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Benutzername: 
raschke64
Wohnort: 
Dresden

Bewertungen

Insgesamt 846 Bewertungen
Bewertung vom 04.10.2023
Das Buch Eva
Clothier, Meg

Das Buch Eva


gut

Beatrice ist die uneheliche Tochter eines reichen Mannes und lebt als Bibliothekarin im Kloster. Sie möchte am liebsten nur allein mit ihren Büchern sein. Eines Tages kommen zwei schwer verletzte Frauen ins Kloster und bringen ein besonderes Buch mit. Beide sterben und kurz davor erhält Beatrice dieses spezielle Buch. Sie soll es vor allem beschützen...

Was an dem Buch auffällt, ist sein wunderschön gestalteter Einband, der regelrecht prachtvoll ist. Leider ist für mich der Inhalt dann nicht ganz so prachtvoll. Durch die ersten 100 Seiten musste ich mich regelrecht durchkämpfen und fand die Ausführungen an vielen Stellen eher langweilig. Danach nahm die Geschichte Fahrt auf und wurde interessanter. Sie spielt zur Zeit der Renaissance und es geht vor allem um den Kampf der Kirche und der Männer gegen unabhängige Frauen. Das Kloster von Beatrice wird von einer solch besonderen Frau geleitet, die auch großen Einfluss auf das Geschehen in der Stadt und sogar beim Papst hat. Das können und wollen sich weder Kirche noch die Männer der Stadt gefallen lassen und so wird alles versucht, das Kloster und die Frauen zu zerstören.
Diese Geschichte wäre an sich schon erzählenswert, doch leider meint die Autorin, unbedingt Fantasy-Elemente einbringen zu müssen. Das fand ich sehr unpassend und vor allem verleidet es mir die Geschichte wirklich. Weil diese das gar nicht nötig gehabt hätte. Deshalb finde ich die Bewertung des Buches schwierig und es lässt mich etwas enttäuscht zurück

Bewertung vom 04.10.2023
Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1
Skybäck, Frida

Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1


ausgezeichnet

Fredrika ist Polizistin und kehrt nach einem Vorfall zurück in ihre alte Heimat, um dort in der Mordkommission zu arbeiten. Eine junge Frau bricht im Eis ein und Fredrikas Oma beobachtet das Ganze und ist der Meinung, das ist kein Unfall. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Fredrika ist zum einen persönlich involviert, weil sie so ziemlich den gesamten Ort und kennt und ihre Familie scheinbar ebenfalls betroffen ist. Zum anderen muss sie mit einem neuen Kollegen zusammenarbeiten Henry ist so ganz anders als sie und es dauert ein wenig, bis sie gut miteinander arbeiten können.

Das Buch ist der erste Teil einer neuen Reihe und ich muss sagen, dass ich schon jetzt ein Fan davon bin. Ich habe es quasi in einem Ritt durchgelesen und mich keine Minute gelangweilt, obwohl es nicht immer an jeder Stelle hochspannend war. Aber interessant war die Konstellation, wie jemand in einem kleinen Ort, wo er jeden kennt, ermitteln muss. Und wie der Zwiespalt ist, wenn scheinbar die eigene Familie, vielleicht sogar der eigene Vater, in den Fall verwickelt sein könnten. Die Hauptpersonen haben Ecken und Kanten, sind aber sehr sympathisch. Die Ermittlungen sind nachvollziehbar. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 04.10.2023
Glutspur / Liv Jensen Bd.1
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


sehr gut

Liv hat ihren Job bei der Polizei gekündigt (das Warum erfährt man im Buch) und ist nach Kopenhagen gezogen. Dort arbeitet sie vorerst in ihrer neu gegründeten Detektei als Privatdetektivin. Soll aber einem Freund bei der Polizei bei der Aufdeckung eines Cold Cases helfen. Eine Wohnung findet sie bei einem alten Bekannten ihres Vaters. Der wiederum hat gerade seine Tochter aufgenommen. Hannah ist schon länger krankgeschrieben und versucht, den Selbstmord ihres Bruders aufzuklären. Auf dem Hof ist eine Autowerkstatt, deren Besitzer Nima unter Mordverdacht gerät in einem aktuellen Fall, den wiederum Livs Polizeikollege untersucht. Und so greift irgendwie alles ineinander in den so völlig unterschiedlichen Fällen …

Das Buch ist der Beginn einer neuen Reihe und ich finde, es ist ein guter Anfang. Die Hauptpersonen sind völlig unterschiedlich und handeln auch aus unterschiedlichen Motiven. Im Prinzip werden gleich mehrere alte und neue Fälle parallel behandelt und sie haben eigentlich so gar nichts miteinander zu tun. Nur eben die Personen werden irgendwie involviert. Dazu kommen noch Sequenzen aus der Vergangenheit, die man anfangs auch nicht wirklich zuordnen kann. Zwischenzeitlich geht dadurch ein wenig die Spannung verloren, das Interesse am Fortgang allerdings nicht. Die Auflösung betrachte ich als gelungen und teilweise auch überraschend. Auf jeden Fall macht das Lust auf den nächsten Band.

Bewertung vom 25.09.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


gut

Paris 1911. Aus dem Louvre wird das damals nicht sehr bekannte Gemälde von Leonardo da Vinci Mona Lisa gestohlen. Zu der Zeit war es einfach ein Bild unter vielen. Verschiedene Polizeiinstitutionen versuchen, die Täter und vor allem das Bild wiederzufinden. Doch das scheint aussichtslos...

Das Buch hätte richtig gut werden dann können. Die Geschichte an sich ist interessant und spannend und birgt viel Stoff für einen guten Roman. Doch in meinen Augen wollte der Autor einfach zu viel. Da werden große Persönlichkeiten mit dem Bild in Verbindung gebracht. Das ist an sich gar nicht schlecht. Doch es wird dazu ausführlich, um nicht zu sagen sehr ausführlich, über diverse Nebenstränge berichtet und das wird irgendwann langatmig und dann auch zum Teil langweilig. Vor allem die nahezu ausufernde Verwendung diverse Fremdwörter hat mich irgendwann nur genervt. Anfangs habe ich noch nachgeschlagen, doch irgendwann wurde mir das zu viel und ich habe es gelassen. Es hat mir den Spaß in dem Buch etwas verdorben. So ist das Ergebnis letztendlich für mich leider nur Durchschnitt und ich kann nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 25.09.2023
Die Kinder des Don Arrigo
Sciapeconi, Ivan

Die Kinder des Don Arrigo


sehr gut

Berlin 1942.Der elfjährige Natan wird von seiner Familie über eine Organisation nach Italien geschickt. Von dort aus soll er nach Israel flüchten. Vorerst landet er mit den anderen Kindern und wenigen Erwachsenen in dem kleinen Ort Nonantala in der Emilia Romagna. In einer großen Villa scheinen sie in Sicherheit zu sein. Doch die Nazis kommen auch in diesem Ort und so müssen die Kinder erneut flüchten...

Das Buch erzählt eine wahre Geschichte. Allerdings gibt es den jungen Nathan nicht. Der Autor hat ihn erfunden, um so in einer Person Gegebenheiten und Gedanken erklären zu können, ohne dass jemand kommen kann und vermerken, dass es so nicht gewesen ist. Ein gelungener Kunstgriff, denn dadurch wird in die Geschichte nicht weniger wahr. Das Buch ist in einem sehr ruhigen Stil verfasst. Manchmal fehlten mir ein wenig die Emotionen. Auch habe ich nicht verstanden, was der Direktor in diesem Hause sollte und von wem er gekommen ist. Gut gefallen hat mir ebenso, dass am Ende vermerkt wurde, was aus den anderen Personen geworden ist, die der Gruppe geholfen haben. Von mir eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.09.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


ausgezeichnet

Eine große Hochzeit steht an. Das Schwierige daran ist, dass die beiden Familien seit acht Jahren nichts mehr miteinander zu tun haben wollen. Denn damals gab es einen schwerwiegenden Vorfall und danach ist nichts mehr, wie es war. Doch mehr oder weniger verläuft bei der Feier erstmal alles wie geplant, kleinere Fehltritte werden übersehen.... doch dann findet man eine Leiche...

Das Buch wird zwar als Roman bezeichnet, es hätte das Etikett Thriller oder Psychothriller auf jeden Fall verdient. Es ist für mich das zweite Buch der Autorin, dass ich lese. Und wie auch der Vorgänger ist dieses unheimlich spannend. Die Kapitel werden aus Sicht der verschiedenen handelnden Personen erzählt und man hat sowohl in der Vergangenheit wie in der Gegenwart nie das Gefühl, dass man ansatzweise weiß, um was es geht. Es ist keine Minute langweilig und man will einfach immer nur weiterlesen.

Bewertung vom 18.09.2023
Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2
Storm, Andreas

Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2


gut

Der zweite Fall der Reihe bringt Lennard Lomberg nach Spanien, genauer gesagt nach Grenada. Dort wurde ein Gemälde gestohlen, das eigentlich schon als verloren galt. Der Verteidigungsminister der BRD beauftragt Lomberg, sich der Sache anzunehmen und das Gemälde zu finden, ohne dass davon etwas an die Öffentlichkeit gerät. Denn das Gemälde hat eine bewegte Vergangenheit, die geheim bleiben soll...

Die Geschichte in diesem Buch ist unheimlich komplex. Sie spielt auf vier verschiedenen Zeitebenen und hat mich manchmal überfordert. Teilweise wusste ich nicht, wer die handelnden Personen sind und in welchem Zusammenhang sie stehen. Dazu kamen noch viel mehr Details, die das Ganze ziemlich in die Länge zogen und die Spannung aus dem Buch nahmen. Mir kam es mehr wie ein Roman und weniger wie ein Krimi vor. Dabei ist die Geschichte an sich äußerst interessant. Aber in der Umsetzung gibt es noch Luft nach oben.

Bewertung vom 18.09.2023
Der Weg ins Apfelreich
Fredriksson, Anna

Der Weg ins Apfelreich


gut

In einem kleinen Ort in Südschweden leben Vanja, deren Tochter Sally und ihre Enkelin Josefin, und zwar jede ihr eigenes Leben, aber räumlich nah beieinander. Josefin betreibt mit ihrem Mann einen alternativen Hof und Sally eine Pension. Vanja ist eine bekannte Malerin. Doch das Verhältnis zueinander ist nicht leicht, besonders Vanja tut sich schwer, mit der Vergangenheit und der Gegenwart klarzukommen

Das Buch ist der dritte Teil einer Reihe um die drei Frauen. Ich kenne die beiden Vorgängerteile nicht und hatte besonders auf den ersten 150 Seiten große Probleme, die entsprechenden Personen auseinanderzuhalten und ihre Beziehung zueinander zu verstehen. Das kann ich der Autorin nicht anlasten, allerdings wäre es hilfreich gewesen, wenn zumindest ein Personenregister vorhanden gewesen wäre. So musste ich mich doch durch die Seiten durchkämpfen und habe einige Entscheidungen bzw. Aussagen nicht richtig verstanden. Dazu kommt, dass mir die Person Vanja zutiefst unsympathisch ist. Im Verlaufe des Buches versteht man allerdings mehr und mehr, um was es eigentlich geht. Damit liest es sich auch definitiv leichter. Ich hätte fast eine gute Beurteilung abgegeben, doch leider hat das Ende mich dann wieder in einigen Teilen ziemlich enttäuscht. So bleibt das Buch für mich leider nur Mittelmaß. Ich würde es nur jemanden empfehlen, der die Vorgängerbücher kennt.

Bewertung vom 18.09.2023
Meine Männer
Kielland, Victoria

Meine Männer


gut

Ende des 19 Jahrhunderts arbeitet Brynhild in Norwegen auf einem Hof als Magd. Sie verliebt sich in den Hoferben und als sie ein Kind erwartet, wird dieser gewalttätig. Sie verliert das Kind und geht in die USA zu ihrer Schwester. Sie gibt sich einen neuen Namen und versucht, ein neues Leben zu beginnen. Doch sie hat große Probleme...

Das Buch ist komplett anders. Anders, als ich es erwartet habe. Aber auch anders, als ich bisher ein Buch gelesen habe. Die Sprache ist sehr besonders. Man kann das schlecht beschreiben, es ist außergewöhnlich. Allerdings hatte dies zur Folge, dass ich emotional mit den Figuren überhaupt nicht zurechtgekommen bin und keinen Zugang fand. Es war ein wenig so: eine überaus wunderschöne und strahlende Verpackung, die den Blick vom Inhalt weggelenkte. Auch fand ich die Hauptfigur gerade am Anfang mehr als naiv und danach zum Teil traumatisiert, aber eben auch irgendwie kalt. Das Buch war nicht mein Fall.

Bewertung vom 31.08.2023
Skorpion / David Keller Bd.1
Basanisi, Matt;Schneider, Gerd

Skorpion / David Keller Bd.1


sehr gut

David Keller ist Ermittler bei der Schweizer Bundeskriminalpolizei. Bei einer eigentlich einfachen Ermittlung bekommt er Hinweise auf einen Herrn Baumann, der sowohl mit der italienischen Mafia wie auch mit drei Tonnen in Holland gefundenen Kokain im Zusammenhang steht. Keller arbeitet mit einem italienischen Kollegen zusammen und immer mehr verdichten sich die Hinweise, dass es um einen richtig großen Fall gehen wird...

Das Buch ist ein politischer Thriller. Wahre Begebenheiten und Ermittlungen aus den letzten Jahren sind eingearbeitet und zu einem fiktiven Fall verwoben worden. Oft weiß man nicht mehr, was ist Realität und was ist Fiktion (wird am Ende aber erklärt). Allerdings musste ich mich gerade am Anfang relativ schwer in die Sache einlesen. Es gab viel zu viele unterschiedliche Behörden und Ermittlungen und mir ist es schwergefallen, dass alles auseinander zu halten. Im Verlauf des Buches wurde die Sache aber richtig spannend und teilweise auch sehr abenteuerlich. Alles in allem eine interessante Lektüre, die einem auch etwas Angst macht. Besonders wenn man die Anmerkungen am Ende liest und so mitbekommt, was alles Realität ist.