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MarySophie

Bewertungen

Insgesamt 330 Bewertungen
Bewertung vom 04.02.2023
Das Glück kommt in Wellen / Zauberhaftes Lütteby Bd.2
Engelmann, Gabriella

Das Glück kommt in Wellen / Zauberhaftes Lütteby Bd.2


ausgezeichnet

Mir fiel es sehr leicht, wieder in die Handlung zu finden. Das liegt auch daran, dass die drei Bücher der Saga innerhalb von kurzer Zeit erscheinen und mir die Handlung aus Teil eins noch sehr präsent im Gedächtnis war. Ohne Probleme konnte ich mit dem Roman beginnen und sofort war ich wieder in der Welt von Lütteby drin. Ich habe direkt wieder sehr lebendige und vor allem farbenfrohe Bilder von dem Örtchen vor Augen gehabt, die Figuren sind vertraut und die Ereignisse gehen flüssig weiter. Es gibt einen nahtlosen Fortgang der Handlung, Band zwei geht im Grunde genau dort weiter, wo der erste Teil geendet hat, was mir richtig gut gefallen hat.
Das Buch hat für mich eine schöne und kurzweilige Lektüre dargestellt, innerhalb von zwei Tagen hatte ich die Geschichte ausgelesen und ich habe jede Sekunde davon genossen. Es war definitiv ein schönes Wiedersehen mit den Protagonisten, ich mag das Erzähltempo und wie die Handlung immer wieder mit neuen Wendungen überraschen kann. Es wurde nie langweilig, man merkt, dass die Ereignisse nie auf der Stelle tappen, es stetige Entwicklungen gibt und dadurch bleibt ein sehr lebendiger Eindruck bestehen.
Richtig gut gefallen hat mir die Sprache. Von der ersten Seite an geleitet sie den Leser äußerst angenehm durch die Handlung, sie lässt sich super locker lesen und zeichnet durchweg ansprechende Bilder von den Szenen, den Figuren und den Handlungsorten. Im Grunde schwebt man durch die Geschichte, das Buch hatte eine sehr verlockende Anziehung auf mich, was einer der Gründe war, warum ich so flott mit dem Lesen vorangekommen bin.
Auch diesmal bin ich wieder ein sehr großer Fan vom Setting. Ich liebe Lütteby in all seinen Facetten, ich hatte beim Lesen ein sehr lebendiges und farbenreiches Kopfkino und es war ein Vergnügen, mit den Figuren zusammen durch das Städtchen oder die Umgebung zu stromern. Das kommt nicht nur durch die Stimmung, die einzelne Orte verbreiten, sondern auch durch die eleganten Beschreibungen der Häuser und Straßen. Einem jeden Ort wird viel Liebe in seiner Darstellung gewidmet, was sich deutlich herauslesen lässt und einfach einen grandiosen Eindruck hinterlässt.
Im Fokus steht natürlich auch diesmal wieder Lina, die mir schon im ersten Band sehr sympathisch war und was sich weiter fortgesetzt hat. Ich finde, dass sie eine interessante Hauptperson ist, mit der man sich ein Stück weit identifizieren kann und es war sehr schön, sie wiederzusehen.
Auch die restlichen Figuren haben eine schöne Zeichnung erhalten, die sie lebendig wirken lassen. Noch immer finde ich, dass ab und an ein bisschen mehr Tiefe ganz gut gewesen wäre, ansonsten bin ich zufrieden mit den Protagonisten.

Fazit
Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich auch dieser Teil überzeugen konnte, es liegt eine ansprechende und abwechslungsreiche Handlung vor, die Sprache ist top, die Figuren angenehm und das Setting einfach traumhaft. Die Protagonisten könnten noch ein bisschen mehr Tiefe vertragen, ansonsten bin ich echt zufrieden und glücklich mit dem Roman!
Ich habe ja so eine Vermutung, was im finalen Band noch passieren könnte und ich bin unglaublich gespannt, ob diese so eintreffen wird. Zum Glück habe ich das dritte Buch schon parat liegen, ich freue mich schon jetzt auf das Lesen.

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Bewertung vom 31.01.2023
Die Bücher, der Junge und die Nacht
Meyer, Kai

Die Bücher, der Junge und die Nacht


sehr gut

Mit diesem Buch habe ich erstmals was von Kai Meyer gelesen und ich war extrem gespannt auf den Roman. Zumal mir der Titel stark empfohlen wurde und meine Erwartungen dementsprechend gewachsen sind.
Der Anfang war hammer gut. Ich habe die ersten Seiten sehr gefühlt, hatte Gänsehaut und war durchaus auch berührt. Die Sprache befindet sich durchweg auf einem hohen Niveau, sie lässt sich zwar gut lesen, war aber von so einer Wucht, dass sie lange nachklingt und äußerst scharf umrissene Bilder jeglicher Szenen zeichnet. Das führt, dass ich den Roman länger gehört und gelesen habe, als anfangs gedacht, es aber auch gleichzeitig genossen habe, mich so intensiv auf die Ereignisse einzulassen.
Ich mag es, mit was für einer Vielfalt sich das Buch auszeichnet. Viele Themen werden angerissen, auf einige näher eingegangen und sie verbinden sich auf allen drei Zeitebenen, wodurch die Geschichte gut strukturiert wird.
Und obwohl ich die Lektüre echt genossen habe, fehlte mir doch noch ein Highlight. Ich kann nicht benennen, was ich mir gern noch stärker gewünscht hätte, aber noch war der Roman nicht ganz rund für mich.

Meine Bewertung: 4 von 5 Sterne

Bewertung vom 22.01.2023
Die Sehnsucht nach Licht
Naumann, Kati

Die Sehnsucht nach Licht


ausgezeichnet

Mir hat es sehr gut gefallen, dass auf den Umschlaginnenseiten wieder ein kleiner Stammbaum abgedruckt wurde. Dort sind nicht nur die Namen der wichtigsten Familienmitglieder vermerkt, sondern auch deren Geburts- und Sterbejahre. Empfand ich durchweg als sinnvoll und hilfreich, gerade am Anfang habe ich immer mal einen Blick darauf geworfen, um keine falschen Schlüsse zu ziehen.

Der Roman ist ähnlich aufgebaut wie das vorherige Werk der Autorin. Wieder begleitet man eine Familie über mehrere Generationen, der Beruf steht ebenso im Mittelpunkt, wie die politischen Änderungen. Ich mag das Konzept richtig gern, so wird ein Gesellschaftsbild gezeichnet, ich finde es unheimlich interessant zu verfolgen, wie sich die Protagonisten entwickeln und wie genau man verfolgen kann, was das Schicksal für eine jede Person bereithält.
Vor allem jene Abschnitte, die in der Vergangenheit stattfinden, sind hervorragend gelungen. Ich mag die Stimmung, die Ereignisse in Deutschland, in Schlema und die Erlebnisse der Protagonisten sind sehr interessant geschildert und ich bin der Handlung mit viel Interesse gefolgt. Diese Kapitel sind für mich Pageturner gewesen, sie haben sich als vielfältig erwiesen und zeichnen ein starkes Bild der Zeit. Im Gegensatz dazu konnten mich die Kapitel in der Gegenwart, rund um Luisa, nicht ganz so überzeugen. Ihnen fehlt der Reiz und auch die Spannung, sie haben für mich nicht so eine starke Ausstrahlung und auch Luisa empfand ich in ihrem Auftreten als nicht so ausführlich und greifbar. Während in der Vergangenheit richtige Typen gestaltet worden, kam Luisa da doch ein bisschen blass daher. Und ihre Erlebnisse waren für mich nicht so packend, so überzeugend, was ich sehr schade finde.

Die Sprache befindet sich auf einem sehr soliden, gut lesbaren Niveau. Von der ersten Seite an hat sie es geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen, indem sie so eine schöne bildhafte Note verliehen bekommen hat, das es mir leicht gefallen ist, mir die Szenen vorzustellen. Durchweg werden die Ereignisse auf eine bodenständige und greifbare Art und Weise dargestellt, die es leicht macht, sich auf die Geschehnisse einzulassen und diesen zu folgen.

In einem sehr angenehmen Maß wurden immer wieder historische Details, sei es zur Politik, zum Bergbau, zu Entwicklung von Schlema oder zur Gesellschaft eingeflochten. So wird ein sehr interessantes Bild der Zeit vermittelt, was mich vollkommen begeistert hat. Zumal deutlich herauszulesen war, was für eine starke Recherchearbeit hinter dem Werk steckt, um dem Leser eine so interessante, abwechslungsreiche und teils auch spannende Geschichte zu präsentieren!

Fazit
Ich habe mich sehr auf das Lesen des Buches gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte erweist sich als sehr interessant, vielfältig und liebevoll ausgeschmückt. Vor allem jene Kapitel die in der Vergangenheit spielen, sind äußerst gelungen und zeigen ein sehr spannendes Bild der Zeit, als auch der Gesellschaft und der Politik. Verfeinert werden die Ereignisse durch eine schöne Sprache und tolle Charaktere, die das Lesen zu einem großen Vergnügen machen!

Bewertung vom 15.01.2023
Töchter des Glücks / Bodensee Saga Bd.2
Nikolai, Maria

Töchter des Glücks / Bodensee Saga Bd.2


sehr gut

Der Anfang des Buches hat mich ein klein wenig verwirrt, weil er nicht nach dem Ende des ersten Buches anknüpft, sondern es ein paar Überschneidungen gibt. Und daran musste ich mich eingangs gewöhnen, hatte ich doch irgendwie erwartet, dass die Geschichte nach den Ereignissen aus Band eins startet. Stattdessen hieß es erst einmal auszuloten, wo sich die Handlung gerade befindet und was bisher geschehen ist.
Mit dieser neuen Situation konnte ich mich schnell anfreunden, nach kurzer Zeit war ich vollkommen in der Handlung drin, konnte ihr ohne Probleme folgen und bin von da an sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen. Sowohl die Sprache, als auch die Ereignisse konnten schnell überzeugen. Ich mag es, wie die Figuren direkt auf den ersten Seiten wieder so gezeichnet werden, dass man sie direkt wiedererkennt, ihnen Merkmale zuordnen kann und wie lebendig sie auftreten.

Die Sprache zeichnet wieder schöne Bilder von jeglichen Momenten. Jeder Ort wurde vor meinen Augen lebendig, sie gestalten sich als abwechslungsreich und ich mag es, wie ihnen teils Stimmungen verliehen wurden. Das hat der Geschichte einen schönen Rahmen gegeben und unter anderem dafür gesorgt, dass ich die Handlung zu weiten Teilen als bodenständig und greifbar wahrgenommen habe.
Ich finde, dass sich die Sprache auf einem guten Niveau befindet. Sie ist weder zu einfach, noch zu hochtrabend gehalten und sorgt dafür, dass man einen soliden Eindruck von den Situationen erhält und auch von den Protagonisten ein weitreichendes Bild erhält.
Immer wieder in die Geschichte rund um Lilly eingebunden wurden historische Ereignisse. Diese hängen natürlich viel mit dem Krieg zusammen. So werden sowohl zerbombte Häuser als auch deren Wiederaufbau, das Schicksal von Heimkehrern, sowie die Arbeit als Spion eingebunden. Ich finde, dass dadurch genügend Vielfalt und Realität geboten wird, um den fiktiven Persönlichkeiten eine runde Basis zu bieten!

Ich mag es, das auch diesmal wieder mehrere Protagonisten den Raum erhalten, um ihre Sicht auf die Ereignisse und auf andere Figuren zu bieten. Diesmal steht natürlich Lilly stark im Vordergrund, aus ihrer Perspektive sind die meisten Kapitel geschildert und ihre Person lernt man am besten kennen. Aber auch Felix erhält ausreichend Platz, um den Leser zu verdeutlichen, als was er arbeitet, welche Ziele er hat und wie sein Denken aussieht. Dazu gibt es noch wenige weitere Sichtweisen, die meist kürzer ausfallen und nicht so stark im Fokus stehen. Es kommt auf jeden Fall eine schöne Abwechslung zustande, es wird nie langweilig und ich mag es einfach, was dadurch für ein großer Überblick geboten wird!

Wie auch schon beim ersten Band muss ich auch diesmal leider wieder sagen, dass mir auf den letzten rund 100 Seiten zu viel passiert ist. Oft besitzt die Geschichte ein angenehmes, fast schon ruhiges Erzähltempo, dann gibt es einen Punkt, wo die Geschwindigkeit extrem angezogen wird und sich die Ereignisse ein bisschen überschlagen. Das passierte für meinen Geschmack wieder zu abrupt und war mir einfach zu viel.

Fazit
Meine Erwartungen an diesen zweiten Band der Bodensee-Saga wurden absolut erfüllt. Die Geschichte ist überzeugend, es gibt eine sehr angenehme Sprache, die Erzählperspektiven haben mir wieder sehr gut gefallen und der Roman lässt sich locker weglesen. Ich konnte dabei gut entspannen und den Ereignissen flüssig folgen, habe das Buch schließlich zufrieden beiseite gelegt und bin recht zufrieden damit. Einzig das Ende war mir zu hektisch, aufregend und zu viel, das ist mir nicht rund genug und könnte ein bisschen mehr Ruhe vertragen.

Bewertung vom 11.01.2023
Das schönste Geschenk
Jonas, Charlie

Das schönste Geschenk


ausgezeichnet

Ich habe mich so auf den Moment gefreut, wenn ich mit dem Lesen beginne und ich wurde nicht enttäuscht. Die Handlung startet richtig gut, auf Anhieb waren mir die Figuren vertraut, ich mag es, wie sie charakterisiert werden und alle ein paar Eigenheiten erhalten haben. Die Sprache hat es mir unglaublich leicht gemacht, mich auf die Ereignisse einzulassen, der Geschichte zu folgen und einfach alles um mich herum zu vergessen. Schon auf den ersten paar Seiten habe ich einen unglaublich positiven Eindruck erhalten, der sich im Folgenden immer weiter verstärkt und vertieft hat. Ich bin durch die Handlung geflogen, bin sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und habe die Geschichte letztendlich innerhalb von einem Tag ausgelesen gehabt.

Die Sprache ist lebendig und greifbar gehalten, sie führt den Leser sehr angenehm durch die Handlung. Sie ermöglicht ein problemloses Lesen, zeichnet von jeglichen Situationen, Personen und Handlungsorten ganz tolle Bilder und hinterlässt bei mir einen positiven Eindruck.
Besonders gelungen ist die Stimmung. Sie hat sich beim Lesen auch auf mich übertragen, ist sehr atmosphärisch gestaltet und macht viel Lust auf die Weihnachtstage. Ab und an mögen die Ereignisse vielleicht ein bisschen sehr schnulzig daherkommen, aber genau das erwarte ich ja von Weihnachtsromanen und ich bin von der Stimmung absolut begeistert!

Außerdem hat es mich sehr überzeugt, wie gelungen die Mischung von ernsten Themen mit einer schönen Leichtigkeit ist. Das macht ganz viel vom Charakter des Romans aus und ist einer der Punkte, weshalb ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Ich habe für die Geschichte knapp einen Tag benötigt, danach war der Lesespaß vorbei, gleichzeitig war ich aber auch sehr zufrieden und habe das Werk mit einem sehr guten Gefühl beiseite gelegt.

Auch die Protagonisten haben mich vollkommen überzeugt. Ich mag es, wie sie trotz des recht geringen Buchumfangs eine schöne und nicht zu oberflächliche Zeichnung erhalten haben, sie treten sehr authentisch auf und zeigen viele lebendige Züge. Sie durchdenken Situationen und Aussagen, zeigen Emotionen und eine gute Portion an Humor.

Fazit
Ach, ich habe die Geschichte richtig gern gelesen, sie ist wunderschön geschrieben, stimmungsvoll, lebendig, festlich, mitreißend, an den passenden Stellen emotional gehalten und einfach nur niedlich. Ich bin super flüssig mit dem Lesen vorangekommen, habe wunderschöne Lesestunden mit dem Roman gehabt und kann ihn euch nur ans Herz legen. Es liegt eine wahre Wohlfühlgeschichte vor, die einfach nur zuckersüß ist und für mich ein absolutes Highlight darstellt!

Bewertung vom 04.01.2023
Haus der Träume / Die Kaufhaus-Saga Bd.1
Lacrosse, Marie

Haus der Träume / Die Kaufhaus-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Schnell hat sich gezeigt, dass sich die Sprache auf einem hohen Niveau befindet, was sich durch den gesamten Roman zieht. Dieses Niveau entsteht unter anderem durch den historischen Hintergrund, aber auch durch die lebendigen und tiefen Schilderungen jeder einzelnen Situation. So entsteht eine unglaublich starke Geschichte, die auf jeder Ebene punkten kann.
Ich bin flott mit dem Lesen vorangekommen, ich mag die umfassenden Umschreibungen der Szenen, die offenen Einblicke in das Leben von unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und die greifbaren Beschreibungen des KaDeWe. Gerade hier hatte ich die Befürchtung, dass sich die Dimensionen des Kaufhauses gar nicht greifen lassen. Doch schon nach kurzer Zeit wurde das Gebäude vertrauter und es war mir möglich, die Wege der Figuren ohne Probleme zu verfolgen und einen ungefähren Lageplan in meinem Kopf zu erstellen.
Es werden einige Erzählperspektiven genutzt, die sich allesamt als interessant und für den weiteren Fortgang der Handlung als wichtig gestaltet haben. Ich mag die Vielfalt und Abwechslung, die dadurch entsteht und wie man auf jede einzelne Person mehrere Sichtweisen erhält.

Es hat mich überrascht, wie viele Jahre im Verlauf der Geschichte vergehen. Es gibt keinen Stillstand, immer wieder werden Zeitsprünge genutzt, die dazu führen, dass es stete Entwicklungen gibt und in keinem Moment Längen oder Langeweile entstehen. Zudem lässt sich so schön die Reifung der Protagonisten, aber auch die politische Lage nachvollziehen. Es wird auf eine eindrucksvolle Weise dargestellt, was die Bevölkerung für Hoffnungen und Sorgen hatte und was sich auf politischer Ebene entwickelt hat. Das alles verleiht der Geschichte einen starken Hintergrund, der sehr spannend ist und ein interessantes Bild der Handlungszeit zeichnet.

Als ich mir vorab das Personenverzeichnis angeschaut habe, wurde mir ein bisschen schlecht. Es werden viele Personen genannt und im ersten Moment hatte ich den Eindruck, dass die Fülle ein bisschen überfordernd ist. Aus diesem Grund habe ich schnell aufgehört, mir die weiteren Namen durchzulesen und mich so ein bisschen auf die Handlung vorzubereiten und habe mit dem Lesen begonnen. Und wie sich zeigt, habe ich das Verzeichnis am Anfang des Buches vielleicht zwei-drei Mal genutzt, danach war es mir leicht möglich, die Zusammenhänge zu erfassen und mir eine jede einzelne Person zu merken. Sie haben durchweg so ausdrucksstarke Zeichnungen erhalten, sodass richtige Typen entstehen und sie dem Leser leicht im Gedächtnis bleiben. Ich mag es, was für ausführliche Umschreibungen ihre Gedanken erhalten haben, dadurch lassen sich viele Handlungen und Aussagen nachvollziehen. Außerdem tritt eine Vielzahl an Charakteren auf, die alle unterschiedliche Ziele verfolgen, wodurch ein breites Bild der Gesellschaft gezeichnet wird.

Fazit
Meine anfängliche Angst, dass sich die knapp 700 Seiten starke Geschichte ziehen könnte, wurden glücklicherweise schnell beseitigt. Als ich einmal in der Handlung drin war, mir die Personen vertraut waren und ich mich an die Ereignisse, die Ausgangssituation und die Sprache gewöhnt habe, wollte ich mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören. Ich bin superflüssig damit vorangekommen, finde, dass eine sehr interessante, abwechslungsreiche und spannende Geschichte geschaffen wurde, die mich immer wieder überraschen konnte und einen äußerst gelungenen Start ins neue Lesejahr dargestellt hat. Absolute Empfehlung, ich kann euch den Roman nur ans Herz legen!

Bewertung vom 31.12.2022
Die Köchinnen von Fenley
Ryan, Jennifer

Die Köchinnen von Fenley


sehr gut

Ich habe den Roman gut zur Hälfte gelesen, die restliche Hälfte habe ich gehört. Beides konnte mich überzeugen, wenngleich es einen Punkt gab, der mir beim Hörbuch nicht ganz so zugesagt hat. Die vier Damen überlegen sich für den Kochwettbewerb durchaus interessante Gerichte, die natürlich auch abgedruckt wurden. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mir die Rezepte nicht durchgelesen habe, weil das einfach nicht in meinem Interessensbereich liegt. Und beim Lesen konnte man die Seiten leicht überblättern, beim Hörbuch war es etwas komplizierter, diese Abschnitte zu überspringen und dann den Start des neuen Kapitels nicht zu verpassen... Daher hätte es mir besser gefallen, wenn die Rezepte erst am Ende des Buches veröffentlicht worden wären, so hätten sie den Erzählfluss nicht so gestört.
Die Sprache hat mir auf Anhieb gut gefallen. Sie lässt sich leicht lesen und hören, sie gibt sehr vielfältige Einblicke in die Leben der Figuren und ist lebendig gehalten. Ich mag es, wie die gesamte Geschichte auf eine unaufgeregte, aber doch sehr interessant und unvorhersehbar gehalten wurde. Dadurch liegt eine schöne Grundstimmung vor und es ist mir super leicht gefallen, der Handlung zu folgen.
Es war spannend zu betrachten, wie sich die Protagonisten im Verlauf der Geschichte entwickeln, welche Prioritäten sie am Anfang und am Ende haben und wie sich ihr Charakter gewandelt hat. Die
Wandlungen der Figuren finden auf einer realistischen Ebene statt, man kann gut verstehen, weshalb sie anders denken und handeln, es ist nachvollziehbar, wie sie stärker und selbstbewusster auftreten, die alten Fesseln der Gesellschaft hinter sich lassen.

Fazit
Zusammenfassend bin ich echt zufrieden mit dem Buch. Die Geschichte gestaltet sich als so abwechslungsreich, wie ich es mir erhofft habe, die Figuren haben eine schöne Zeichnung und Entwicklung erhalten, die Sprache lässt sich super flüssig und locker lesen. Auch die Handlung weist viele Facetten auf, sie gibt immer wieder Blicke auf den Krieg mit all seinen Folgen, bietet dadurch einen interessanten Hintergrund, der äußerst interessant und teils auch aufklärend ist. Ich bin nicht so der Fan von den Rezepten, die nach vielen Kapitelenden abgedruckt sind, diese hätten gern am Ende des Romans gesammelt werden können. Sie haben ein wenig den Erzähl-, Lese- und Hörfluss gestört und lagen nicht unbedingt in meinem Interessensbereich. Ansonsten ist die Geschichte aber echt gelungen, sie erzählt eine schöne Geschichte über vier komplett unterschiedliche Frauen, die erkennen, worauf es im Leben ankommt und das hat mir gefallen.

Bewertung vom 01.11.2022
Der schönste Zufall meines Lebens
Williams, Laura Jane

Der schönste Zufall meines Lebens


gut

Den Großteil des Buches habe ich gehört, er bildete für mich eine sehr angenehme Zweitlektüre, die locker leicht und nicht zu anspruchsvoll ist. Mir ist es von Anfang an leicht gefallen, mich auf die Handlung einzulassen, ohne Probleme konnte ich mich darauf konzentrieren und den Ereignissen folgen. Das liegt unter anderem auch an der sehr angenehmen Sprache, die sich auf einem soliden Niveau befindet, von jeglichen Situationen gute Bilder zeichnet und den Leser gut durch die Ereignisse führt.

Bevor ich mit dem Lesen begonnen habe war meine Erwartung die, dass sich die Geschichte vor allem um Penny und Francesco dreht, sie im Mittelpunkt des Buches stehen und die Zeit, in der sie sich kennenlernen, Freunde werden und Gefühle füreinander entwickeln, besonders stark beleuchtet wird. Mich hat es überrascht, dass dem nicht so war, sondern dieser Teil nur am Anfang des Buches behandelt wird, die Handlung sich im Folgenden den Erlebnissen in Derbyshire zuwendet und Francesco nur noch ziemlich selten auftaucht. War eine für mich gute Wendung, vielleicht habe ich mich aber auch in meiner Erwartungshaltung etwas getäuscht, da ich mir vor dem Lesen des Romans nicht noch einmal den Klappentext angeschaut habe und dadurch ein bisschen blind mit dem Lesen angefangen habe.

Lange Zeit empfand ich die Handlung als in Ordnung. Sie besitzt ein gutes Erzähltempo, es gibt keinen Stillstand und ich finde, dass eine solide Geschichte vorliegt. Das ändert sich aber ein bisschen, als Penny nach Derbyshire zieht, dort noch andere Herren kennenlernt und die junge Frau sich einfach nicht entscheiden kann, keine Position bezieht. Obwohl sie die beiden Männer anfangs nicht sonderlich gut leiden kann, hüpft sie schließlich doch mit ihnen in die Kiste und dieser Wandel ist mir zu plötzlich. Erst totale Abneigung, dann plötzlich Leidenschaft füreinander? Mir wurde das nicht greifbar genug herausgezeichnet, der Sinneswandel kam zu plötzlich und ich hätte mir gewünscht, dass Penny eher eine Stellung bezieht und reinen Tisch macht. So kam es nur zu Missverständnissen, die ein bisschen unnötig waren und die Handlung auch ein wenig in die Länge gezogen haben.

Im Gesamten betrachtet sind die Protagonisten ganz okay. Keiner hebt sich besonders heraus, sie sind nicht zu knapp, aber leider auch nicht tiefgreifend genug beschrieben und bleiben daher nicht lange im Gedächtnis. Das finde ich schade, teils sind gute Ansätze vorhanden, dass richtige Typen entstehen könnten, leider wurde dies nicht weiter verfolgt und vertieft.

Fazit
Alles in allem ein netter Roman, der eine schöne leichte Lektüre bietet und bei dem man während des Lesens nicht immer schön abschalten kann. Ich bin gut mit dem Buch vorangekommen, empfinde die Geschichte als gut, wenngleich auch leider nicht überzeugend. Dafür gab es für meinen Geschmack so einige Längen und ich konnte nicht immer die Entscheidungen von Penny nachvollziehen und verstehen. Meiner Meinung nach hat der Roman definitiv noch mehr Potenzial, das leider nicht entfaltet wurde. Wenn ihr aber eine Geschichte sucht, bei der ihr einfach abschalten könnt, solltet ihr es definitiv mit dem Buch versuchen!

Bewertung vom 26.10.2022
Findelmädchen
Bernstein, Lilly

Findelmädchen


sehr gut

Mir fiel es auf Anhieb leicht, mich auf die Geschichte einzulassen. Sowohl die Sprache, als auch die Figurenzeichnung und die Darstellung der Gesamtsituation war direkt sehr rund und einladend, ich mag das Erzähltempo und bin super flüssig mit dem Lesen vorangekommen. Genau das hat sich durch die gesamte Handlung gezogen, sie ist nie auf der Stelle getappt, es gibt immer wieder neue Impulse, die eine neue Richtung bringen und dafür sorgen, dass es nie langweilig wird.
Die Sprache befindet sich auf einem gut lesbaren Niveau, sie ist nicht zu anspruchsvoll gestaltet und zeichnet schöne Bilder von den Figuren, den Handlungsorten und den Problemen der Protagonisten. Ich finde, dass die Ereignisse durchweg lebendig wirken, in meiner Vorstellung hätten sie durchaus genauso stattfinden können und das verleiht der Geschichte einen guten Rahmen.
Mich hat es überrascht, dass die Handlung teils auf zwei Zeitebenen stattfindet. Der Großteil der Geschichte spielt im Jahr 1955, es gibt ab und an ein paar Abschnitte, die in Tagebuchform verfasst sind und einen Blick zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs geben. Dadurch, aber auch durch geschickt gesetzte Andeutungen, die ein Geheimnis in der Familie vermuten lassen, kommt eine gute Portion an Spannung in die Handlung, die dazu führt, dass man immer weiterlesen will.
Mit den Handlungsorten bin ich zufrieden. Bis auf den Arbeitsplatz von Helgas Vater konnte ich mir die Orte ganz gut vorstellen, vor allem das Haus der Familie hat eine echt gelungene Darstellung erhalten. Bei dem Gebäude hat mir besonders gefallen, wie immer wieder Stimmungen eingestreut wurden, die von den Räumen ausgehen. Die Atmosphäre wird zusätzlich noch durch die An- oder Abwesenheit von einzelnen Protagonisten verstärkt, was ich sehr mag.
Ich finde, dass die Protagonisten solide Zeichnungen erhalten haben, sie treten abwechslungsreich auf, zeigen verschiedene Facetten und entwickeln sich im Verlauf der Geschichte weiter. Trotzdem bin ich nie so richtig vertraut mit ihnen geworden, ich finde, dass sie nicht so stark auftreten, wie ich es mir gewünscht hätte und sie sind leider auch nicht ganz greifbar gezeichnet. Mir war keiner so richtig sympathisch oder unsympathisch, ich finde, dass bei ihrer Darstellung noch das I-Tüpfelchen gefehlt hat.

Fazit
Grundsätzlich ist die Geschichte echt gut, sie zeigt sich von einer abwechslungsreichen Seite, ist interessant und besticht durch ihr schönes Erzähltempo. Auch die Sprache und die Handlungsorte konnten mich überzeugen, sie geben der Handlung einen schönen Rahmen und sorgen dafür, dass viele Szenen lebendig werden.
Doch so ganz wurden meine Erwartungen nicht erfüllt, ich habe mit einem absoluten Highlight gerechnet, was aber leider nicht eingetroffen ist. Das liegt vor allem an den Protagonisten, die zwar gut skizziert wurden, aber leider nicht greifbar genug waren. Hier gibt es für mich noch Verbesserungsbedarf, ansonsten kann ich das Buch definitiv weiterempfehlen.

Bewertung vom 24.10.2022
Der Prinz an ihrer Seite
Harding, Flora

Der Prinz an ihrer Seite


ausgezeichnet

Vor dem Start neuer Kapitel gibt es häufig eine Angabe dessen, in welchem Monat und Jahr die folgenden Ereignisse spielen. Man hat als Leser also ein gutes Gefühl für die Zeit, es lässt sich genau bestimmen, wie viele Jahre im Verlauf der Geschichte vergehen und wie sich die Protagonisten in dieser Zeit weiterentwickeln und wie gerade Elizabeth mehr in ihre künftige Rolle findet.
Durchweg bin ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, insgesamt habe ich vielleicht so um die drei Tage für das Buch benötigt, dann war es ausgelesen. Die Geschichte wird lebendig und ansprechend erzählt, man erhält sowohl Einblicke in Elizabeths Denken, als auch in das von Philip. Zwischen ihren Perspektiven wird hin- und hergesprungen und dadurch gestaltet sich die Handlung abwechslungsreich und es lässt sich nachvollziehen, was sie fühlen und denken. Ihre Aussagen und Aktionen werden verständlicher und es entsteht insgesamt ein schöner Erzählfluss.
Die Sprache schafft es, jegliche Szenen anschaulich darzustellen, häufig geht von ihnen eine nette Lebendigkeit aus und ich bin selbst überrascht davon, wie gut ich mir die Räumlichkeiten des Buckingham Palace vorstellen konnte. Damit hatte ich so nicht gerechnet, da ich es eigentlich sehr schwer finde, die Dimensionen so großer Gebäude nachzuvollziehen. Hier wurde sich allerdings auf wenige, ausgewählte Räume beschränkt, was ich sehr mochte und was für die Handlung definitiv viel angenehmer ist.
Ich finde, dass sich auf eine ausreichende Anzahl an Figuren beschränkt wurde. Es treten nicht zu viele Persönlichkeiten auf, im Fokus stehen natürlich Philip und Elizabeth, dazu treten noch einige Familienmitglieder auf und damit sind im Grunde auch schon die wichtigsten Personen benannt. Ich mochte diese Übersichtlichkeit sehr gern, es wurde sich schön auf die einzelnen Charaktere konzentriert und diese haben durchweg eine solide und natürliche Zeichnung erhalten. Sie zeigen auf interessante Weise ihre Persönlichkeiten und bleiben sich im Verlauf der Handlung treu, sie wirken recht menschlich und oft auch greifbar.
Fazit
Ich habe das Buch sehr gern gelesen, es hat mir gut gefallen und ich mag es, wie lebendig und natürlich die Königsfamilie dargestellt wird. Klar kommen manchmal auch ein paar Allüren vor, diese halten sich allerdings in Grenzen und man begegnet den Personen irgendwie recht ebenbürtig. Insgesamt finde ich, dass die Geschichte passend und ansprechend umgesetzt wurde, ich mag die Entwicklung der Beziehung von Philip und Elizabeth sehr gern und kann mir gut vorstellen, dass viele Szenen genauso hätten stattfinden können. Trotzdem fehlt mir leider noch ein Punkt, der das Buch zu einem Highlight macht und mich vollkommen von den Socken gehauen hätte. Was das genau ist, kann ich nicht benennen, vielleicht hätte ich mir noch mehr Gefühle von dem künftigen Brautpaar gewünscht, vielleicht wäre es aber auch noch ganz cool gewesen, die letzte Szene noch mehr auszuweiten und die Hochzeitszeremonie komplett zu beschreiben... Auf jeden Fall eine solide und ansprechende Lektüre, die mir schöne Lesestunden beschert hat und die ein lebendiges und recht bodenständiges Bild der britischen Königsfamilie zeichnet.

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne