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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
scouter
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Unna

Bewertungen

Insgesamt 337 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2023
Prophet
Blaché, Sin;Macdonald, Helen

Prophet


gut

Ein unerklärliches Phänomen ist dafür verantwortlich das man Rao aus dem Gefängnis holt und mit Colonel Adam Rubinstein auf den Fall ansetzt. Es gibt einen Diner, der einfach in der Landschaft auftaucht und ohne Anbindung an irgendetwas dort steht. Adam und Rao kennen sich schon länger und haben schon in Afghanistan zusammengearbeitet. Dieses Phänomen interessiert auch das Militär und genau das ist der Grund, warum Adam in den Fall involviert wurde. Rao ist Spezialist für Wahrheitsfindung. Er kann jede Lüge entdecken. Im Umfeld dieses Diners werden auch zwei Tote gefunden, die aber keinerlei Verletzungen aufweisen. All das sollen Adam und Rao herausfinden um was es sich handelt. Es dauert eine ganze Zeit, bis die beiden sich wieder aneinander gewöhnt haben. Sie befragen viele militärische Angehörige und bekommen mit, dass es sich um einen Stoff handelt, der sich in der Nostalgie bewegt und Menschen beeinflussen kann. Auch die Wissenschaftler der Armee prüfen einen Stoff der Prophet heißt und dessen Wirkung noch nicht ganz klar ist. Also machen sich die beiden auf die Spur diese Substanz.
„Prophet“ von Sin Blache und Helen MacDonald ist ein Roman, der durch sein aggressives und feuriges in knalligem gelb gehaltenes Cover auffällt. Das ist der Knaller zu Beginn. Ansonsten bleibt alles im mystischen Bereich. Ein amerikanischer Diner in England, ohne Anbindung und ohne Sinn. Die beiden Hauptcharaktere, die im Auftrag des Militärs das Phänomen ergründen sollen. So weit, so gut, doch das ist auch alles, was ich am Anfang mitbekommen habe. Zu Beginn wird dann auch noch auf die Situation von Adam als Kind beschrieben. Naja, Nostalgie ist ein Phänomen, das in diesem Mystery/Thriller eine Rolle spielt. Aber langsam wird klar, dass Rao etwas ganz Besondere darstellt und die Beziehung zu Adam auch. Hier wird irgendwann klar, dass es etwas Außergewöhnliches ist. Er ist ein lebender Lügendetektor, der auch den Wissenschaftlern Aufklärung verspricht. Doch was soll er aufklären. Das bleibt für mich lange im mystischen. Es sind endlose Dialoge, die nicht unbedingt für Klarheit sorgt. Es sind verschiedene Hinweise, die immer wieder eingestreut werden. Bis irgendwann klar wird, dass das Militär etwas Großes startet. Der Schreibstil ist alles in allem etwas langatmig und der Spannungsbogen schließt sich zum Schluss logisch, aber doch etwas überraschend.
Der Beginn dieses Romans war vielversprechend, doch das ist im Laufe des Buches irgendwie verloren gegangen. Ich habe mich irgendwann in diesem Roman verloren und mich nur sehr langsam wiedergefunden. Es wird für diese Art Romane Leser geben, die darin aufgehen, ich bin es nicht.

Bewertung vom 09.09.2023
Eric Holler: Leichen im Kanal - Eric Holler ermittelt!
Just, Roman

Eric Holler: Leichen im Kanal - Eric Holler ermittelt!


sehr gut

Silvia Riemer stürzt in das Büro von Privatdetektiv Eric Holler, weil sie seine Hilfe braucht. Sie hat zwei Leichen im Kanal gefunden, die, nachdem sie die Rettung und die Polizei gerufen hat, verschwunden sind. Eric Holler setzt sich dafür ein die Wahrheit herauszufinden. Er hat sich mit Silvia verabredet, doch kann er leider nicht bei ihr bleiben. In dieser Nacht wird Silvia entführt und zurück bleibt in der Nähe ihrer Boutique nur eine „tote“ Puppe. Nun setzt Holler Himmel und Hölle in Bewegung, um Silvia wieder zu finden und den Fall aufzuklären.
„Leichen im Keller“ von Roman Just ist ein weiterer Fall mit dem Gelsenkirchener Privatdetektiv Eric Holler. In dieser Story arbeitet er ohne den Kommissar Werthofen, der im Urlaub weilt. Das hält Holler natürlich nicht davon ab einen neuen Fall anzunehmen, auch unentgeltlich. Und wieder ist es eine gutaussehende Frau, die ihn um Hilfe bittet und natürlich ist es wieder ein verzwickter Fall, der den Einsatz seines ganzen Netzwerks braucht, um diesen Fall zu lösen. Natürlich ist Ali wieder dabei, der Holler bei der Aufklärung hilft. Ein bisschen schwierig ist für Holler der Zeitpunkt der Ermittlungen, da sein Lieblingsverein Schalke 04 aus der ersten Liga abgestiegen ist. Doch auch diese Widrigkeiten können Holler nicht abhalten. Der Spannungsbogen ist recht gut aufgebaut und das Ende hält auch noch die einen oder andere Überraschungen parat.
Ich habe nun schon einige der Stories um Eric Holler gelesen und ich würde mit wünschen, dass mal etwas Überraschendes passiert. Der Hergang ist immer nach dem gleichen Muster gestrickt, nicht schlecht, aber irgendwie eine Endlosschleife.

Bewertung vom 09.09.2023
Der Bozen-Krimi: Familienehre
Dark, Simone

Der Bozen-Krimi: Familienehre


ausgezeichnet

In Bozen wird der Stürmerstar des Bozener Eishockeyteams tot aufgefunden. Commissario Sonja Schwarz ermittelt mit ihrem Team. Dieser Fall wirft eine Menge Fragen auf, da der Tote kaum Feinde hatte und sehr beliebt war. Bei den Ermittlungen tauchen allerdings einige Fragen auf und bei der Durchleuchtung des Umfeldes von Marcus Wallner, dem Toten, gibt es viele Überraschungen, die dann auch zur Ermittlung des Täters führt.
„Familienehre“ von Simone Dark ist ein Bozen Krimi, der in einer wunderschönen Landschaft spielt, aber auch tiefe kulturelle Abgründe zum Thema hat. Schon das Cover zeigt eine Besonderheit der Region, die Erdpyramiden am Ritten. Dies ist schon der Hinweis, dass dieser Krimi nicht nur den Kriminalfall bearbeitet, sondern auch die Region in den Mittelpunkt stellt. Alles ist in diesem Krimi tief verwurzelt und das führt natürlich zu Problemen, wie sich an der Familie Hofer verdeutlicht. Das Thema Homophobie im traditionellen Raum ist sehr authentisch beschrieben. Auch das Thema Familienehre, wie im Titel verankert, ist sehr präsent und nachvollziehbar. Familie ist auch in Beziehung der Commissaria Schwarz sehr präsent, auch diese Familie spiet immer wieder in diesen Kriminalfall hinein. Der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und zieht sich bis zum Ende hin, so wie es sein soll.
Ich mag diese Art von regionalen Krimis, die wie dieser auch schon verfilmt wurde, so dass ich die Hauptcharaktere plastisch vor mir sehe. Wer regionale Krimis mag ist hier gut aufgehoben.

Bewertung vom 01.09.2023
Verlogen / Mörderisches Island Bd.2
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlogen / Mörderisches Island Bd.2


ausgezeichnet

In einem Lavafeld in der Nähe von Akranes wird eine fast mumifizierte Leiche gefunden. Das Team um Kommissarin Elma ermittelt unter Hochdruck, Es wird auch bald klar, wer dieTote ist, die hier 7 Monate gelegen hat. Es handelte sich um Marianna, die eine 15-jährige Tochter hinterlässt. Die Kommissare ermitteln im Umfeld der Tochter hatte, die jetzt ganz bei ihren Pflegeeltern lebt. Es herrschte Spannung zwischen Mutter und Tochter, wobei die Mutter teilweise überfordert war, bei der Erziehung ihrer Tochter. Aber soweit sie auch graben, sie finden irgendwie keinen Zugang zu der Tat. Das Leben von Marianna war zu chaotisch aufgebaut. Doch irgendwann wird sicherlich Kommissar Zufall helfen, bei der Aufklärung dieses Falles.
„Verlogen“ von Eva Björg Ägisdottir ist ein in meinen Augen typischer Island Krimi, rau wie auch die Insel sich darstellt. Das Cover ist dafür bezeichnend, einsam und verlassen stehen zwei Häuser in einer unwirtlichen Gegend. Das Ganze ist dann noch in vielen Grautönen gehalten, dass diesen kargen Eindruck noch unterstreicht. Ja vielleicht ist das Leben auf Island irgendwie auch schwarz/weiß und grau. Die Schreibweise in dieser Story passt auch zu dem äußeren. Die Lebenswelten der Charaktere sind alles andere als bunt. Deutlich wird das in der Beschreibung der Mutter und des Kindes, das in jedem Kapitel zu Beginn aus der Sicht der Mutter erzählt wird und das ist ein sehr dunkles grau, das sich dort auftut. Auch das Leben der Toten erwies sich als sehr grau, alleinerziehend, ein Kind mit 15 und einen Bruder der Selbstmord begangen hat. Das ist keine gute Situation für ein heranwachsendes Mädchen. Das dieses Mädchen lieber in der Familie der Pflegeeltern war, als bei ihrer Mutter ist nachzuvollziehen. Auch Kommissarin Elma hat einen geliebten Menschen verloren und auch in ihrer Familie gab es immer wieder Schwierigkeiten mit ihrer älteren Schwester. Deshalb hängt sie sich auch in die Aufklärung des Falles. Für mich als Leser ist spannend mitgenommen zu werden in diese Aufklärung und ja wir sind ein bisschen im Vorteil, da wir ja auch noch die Geschichte zwischen Mutter und Tochter verfolgen können. Diese Situation erhöht die Spannung und die Autorin hat diese Vermischung sehr gut ausgearbeitet, so dass der Spannungsbogen bis zum Ende noch einige Überraschungen bietet.
Ich habe diesen Island-Krimi mit Begeisterung gelesen und ich konnte die Story sehr gut nachvollziehen und es gab bis zum Ende genug Fragezeichen und Situationen, die die Spannung hochgehalten haben. Mir gefällt diese Buch ausgesprochen gut und ich kann gut verstehen das dieser Roman ein Bestseller ist. Ich kann das Lesen nur empfehlen.

Bewertung vom 31.08.2023
Die Villa im Moor
Hüffer, Angela

Die Villa im Moor


sehr gut

Ellen Schneider lebt in Hamburg und arbeitet an der Uni zum Thema Dr Jekyll und Mr Hyde. Es beschäftigt sie stark und deshalb beschließt sie in den Ferien aufs Land zu gehen und dort den Kopf freizubekommen. Eine Annonce zeigt ihr außerhalb von Hamburg eine WG, die Mithilfe bei der Landarbeit erwartet, für den Aufenthalt. Sie wird zwar gewarnt, dich sie fährt in die Villa am Moor. Als sie ankommt geschehen merkwürdige Dinge und sie hat den Eindruck, dass man sie hier kennt und sie mit einer anderen Ellen verwechseln. Es geschehen merkwürdige Dinge in der Villa und lassen Ellen langsam, aber sicher verzweifeln.
„Die Villa im Moor“ von Angela Hüfner ist ein psychologischer Thriller mit Tiefgang. Dieser Thriller ist nicht einfach zu verstehen, aber das ist ja kein Nachteil. Es liegt sicherlich am Thema und der Handlung, die in der Ich-Form aus der Perspektive des Hauptcharakters geschrieben ist. Das lässt den Leser mit den Gedanken dieses Charakters verschmelzen. Das trägt erheblich zur steigenden Spannung bei. Unterstützt wird das ganze noch durch die laufende Zeit, wann was passiert und es wird klar einiges geschieht in der Nacht. Alles, was Ellen hier erlebt, ist schon sehr mysteriös und kann natürlich mitfühlen, mit dieser Ellen. Ich habe sehr häufig etwas gelesen, ohne zu wissen, was ist da gelesen habe. Ich musste diesen Film öfter vor- und zurückspulen, um zu kapieren was da gerade abgelaufen ist. Das Cover weist ja schon den Weg und die Einsamkeit springt den Leser an. Man kann das Mysterium fühlen und der Nebel kriecht auch aus dem Buch heraus. Also wenn es um Gruselpunkte geht in diesem Buch, liegen hier einige vor. Auch bei dem Spannungsbogen gibt es hier nichts zu kritisieren. Schwierig ist es dem Plot zu folgen, da das chronologische manchmal stark verwirrt.
Dieses Buch zu bewerten ist nicht ganz einfach, aber ich finde das Thema großartig und auch die Darstellung. Manchmal kam es mir zu viel vor, was geschrieben wurde und es deshalb nicht ganz einfach war hier zu folgen. Aber für Liebhaber des psychologischen Thrillers, gibt es viel zu entdecken.

Bewertung vom 28.08.2023
Mord in der Manege
Mona Frick

Mord in der Manege


ausgezeichnet

Roberto, der Sohn der ehemaligen Schlangentänzerin, erfährt von seiner Mutter das er der Sohn des Zirkusdirektors Botelli ist. Nach einer Vorstellung eröffnet er dem Zirkusdirektor sein Geheimnis. Gleichzeitig plant er jedoch mit seinem Freund Dieter, dem Clown Dusty, das wertvolle Diadem aus dem Zirkus zu stehlen, das Malik der Rassehengst des Direktors, trägt. Als Marissa Botelli, ihre erste eigene Vorstellung führt wird der Clown Dusty erschossen. Zufällig ist der pensionierte Oberkommissar Schäfer, mit seinen Freunden den Bromstätters im Publikum. Natürlich nimmt Schäfer die Ermittlungen auf und hilft seinem Nachfolger Florian in einigen Fragen weiter.
„Mord in der Manege“ von Mona Frick ist der elfte Band in der Reihe von Schäfers Ermittlungen. Auch hier ist wieder ein treffendes Cover vorhanden, die Zirkusdirektorente. Diese Enten sind ein Markenzeichen dieser Reihe. Ich finde dieses Erkennungszeichen einmalig und es zeugt von der Fantasie der Autorin. Auch die Hauptfiguren sind sehr liebevoll ausgewählt. Da ist der pensionierte Oberkommissar Schäfer, der natürlich seinen Ermittlerinstinkt nicht einfach zu Hause an die Garderobe hängt. Natürlich sind seine Ermittlungen für seinen Nachfolger Florian nicht immer gut, aber sie verstehen sich bei den Ermittlungen sehr gut und da kann der Neue auch mal beide Augen zudrücken. Schäfer ist natürlich ein Original und er schwäbelt bei seinen Auftritten lustig vor sich hin. Das gibt diesem Krimi einen starken regionalen Touch. Das Schwäbische hat für mich auch eine gewisse Leichtigkeit, der diesem Krimi guttut. Helfen tun dem Oberkommissar, neben seinem Nachfolger Florian, auch die Bromstätters mit denen er befreundet ist und die immer wieder im richtigen Moment auftauchen. Die Story ist sehr gut erzählt und auch gut nachvollziehbar. Gut das Einmischen des Pensionärs ist manchmal ein bisschen viel, aber in einer 3-Mann Dienststelle gut nachvollziehbar. Die Spannung ist gut aufgebaut und hält am Ende noch eine Überraschung im Hut des Direktors (oder der Ente) parat.
Ich mag diese Art von regionalen Krimis, mit ein bisschen Augenzwinkern, ganz viel Lokalkolorit und auch mal die eine oder andere Überraschung im Hut. Klare Leseempfehlung, auch wenn man wie ich neu in der Serie ist.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.08.2023
Zwei auf Norderney
Hofbauer, Christian

Zwei auf Norderney


sehr gut

Das hätte sich Georg Pamplhuber nicht vorstellen mögen, eine Versetzung auf die Insel Norderney. Auch Matthis Jüllich soll an dem Projekt als Dienststellenleiter teilnehmen. Die beiden sind schon ein außergewöhnliches Team. Und das Projekt ist Georgs allerletzte Chance weiter im Polizeidienst zu verbleiben. Schon der Auftakt für die beiden Polizisten war nicht berauschend. Matthis eckt mit Georg an und sie müssen dann auch noch in einer WG zusammenwohnen. Georg ist nicht sehr glücklich darüber. Es ist auch Georg, der immer wieder in jedes Fettnäpfchen hineinlangt und es überhaupt nicht merkt. Als nun der Bürgermeister Fiete Jensen ermordet wird, müssen die beiden zusammenarbeiten und das wird eine große Herausforderung.
„Die Inselcops“ von Christian Hofbauer ist ein spannender Krimi, der mit mehr als einem Augenzwinkern erzählt wird. Die beiden Typen, die da die Polizeidienststelle auf Norderney aufbauen sollen, als Pilotprojekt sind schon etwas ganz Besonderes. Da ist einmal der Bayer Georg Pamplhuber, der aus seiner bayrischen Heimat versetzt wird, da er eigentlich nicht tragbar ist für die Polizei und es nur der Familientradition, der er es zu verdanken hat, überhaupt im Polizeidienst zu verbleiben. Der andere ist Matthis Jüllich, der vorher auf Baltrum gearbeitet hat, auch keine Herausforderung, aber da er aus der Gegend kommt, nimmt er die Stelle an. Ein sehr explosives Team, da Georg gerne Cowboy spielt und ihm eigentlich alles misslingt. Er stellt sich nicht nur dumm an, sondern ist auch total ungeschickt. Das treibt Matthis immer wieder auf. Diese Beschreibungen und diese Gegensätze tragen diesen Krimi. Manchmal habe ich den Eindruck, dass es mehr ein satirisches Buch ist, mehr als ein Krimi. Aber dem Autor gelingt die Vermischung ganz gut und dadurch entsteht, nicht nur ein amüsanter, sondern auch spannender Krimi. Der Schreibstil ist gut lesbar und auch das Cover passt zu diesem Krimi sehr gut. Ein sehr typisches Bild einer Nordseeinsel lacht dem Leser entgegen. Dieses Lachen setzt sich dann fort und zieht sich durch den ganzen Roman.
Also wer lachen möchte und in Kauf nimmt das diese Geschichte in einen Krimi verpackt ist, der ist hier genau richtig. Mir ist diese Story manchmal ein bisschen zu viel, aber ich habe mich sehr amüsiert.

Bewertung vom 26.08.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


ausgezeichnet

In Paris im Jahr 1911 treffen sich Künstler und ihresgleichen in Paris. Doch irgendwann ist es mit der Ruhe vorbei, denn aus dem Louvre ist die Mona Lisa oder auch La Jaconda von Leonardo da Vinci verschwunden. Das ruft die Polizei auf den Plan. Commissaire Lenoir ermittelt in den Künstlerkreisen. Doch zur gleichen Zeit sind auf den Straßen von Paris Anarchisten unterwegs, die mit ihren Überfällen und der Brutalität dabei, der Polizei große Sorgen bereitet. Sie müssen Ergebnisse bringen, haben aber wenig Anhaltspunkte. Doch der Polizei erschließt sich noch nicht, ob es Verknüpfungspunkte gibt, Sind etwas die Anarchisten in den Raub verwickelt, oder haben die Künstler die Jaconda gestohlen, um sie zu kopieren oder an Sammler weiterzugeben. Zu der Zeit sind einige berühmte Künstler in Paris versammelt, aber kann der Täter in dem Kreis zu suchen sein?
„Die Erfindung des Lächelns“ von Tom Hillenbrand ist ein sehr ungewöhnliches Buch, da er viele verschiedene Aspekt verknüpft, die in die Zeit passen. Schon das Cover zeigt eine typische Szene, so wie ich sie mir vorstelle, aus der Zeit Anfang des 20. Jahrhundert in der Künstlerstadt Paris. Hier ist der Treffpunkt der Künstler und deren Mäzene, wie es im Buch sehr bildhaft beschrieben wird. Der Autor verfügt über die Gabe Bilder in die Köpfe der Leser zu malen. Dieses Buch ist das dritte von Tom Hillenbrand, mit verschiedenen Themen, das ich gelesen habe und ich muss sagen, der Stil gefällt mir sehr gut. Außerdem sind die Inhalte sehr gut recherchiert. Wie ich die illustren Namen gelesen habe, die sich da im Paris des Jahres 1911 versammelt haben, war ich schon überrascht und hatte mal wieder etwas gelernt. Der Autor verknüpft in diesem Roman ein Sittengemälde des Jahres 1911 in Paris mit einem Kriminalfall, oder muss ich sagen zwei Fälle. Da ist einmal der Diebstahl der Jaconda aus dem Louvre, und außerdem die immer größer werdende Brutalität der Anarchisten, die Paris in Angst und Schrecken versetzen und der Polizei in manchen Bereichen die Grenzen aufzeigen. Diese unterschiedlichen Themen das Buch als ein sehr dichtes Werk erscheinen, das es wohl auch ist, aber durch den Schreibstil viel einfacher erscheint und gut zu lesen ist. Die Spannung, die auch in diesem Buch zu finden ist, hat viele Ansatzpunkte, doch die Auflösung des Diebstahls der Jaconda ist sehr gelungen und passt sehr gut zu dem ganzen Geschehen.
Ich mag diese Buch und ich habe es mit großem Interesse gelesen. Die Verknüpfungen, die in diesem Buch beschrieben werden, sind für mich ausgesprochen interessant und das Buch hat meine Erwartungen voll erfüllt. Der Titel passt natürlich genau zu dem Bild um das es geht.

Bewertung vom 18.08.2023
Fataler Wahn (eBook, ePUB)
Zeh, Stefan

Fataler Wahn (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sie fühlt sich beobachtet und sie wird beobachtet und plötzlich steht er hinter ihr. Dieses Mordopfer wird in Stuttgart gefunden und Kriminalkommissar Keller und sein Team ermitteln. In seinem Team befinden sich noch Julia Beck, die ganz neu im Team ist und Li Cheung Kwok-Wing. Keller ist nach dem Tod seines Kollegen schwierig geworden und das merkt auch Julia Beck, doch sie setzt sich zur Wehr, soweit sie kann. Die Ermittlungen im Fall der Toten Irina Heff sind nicht einfach, da sie keinen Ansatzpunkt finden. Irina lebte sehr zurückgezogen und hatte wenig Freunde. Sie hatte aber Kontakt zu einem Mann über das Internet. Diesen Ansatz verfolgen die Ermittler. Gleichzeitig bahnt sich bei Luisa Rehm auch eine Liebesgeschichte über das Internet an. Ihr Freund Jens Wagner ist sehr zuvorkommend und anhänglich und das mag Luisa nicht. Als sie sich von ihm zurückzieht bahnt sich eine neue Katastrophe an.
„Fataler Wahn“ von Stefan Zeh ist ein spannender Thriller, der sich mit einem Thema befasst, das aus der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken ist; die Einsamkeit und die Folgen für neue Beziehungen über das anonyme Internet. Interessant ist der Aufbau der Story, der schon zu Beginn einen Thrill auslöst, der Prolog hat schon viel Unheimliches zu bieten. Die verschiedenen Charaktere sind sehr gut gezeichnet, sowohl im Ermittlerteam, in dem es einen Konflikt zwischen der jungen Kommissarin und dem erfahrenen Hauptkommissar gibt. Es ist gut mitzuverfolgen, was aus diesem Konflikt wird. Die Kommissarin Julia Beck ist mir sehr sympathisch, da sie sich nicht alles gefallen lässt und auch zum Erfolg beitragen wird. Dieser Thriller läuft auf mehreren Ebenen und so ist die Spannung bis zum Ende garantiert. Die Sicht des Ermittlerteams ist vordergründig für die Aufklärung zuständig. Der Fall der Luisa Rehme wird auch sehr eindringlich aus deren Sicht geschildert und die Schwierigkeiten in dieser Beziehung dargestellt. Und dann ist da noch die Sicht des Mörders und dessen Vorgehen und die Motivation, aus der er seine Taten ableitet. Diese ganze Mischung wird in einem spannenden Ende aufgelöst.
Ich finde diesen Thriller gut gelungen und auch die Erzählung dieser Story hat seine Besonderheiten. Manchmal ist das Gefühl des Beobachtet seins greifbar und das spricht für das Buch.

Bewertung vom 10.08.2023
Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2
Storm, Andreas

Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2


ausgezeichnet

Ein Bild „Tormenta en ciernes“ von Alma Arras gemalt, mit ihren Freunden Bunuel, Dali und Lorca in der Darstellung, ist verschwunden und Die Direktorin der Lorca – Stiftung Enea Montoya ist verzweifelt auf der Suche nach diesem Gemälde, das ihre Stiefmutter gemalt hat. Der Kunstexperte Lennard Lomberg wird vom deutschen Verteidigungsminister Franziskus Ritter beauftragt das Bild zu finden, da er erpresst wird. In Spanien ist aber auch ein Detektiv, Deveraux, von Enea Montoya beauftragt worden, das Gemälde wiederzufinden. In die Ermittlungen bezieht Lomberg auch seine Tochter Julie mit ein, die ihm Basisinformationen über den Fall beschaffen soll. Auch seine Freundin Sina Röhm, die beim BKA arbeitet in Sachen Kunstraub, ist in den Fall involviert. Sina überlässt Lomberg eine Akte, die die Gegenwart in Bezug zur Vergangenheit setzt. Nach Studium der Akte sieht Lomberg einiges sehr viel deutlicher. Doch wird ihm das helfen das Bild wiederzufinden oder geht es um ganz etwas anderes?
„Die Akte Madrid“ von Andreas Storm ist ein sehr tiefgründiger Kriminalroman der Gegenwart und Vergangenheit verknüpft. Im Cover wird deutlich um was es sich handelt. Ein Rahmen der leer ist und in dem ein Bild zu Hause war. Aber auch ein Spiegel kann hier thematisiert werden, der andeutet das im Hintergrund noch etwas anderes zu sehen sein kann. Durch die Schreibweise konnte ich dem Krimi gut folgen, obwohl durch die hohe Anzahl der Personen, schwierig war der Story zu folgen. Doch das galt nur für den Anfang. Im Laufe des Romans wurden die einzelnen Erzählfäden und ihre Hauptcharaktere deutlicher. Der Hauptakteur Lennard Lomberg ist ein sehr umtriebiger Mensch, mit einem großen Netzwerk und einem großen Wissen über Kunst. Das baucht er auch, um sich um die Bewertung von Kunst zu kümmern. Aber auch als Detektiv und Spürhund ist er sehr gut geeignet, da er sehr gut die Wege der Kunst nachvollziehen kann. Eine weitere Hauptperson ist Enea Montoya, deren Mutter das Bild gemalt hat, das nun verschwunden ist. Das sie auch als Direktorin der Lorca – Stiftung ein großes Interesse zeigt ist gut nachzuvollziehen. Dann wäre da noch Julius Ritter, der in den meisten historischen Passagen eine tragenden Rolle spielt. Sein Handeln ist ein sehr interessanter Erzählfaden und trägt zur Spannung in diesem Roman bei. Der Inhalt dieses Krimis ist durchaus sehr authentisch und nachvollziehbar, da die nicht so lange Geschichte zwischen Deutschland und Spanien zwar sicher nicht in allen Details bekannt sein wird, hier aber doch gute Anknüpfungspunkte in den Erzählungen wiederzufinden sind. Es ist im Buch immer eine latente Spannung zu spüren, aber ich mag schwerlich einen einzelnen Bogen nachvollziehen. Das spielt aber auch keine entscheidende Rolle in diesem Krimi.
Für mich ist dieser Krimi sehr spannend, weil ich die Verknüpfungen zwischen Geschichte und Gegenwart mag. Die Einflussnahme von mächtigen Menschen auf andere ist für mich immer wieder ein gern gelesenes Thema. Deshalb mag ich auch diesen Krimi, der sicherlich sehr tief in die deutsch-spanische Beziehung eintaucht, dies aber auch sehr interessant und unterhaltsam ist.