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Benutzername: 
raschke64
Wohnort: 
Dresden

Bewertungen

Insgesamt 854 Bewertungen
Bewertung vom 28.08.2023
Aenne und ihre Brüder
Beckmann, Reinhold

Aenne und ihre Brüder


sehr gut

Aenne hat ein schwieriges Leben. Drei ältere Brüder müssen miterleben, wie ihre Mutter kurz nach Aennes Geburt stirbt. Der Vater versucht, die Familie über die Runden zu bringen. Das ist schwierig. Mit einer neuen Frau wird es anfangs leichter, doch der Vater ist gesundheitlich durch den I. Weltkrieg so stark angeschlagen, dass er wenige Jahre nach seiner ersten Frau stirbt. Die Stiefmutter zieht die vier Kinder mit einem neuen Mann groß und bekommt noch zwei eigene Kinder. Mehr und mehr kommen die Nazis an die Macht und der II. Weltkrieg beginnt. Er wird für die Familie damit enden, dass alle vier Jungen im Krieg bleiben werden…

Das Buch berichtet über eine einzelne Familie in einem kleinen stark katholischen Dorf. Es erzählt eigentlich ein Alltagsleben. Traurig ist allerdings, dass alle vier Söhne der Familie den Krieg nicht überleben werden. Das alles ist sehr direkt beschrieben. Mir fehlten manchmal die Emotionen, ich konnte mich dadurch nicht immer in die Situation hineinversetzen und es nachvollziehen, was die Leute gerade fühlen. Auch die Haltung der - besonders katholischen - Kirche wird gut beschrieben. Dazu kommt, dass das Buch sehr aktuell ist. Es werden Kriegsschauplätze im II. Weltkrieg genannt, die genau jetzt wieder vom Ukraine-Krieg betroffen sind. Man fragt sich, ob die Menschheit nichts gelernt hat. Aber solange es noch Leute gibt, die an einem Krieg verdienen, wird die Hoffnung auf einen allgemeinen Frieden wohl nur eine Hoffnung bleiben. Leider auch deshalb sind solche Bücher wichtig...

Bewertung vom 28.08.2023
Wellenkinder
Bahrow, Liv Marie

Wellenkinder


ausgezeichnet

Wellenkinder erzählt eine Art Familiengeschichte von 1945 bis zur Gegenwart. Kurz vor Kriegsende rettet Margit einem Baby das Leben und schafft es, dieses Kind aufzuziehen. In der DDR versucht eine junge Frau die Flucht über die Ostsee. Sie misslingt. Im Gefängnis bekommt sie ihr Kind und es wird ihr weggenommen. Das alles läuft in der Gegenwart zusammen und es kommen teilweise schreckliche Wahrheiten zu Tage.

Das Buch ist sehr berührend. Es erzählt verschiedene Geschichten. So die furchtbaren letzten Tage des Krieges und was besonders Frauen und Kinder in dieser Zeit durchmachen mussten. Aber auch die ebenso furchtbaren Geschehnisse in der DDR, wenn eine Flucht verraten wurde oder die Flüchtenden abgefangen wurden. Der große Druck, der auf diesen Menschen lastete. Aber eben auch die Folgen all dessen, die es auf Kinder haben kann, die wissentlich oder unwissentlich damit verbunden sind. Das alles wird auf eine sehr gute Weise beschrieben. Man ist die ganze Zeit in dem Geschehen dabei und hat Verständnis für viele Entscheidungen, auch wenn sie nicht unbedingt richtig waren. Die Frauen haben einfach nur versucht, einerseits zu überleben und andererseits ihren Kindern das Beste mitzugeben. Ein wichtiges Buch und eines, das von mir die vollste Punktzahl und die vollste Leseempfehlung erhält.

Bewertung vom 22.08.2023
Nicht, dass noch einer sitzenbleibt! / Online-Omi Bd.19
Bergmann, Renate

Nicht, dass noch einer sitzenbleibt! / Online-Omi Bd.19


sehr gut

Renate Bergmanns Enkelin kommt in die Schule. Wie heute üblich, fällt eine Menge des Unterrichts aus und Renate ist damit weder glücklich noch einverstanden. Mehr zufällig kommt sie in die Schule und übernimmt letztendlich eine Stelle als Hilfskraft. Dazu packt sie viel Lebensweisheit, aber auch einige überholte Sachen aus.

Je weiter die Reihe um die Online-Omi Renate Bergmann fortschreitet, desto mehr hat man sich als Leser an die anfangs sehr witzigen Sachen gewöhnt, wenn sie die englischen Ausdrücke falsch verwendet oder eindeutscht oder mit den aktuellen Gegebenheiten nicht mehr so recht klar kommt. Daher wirkt der Witz jetzt nicht mehr frisch. Trotzdem finde ich, dass das Buch eines der besseren der letzten ist, weil hier sehr viel Wahres angesprochen und der Schulalltag real gezeigt wird und der ist nicht unbedingt lustig. Von daher von mir doch eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 11.08.2023
Kommissar Jennerwein darf nicht sterben / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.15
Maurer, Jörg

Kommissar Jennerwein darf nicht sterben / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.15


gut

Kommissar Jennerwein macht ein paar Tage Urlaub in einem Wellnesshotel. Er soll sich dort allein erholen und auf keinen Fall irgendwelche Fälle lösen. Natürlich bleibt es nicht bei Sauna und sportlichen Unternehmungen, sondern Jennerwein wird von einem koreanischen Mitarbeiter eines riesigen Konzerns engagiert, um herauszufinden, warum ein weiterer Mitarbeiter verschwunden ist und vor allem wohin. Dabei macht die Firma quasi um alles ein Geheimnis und kontrolliert alles. Zusätzlich zu diesen heimlichen Unternehmungen schwebt Jennerwein in Lebensgefahr, denn ein Auftragskiller soll ihn ermorden.

„Kommissar Jennerwein darf nicht sterben“ ist mein 1. Buch aus der Reihe. Inzwischen frage ich mich: Vielleicht sollte er doch sterben? Denn ehrlich gesagt hat mich das Buch nicht wirklich überzeugt. Anfangs fand ich es ja noch irgendwie lustig, dass sich einige seiner alten Fälle und Täter zusammentun, um sich einen Auftragskiller für Jennerwein überhaupt leisten zu können. Doch das Ganze wirkt mehr und mehr nicht komisch, sondern einfach überdreht und oder mit der Zeit langweilig. Gleiches gilt für die Suche nach dem verschwundenen Mitarbeiter in dieser riesigen Fabrik, wo alles nur noch mit Künstlicher Intelligenz arbeitet und man Mensch und Maschine kaum unterscheiden kann. Auch das war am Anfang etwas witzig, aber mit der Zeit war es mir einfach zu schräg (auch wenn natürlich sehr gut recherchiert, in absehbarer Zeit wird vieles davon so sein oder ist es schon) und ich kann die Lobeshymnen auf die Reihe nicht nachvollziehen. Vielleicht waren die ersten Bücher einfach besser. Meins ist es jedenfalls nicht.

Bewertung vom 10.08.2023
A Love Letter To Whiskey
Steiner, Kandi

A Love Letter To Whiskey


sehr gut

Erzählt wird die Geschichte von B und Jamie. Sie lernen sich ganz jung beim Joggen durch eine Art Unfall kennen. Sie kommen sich näher, erst Freundschaft, dann Liebe und Leidenschaft, und stoßen sich ab. Sie lieben und verletzen sich ständig oder der Zeitpunkt des Zusammenseins ist nicht passend. Quasi: irgendwas ist immer! Trotzdem bleiben sie sich ständig im Kopf und Hintergrund und andere Partner haben längerfristig nie eine Chance.

Dabei wirkt Jamie erst mal als der Bad Boy im Buch. Das liegt sicherlich auch daran, dass alles aus Sicht von B erzählt wird und man seine Sicht eher indirekt mitbekommt. Dabei ist B auch nicht unbedingt ein Engel. Aber so hält sich alles irgendwie die Waage.

Allerdings fand ich, dass sich die vielen Höhen und Tiefen im Laufe des Buches ein wenig abnutzten. Irgendwann war es zu viel Hin und Her und teilweise ahnte man schon, wie das Kapitel ausgehen wird. Für mich wäre hier ein wenig Straffung besser gewesen.

Gut gefallen hat mir die Verbindung zu Whiskey. Für jemanden, der damit noch nie oder nicht viel damit zu tun hatte, ein guter Einstieg. Man darf jetzt aber – wie der Titel ein wenig suggeriert – kein Fachbuch erwarten. Ich selbst beschäftige mich schon viele Jahre mit Whisk(e)y, daher war nicht so viel neues dabei. Trotzdem angenehm zu lesen. Wie insgesamt der Stil wirklich gut war.

Das Cover ist schlicht, aber in meinen Augen passend. Es erinnert von der Farbe her an die Gerste beim Trocknen und Auskeimen. Erst auf dem 2. Blick erkennt man die Frau dahinter.

Wer Whiskey kennenlernen möchte und dramatische Liebe mag, für den ist das Buch das richtige.

Bewertung vom 10.08.2023
Ingenium
Trussoni, Danielle

Ingenium


gut

Mike Brink war auf dem besten Weg, ein Football-Star zu werden, als er bei einem Unfall im Spiel eine schwere Kopfverletzung erhält. Danach ist nichts mehr, wie es war und er hat eine spezielle Inselbegabung. In Sekundenschnelle kann er die kompliziertesten Rätsel lösen und sich ellenlange Zahlenreihen, Bücherseiten und komplizierte Bilder merken. Seinen Lebensunterhalt verdient er jetzt damit, dass er selbst komplexe Rätsel erfindet. Eine Gefängnispsychologin bittet ihn, eine Insassin und Mörderin zu besuchen. Sie redet nicht mehr und erstellt eigenartige Zeichnungen. Diese soll Mike entschlüsseln. Er weiß nicht, auf was er sich da einlässt...

Das Buch beginnt rasant und sehr spannend. Die Autorin wird mit Dan Brown und Stephen King verglichen. Leider kann ich das nicht bestätigen. Beide Autoren sind Spezialisten ihres Gebietes. In diesem Buch werden aber so ziemlich alle Genres vermischt: Thriller, Spannung, Esoterik, Übersinnliches, Religion, Geschichte, Fantasy. Für mich war aber dieser Vermischung überhaupt nicht gelungen. Immer, wenn die Geschichte Spannung aufnahm, erläuterte die Autorin seitenlang spezielle Dinge, die für den Fortgang der Geschichte nicht unbedingt wichtig waren (jedenfalls nicht in dieser Ausführlichkeit) und teilweise sogar gelangweilt haben. Einige Rätsel habe ich nicht verstanden und gerade am Ende des Buches habe ich seitenlang versucht, den Inhalt zu verstehen. Es ist mir nicht gelungen und ich habe dann nur noch quergelesen und war frustriert. Ich kann mit Esoterik und dem sogenannten Göttlichen nicht viel anfangen und daher war für mich das Ende eher abschreckend. Ich bin mir nicht sicher ob, ich die Fortsetzung lesen werde. Derzeit eher nicht.

Bewertung vom 07.08.2023
Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2
Martin, Amelia

Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2


sehr gut

Halle Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Stadt lebt vor allem vom Salz, doch mehr und mehr auch von der Schokolade. Die Familie des Kakaoimporteurs Leopold Mendel verbindet sich mit der Familie David, die ein Café und eine Schokoladenherstellung besitzt. Aus dieser Verbindung wird eine der größten Schokoladenfabriken des Landes entstehen. Die Kinder der Familien sollen heiraten, doch die Verbindung ist nicht glücklich. Und mehr und mehr nähert sich der 1. Weltkrieg…

Das Buch beschreibt die Stadt Halle mit ihren speziellen Eigenarten und der Salz-Historie. Wer sich ein wenig auskennt, kann anhand des Buches die genauen Orte nachverfolgen. Das Buch beschreibt ebenfalls den Aufbau einer großen Schokoladenfabrik, die es bis heute in Halle gibt. Gleichzeitig auch die Traditionen der Salzsieder. Aufgrund der unterschiedlichen Menschen, reiche Fabrikant, adlige Armeeangehörige, hoch angesehene Handwerker und die Arbeiter in den Fabriken, können die verschiedenen Klassen beschrieben werden und man bekommt einen Eindruck von ihren damaligen – sehr unterschiedlichen - Möglichkeiten im Leben. Es ist gut geschrieben und liest sich interessant. Daher von mit eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.08.2023
Perlenbach
Caspari, Anna-Maria

Perlenbach


sehr gut

Mitte des 19. Jahrhunderts in der Eifel lebt Wilhelm auf einem Bauernhof in einem kleinen Dorf. Die Familie kommt gerade so über die Runden und verkauft Wolle an einen Textilfabrikanten aus Monschau. Dieser hat einen körperlich leicht behinderten Sohn und lädt Wilhelm ein, die Winter bei ihm zu verbringen. Wilhelm erhält dadurch eine bessere Schulbildung und die Familie auf dem Dorf wird entlastet. Neben Jacob lernt Wilhelm auch Luise kennen. Die jüngere Tochter des Arztes ist unkonventionell und will selbst Ärztin werden. Zu damaliger Zeit für Frauen in Deutschland unmöglich. Die drei Kinder beschließen, für immer Freunde zu bleiben. Doch das Leben hat anderes vor ...

Das Buch ist ein gelungenes Zeugnis der damaligen Zeit. Auch wenn die Kinder beschließen, für immer Freunde zu bleiben, ist das allein aus den unterschiedlichen gesellschaftlichen Ständen nicht wirklich möglich. Dieses wird anschaulich beschrieben und dadurch lernt man als Leser auch die verschiedenen Möglichkeiten der damaligen Menschen kennen. Der Beginnende Feminismus wird ebenso eingebaut wie althergebrachte Traditionen und Denkweisen. Das alles ist gut lesbar und auch unterhaltsam. Die Eifel-Trilogie ist sehr interessant und ich habe nur bedauert, dass der 2. Teil zeitlich vor dem 1. Teil liegt. Chronologisch hätte ich es besser empfunden. Trotzdem gibt es von mir eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.08.2023
Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10
Lüding, Kristina

Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10


sehr gut

Greta ist 15 und arbeitet in einem guten Stockholmer Kaufhaus als Verkäuferin. Ihr Vater ist vor einem Jahr gestorben und sie unterstützt mit ihrer Arbeit ihre Familie. Doch ihr großer Traum ist die Schauspielerei und dafür würde sie alles tun. Obwohl sie eigentlich sehr schüchtern und auch etwas pummelig ist, glaubt sie an sich. Zufällig lernt sie einen Mann aus der Filmbranche kennen und dieser vermittelt ihr Hilfe und Unterstützung. So steht einer späteren großen Karriere eigentlich nichts mehr im Weg…

Das Buch beschreibt Jugend und den Aufstieg der unheimlich erfolgreichen Schauspielerin Greta Garbo. In ihrer Zeit war sie eine der bestbezahltesten Frauen beim Film. Sie war Publikumsliebling und weltberühmt. Gleichzeitig zeigt das Buch aber auch, dass sie als Mensch einige Probleme hatte, mit ihrem Ruhm nicht glücklich wurde und unter einem sehr starken Lampenfieber litt. Das ist gut und solide beschrieben und flüssig lesbar. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse wurden eingearbeitet. Die Freiheiten, die sich die Autorin genommen hat, erklärt sie im Nachwort. So bekommt man einen vielschichtigen Eindruck über diese Interessante Frau. Wie immer in der Reihe endet das Buch ca. in der Mitte des Lebens der vorgestellten Frauen. In diesem Fall ist das aber in Ordnung, denn Greta Garbo drehte danach keine weiteren Filme und zog sich komplett ins Privatleben zurück. Somit endete das Buch zum richtigen Zeitpunkt. Von mir eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.07.2023
Die letzte Nacht / Georgia Bd.11
Slaughter, Karin

Die letzte Nacht / Georgia Bd.11


ausgezeichnet

Sara hat Dienst in der Notaufnahme, als eine junge Frau nach einem Unfall eingeliefert wird. Sie ist schwer verletzt und kann Sara nur noch mitteilen, dass sie vergewaltigt wurde. Sara verspricht ihr, dass sie den Täter vor Gericht bringen wird. Die junge Frau stirbt. Die Ermittlungen führen zu einem reichen jungen Mann und vor Gericht wird ein Deal ausgehandelt. Er muss nicht ins Gefängnis. Damit ist niemand zufrieden und es wird weiter ermittelt.

Das Buch ist der 11. Teil der Reihe um Sara und Will. Und natürlich auch Faith. Wie immer verschmelzen die offiziellen Ermittlungen mit dem privaten Bereich. Das macht auch den Reiz dieser Reihe aus. In diesem Band geht es um Vergewaltigungen. Das ist gut geschrieben, erschreckend gut. Hier wird aufgezeigt, wie schwer es die Opfer bis heute immer noch haben und was viel Geld erreichen kann. Insofern ist es ein sehr wichtiges Buch. Trotzdem ist es aber auch ein unterhaltsamer Thriller. Die Spannung war vor allem am Anfang nicht sehr hoch, doch das steigert sich mehr und mehr. Das Ende birgt, wie immer, noch eine Überraschung. Von mir daher eine Leseempfehlung und die Vorfreude auf den nächsten Teil