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Benutzername: 
raschke64
Wohnort: 
Dresden

Bewertungen

Insgesamt 843 Bewertungen
Bewertung vom 16.04.2024
Die Spaghetti-vongole-Tagebücher
Maiwald, Stefan

Die Spaghetti-vongole-Tagebücher


ausgezeichnet

Der Autor lebt seit 20 Jahren in Italien und will anlässlich seines Geburtstages seinen italienischen Familienteil mit einem italienischen Essen überraschen. Allerdings meint er damit nicht ein Gericht, sondern ein mehrgängiges Menü, das teilweise relativ kompliziert ist. Um sich darauf vorzubereiten, fährt er durch die Lande und lässt sich zum Teil von berühmten Köchen oder Küchen beraten, klärt, wo er den besten Fisch her bekommt, oder erhält Tipps, wie ein richtig guter Kaffee entstehen kann.

Mir hat das Buch gut gefallen, allerdings mit einer Ausnahme: ich hatte beim Lesen über weite Strecken ziemlich großen Hunger. Mein Lieblingsitaliener wird also demnächst wieder aufgesucht werden. Ansonsten ist es eine witzige, aber auch extrem liebenswerte Beschreibung des italienischen Lebens, vor allem natürlich des Essens und Trinkens und auch der Eigenheiten der verschiedenen Regionen. Das alles ist in launig kurzen Kapiteln beschrieben, die ergänzt werden mit einige Fakten und Anekdoten. Alles in allem ein richtig nettes Buch über Italien, auch als Geschenk sehr gut geeignet. Von mir eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.04.2024
Die Tote am Kai / WaPo Cuxhaven Bd.2
Storm, Bente

Die Tote am Kai / WaPo Cuxhaven Bd.2


sehr gut

Agathas liebster Kollege von der Wasserschutzpolizei wird angeschossen und schwer verletzt. Die Suche nach dem Täter gestaltet sich schwierig, auch deswegen, weil kurz danach in einem alten Container eine junge Frau erhängt aufgefunden wird. Auch hier stellt sich schnell heraus, es war kein Selbstmord. Die Ermittlungen gehen in alle Richtungen und trotz Verbot beteiligt sich Agatha auch wieder daran.

Das Buch ist der solide zweite Teil der Reihe um die Wasserschutzpolizei von Cuxhaven. Ist es gut gelungen, die spezifischen Eigenheiten der Menschen dort und auch die örtlichen Gegebenheiten einzubeziehen. Die Ermittlungen sind nachvollziehbar. Die zwischenmenschlichen Beziehungen ebenfalls. Sie dominieren zwar, aber laufen immer parallel zu den Ermittlungen. Mich hat ein wenig gestört, dass inzwischen so ziemlich alle Polizisten „Dreck am Stecken haben“. Das war mir am Ende ein wenig zu viel, zumal der Cliffhanger für den nächsten Teil auch wieder eine persönliche Verwicklung angekündigt.

Bewertung vom 16.04.2024
Der Sommer, in dem alles begann
Léost, Claire

Der Sommer, in dem alles begann


gut

Ein kleines Dorf in der Bretagne wird Schauplatz eines speziellen Treffens von Helene, Marguerite und Odette. Marguerite kommt aus Paris und ist die Französischlehrerin von Helene. Odette kann mit der „Stadtfrau“ nichts anfangen und bekämpft sie mit allen Mitteln. Es kommt bis zur Katastrophe.

Ich habe mich mit dem Buch sehr schwer getan. Es hat nur 235 Seiten und trotzdem habe ich mich fast eine ganze Woche durchgequält. Zum einen war es nicht mein Stil. Ich fand ihn über weite Strecken irgendwie langweilig. Zum anderen gab es nicht eine erwachsenen Person, die mir irgendwie sympathisch war. Ich konnte einfach keinen Zugang zu ihnen finden. Auch die Beschreibung der Bretagne und ihrer Menschen war nicht mal ansatzweise so, wie ich sie selbst erlebt habe. Auch das hat mir das Lesen nicht erleichtert. Alles in allem bin ich eher froh, dass das Buch zu Ende ist

Bewertung vom 03.04.2024
Die Auszeit
Rudolf, Emily

Die Auszeit


sehr gut

Die bekannte Influencerin Viktoria steht kurz vor ihrem einmillionsten Follower. Das will sie ganz besonders feiern und fährt deswegen zusammen mit fünf engen Vertrauten und Freunden in ein Resort in den Alpen, das komplett abgelegen ist. Doch die Auszeit wird ganz anders als geplant und endet mit Toten...

Das Buch ist das Debüt der Autorin. Insgesamt würde ich es als gelungen bezeichnen. Vor allem der Anfang und das doch teilweise überraschende Ende sind richtig gut. In der Mitte war es mir teilweise ein wenig zu langgezogen und ein bisschen zu viel Bäumchen wechsle dich. Hier hätte eine Straffung wahrscheinlich gut getan. Insgesamt allerdings hat mir sehr gut gefallen, wie deutlich die schöne neue Welt der Influenzer dargestellt wurde und wie verlogen das alles in Wirklichkeit ist. Natürlich weiß man das, vermutlich aber erst als etwas ältere Erwachsene. Junge Mädchen und Frauen (aber auch Männer) fallen oft darauf rein, geben ihr Geld für überteuerte Sachen aus und erwarten etwas ganz anderes. Das Buch wirkt wie eine Warnung. Deswegen von mir eine Leseempfehlung

Bewertung vom 03.04.2024
Tödlicher Stoff / Die Hausboot-Detektei Bd.3
Achterop, Amy

Tödlicher Stoff / Die Hausboot-Detektei Bd.3


sehr gut

Arie von der Hausboot-Detektei macht einen frühmorgendlichen Spaziergang und wird Zeuge, wie ein bekannter Unternehmer von einem Müllauto überfahren wird. Die Polizei geht von einem Unfall aus, denn es waren Drogen im Spiel. Doch die Tochter des Unternehmers glaubt nicht daran, denn ihr Vater hat Drogen verabscheut. Sie beauftragt die Hausboot-Detektei, den Fall zu untersuchen. Das wird richtig gefährlich.

Das Buch ist der dritte Teil der Reihe um die etwas schrägen, aber sehr liebenswerten Ermittler der Hausboot-Detektei in Amsterdam. In diesem Fall geht es um Stoff - sowohl wörtlich gemeint wie auch um Drogen. Was den Stoff angeht bzw. verschiedenen Fasern, habe ich sehr viel gelernt. Ansonsten ist das Buch einfach eine nette Unterhaltung. Es ist nicht hochspannend und manchmal auch sehr schräg (die Fliege, die den Schatz verrät). Aber es ist eben auch liebevoll gemeint und die heimlichen Stars sind sowohl Hund und noch mehr Fru Gunilla.

Bewertung vom 03.04.2024
Und Großvater atmete mit den Wellen
Teige, Trude

Und Großvater atmete mit den Wellen


ausgezeichnet

1943 ist der Zweite Weltkrieg in vollem Gange. Die Brüder Konrad und Sverre aus Norwegen arbeiten als Matrosen auf einem Handelsschiff, das von Japanern torpediert wird und untergeht. Beide können sich auf unterschiedliche Weise nach Java retten. Konrad lernt im Krankenhaus die Norwegerin Sigrid kennen und lieben. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer, denn beide landen in verschiedenen japanischen Gefangenenlagern und müssen täglich versuchen, irgendwie zu überleben

Das Buch ist sozusagen der zweite Teil der Reihe um eine Familiengeschichte. Im ersten Teil ging es um die Großmutter, hier geht es in erster Linie um den Großvater. Ich fand die Geschichte noch wesentlich besser und vor allem wesentlich berührender als der erste Teil. Hier ging es ausschließlich um die Historie. Viele Fakten über die Internierungen von Zivilisten durch die Japaner im Zweiten Weltkrieg waren mir neu. Es ist sehr gut beschrieben, was sie durchleiden mussten. Aber ebenso, dass es immer Menschen gab, die sich für andere einsetzen und auch unter Lebensgefahr helfen. Das macht das Buch sehr hoffnungsvoll. Es lässt sich wunderbar lesen und bekommt von mir die absolut volle Punktzahl und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.03.2024
Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
Kvensler, Ulf

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück


sehr gut

Anna wandert jedes Jahr zusammen mit ihrem Verlobten und ehemaligen Dozenten Henrik in die unberührte Natur Schwedens. Oft begleitet sie ihre beste Freundin Milena. Auch für dieses Jahr ist es wieder geplant. Da schlägt Milena vor, ihren kürzlich erst kennengelernten Freund Jakob mitzunehmen. Anna und Henrik stimmen mehr widerwillig zu und bereits auf der Fahrt beginnen die ersten Probleme. Im Nationalpark eskaliert das Ganze...

Das Buch hat mir über weite Strecken wirklich sehr gut gefallen. Die Spannung entwickelt sich mehr und mehr aus der den Problemen der Wanderteilnehmer untereinander. Großartig ist die Natur Schwedens in dem Nationalpark beschrieben. Das ist eine Stärke des Buches. Leider war für mich das Ende nicht wirklich überzeugend und hat mich dann stark enttäuscht. Ich kann bedauerlicherweise nicht mehr dazu erklären, weil ich dazu sehr starke spoilern müsste, was ich nicht möchte. Außerdem blieben mir noch zu viele Fragen offen. So kann ich nicht die volle Punktzahl geben, allerdings immer noch eine Leseempfehlung für das Buch.

Bewertung vom 27.03.2024
Eine Fingerkuppe Freiheit
Zwerina, Thomas

Eine Fingerkuppe Freiheit


gut

Paris 1821. In Frankreichs Nationaler Blindenanstalt lebt Louis Braille und entdeckt mit 12 Jahren zum 1. Mal die Möglichkeit, dass auch Blinde lesen und schreiben lernen. Nach und nach entwickelt er die nach ihm benannte Blindenschrift...

Das Buch erzählt die Geschichte von Louis Brille. Allerdings ist es kein biografischer Roman, sondern über sein Leben wird episodisch aus verschiedenen Sichten berichtet, seien es die Eltern, der Pfarrer usw. Es ist gut, dass über diesen beeindruckenden Erfinder geschrieben wird. Er hat es in jeder Weise verdient. Doch leider bin ich mit dem Buch nicht sehr gut zurechtgekommen. Das ist schade, aber der Stil war so gar nicht meins. Er wirkte irgendwie altmodisch und vor allem wurden kleine Nebensächlichkeiten sehr breit ausgewalzt und umständlich beschrieben und die eigentliche Geschichte von Louis kam viel zu kurz. So wurde für mich viel Potential verschenkt und das Buch kommt leider über den Durchschnitt für mich nicht hinaus.

Bewertung vom 21.03.2024
Murder in the Family
Hunter, Cara

Murder in the Family


gut

Vor 20 Jahren wurde ein junger Mann ermordet. Die Polizei untersuchte den Fall, aber weder seine ältere Witwe noch die drei Stiefkinder noch irgendjemand in der Nachbarschaft hatte etwas gesehen und so bleibt der Fall ungelöst. 20 Jahre später wird aus dem Fall eine Fernsehserie und die Ermittlungen erneut aufgenommen. Mit überraschenden Ergebnissen.

Das Buch hätte richtig gut werden können. Doch leider konnte ich mit dem Stil so überhaupt nichts anfangen. Wenn ich einen Film sehen möchte, sehe ich einen Film. Wenn ich ein Buch lesen möchte, lese ich ein Buch. Doch ich möchte weder einen Film sehen, in dem die ganze Zeit gelesen wird, noch möchte ich ein Buch lesen, in der die ganze Zeit über eine Fernsehsendung geschrieben wird. Die ersten 100 Seiten habe ich mich regelrecht durchgequält und die Versuchung, das Buch abzubrechen, wurde immer größer. Irgendwann beschloss ich dann, weder die Namen, noch die Regieanweisungen, noch die Bemerkungen, was die Menschen gerade tun, zu lesen. Ab dann wurde es für mich wesentlich lesbarer. Und ich habe auch nicht das Gefühl, wirklich etwas wesentliches verpasst zu haben. Im letzten Drittel wurde es sogar noch richtig spannend. Doch das konnte insgesamt das Buch für mich nicht retten. Ich fand es schade, in anderer Form geschrieben, wäre es bestimmt ein richtiger Knaller geworden.
Noch eine Anmerkung zum Klappentext. Wenn der Schreiber desselben das Buch selbst nicht liest und die Filmarbeiten drei Jahre nach dem Mord verortet, obwohl es 20 Jahre sind, ist das für mich ein sehr großer Fauxpas.

Bewertung vom 21.03.2024
Der blaue Salamander
Ventura, Luca

Der blaue Salamander


ausgezeichnet

Im Beichtstuhl in der Kirche wird die Leiche von Rosalinda gefunden. Sie hat eine kleine Boutique und verkauft Ledersachen. Schnell ist mit dem Straßenfeger Salvatore ein Verdächtiger gefunden. Doch der Polizist Rizzi glaubt nicht daran, dass er der richtige Schuldige ist. Rizzi beginnt weitere Ermittlungen zusammen mit seiner Kollegin Antonia und bald stoßen sie auf die Spur der verschwundenen berühmten Handtasche, die sich der Blaue Salamander nennt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich finde, die Reihe steigert sich mehr und mehr. Zum einen sind die Ermittler, auch wenn sie Ecken und Kanten haben, sehr sympathisch. Zum anderen spielt natürlich Capri und seine Bewohner eine riesengroße Rolle und macht sehr viel von dem Charme des Buches aus. Unabhängig davon gibt es realistische Ermittlungen und auch wenn die Spannung nicht superhoch ist, lässt sich das Buch sehr gut lesen und ist ein traditioneller Krimi, der in der oberen Liga mitspielt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.