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Kritikerlady

Bewertungen

Insgesamt 207 Bewertungen
Bewertung vom 02.05.2015
Die 100 schönsten Geldgeschenke

Die 100 schönsten Geldgeschenke


sehr gut

Ich bastel sehr gerne, auch für andere. Und immer wieder kommt da mal das Thema auf, wie man ein Geldgeschenk schön verpacken kann, dass es nicht nur der recht lieblose Briefumschlag mit den Scheinen ist. Da bin ich auf dieses Buch gestoßen.

Ich habe mich für dieses Buch entschieden, weil es zum einen zu meinem Bastelstil passt und meinen Bastelutensilien. Vieles von dem, was ich eh an Bastelsachen habe, wurde dort verwendet wie Tonpapier, Tonkarton, Karten, Designpapier etc. Darin sehe ich einen Vorteil gegenüber anderen Büchern, wo man die vorgeschlagenen Dinge schon nicht nachbauen kann, weil einem etwa das entsprechende Motivpapier fehlt. Andererseits benötigt man erst mal recht viel Material, wenn man es nicht schon ohnehin hat, sodass die Verpackung für das Geldgeschenk schnell mal mehr kosten kann als das Geschenk selbst. Außerdem setzen einige Bastelvorschläge doch einiges an Geschick voraus. Und einige Vorschläge sind sehr speziell. Ich wüsste etwa nicht, bei welcher Gelegenheit ich die Zapfenzwerge verschenken sollte oder wann ich ein Geldgeschenk für gemeinsame Höhenflüge machen sollte.

Im Endeffekt nehme ich das Buch gerne, um Anregungen zu haben, was ich machen könnte. Heraus kommt dann aber nie dasselbe, sondern höchstens etwas, was entfernt an einen dort gemachten Vorschlag erinnert.

Bewertung vom 02.05.2015
Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), Kommentar
Palandt, Otto

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), Kommentar


sehr gut

Während des Jura-Studiums kam ich natürlich auch mit dem Palandt in Berührung, dem Standardwerk im Zivilrecht. In diesem mehrere Kilo schweren Kurzkommentar zum BGB mit dem hauchdünnen Telefonbuchpapier findet man wirklich zu jedem Paragraphen etwas, womit man immer zumindest fürs erste weiter kommt.

Der meiner Meinung nach größte Nacheil liegt aber auch darin, dass so viel in ihm enthalten ist. Und der Palandt hat eine ganz eigene Weise entwickelt, den Umfang wieder zu reduzieren: Fast kaum ein Wort ist ausgeschrieben worden. Meistens hat man nur irgendwelche Abkürzungen vor sich bzw. einfach Worte, in denen eine Reihe von Buchstaben fehlen und wo man dann raten darf, was der Kommentar einem sagen will. Genauso lange wie zum Verstehen der Materie habe ich manchmal gebraucht, um einfach nur zu verstehen, was dort stand.

Nicht unbedingt als Nachteil sehe ich dagegen an, dass die Quellenangaben nicht immer zuverlässig sind. Im Rahmen meiner Hausarbeiten habe ich so einige nachschlagen müssen, um keine der gefürchteten Blindzitate zu verwenden - und feststellen müssen, dass an der angegebenen Stelle nichts von dem Thema zu finden war. Allerdings ist dies ein Problem, was in so ziemlich allen juristischen Fachbüchern auftaucht.

Insgesamt ein Muss, das man aber nicht immer gleich verstehen kann, weil man mit den Abkürzungen nicht klar kommt.

Bewertung vom 02.05.2015
Die Pestärztin
Jordan, Ricarda

Die Pestärztin


gut

Ich habe seit neustem einen Ausweis für die örtliche Bücherei. Ich lese für mein Leben gern - aber ab und zu höre ich auch gerne ein Hörbuch, denn ich habe nicht immer Zeit, um mich mit einem Buch hinzusetzen. Und so läuft bei mir ab und zu gerne mal ein Hörbuch, während ich meine Hausarbeit erledige. Diesmal habe ich mich für "Die Pestärztin" von Ricarda Jordan entschieden, denn ich kenne die Sprecherin Dana Geissler als gute Sprecherin und ich lese/höre gerne historische Romane, wenn auch diese typischen Frauenbücher nicht immer meinen Geschmack treffen.

Bis zu Lucias Flucht aus Landshut finde ich das Buch spannend und sehr gelungen. Es hat mich gut unterhalten und der Inhalt des Buches hatte mit dem Titelthema zu tun. Nach der Flucht allerdings (ca. nach einem knappen Drittel der Geschichte) arbeitet Lucia nicht mehr als Ärztin, hat überhaupt nichts mehr mit Medizin zu tun. Sie schlägt sich nur mehr recht als schlecht durch, gibt sich erst als Jüdin aus, dann als christliche Magd und entdeckt dann ihre tatsächliche Abstammung: eine Christin aus dem Hochadel. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, sich vor Verheiratung zu schützen und anderen unglücklichen Frauen zu ihrem Glück zu verhelfen, indem sie auch deren arrangierte Hochzeiten sabotiert und den Frauen zur Flucht verhilft. Erst ganz am Schluss kommt dann noch einmal ein nebensächlicher medizinischer Fall ins Spiel.

Dies war nicht der von mir erhoffte Inhalt des Buches. Ich fühle mich durch den Titel und den Klappentext fast betrogen, denn sie gaukeln mir etwas Falsches vor. Lucia ist nie eine Pestärztin, sondern wird von den Leuten höchstens mal so genannt. Eigentlich ist sie eher eine medizinisch ein wenig geschulte Krankenschwester, die nicht selbst heilt, sondern Clemens bei seinen Behandlungen unterstützt. Der Hauptteil des Buches geht jedoch wirklich um die Rolle der Frau und dass sie ständig Gefahr läuft, von ihren ach so lieben Verwandten verheiratet zu werden an einen uralten und unangenehmen Mann. Dieses Schicksal blüht ihr erst als angebliche Jüdin Leah und kurz darauf auch als Dame aus dem Hochadel.

Dieses hört sich nicht nur langweilig an, sondern ist es auch weite Strecken über gewesen. Ich kam irgendwann durcheinander, welche Frau nun gerade an welchen Mann verheiratet werden sollte, obwohl sie eigentlich einen ganz anderen Mann liebte. Die Tochter von Lucia spielt eine sehr untergeordnete Rolle und wird in der Geschichte des Öfteren scheinbar einfach vergessen.

Trotzdem ist der Schreib- und Erzählstil von Ricarda Jordan toll. Ihre Figuren werden lebendig, bekommen eine Persönlichkeit. In dem Hörbuch wird das durch die Sprecherin Dana Geissler noch deutlicher, weil auch sie mit ihrer Intonation jedem eine eigene Stimme und Sprachstil gibt, was ich sehr angenehm finde und was mir das Zuhören erleichterte. Und auch wenn mir der Inhalt des Buches nicht ganz so zusagt, so habe ich mich doch gut unterhalten gefühlt. Es ist zwar keine große Literatur, aber das muss es auch nicht sein, um unterhalten zu können.

Fazit
Thema verfehlt, langweiliger Handlungsstrang, trotzdem gute Unterhaltung und eine fantastische Sprecherin

Bewertung vom 16.11.2014
Krabat (Großdruck)
Preußler, Otfried

Krabat (Großdruck)


ausgezeichnet

In einem der letzten Jahrhunderte träumt der 14jährige Waisenjunge Krabat, dass er sich bei der Mühle am Koselbruch einfinden soll. Erst versucht er, die Stimme zu ignorieren, doch schnell schon gibt er nach und wandert zu der besagten Mühle. Dort empfangen ihn der Müller und seine elf Gesellen und nehmen Krabat als Lehrling auf. Anfangs fällt Krabat die Arbeit schwer und er überlegt, ob er schon wieder hinwerfen soll. Dann aber denkt er an das reichliche Essen. Und außerdem nimmt ihn Tonda, der Altgesell, ein wenig unter die Fittiche und hilft ihm. Also bleibt Krabat. Und dann bekommt er mit, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Ab und an mahlen die anderen Gesellen auch des Nachts Mehl im Toten Gang, einem Mahlgang, der normalerweise nicht benutzt wird. Aber ihn lassen sie schlafen, er soll nicht dabei mitmachen. Und dann am Karfreitag kommt für ihn die große Überraschung: Bei der Mühle handelt es sich um eine schwarze Schule, in der das Zaubern gelehrt wird! Und Krabat ist nun der jüngste der Schüler!

Zusammen mit Krabat erlebt der Leser nun, was echte Freundschaft heißt und wie schwer es ist, die richtige Entscheidung zu treffen, ohne sich verführen zu lassen. Und ein klein bisschen Liebe findet der Leser auch.

Ich habe "Krabat" das erste mal in der sechsten Klasse gelesen und seitdem ist es eines meiner Lieblingsbücher, das ich immer wieder lese, bevorzugt zur Hestzeit, denn ich finde, zu der Herbststimmung passt die Geschichte sehr gut. Otfried Preußler hat hier ohne viele Schnörkel eine tolle Geschichte geschrieben, die mich auch als Erwachsenen immer noch fesselt. Natürlich hat er noch in dem Stil seiner Zeit geschrieben, es gibt also keine lebensechten Charaktere, Verfolgungsjagden oder herzzerreißende Romantik. Es ist eher ein bisschen der Stil der alten Märchen. Dabei liebe ich aber auch die ein wenig düstere Stimmung, die mit der Sprache hervorgerufen wird, wenn etwas mal wieder sehr kurz und knapp beschrieben wird. Insgesamt findet man in diesem Buch viel Spannung, ein wenig Humor, viel Freundschaft und ein ganz klein wenig Liebe - alles, was ein Roman braucht.

Ich liebe dieses Buch und kann es immer wieder lesen! Und ich kann es nur jedem empfehlen, vom Jugendlichen bis zum Senioren!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.10.2014
Sechs Millionen Kekse im Jahr
Thom, Jessica

Sechs Millionen Kekse im Jahr


ausgezeichnet

Jessica Thom hat Tourette. Bei ihr äußert sich die Krankheit sowohl in verbalen Tics als auch in motorischen. Die verbalen Tics führen dazu, dass sie immer wieder Dinge sagt, die sie nicht will. Dabei kommen lustige Sachen heraus oder auch beleidigende. Sie gehört zu den Tourettern, die auch öfter mal fluchen. Ihre motorischen Tics lassen sie sich immer wieder selbst verletzen. Sie haut sich etwa heftig auf die Brust und muss Handschuhe tragen, damit sie sich nicht verletzt. Sie hat aber auch Probleme beim Gehen, weil ihr Körper ihr einfach nicht gehorcht und macht, was er will.

Ein Jahr lang hat Jessica eine Art Tagebuch geführt. In lauter kleinen Absätzen erzählt sie, wie es ihr in dem Jahr ergangen ist. Sie schildert, wie sich ihr Zustand im Lauf dieses Jahres verändert und wie andere Menschen auf sie reagieren. Außerdem macht sie deutlich, wie sehr sie auf Hilfe angewiesen ist und wie sie diese bekommt.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und mich mehr als einmal dabei köstlich amüsiert. Ganz sachlich schildert Jessica ihre Krankhei und wie ihre Umwelt damit umgeht. Ab und zu wird es auch einmal traurig, wenn sie etwa mal wieder allein gelassen wird und man ihr die dringend benötigte Hilfe versagt. So gibt es etwa Probleme in einer U-Bahn-Station, wo sie einfach keine Auskunft von den Bahnmitarbeitern bekommt und anschließend auch ignoriert wird, als es Probleme mit ihrer Karte gibt und sie nicht durch das Drehkreuz kommt. Insgesamt ist das Buch jedoch recht positiv geschrieben, denn Jessica will sich von ihrem Tourette nicht unter kriegen lassen. Deshalb auch Touretteshero. Und die komische Seite kommt in dem Buch auch nicht zu kurz. So gibt es etwa eine arme kleine Geranie, die seltsamerweise immer wieder verbale Tics auslöst und von Jessica dabei aufs Heftigste beschimpft wird.

In dem Buch ist auch sehr viel Herzenswärme enthalten, denn Jessica kann jederzeit auf die Hilfe ihrer Freunde und ihrer Schwester zählen. Besonders Leftwing Idiot ist immer für sie da, wenn sie ihn braucht. Er hilft ihr so oft, dass ich mich beim Lesen oft gefragt habe, womit er eigentlich sein Geld verdient, wenn er so viele Stunden immer bei ihr ist.

Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, denn es strahlt eine sehr positive Lebenseinstellung aus und weckt vielleicht ein bisschen Verständnis für die Lebensweise und die Probleme behinderter Personen.

Bewertung vom 11.09.2014
Nachts, wenn der Feuerteufel kommt / TKKG Bd.12
Wolf, Stefan

Nachts, wenn der Feuerteufel kommt / TKKG Bd.12


ausgezeichnet

Durch Zufall stolpern die vier Freunde von TKKG in diesen neuen Fall. Am Ende einer mordsanstrengenden Wandertour, die vor allem Klößchen an den Rand eines Zusammenbruchs bringt, machen die Freunde einen Zwischenstop in einer Scheune, um Kraft für den letzten Rest des Weges zu tanken. Dabei bekommen sie mit, wie der Bauer Fanhauser versucht, die Scheune in Brand zu stecken. Sie löschen die schon brennende Kerze und rufen Gabys Vater, den Kommissar. Doch schnell stellt sich heraus, dass Fanhauser nicht der schon lange gesuchte Feuerteufel ist, der immer wieder Gebäude in der Gegend anzündet. Aber nun ist der Ehrgeiz der Freunde geweckt und sie tun alles, um dem Brandstifter auf die Spur zu kommen.

Dieser Band ist noch einer der klassischen, wo Tarzan auch wirklich noch Tarzan heißt. Ich liebe diese Buchreihe einfach und habe wie in Kindertagen es in einem Rutsch durchgelesen. Es ist einfach herrlich, wie Klößchen eine Schokolade nach der anderen futtert und Tarzan ihn immer wieder damit aufzieht, ohne aber beleidigend zu werden. Und der Fall ist spannend, denn es gibt so einige falsche Fährten. Schön fand ich, dass die schwierigeren und nicht so gebräuchlichen Begriffe in kursiver Schrift in Klammern immer noch einmal kurz erklärt waren - so gibt es gleich noch ein bisschen Bildung mit untergejubelt.

Fazit: Ein unbedingtes Muss!