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MarySophie

Bewertungen

Insgesamt 334 Bewertungen
Bewertung vom 31.12.2022
Die Köchinnen von Fenley
Ryan, Jennifer

Die Köchinnen von Fenley


sehr gut

Ich habe den Roman gut zur Hälfte gelesen, die restliche Hälfte habe ich gehört. Beides konnte mich überzeugen, wenngleich es einen Punkt gab, der mir beim Hörbuch nicht ganz so zugesagt hat. Die vier Damen überlegen sich für den Kochwettbewerb durchaus interessante Gerichte, die natürlich auch abgedruckt wurden. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mir die Rezepte nicht durchgelesen habe, weil das einfach nicht in meinem Interessensbereich liegt. Und beim Lesen konnte man die Seiten leicht überblättern, beim Hörbuch war es etwas komplizierter, diese Abschnitte zu überspringen und dann den Start des neuen Kapitels nicht zu verpassen... Daher hätte es mir besser gefallen, wenn die Rezepte erst am Ende des Buches veröffentlicht worden wären, so hätten sie den Erzählfluss nicht so gestört.
Die Sprache hat mir auf Anhieb gut gefallen. Sie lässt sich leicht lesen und hören, sie gibt sehr vielfältige Einblicke in die Leben der Figuren und ist lebendig gehalten. Ich mag es, wie die gesamte Geschichte auf eine unaufgeregte, aber doch sehr interessant und unvorhersehbar gehalten wurde. Dadurch liegt eine schöne Grundstimmung vor und es ist mir super leicht gefallen, der Handlung zu folgen.
Es war spannend zu betrachten, wie sich die Protagonisten im Verlauf der Geschichte entwickeln, welche Prioritäten sie am Anfang und am Ende haben und wie sich ihr Charakter gewandelt hat. Die
Wandlungen der Figuren finden auf einer realistischen Ebene statt, man kann gut verstehen, weshalb sie anders denken und handeln, es ist nachvollziehbar, wie sie stärker und selbstbewusster auftreten, die alten Fesseln der Gesellschaft hinter sich lassen.

Fazit
Zusammenfassend bin ich echt zufrieden mit dem Buch. Die Geschichte gestaltet sich als so abwechslungsreich, wie ich es mir erhofft habe, die Figuren haben eine schöne Zeichnung und Entwicklung erhalten, die Sprache lässt sich super flüssig und locker lesen. Auch die Handlung weist viele Facetten auf, sie gibt immer wieder Blicke auf den Krieg mit all seinen Folgen, bietet dadurch einen interessanten Hintergrund, der äußerst interessant und teils auch aufklärend ist. Ich bin nicht so der Fan von den Rezepten, die nach vielen Kapitelenden abgedruckt sind, diese hätten gern am Ende des Romans gesammelt werden können. Sie haben ein wenig den Erzähl-, Lese- und Hörfluss gestört und lagen nicht unbedingt in meinem Interessensbereich. Ansonsten ist die Geschichte aber echt gelungen, sie erzählt eine schöne Geschichte über vier komplett unterschiedliche Frauen, die erkennen, worauf es im Leben ankommt und das hat mir gefallen.

Bewertung vom 01.11.2022
Der schönste Zufall meines Lebens
Williams, Laura Jane

Der schönste Zufall meines Lebens


gut

Den Großteil des Buches habe ich gehört, er bildete für mich eine sehr angenehme Zweitlektüre, die locker leicht und nicht zu anspruchsvoll ist. Mir ist es von Anfang an leicht gefallen, mich auf die Handlung einzulassen, ohne Probleme konnte ich mich darauf konzentrieren und den Ereignissen folgen. Das liegt unter anderem auch an der sehr angenehmen Sprache, die sich auf einem soliden Niveau befindet, von jeglichen Situationen gute Bilder zeichnet und den Leser gut durch die Ereignisse führt.

Bevor ich mit dem Lesen begonnen habe war meine Erwartung die, dass sich die Geschichte vor allem um Penny und Francesco dreht, sie im Mittelpunkt des Buches stehen und die Zeit, in der sie sich kennenlernen, Freunde werden und Gefühle füreinander entwickeln, besonders stark beleuchtet wird. Mich hat es überrascht, dass dem nicht so war, sondern dieser Teil nur am Anfang des Buches behandelt wird, die Handlung sich im Folgenden den Erlebnissen in Derbyshire zuwendet und Francesco nur noch ziemlich selten auftaucht. War eine für mich gute Wendung, vielleicht habe ich mich aber auch in meiner Erwartungshaltung etwas getäuscht, da ich mir vor dem Lesen des Romans nicht noch einmal den Klappentext angeschaut habe und dadurch ein bisschen blind mit dem Lesen angefangen habe.

Lange Zeit empfand ich die Handlung als in Ordnung. Sie besitzt ein gutes Erzähltempo, es gibt keinen Stillstand und ich finde, dass eine solide Geschichte vorliegt. Das ändert sich aber ein bisschen, als Penny nach Derbyshire zieht, dort noch andere Herren kennenlernt und die junge Frau sich einfach nicht entscheiden kann, keine Position bezieht. Obwohl sie die beiden Männer anfangs nicht sonderlich gut leiden kann, hüpft sie schließlich doch mit ihnen in die Kiste und dieser Wandel ist mir zu plötzlich. Erst totale Abneigung, dann plötzlich Leidenschaft füreinander? Mir wurde das nicht greifbar genug herausgezeichnet, der Sinneswandel kam zu plötzlich und ich hätte mir gewünscht, dass Penny eher eine Stellung bezieht und reinen Tisch macht. So kam es nur zu Missverständnissen, die ein bisschen unnötig waren und die Handlung auch ein wenig in die Länge gezogen haben.

Im Gesamten betrachtet sind die Protagonisten ganz okay. Keiner hebt sich besonders heraus, sie sind nicht zu knapp, aber leider auch nicht tiefgreifend genug beschrieben und bleiben daher nicht lange im Gedächtnis. Das finde ich schade, teils sind gute Ansätze vorhanden, dass richtige Typen entstehen könnten, leider wurde dies nicht weiter verfolgt und vertieft.

Fazit
Alles in allem ein netter Roman, der eine schöne leichte Lektüre bietet und bei dem man während des Lesens nicht immer schön abschalten kann. Ich bin gut mit dem Buch vorangekommen, empfinde die Geschichte als gut, wenngleich auch leider nicht überzeugend. Dafür gab es für meinen Geschmack so einige Längen und ich konnte nicht immer die Entscheidungen von Penny nachvollziehen und verstehen. Meiner Meinung nach hat der Roman definitiv noch mehr Potenzial, das leider nicht entfaltet wurde. Wenn ihr aber eine Geschichte sucht, bei der ihr einfach abschalten könnt, solltet ihr es definitiv mit dem Buch versuchen!

Bewertung vom 26.10.2022
Findelmädchen
Bernstein, Lilly

Findelmädchen


sehr gut

Mir fiel es auf Anhieb leicht, mich auf die Geschichte einzulassen. Sowohl die Sprache, als auch die Figurenzeichnung und die Darstellung der Gesamtsituation war direkt sehr rund und einladend, ich mag das Erzähltempo und bin super flüssig mit dem Lesen vorangekommen. Genau das hat sich durch die gesamte Handlung gezogen, sie ist nie auf der Stelle getappt, es gibt immer wieder neue Impulse, die eine neue Richtung bringen und dafür sorgen, dass es nie langweilig wird.
Die Sprache befindet sich auf einem gut lesbaren Niveau, sie ist nicht zu anspruchsvoll gestaltet und zeichnet schöne Bilder von den Figuren, den Handlungsorten und den Problemen der Protagonisten. Ich finde, dass die Ereignisse durchweg lebendig wirken, in meiner Vorstellung hätten sie durchaus genauso stattfinden können und das verleiht der Geschichte einen guten Rahmen.
Mich hat es überrascht, dass die Handlung teils auf zwei Zeitebenen stattfindet. Der Großteil der Geschichte spielt im Jahr 1955, es gibt ab und an ein paar Abschnitte, die in Tagebuchform verfasst sind und einen Blick zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs geben. Dadurch, aber auch durch geschickt gesetzte Andeutungen, die ein Geheimnis in der Familie vermuten lassen, kommt eine gute Portion an Spannung in die Handlung, die dazu führt, dass man immer weiterlesen will.
Mit den Handlungsorten bin ich zufrieden. Bis auf den Arbeitsplatz von Helgas Vater konnte ich mir die Orte ganz gut vorstellen, vor allem das Haus der Familie hat eine echt gelungene Darstellung erhalten. Bei dem Gebäude hat mir besonders gefallen, wie immer wieder Stimmungen eingestreut wurden, die von den Räumen ausgehen. Die Atmosphäre wird zusätzlich noch durch die An- oder Abwesenheit von einzelnen Protagonisten verstärkt, was ich sehr mag.
Ich finde, dass die Protagonisten solide Zeichnungen erhalten haben, sie treten abwechslungsreich auf, zeigen verschiedene Facetten und entwickeln sich im Verlauf der Geschichte weiter. Trotzdem bin ich nie so richtig vertraut mit ihnen geworden, ich finde, dass sie nicht so stark auftreten, wie ich es mir gewünscht hätte und sie sind leider auch nicht ganz greifbar gezeichnet. Mir war keiner so richtig sympathisch oder unsympathisch, ich finde, dass bei ihrer Darstellung noch das I-Tüpfelchen gefehlt hat.

Fazit
Grundsätzlich ist die Geschichte echt gut, sie zeigt sich von einer abwechslungsreichen Seite, ist interessant und besticht durch ihr schönes Erzähltempo. Auch die Sprache und die Handlungsorte konnten mich überzeugen, sie geben der Handlung einen schönen Rahmen und sorgen dafür, dass viele Szenen lebendig werden.
Doch so ganz wurden meine Erwartungen nicht erfüllt, ich habe mit einem absoluten Highlight gerechnet, was aber leider nicht eingetroffen ist. Das liegt vor allem an den Protagonisten, die zwar gut skizziert wurden, aber leider nicht greifbar genug waren. Hier gibt es für mich noch Verbesserungsbedarf, ansonsten kann ich das Buch definitiv weiterempfehlen.

Bewertung vom 24.10.2022
Der Prinz an ihrer Seite
Harding, Flora

Der Prinz an ihrer Seite


ausgezeichnet

Vor dem Start neuer Kapitel gibt es häufig eine Angabe dessen, in welchem Monat und Jahr die folgenden Ereignisse spielen. Man hat als Leser also ein gutes Gefühl für die Zeit, es lässt sich genau bestimmen, wie viele Jahre im Verlauf der Geschichte vergehen und wie sich die Protagonisten in dieser Zeit weiterentwickeln und wie gerade Elizabeth mehr in ihre künftige Rolle findet.
Durchweg bin ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, insgesamt habe ich vielleicht so um die drei Tage für das Buch benötigt, dann war es ausgelesen. Die Geschichte wird lebendig und ansprechend erzählt, man erhält sowohl Einblicke in Elizabeths Denken, als auch in das von Philip. Zwischen ihren Perspektiven wird hin- und hergesprungen und dadurch gestaltet sich die Handlung abwechslungsreich und es lässt sich nachvollziehen, was sie fühlen und denken. Ihre Aussagen und Aktionen werden verständlicher und es entsteht insgesamt ein schöner Erzählfluss.
Die Sprache schafft es, jegliche Szenen anschaulich darzustellen, häufig geht von ihnen eine nette Lebendigkeit aus und ich bin selbst überrascht davon, wie gut ich mir die Räumlichkeiten des Buckingham Palace vorstellen konnte. Damit hatte ich so nicht gerechnet, da ich es eigentlich sehr schwer finde, die Dimensionen so großer Gebäude nachzuvollziehen. Hier wurde sich allerdings auf wenige, ausgewählte Räume beschränkt, was ich sehr mochte und was für die Handlung definitiv viel angenehmer ist.
Ich finde, dass sich auf eine ausreichende Anzahl an Figuren beschränkt wurde. Es treten nicht zu viele Persönlichkeiten auf, im Fokus stehen natürlich Philip und Elizabeth, dazu treten noch einige Familienmitglieder auf und damit sind im Grunde auch schon die wichtigsten Personen benannt. Ich mochte diese Übersichtlichkeit sehr gern, es wurde sich schön auf die einzelnen Charaktere konzentriert und diese haben durchweg eine solide und natürliche Zeichnung erhalten. Sie zeigen auf interessante Weise ihre Persönlichkeiten und bleiben sich im Verlauf der Handlung treu, sie wirken recht menschlich und oft auch greifbar.
Fazit
Ich habe das Buch sehr gern gelesen, es hat mir gut gefallen und ich mag es, wie lebendig und natürlich die Königsfamilie dargestellt wird. Klar kommen manchmal auch ein paar Allüren vor, diese halten sich allerdings in Grenzen und man begegnet den Personen irgendwie recht ebenbürtig. Insgesamt finde ich, dass die Geschichte passend und ansprechend umgesetzt wurde, ich mag die Entwicklung der Beziehung von Philip und Elizabeth sehr gern und kann mir gut vorstellen, dass viele Szenen genauso hätten stattfinden können. Trotzdem fehlt mir leider noch ein Punkt, der das Buch zu einem Highlight macht und mich vollkommen von den Socken gehauen hätte. Was das genau ist, kann ich nicht benennen, vielleicht hätte ich mir noch mehr Gefühle von dem künftigen Brautpaar gewünscht, vielleicht wäre es aber auch noch ganz cool gewesen, die letzte Szene noch mehr auszuweiten und die Hochzeitszeremonie komplett zu beschreiben... Auf jeden Fall eine solide und ansprechende Lektüre, die mir schöne Lesestunden beschert hat und die ein lebendiges und recht bodenständiges Bild der britischen Königsfamilie zeichnet.

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Bewertung vom 21.10.2022
Das Inselmädchen
Beerwald, Sina

Das Inselmädchen


gut

In groben Zügen sind mir die Ereignisse aus den ersten zwei Teilen im Gedächtnis geblieben, viele Geschehnisse sind mir jedoch entfallen und erst anhand von kleinen Erwähnungen dessen wieder eingefallen. Mir fiel es trotzdem recht leicht, mich auf die Ereignisse einzulassen und mich auf die Geschichte zu konzentrieren, die Figuren waren mir schnell wieder vertraut und ich bin von Anfang an flüssig mit dem Lesen vorangekommen.
Die Sprache ist einfach gehalten und lässt sich dadurch gut lesen, gerade von vielen Handlungsorten gibt es tolle Umschreibungen, die sehr bildhaft gewirkt haben. In die Geschichte eingebunden wurden öfters ein paar historische Informationen, diese treten in einem angenehmen Umfang auf, sie bieten einen guten Hintergrund und verleihen der Szenerie Authentizität.
Mir hat es gefallen, dass sich die Geschichte auf mehrere Perspektiven aufteilt. So kommt nicht nur Moiken zu Wort, sondern auch ihre Familie und man kann gut verfolgen, was sie gerade beschäftigt und wie es in ihnen drin ausschaut. Zudem bietet sich so ein vielfältiger Blick auf verschiedene Charaktere und man kann sich ein breiteres Bild von ihren Wesen und Charakteren machen. Mochte ich sehr und hat der Geschichte definitiv gut getan!
Ein großer Kritikpunkt meinerseits sind die häufig genutzten Zeitsprünge. Bei diesen wird für meinen Geschmack zu viel Zeit übersprungen, viel zu schnell ist ein Jahr vergangen und man weiß nicht, was die Figuren in diesem Jahr erlebt haben und was allgemein passiert ist. Darüber wird nur selten ein Wort verloren und man wird ein bisschen im Ungewissen gelassen. Hat mir nicht so gefallen, mir wurde dieses stilistische Mittel zu oft genutzt und gerade gegen Ende des Romans gibt es einen krassen Sprung, der mehrere Jahre beträgt und eine Zeit überspringt, in der sicherlich viel Spannendes passiert ist. Darüber erfährt der Leser nur leider nichts, stattdessen wird dieser Zeitraum ein wenig so dargestellt, als hätte er auf das persönliche Leben der Protagonisten keinen Einfluss gehabt. Und das finde ich extrem schade...
Bei den Personen hat mir zum einen Lebendigkeit gefehlt, zum anderen zeigten sie mir im Verlauf der Geschichte zu wenig persönliche Entwicklung. Gerade bei Moiken und Emma habe ich das Gefühl, dass sie vom Charakter her noch immer dieselben sind wie schon in den vorherigen Teilen. Sie zeigen keine Entwicklung, werden von ihrem Denken her nicht reifer und scheinen einfach nicht gealtert zu sein. Und genau das war mir nicht realistisch genug, wenn man bedenkt, was die Beiden alles erlebt haben und allein dadurch, aber auch durch die Jahre, die vergangen sind, ändert sich ein Mensch und damit auch sein Auftreten. Und das ist leider nicht passiert, was ich wirklich schade fand!
Fazit
Leider hat sich der letzte Band der Band der Saga auch als der für mich schlechteste herausgestellt. Er war interessant, ihm liegt eine gute Sprache vor und ich mag die vielfältigen Erzählperspektiven und ich bin auch froh, ihn gelesen zu haben, um der Reihe dadurch einen Abschluss zu geben. Aber es gab ab und an auch immer wieder ein paar Aspekte, die mir nicht so gefallen haben. Allen voran die Zeitsprünge und die zu geringe Entwicklung der Figuren. Diese zwei Punkte haben mich leider nicht überzeugen können und führen letztendlich auch zu dem Fazit, dass Band drei leider nicht so gut ist wie die anderen zwei Teile...

Bewertung vom 21.10.2022
Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2


sehr gut

Die Geschichte beginnt so ziemlich da, wo sie aufgehört hat, es gibt einen recht nahtlosen Übergang, der es mir sehr leicht gemacht hat, wieder in die Handlung reinzufinden. Auf Anhieb waren mir die Figuren vertraut, ich bin flüssig mit dem Lesen vorangekommen und mir standen die Ereignisse aus Band eins noch sehr lebendig vor Augen.
Schon nach den ersten paar Seiten hat mich die Sprache sehr in ihren Bann gezogen. Ohne Probleme konnte ich mich auf die Geschichte konzentrieren, es hat Spaß gemacht, die Figuren wiederzusehen und zu beobachten, wie sich die Zeit verändert und welche Entwicklungen auf charakterlicher Ebene stattfinden.
Es gibt wieder ganz tolle Zeichnungen jeglicher Szenen, ich hatte von vielen Momenten farbenfrohe Bilder vor Augen gehabt und ich mag es, wie die Sprache es wieder schafft, die Handlungszeit lebendig werden zu lassen. Ich mag es sehr, wie die politische Situationen, aber auch was das für die einzelnen Bürger bedeutet, herausgearbeitet wird.
Auch diesmal haben mir die Handlungsorte wieder sehr gefallen. Sie sind abwechslungsreich gestaltet und wirken auf mich sehr lebendig. Außerdem mag ich es, wie viele Orte aus dem ersten Teil wieder auftauchen. Daher entstand ein schöner Wiedererkennungsfaktor und die Wohnungen und Häuser wirkten sofort vertraut.
Und wieder haben einige Handlungsorte Stimmungen zugeordnet bekommen, wenngleich ich finde, dass dies nicht mehr so stark ausfällt, wie noch im ersten Band. Vor allem bei dem Strandbad ist mir stets eine tolle Atmosphäre aufgefallen, besonders interessant empfand ich es hierbei, wie sie sich im Gegensatz zum Auftakt der Saga verändert hat und so auch ein bisschen die Entwicklung der Protagonisten zeigt.
Es war echt schön, die drei Mädels wiederzusehen und zu schauen, wie sie sich entwickeln und in welche Richtung ihr Lebensweg geht. Dabei wurde ich öfter mal überrascht, gerade bei Clara ist eine Entwicklung zu sehen, mit der ich absolut nicht gerechnet hätte. Sie hat die krasseste Reifung hingelegt und ich finde es fast ein bisschen schade, wie wenig sie am Ende noch von der Clara aus dem ersten Band in sich hatte.
Für mich war der erste Teil der Reihe ein absolutes Highlight. Ich habe jede Seite genossen und absolut nichts an der Geschichte auszusetzen. Sie ist komplett rund und stimmig und daher habe ich sehr gehofft, dass mich auch der zweite Band so begeistern kann. Und es liegt ein schönes Buch vor, das für mich aber leider nicht so stark ist wie der Auftakt.
Ich finde, dass sich die Geschichte über einen zu langen Zeitraum zieht. Nicht immer war mir präsent, in welchem Jahr die Handlung gerade spielt. Ein wenig habe ich den Überblick verloren und ich bin der Meinung, dass ein dritter Band sich durchaus gelohnt hätte. Dann wären nicht so viele Jahre in einem Roman behandelt worden und so wäre auch noch mehr Platz für die Gedanken und Gefühle der Protagonisten gewesen. Denn das hat mir ein wenig gefehlt. Ich finde, dass im Auftaktband deutlicher in die Tiefe gegangen wird und die einzelnen Charaktere viel stärker herausgearbeitet sind. Diesmal war es nur am Anfang der Fall, mit fortschreitender Handlung wird der Fokus davon weggelenkt, was ich schade finde.

Fazit
Ich finde, dass eine gute und sehr interessante Fortsetzung vorliegt, die für meinen Geschmack aber leider nicht so stark ist wie der Auftaktband. Mir ist es zwar leicht gefallen, mich wieder auf die Ereignisse einzulassen und die Protagonisten fühlten sich direkt vertraut an. Aber die Geschichte hat mich leider nicht so mitgerissen, wie es bei Band eins der Fall war. Mir hat diesmal eine Tiefe im Roman und bei der Darstellung der drei Mädels gefehlt, die nicht so ausführlich herausgearbeitet war, wie beim ersten Teil. Nichtsdestotrotz eine sehr gute Geschichte, ich finde, dass es sehr lohnenswert ist, die Reihe zu lesen!

Bewertung vom 28.09.2022
Leuchtfeuer / Waldfriede-Saga Bd.2
Bomann, Corina

Leuchtfeuer / Waldfriede-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Die Ereignisse vom Auftaktband standen mir noch lebendig vor Augen, es ist nicht allzulang her, seitdem ich ihn gelesen habe und dadurch hatte ich einen leichten Start in die Geschichte. Sowohl mit der Sprache, als auch mit den Figuren, dem Setting und der Stimmung konnte ich mich schnell wieder anfreunden und von der ersten Seite an war ich wieder in der Handlung drin und habe mich problemlos darauf konzentrieren können.
Wie ich es von anderen Romanen der Autorin gewöhnt bin, liegt auch diesmal wieder eine angenehme und lebendige Sprache vor. Jegliche Szenen, aber auch Figuren und Handlungsorte werden gut umrissen, sie ergeben zusammen ein schönes Bild und lassen die ganze Geschichte sehr authentisch und vor allem realistisch wirken.
Die Sprache befindet sich auf einem guten Niveau, sie ist nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer gehalten und dadurch sehr gut lesbar. Es gibt zahlreiche Informationen zum Waldfriede, aber auch zu der historischen Situation, vor allem über die politischen Hintergründe wird man im Verlauf der Handlung sehr gut informiert. So erhält die Geschichte einen guten Rahmen, er verleiht ihr Tiefe, aber auch Ernsthaftigkeit.
Es werden wieder verschiedene Erzählperspektiven genutzt, im Lauf der Handlung erhalten sowohl solche Personen, die aus dem ersten Band bekannt sind, als auch solche, die neu hinzugekommen sind, die Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge aufzuzeigen. Es entsteht eine schöne Vielfalt, Abwechslung und es ist dadurch möglich, die Protagonisten genauer zu betrachten und einzuschätzen, sie besser zu charakterisieren und ein weitreichenderes Bild von ihnen zu erhalten.
Die Figuren sind durchweg sehr angenehm gezeichnet. Sie zeigen Stärken und Schwächen, sind greifbar und offenbaren dem Leser verschiedene Seiten ihrer Person. Im Verlauf der Geschichte ist eine Entwicklung zu sehen, sie lernen durch ihre Erfahrungen und bilden sich weiter, was ich sehr mag.
In meiner Meinung zum ersten Band habe ich noch ein wenig das Waldfriede in seiner Darstellung, seiner schieren Größe bemängelt. Und obwohl es immer noch sehr groß wirkt, hat diesmal mein Kopfkino ein sehr ansprechendes Bild gezeichnet, mir ist es leicht gefallen, mit den Figuren zusammen durch die Gänge, über das Gelände zu streifen. Das Waldfriede besitzt noch immer eine Dimension, die schwer zu fassen ist, aber es ist der Autorin gelungen, mir das Gebäude, das Grundstück so darzustellen, dass in meinem Kopf ein gutes Bild entstanden ist.
Als ein bisschen schwach empfand ich diesmal, dass einige Figuren ab und an eine Reise unternehmen. Diese Kapitel waren nicht ganz so stark wie der Rest, sie hatten nicht den Charme und haben sich leider ein wenig gezogen. Ich denke, dass solche Abschnitte auch hätten übersprungen werden können und der Geschichte im Gesamten hätte nichts gefehlt...

Fazit
Tolle Fortsetzung, die sich weiterhin auf einem hohen Niveau befindet, eine schöne und interessante Geschichte beherbergt und mir im Gesamten betrachtet echt gut gefallen hat. Die Sprache bietet einen leichten Einstieg in die Handlung, die Figuren sind vielfältig und greifbar gezeichnet, das Setting ist diesmal noch anschaulicher umschrieben, sodass ich mir jeden Ort lebendig vorstellen konnte. Es liegt ein richtig guter zweiter Band vor, der nahtlos an die Qualität des ersten anknüpft und mich fein unterhalten hat. Ich freue mich auf die Fortsetzungen und bin gespannt, wie es weitergeht!

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Bewertung vom 14.09.2022
Klänge einer neuen Zeit / Die Radioschwestern Bd.1
Wagendorfer, Eva

Klänge einer neuen Zeit / Die Radioschwestern Bd.1


ausgezeichnet

Im Verlauf der Handlung nimmt der Erzähler verschiedene Perspektiven ein. Nicht nur Gesa, Margot und Inge kommen zu Wort, sondern auch der Intendant des Südwestdeutschen Rundfunks erhält den Raum, um ab und an ein paar Einblicke in seine Gedanken zu geben und um mehr über seine Pläne für die Zukunft zu verraten. Mir hat diese dadurch breitgefächerte Art der Erzählung wirklich gut gefallen, es entsteht durchweg eine schöne Abwechslung, es wird nie langweilig und die Geschichte erhält durch die einzelnen Schicksale mehr Tiefe. Ich mag es sehr, wie man die einzelnen Figuren aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten kann und sich dadurch ein wunderbar großes und ansprechendes Gesamtbild ergibt.

Auch die Sprache hat mir durchweg sehr gut gefallen. Von der ersten Seite an war es für mich absolut kein Problem, der Handlung zu folgen und mich auf diese Weise einzulassen. Ich bin superflott mit dem Lesen vorangekommen, war durchweg an dem Weitergang der Geschichte interessiert und finde, dass eine lebendige und ansprechende Sprache genutzt wurde. Zusammenhänge lassen sich gut erkennen, es werden durchweg lebendige Bilder gezeichnet und es liegt eine vollkommen runde Handlung vor. Offene Fragen wurden allesamt beantwortet, durchweg ist immer wieder ein Hauch von Spannung zu spüren und die Personen habe ich stets als sehr sympathisch und angenehm wahrgenommen. Am Ende der Geschichte war ich noch nicht wirklich dafür bereit, die Figuren gehenzulassen, umso größer war meine Freude, als ich gelesen habe, dass nächstes Jahr eine Fortsetzung erscheint!

Dem Buch liegt eine schöne Recherche zugrunde. Über die Entwicklung des Rundfunks gibt es allerhand Informationen, außerdem werden am Anfang neuer Kapitel immer kurze Radionachrichten eingefügt, die einen Blick darauf geben, was für Erfolge verschiedene, mir nicht immer bekannte Damen in verschiedenen Berufen und Tätigkeitsfeldern erreichen konnten. Das war nicht nur interessant, sondern auch gleichzeitig ein sehr hübsches und passendes Detail!

Fazit
Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen und das hat sich bis zum Ende des Buches fortgesetzt. Mich konnte jeder Aspekt des Romans überzeugen, die Sprache hat sich wunderbar lesen lassen, die Figuren sind lebendig und menschlich, die Orte bildreich gestaltet und die Handlung abwechslungsreich und interessant. Ich hatte vorab schon eine gewisse Erwartungshaltung an das Buch, bin aber selbst davon überrascht, wie meine Erwartungen mehr als erfüllt wurden und am Ende ein richtig gutes und schönes Werk vorliegt. Ein große Empfehlung meinerseits, ich freue mich auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 13.09.2022
Das Leuchten der See / Der Kaffeegarten Bd.3
Petersen, Anke

Das Leuchten der See / Der Kaffeegarten Bd.3


ausgezeichnet

Zu Beginn neuer Kapitel gibt es eine zeitliche, aber auch örtliche Einteilung. Man kann daher gut verfolgen, auf was für einen geringen Raum sich die Handlung aufteilt und es lässt sich benennen, wie viele Jahre im Verlauf der Geschichte vergehen. Das mag ich immer wieder gern, es gibt den Ereignissen einen guten Rahmen und hinterlässt einen guten ersten Eindruck.
Es ist ja doch ein bisschen her, seit ich die Band zwei gelesen habe und in dieser Zeit sind mir leider einige Details entfallen. Nicht mehr alle Ereignisse waren mir noch präsent, jedoch sind mir schon auf den ersten Seiten wieder ein paar Informationen eingefallen, zudem gibt es zu manchen Themen ein paar Hinweise darauf, was geschehen ist. Daher hatte ich gesamt betrachtet doch einen recht angenehmen Start in die Geschichte, ich habe mich schneller wieder darin zurechtgefunden, als ich gedacht hatte.
Ich mag die recht ruhige und gelassene Grundstimmung, die von dem Werk ausgeht. Es wurde nur an wenigen Stellen ein wenig Drama eingefügt, ansonsten wirkt die Geschichte recht entspannt und man merkt, dass sich die Figuren mit Problemen herumschlagen, die sehr menschlich sind und in keinster Weise überspitzt wirken. Das war sehr angenehm und macht für mich auch den Wohlfühlfaktor des Buches aus!
Fast alle Figuren sind aus den vorherigen Teilen bekannt, es kommen nur wenige neue Protagonisten hinzu. Daher gibt es ein großes Wiedersehen, es ist toll, wie viele Personen die beiden Schwestern über viele Jahre hinweg auf ihrem Lebensweg begleiten und interessant zu sehen, wie sie sich selbst auch weiterentwickeln. Das gibt der Handlung irgendwie einen familiären Charakter, was ich gern mag.
Nichtsdestotrotz hat mir noch ein Highlight, ein herausstechendes Merkmal gefehlt, welches das Buch abrundet und perfektioniert. Mir hat noch ein bisschen was gefehlt, vielleicht ist das auf historischer Ebene begründet, ein paar mehr Informationen dazu wären schön gewesen. Vielleicht hat mir auch ein bisschen das lebendige und greifbare bei den Figuren gefehlt, was in den anderen zwei Teilen stärker herauskam. So liegt eine runde Geschichte vor, die mir gut gefallen hat und der Saga auch ein schönes Ende gibt. Aber leider ist dieser Teil nicht der stärkste der Reihe...

Fazit
Mir hat auch der letzte Band der Reihe wirklich gut gefallen, ich hatte schöne Lesestunden, habe gern das Buch in die Hand genommen und weitergelesen. Ich finde, dass eine Wohlfühlgeschichte vorliegt, die es dem Leser sehr einfach macht, sich darauf einzulassen und in die Ereignisse abzutauchen. Besonders die Stimmung trägt dazu bei, diese ist oft einladend und nicht zu aufregend, was ich sehr mochte!
Eine tolle und empfehlenswerte Saga, die mit diesem finalen Teil ein rundes und gutes Ende gefunden hat. Ich bin zufrieden damit, wie die Ereignisse und Figuren sich entwickelt haben, es liegt gesamt eine Reihe vor, die mir durchweg gut gefallen hat und die ich euch definitiv empfehlen kann!

Bewertung vom 12.09.2022
Träume / Das Tor zur Welt Bd.1
Georg, Miriam

Träume / Das Tor zur Welt Bd.1


ausgezeichnet

Die Handlung geht sehr stark los, direkt haben mich die Ereignisse in ihren Bann gezogen und ich mochte den Roman gar nicht mehr aus der Hand legen. Sowohl die Sprache, als auch die Ereignisse wurden sehr lebendig und greifbar geschildert, auf Anhieb hatte ich äußerst farbenreiche Bilder vor Augen und ich war unheimlich gespannt darauf, wie es wohl weitergehen mag.
Mein großes Interesse an der Geschichte hat sich auch im weiteren fortgesetzt. Ich finde, dass einfach eine richtig gut geschrieben, toll recherchierte und authentische Handlung vorliegt, die von der ersten bis zur letzten Seite unheimlich gut ist. Kein einziger Aspekt des Buches hat mich enttäuscht, jede Wendung, jede Figur wirkt überzeugend und ich bin absolut begeistert von dem Roman!
Die Sprache befindet sich auf einem sehr angenehmen und gut lesbaren Niveau. Ich bin sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, auch jene Teile des Buches, die ich gehört habe, zeigten sich als einprägsam und lebendig. Sowohl Landschaften und Häuser haben auf Anhieb Bilder entstehen lassen, die Gedanken und Gefühle der Figuren wirken greifbar, nachvollziehbar und vor allem natürlich. Sie haben in einer sehr angenehmen Weise Emotionen gezeigt, ihre Handlungen wirkten in keinster Weise unpassend, dramatisch oder zu übertrieben. Ich habe ihnen jede Aussage abgenommen und finde, dass die Protagonisten dem Leser auf Augenhöhe begegnen, was mir sehr gut gefallen hat!
Anhand zahlreicher Aussagen, Details oder Hintergrundinformationen zeigt sich eine erstklassige Recherchearbeit. Bereits nach wenigen Seiten konnte ich mich gut in die Geschichte einfühlen und die Handlungszeit wurde mit jeder Zeit lebendiger für mich. Es war verständlich dargestellt, weshalb die Figuren diese Entscheidungen treffen, mit welchen Sorgen sie gelebt haben und wie ihr Lebensstandard aussah. Das mochte ich richtig gern, man erhält Einblicke in verschiedene gesellschaftliche Schichten und Lebensweisen. Dadurch wird vieles sehr lebendig und nachvollziehbar und ich mag es, wie sich Personen aus der reichen und armen Schicht begegnen und ein Gespür füreinander bekommen.
Durchweg wird bei den Figuren eine große Vielfalt gezeigt. Nicht nur an Personen aus unterschiedlichen Ständen, sondern auch charakterlich lernt man im Verlauf der Geschichte verschiedenste Persönlichkeiten kennen. Es wird nie langweilig mit ihnen, sie haben es immer wieder geschafft, mich zu überraschen und ich mag es, wie natürlich die Figuren auftreten. Das führt dazu, dass ich jede Person als sehr lebendig und realistisch wahrgenommen habe und
Bei den Protagonisten ist durchweg eine gute Entwicklung zu sehen. Gerade Claire geht aus der Geschichte als ein vollkommen anderer Mensch, sie hat Verständnis für Menschen, die anders leben als sie, bekommen und einfach eine tolle Wandlung vollzogen.

Fazit
Ich bin komplett begeistert, jede einzelne Seite des Buches war überzeugend und es liegt einfach eine absolut empfehlenswerte Geschichte vor. Lebendige Charaktere, vermischt mit einer tollen Sprache, dem richtigen Maß an Emotionen, schönen Handlungsorten und genau dem richtigen Maß an Spannung kann halt einfach nur einen tollen Roman ergeben und ich freue mich unheimlich auf die Fortsetzung. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung, dieses Buch müsst ihr Lesen!