies lag zum Einen an Felipe selbst, der kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn er sich und seine Eigenheiten beschreibt. Zum Anderen lag es an den wundervollen Nebencharakteren: Felipes Mutter, die sicherlich nicht immer einfach zu ertragen ist, aber sehr liebevoll, aufmerksam und einfach cool im Umgang mit Felipe ist; Caio, dem seine Schüchternheit manchmal im Weg steht, der mein Herz aber im Sturm erobert hatte; und Becca, die manchmal notwendig war, um das Offensichtliche auszusprechen. Ich habe beim Lesen oft Lachen müssen oder über eine süße Szene gegrinst. Es war so schön zu erleben, wie aus den beiden Jungs wieder Freunde werden und sie sich gegenseitig Halt geben.

Das Buch vermittelt viele wichtige Werte an junge Leser, vor allem aber wie wichtig es ist, sich selbst zu mögen. Ich mochte zudem auch sehr, dass das Thema Homosexualität zwar mehrfach angesprochen und realistisch behandelt wird, zugleich aber dem Thema Übergewicht nicht den Rang abläuft.
Am Ende gibt es noch einige unbearbeitete Baustellen, was auf eine Fortsetzung hoffen lässt. Ich würde mich sehr freuen, Felipe und Caio wiederzusehen und war ein bisschen enttäuscht, weil das Buch so wahnsinnig schnell vorbei war.

Fazit:
Ein sehr humorvolles, süßes Jugendbuch, das sich mit sehr schwierigen Themen auseinandersetzt und es trotzdem schafft, ein angenehmes Lesegefühl zu vermitteln. Ich habe diese Geschichte sehr genossen und vergebe sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne.