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scouter
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Unna

Bewertungen

Insgesamt 358 Bewertungen
Bewertung vom 20.09.2024
Das elfte Manuskript
Holt, Anne

Das elfte Manuskript


ausgezeichnet

Den Osloer Kommissar Henrik Holme treibt ein mysteriöser Mordfall um. Eine tote Frau wird im Kofferraum eines Autos gefunden. Das besondere Ist das ihr Gesicht total zertrümmert wurde und so die Polizei vor einem großen Rätsel steht. Henrik sucht Unterstützung bei der ehemaligen Kommisssarin Hanne Wilhelmsen, die nach dem sie im Dienst angeschossen wurde, mit ihrer Frau und Tochter zusammen wohnt. Sie sitzt im Rollstuhl und ist etwas eigen und seltsam. Doch Henrik sucht ab und zu ihre Unterstützung, gerade wenn der Fall so mysteriös ist wie dieser. Zur gleichen Zeit tritt die neue Lektorin Ebba Braut ihren Dienst in einem großen Osloer Verlag an und soll Hanne betreuen, die einen Kriminalroman eingereicht hat, der vielversprechend zu sein scheint. Außerdem soll sie die berühmte Autorin Kate Howe betreuen, die ein neues Manuskript eingereicht hat. Doch dieses ist verschwunden und Ebba acht sich auf die Suche. In einem Dorf in den norwegischen Bergen stirbt um diese Zeit eine alte Frau, Astrid Hrossaland, und der Totengräber kümmert sich um ihren Nachlass, da es kein verwandten gibt. Er macht eine sehr merkwürdigen Fund.
„Das elfte Manuskript“ von Anne Holt ist ein sehr spannender Krimi um die ehemalige Polizistin Hanne Wilhelmsen. Das Cover ist mysteriös, aber deutet auch auf eine wichtige Tatsache hin und gefällt mir deshalb sehr gut. Dieses Buch bietet eine Menge an Puzzlesteinen, die im Laufe des Krimis zusammengesetzt werden. Da ist der Mord, den der Kommissar verfolgt und diese Person ist sehr interessant dargestellt. Er ist sehr gut in seinem Job, aber auch sehr unsicher, vor allem Frauen gegenüber und arbeitet hier mit zwei sehr selbstbewussten zusammen. Da ist die Suche nach dem 11. Manuskript, die die Neue im Verlag umtreibt und auch Hanne mit in den Bann zieht. Ebba ist ein junge dynamische Frau, die in ihrer 1. Stell schon an ihren Grenzen arbeitet. Sie wird im Laufe der Entwicklung feststellen, dass alles, was geschieht eigentlich mit ihr persönlich nichts zu tun hat. Dann ist da noch Hanne Wilhelmsen, die mit ihrem Scharfsinn sowohl an dem Mord mitarbeitet wie auch an der Suche nach dem Manuskript. Sie kennzeichnet eine raue Schale und einen relativ weichen Kern und ich könnte mir vorstellen, dass es auf ihre Behinderung zurückzuführen ist. Der dritte Erzählstrang ist der um die verstorbene Astrid und den sehr korrekten Totengräber, der sich des Vermächtnisses von Astrid annimmt. Diese Stränge sind sehr konsequent durchdacht und durch die Kürze und das schnelle hin und her in den Kapiteln, trägt es zur Spannung bei. Der Spannungsbogen wird sehr gut bis zum doch überraschenden Ende entwickelt.
Ich finde diesen Krimi von Anne Holt sehr lesenswert und auch höchst spannend. Interessant finde ich, wie sie diesen Krimi in der Hochzeit von Covid entwickelt. Dies hat mir noch zusätzlich zu denken gegeben. Ich kann diesen Krimi empfehlen.

Bewertung vom 19.09.2024
Invictum
Trussoni, Danielle

Invictum


ausgezeichnet

Mike Brink ist wegen seiner besonderen Fähigkeiten prädestiniert Rätsel zu lösen. Es gibt keines, dass er nicht entschlüsseln kann. Es handelt sich bei ihm um eine Inselbegabung, das Savant Syndrom. In New York wird er eines Tages von einer japanischen Frau angesprochen, die von seiner Begabung gehört hat. Es geht um die Öffnung der Drachenschatulle, die bisher noch keiner öffnen konnte und deren Inhalt eines der größten Rätsel Japans darstellt. Um seine Fähigkeiten zu testen hat sie ein mechanisches Rätsel mitgebracht, dass er schnell öffnete. Von seinen Fähigkeiten überzeugt sollte er mit ihr nach Japan fliegen. Mike wollte sich noch bei Dr. Trevers nach diesem Vorgehen erkundigen, doch leider musste er erfahren das dieser gestorben war. Für ihn stand jedoch fest sich diesem Rätsel zu stellen und so traten er und sein Hund Conundrum die Reise mit Sakura in das unbekannte Abenteuer an.
„Invictum - Das zweite Rätsel“ von Danielle Trussoni ist der zweite Band der von dem genialen Rätsellöser Mike Brink handelt, der diese Besonderheit einem Unfall zu verdanken hat. Schon das Cover sieht nach einem Rätsel aus, in dem eine laufende Frau zu sehen ist, eingeschlossen in eine unbekannte Struktur. Dieses Cover gefällt mir gut, da es schon auf den Inhalt abhebt. Dieses Rätsel was es zu lösen gilt ist aus einer früheren Zeit und es hat bisher noch keiner geschafft, es zu lösen. Es ist nicht nur diese Fähigkeit, die Mittelpunkt dieses Romans ist, sondern auch die Besonderheiten der japanischen Gesellschaft. Es ist ein interessanter Ausflug nach Japan, in die Geschichte der Gesellschaft und seiner Herrscher. Man erfährt von Herrschaftssystemen und die Machtpositionen, die sich daraus ergaben. Die Stellung von Mann und Frau in Japan ist ein zentrales Thema dieses Romans, dass durch das Einweben in eine spannende Handlung, den Leser manchmal außer Atem kommen lässt. Es liegt eine hohe Geschwindigkeit in der Story, die eine Identifikation mit dem Hauptcharakter herstellt und das Ringen um die Lösung des Rätsels. Natürlich sind es Frauen, die im Zusammenspiel mit Mike wichtig sind. Das ist auf der einen Seite Sakura, deren Rolle sich im Fortlauf der Story sehr positiv entwickelt, und da ist noch Rachel Appel, eine sehr innige Vertraute von Mike. Als Gegenspieler sind eine Gruppierung, die sich Die Fraktion nennt und mit Mikes größtem Gegenspieler Jameson Sedge und dessen Fähigkeit online Menschen zu steuern. Die Spannung wird in diesem Buch nicht nur durch die Sprache, sondern auch durch die kurzen Kapitel und schnall wechselnde Orte hochgehalten. Der Spannungsbogen ist auf einen überraschenden Höhepunkt ausgelegt.
Ich finde diesen Roman sehr spannend und auch mega unterhaltsam. Die Story um Mike Brink fesselt mich ungemein, da es so viele Dinge gibt die neu für mich sind und ich diese Informationen schon alleine sehr spannend finde. Ich konnte dieses Buch nur schlecht aus der Hand legen und kann es deshalb sehr gut empfehlen.

Bewertung vom 08.09.2024
Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1


ausgezeichnet

Jon Nordhs Frau ist in Begleitung seines Freunds bei einem Autounfall gestorben. Nun steht er allein mit seinen Kindern da und sein Job ist gefährdet. Zur gleichen Zeit steht es um die verdeckte Ermittlerin Svea Karhuu sehr schlecht, da sie eine Untersuchung der inneren Revision vor Augen hat, da sie bei ihrem letzten Einsatz einen Polizisten ermordet hat. In Malmö wird ein 13-jähriger Junge erschossen und ein spezielles Team soll diesen Fall aufklären. Dieses Team sind Jon und Svea, die eingesetzt werden, um diesen Fall mit Unterstützung der anderen Teams zu lösen. Doch eigentlich ist das unmöglich, da sie ganz alleine stehen, kritisch beäugt von den anderen Teams. Die beiden Ermittler nehmen die Spur in das Gang Milieu von Malmö auf, doch dann gibt es einen weiteren Mord und langsam kommen den Ermittlern Zweifel über ihr Vorgehen auch. Da auch noch Interna an die Presse weitergegeben werden, müssen sie ihre Strategie komplett überdenken.
Der Krimi „Tode, die wir sterben“ von Vossen und Danielsson ist ein sehr spannender Krimi aus Malmö. Das zeigt auch das Cover, der die große Belt Brücke zwischen Dänemark und Schweden zeigt, die Malmö und Kopenhagen verbindet. Ein zentrales Thema dieses Krimis ist sicherlich die immer weiter zunehmende Gang Kriminalität in Schweden. Das Beispiel Malmö steht hier im Zentrum, aber es gibt auch immer wieder Verbindungen nach Stockholm, wo die eine Ermittlerin zu Hause war. Die Geschichte um Svea Karhuu ist fast ein eigener Krimi, liefert hier aber die Basis ihres Einsatzes in Malmö. Der andere Hauptermittler hat eine sehr traurige Story hinter sich, tut aber auch sonst alles, um seinen Ruf zu zerstören und kommt erst langsam, im Laufe des Krimis und der Zusammenarbeit mit Svea, von seinem Egotrip ab. In diesem Krimi sind also mehrere Themen verarbeitet, die alle für sich schon sehr spannend sind und auch völlig nachvollziehbar. Das ist die Stärke in diesem Buch es so gut konstruiert, dass es sich sehr nah an einer beschriebenen Wirklichkeit sich bewegt. Das Phänomen der Gang Kriminalität wird hier zum zentralen Thema und ich fand es schon sehr spannend. Doch den Autoren gelingt es die Spannung sehr hochzuhalten und einen sehr überraschendes Finish hinzulegen und dieser Weg wird sehr gut vorbereitet, Auch in ihrer Sprache sind die beiden Autoren sehr klar und diese unterstützt die Spannung sehr gut. Außerdem kann man sich sehr gut in diese Situationen hineinversetzen, auch gerade das Leben, dass Jon lebt. Diese Beschreibungen gehen schon sehr nah.
Ich finde diesen Krimi sehr gut gelungen, ganz in der Tradition von skandinavischen Krimis. Hier wird sehr nah an der Wirklichkeit gearbeitet und das macht das ganz sehr spannend. Also wer skandinavische Krimis mag ist ein fast ein Muss dieses Buch zu lesen und wer nicht, auch für die ist es ein lohnender Krimi.

Bewertung vom 02.09.2024
Reise nach Laredo
Geiger, Arno

Reise nach Laredo


sehr gut

Der ehemalige König Karl lebt nach seinem Rücktritt im Kloster Yuste in Spanien und wartet auf seinen Tod. Er fühlt sein Dahinsiechen und bereitet sich darauf vor, umgeben von einem Arzt, einem Abt und Mägde und Knechte, die sein Leben unterstützen. Außerdem ist da noch Geronimo, sein unehelicher Sohn, der allerdings nichts von dem Verwandtschaftsverhältnis weiß. Der kleine Geronimo ist ein gewisses Lebenselixier für Karl und die beiden verabreden nach Laredo aufzubrechen. Auf der Reise treffen sie Hanzo und seine Schwester Angelita. Diese Weggefährten machen sich auf den beschwerlichen Weg und erleben einige Abenteuer, aber auch das Leben.
Es ist ein interessanter Roman den Arno Geiger mit der „Reise nach Laredo“ anbietet. Wo ist denn dieses Laredo habe ich mich während des Lesens immer wieder gefragt. Aber ich glaube dieses Laredo ist in jedem Menschen. Hier ist es nun der sieche Karl, der mit seinen jungen Weggefährten aufbricht, um wieder einmal das Leben zu spüren. Karl weiß, dass er bald sterben muss und so macht er sich still und leise auf den Weg und wie bezeichnend mit seinem Sohn. Auch die Weggefährten, die Geschwister Honza und Angelita, bereichern mit ihrer Anwesenheit seinen letzte Lebensweg durch die Einöde. Doch sie lassen Karl noch einmal das Leben spüren auf ihrem Weg. Das Cover drückt diesen Weg durch die Einöde wunderschön aus. Man ist dort alleine mit sich und seinen Gedanken. Das ist es, was Karl nun spürt. Ja, er weiß, dass sein Leben zu Ende geht, aber er möchte noch einmal ausbrechen aus seinem Korsett im Kloster Yuste. Und er lernt noch einiges von seinen jungen Begleitern und das lässt ihn dann auch am Ende in Ruhe gehen.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Reise stattgefunden hat oder nur im Kopf von Karl sich abspielt. Aber wo auch immer, ich finde es ein gutes Beispiel dafür ab und zu mal auszubrechen aus den eingefahrenen Wegen und auch mal zu seinem eigenen Laredo aufzubrechen. Ein sehr interessantes Stück Literatur ist dieses Buch schon und es lohnt sich zu lesen.

Bewertung vom 29.08.2024
Salute - Der letzte Espresso
Kalpenstein, Friedrich

Salute - Der letzte Espresso


ausgezeichnet

Der ehemalige Münchener Hauptkommissar Paul Zeitler hat in Bardolino am Gardasee ein Café übernommen und es Monaco genannt. Und genau dort wird ein Journalist ermordet aufgefunden. Der italienische Commissario Lanza, der den Fall bearbeitet ist nicht glücklich, dass Paul in diesen Fall mit hineingezogen wurde. Paolo, wie er liebevoll von seinen Kollegen genannt wird, will eigentlich nur sein Café betreiben, aber neugierig, warum der tote Journalist gerade in seinen Räume gefunden wurde. Paolo bemerkt allerdings, dass zwei dunkel gekleidete Männer andere Restaurantbesitzer besuchen. Natürlich macht ihn das neugierig und seine Polizistenspürnase wird angeregt. Gemeinsam mit der Journalistin Antonia ermittelt er gegen seine Neugier.
„Salute – Der letzte Espresso“ ist ein spannender und unterhaltsamer Gardasee-Krimi von Friedrich Kalpenstein. Schon auf dem Cover werden Ort und typische Dinge, die in diesem Krimi wichtig sind, skizziert. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und der Krimi ist wie im einem Film in meinem Kopfkino gelaufen. Schon der Ort Bardolino taucht vor meinem geistigen Auge auf und ich kann mir die Szenerie in diesem Krimi plastisch vorstellen. Der Hauptcharakter Paul Zeitler ist ein sehr sympathischer Barista, der von den Einheimischen, auch ohne italienisch Kenntnisse, akzeptiert wird. Das ist schon ein wenig verwunderlich, doch in der Region nachvollziehbar. Er geht auch mit seinen Nachbarn sehr empathisch um. Der Autor hat hier eine sehr sympathische Figur erschaffen. Auch bei seinen Kolleg*innen ist er sehr beliebt, nur der Commissario Lanza ist ein wenig skeptisch. Natürlich gibt es auch die Bösen in diesem Krimi, die natürlich Ähnlichkeiten mit der Mafia aufweisen. Der Spannungsbogen ist sehr gut bis zum überraschenden Ende entwickelt.
Ich bin sehr angetan von diesem regionalen Krimi, da er Spannung und tolle Bilder aus dieser Idylle sehr gut verbindet. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann den Krimi gut und gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 19.08.2024
Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
Vermeer, Maarten

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi


ausgezeichnet

Rob van Loon verschwindet und seine Freundin lässt ihn suchen. Das ruft Liv de Vries auf den Plan, die gerade Schwierigkeiten mit der Internen hat, da sie einen Drogendealer erschossen hat und jetzt im medialen Interesse steht. Sie bekommt bei der Landespolizei eine neue Kollegin und die beiden fahren nach Veere, um den Verschwundenen zu finden. Sie stoßen auf einen alten Todesfall, der mit Rob zu tun hat. Allerdings nicht unter diesem Namen, sondern unter David Leinders, der wie sie beide herausfinden, Spitzel in der rechten Szene war. Außerdem hat er mit der spurlos verschwundenen Esmee Vriesde zu tun. Seine Rückkehr treibt zwei Gruppen um, seine alten Freunde von der rechten Seite und die Freunde von Esmee. Als in Veere ein alter Mann zu Tode stürzt wird es für die Ermittlerinnen gefährlich, da sie zwischen den Fronten stehen.
„Die Toten von Veere“ von Maarten Vermeer ist ein Zeeland-Krimi, der auf drei Ebenen spielt, die miteinander verwoben sind. Es handelt sich um die Gegenwart und reicht über einen Zeitabschnitt vor 10 Jahren, bis in das Jahr 1944, unter deutscher Besatzung. Der Autor verbindet diese Ebenen sehr akribisch und nach und nach wird deutlich, wie diese Abschnitte zusammengehören. Es ist ein sehr spannender Rückblick, der hier in die Geschichte eingearbeitet wird. Außerdem ist die Geschichte sehr authentisch, denn die rechten Umtriebe auf Zeeland, und stellvertretend auch für andere Bereiche Europas. Es ist ein Krimi, der auf sehr geschickte Art und Weise, die Spannung hochhält. Die Hauptdarsteller*innen Liv, Noemie, Ruben, der örtliche Polizeichef und Ann-Remi, eine neugierige Rechtsmedizinerin bilden ein sehr interessantes Team. In diesem Krimi werden die drei Zeitebenen sehr gut miteinander in Einklang gebracht und in Beziehung gesetzt. Vor allem der Cold Case, der sich 10 Jahre früher abgespielt hat, ist Mittelpunkt dieses Krimis. Es ist interessant zu sehen, wie der Autor immer wieder geschickt die Szenenwechsel einstreut. Vor allem das Jahr 1944 zeigt die geschichtlichen Ereignisse, aber sie passen auch sehr gut in den Krimi. Schön ist es auch, dass man nebenbei noch etwas von Zeeland und Veere erfährt und das nicht nur vom Cover, dass zu diesem Krimi sehr gut passt.
Ich mag diese Art der Krimis und auch hier ist mein Kopfkino angesprungen und deshalb fällt es mir leicht eine Leseempfehlung auszusprechen.

Bewertung vom 21.07.2024
Die List
Saunter, Mick

Die List


ausgezeichnet

Konstantin Manner ist im Urlaub und erholt sich in Bayern von einer Knieoperation. Er wird allerdings von seinem Kollegen Kreuzpaintner in einem Mordfall um Hilfe gebeten. Ein Bauer wird tot aufgefunden, allerdings ohne Kopf. Eigentlich möchte er auch gar nicht ermitteln, doch die Schwester einer Arbeitskollegin seiner Freundin unter Mordverdacht. Er kann sich diese allerdings nicht als Mörderin vorstellen. Als dann noch eine Besucherin eines Volksfestes ermordet wird und auch ihr der Kopf fehlt, ist sein Ermittlersinn erwacht und er mischt sich ein. Doch leider sind diese beiden Toten nicht die Einzigen, denn im Hintergrund speilt sich etwas ganz Großes ab.
Die List von Mick Saunter ist ein Thriller, der sehr viele Überraschungen im Peto hat. Schon das Cover zeugt von hoher Brutalität, da eine geköpfter Mensch ins Tal blickt, und zwar in ein Dorf in der Provinz. Deshalb ist die Brutalität vielleicht fehl am Platz, doch das trifft auf diesen Thriller nun gar nicht zu. Sehr schonungslos schreibt der Autor diesen Thriller und doch sind die Menschen darin nicht alle der Bösen Fraktion zuzuordnen. Einer der Hauptcharaktere, Konrad Manner, ist eigentlich ein sehr sympathischer Ermittler, doch hier konzentrieren sich viele sehr brutale Aktionen und das hat seinen Grund. Sehr akribisch enzwickelt der Autor die Spannung und die Personen in diesem Thriller, wobei mit ganz am Anfang ein wenig der Durchblick fehlte. Doch der stellte sich beim Weiterlesen wie von selbst ein, wie Puzzleteile, die sich langsam aber sich wie von Geisterhand an ihren richtigen Platz legten. Hier werden verschiedene Szenen um Kommissar Manner gelegt, diese es zu entdecken gilt und die am Ende der Thrillers noch Platz für mehr lassen. Alle Personen, die sich im Dunstkreis des Kommissars bewegen, stellen einen starken positiven Block dar, den es auch braucht, um gegen das Böse sich durchzusetzen. Die
Story ist sehr gut entwickelt und sie lässt sich, nach anfänglichen Schwierigkeiten, auch gut nachvollziehen.
Ich mag die Art und Weise wie Mick Saunter schreibt. Es ist immer Spannung zu erwarten, sodass es immer schwieriger wird im Laufe des Romans, diesen aus der Hand zu legen, denn es lohnt sich diese Story zu verfolgen. Auch wenn ich am Anfang etwas gebraucht habe, so empfinde ich die Entwicklung der Geschichte als äußerst gelungen und so kann ich auch diesen Thriller wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 11.07.2024
Sündiges Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 6)
Herzberg, Thomas

Sündiges Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 6)


sehr gut

Bevor der Ermittler Jörn Appel zu seiner nächsten Stelle in Berlin aufbricht, muss er noch mit seiner Partnerin Ina Drews einen letzten Fall lösen. Dieser ist allerdings sehr verzwickt, denn es handelt sich um ein junges Mädchen, das auf dem Jahrmarkt ermordet wurde. Die Ermittlungen erweisen sich als schwierig, da das Motiv noch nicht ganz klar geworden ist. Es steht fest, dass sich das Mädchen auf dem Jahrmarkt verabredet hat, um ihre eigenen Erfahrungen mit Männern zu machen, so jedenfalls ihre Freundin. Doch das als Mordmotiv? Als dann allerdings ein Lehrer des Mädchen ermordet aufgefunden wurde, drehen sich die Ermittlungen in eine andere Richtung. Außerdem bekommen die beiden Unterstützung durch ihre Nachfolger.
Das Cover des Küstenkrimis Sündiges Grab“ aus der Reihe zwischen Mord und Ostsee von Thomas Herzberg verknüpft einen Tatort, bzw. das typische Zeichen für einen Jahrmarkt, das Riesenrad, mit der Landschaft an dem dieser Krimi spielt, an der Küste, und zwar im Raum Flensburg. Es ist ein spannender Krimi, der verschiedene Themen zusammenfasst, wie z.B. Beziehungen zwischen Jungen und Mädchen und Beziehungen im Allgemeinen. Der Autor malt ein sehr interessantes Bild von den ermittelnden Polizisten und deren Nachfolgern. Jörn und Ina ist ein Ermittlerpaar, dass sehr gut aufeinander eingestellt ist und auch befreundet ist. Die Neuen sind ein lange verheiratetes Ehepaar, bei denen es schon mal rumpelt. Doch beide raufen sich gut zusammen, um den Fall zu lösen. Man merkt es der Story an, die sehr authentisch ist, dass sie sich im Laufe das Romans immer stärker entwickelt und so den Spannungsbogen sehr gut abschließt. Auf diesem Weg gibt es auch schon mal Sackgassen für den Lesern und das Mitermitteln fällt nicht leicht, doch das ist halt wie im richtigen Leben. Die Spannung wird auch durch die Sprache und die Kürze der Kapitel hochgehalten.
Ich mag diese Art von Krimis, die nicht nur den Fall betrachten, sondern wie hier auch Beziehungen unter die Lupe nehmen und einen Blick in die Region ermöglichen. Ich kann diesen Küstenkrimi gut weiterempfehlen, denn ich habe mich gut unterhalten.

Bewertung vom 08.07.2024
Dunkler Abgrund
Lillegraven, Ruth

Dunkler Abgrund


ausgezeichnet

Clara, Mutter von Zwillingen, Alexander und Nikolai, wird zur Justizministerin ernannt. Sie hat sich diesen Posten erkämpft und dabei nicht nur Freunde hinterlassen. Außerdem ist kurz vor der Ernennung ihr Mann Haarvard bei einem Unfall ums Leben gekommen. Auch bei der Feier wird sie von einer Frau angegriffen, die sie als Mörderin bezeichnet. Auch ihre ersten Tage im Ministerium sind hart und ihre Beziehung zu ihren Söhnen wird auf eine harte Probe gestellt. Für Sabiya, eine Einwanderin ist die Zeit nicht so gut, da sie des Mordes bezichtigt wird und im Gefängnis sitzt. Es stellt sich heraus, dass sie auch eine Beziehung zu Haarvard hatte. Es scheint so, dass sie einige Leichen im Keller hat, und eine sehr schwierige Zeit steht ihr noch bevor.
Der Thriller „Dunkler Abgrund“ von Ruth Lillegraven hat ein rätselhaftes Cover, eine Frau, die in einem See schwimmt. Erst einmal nichts Außergewöhnliches, doch in Kombination mit dem Titel sehr mysteriös. Auch die Aufteilung der Kapitel ist zu Beginn sehr mysteriös, entwickelt sich aber im Laufe des Thrillers zum Spannungstreiber. Die einzelnen Kapitel sind nämlich einzelnen handelnden Personen gewidmet. Sehr häufig ist es Clara, die im Mittelpunkt steht und es ist auch wichtig. Um ihre Abgründe kennenzulernen, ist es wichtig diese zu erfahren. Dann sind es ihre beiden Söhne, und hier vor allem Alexander, der die Geschichte weiterbringt. Außerdem ist noch ihr Vater Leif eine zentrale Figur. Dieser Thriller ist sehr spannen, aber auch zu Beginn sehr undurchsichtig und wie ein gutes Puzzle aufgebaut. Die Sprache bringt den Leser zum Nachdenken und es schleicht sich so in das Bewusstsein ein. Ein langsamer, aber intensiver Prozess. Das macht den Thriller spannen und hält den Spannungsbogen aufrecht und der hat es bis zum Ende in sich. Man hat immer das Gefühl das fehlende Puzzleteil in der Hand zu halten, doch weit gefehlt.
Ich habe ein Zeit gebraucht bis ich in den Thriller gefunden habe, doch dann hat er mich nicht mehr losgelassen. Die Autorin hat mich mit diesem Thriller total überzeugt und ich kann ihn nur weiterempfehlen. Ausgezeichneter Thriller.

Bewertung vom 05.07.2024
Der tote Kurschatten von Sylt
Wood, Dany R.

Der tote Kurschatten von Sylt


ausgezeichnet

Jupp und Inge wollen Oma Käthe mal was Gutes gönnen und schicken sie zur Kur, nach Sylt. Nach einer sehr anstrengenden Anreise stolpert Käthe natürlich über eine Leiche. Sie wird ruhiggestellt und wacht am nächsten Morgen in ihrem Zimmer wieder auf. Dadurch lernt sie auch die Oberschwester Gundula kennen und ihre Eigenart. Sie ist sehr dominant und regelt alles in der Klinik. Oma Käthe fühlt sich natürlich herausgefordert, vor allem, nachdem die Polizei nicht ermitteln will, da es sich möglicherweise um einen Selbstmord oder Unfall handelt. Also nimmt Oma die Ermittlungen in ihre Hand und bekommt Hilfe vom ehemaligen Hauptkommissar Hinnerk, der auch noch der Vater des aktuellen Verantwortlichen ist. Oma Käthe ist auf jeden Fall in ihrem Element und die Spannung steigt.
Schon das aussagekräftige Cover ist ein wirklich toller Einstieg in diese Geschichte um Oma Käthe und einen ungeklärten Mordfall. Der Strand von Sylt mit den weißen Socken und den Sandalen ist zurückzuführen auf den Toten über den Oma Käthe stolpert. Der Autor hat die Oma wirklich gut gezeichnet und man kann sie sich bildlich vorstellen. Eine rüstige 80-jährige die alles aufmischt und auch persönlichen Dingen nicht abgeneigt ist. Auch ihre Mitmenschen, die mit ihr die Kur durchführen. Sind gut gezeichnet und haben alle etwas Besonderes, wie Natascha, die einen Vater sucht. Ist schon ein bisschen spooky sich vorzustellen bei der nächsten Kur auf diese Damen zu treffen. Auch die Herren sind gut beschrieben, wie im richtigen Leben. Ein Weiberheld und ein sehr schüchterner Mensch, dann ein Doktor, der auch nicht monogam ist, also etwas, was jederzeit überall passieren kann. Das macht diese Story lesenswert und unterhaltsam, da ist die Kriminalgeschichte das Salz, das auch ein bisschen Spannung bringt.
Ich mag diese Story um die unternehmungslustige Oma, die mir ja auch schon im Saarland aufgefallen ist und jetzt einmal ohne Jupp und Inge ermitteln darf. Wer die Stories aus dem Saarland mag, mag auch diese und wer nicht, sollte trotzdem nochmal versuchen die Oma ins Herz zu schließen.