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Benutzername: 
scouter
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Unna

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Insgesamt 331 Bewertungen
Bewertung vom 31.12.2023
Der Mädchenhenker (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Der Mädchenhenker (Thriller)


ausgezeichnet

Ein brutales Video taucht im Internet auf. Zu sehen ist eine junge Frau, die die Hölle durchläuft und am Ende aufgehängt wird. Die Kommissare Emma Bajewsky und Alex Kuper sind entsetzt, was sie da mitansehen müssen. Im Video wird auf einen Vergleich mit anderen Szenen, die mit der toten Anna zu tun haben und auf weitere Freundinnen von ihr. Sie haben selber einen Film gedreht, der einen brutalen Mord darstellte. Die Frage, die sich den Ermittlern stellt, ist, ob diese Tat auch nur ein Fake ist. Doch die IT-Spezialisten stellen fest das Video ist echt. Während ihrer weiteren Ermittlungen tauch ein neues Video auf mit einer anderen Darstellerin, die am Ende erhängt wird. Wo liegen die Gemeinsamkeiten und die Ermittler finden noch weitere mutmaßliche Opfer. Doch wo ist der Zusammenhang?
Das Cover des Thrillers „Mädchenhenker“ von Gunnar Schwarz ist die Darstellung dessen, was den Leser im Buch erwartet. Es ist noch nicht ganz klar, ob die Rachephantasien dargestellt werden oder das Motiv für die Taten. Doch ausdrucksvoll ist es allemal und es gefällt mir gut. Ebenso die Schreibweise die Gunnar Schwarz eigen ist motiviert dieses Buch nicht nur zu lesen, sondern eher zu verschlingen. Man möchte es gar nicht aus der Hand legen, weil immer wieder etwas Neues geschieht, das man unbedingt weiterlesen muss. Die beiden Hauptcharaktere Emma und Alex, sind mittlerweile ein eingespieltes Team, das beide ihre Rollen kennen und den anderen akzeptieren und unterstützen. Eine sehr gute Darstellung von Teamwork. Manchmal hatte ich den Eindruck im Roman, dass Alex der ungeduldigere von beiden in diesem Fall war. Vielleich spielte auch eine Rolle, das seine Ex-Frau wieder in sein Leben getreten ist. Das ist die Stärke dieses Thrillers, das nicht nur die reinen Taten sachlich abgearbeitet werden, sondern auch die Gefühlslage der Ermittler und natürlich auch der Täter verdeutlicht werden. Die Story ist für mich absolut authentisch, weil sich die Beispiele durch das Leben vieler Menschen zieht und die sozialen Medien, nicht nur im Bereich von Mobbing, sondern überhaupt ein große Rolle spielen.
Mir gefällt auch der zweite Band in dem Bajetzky und Kuper ermitteln wieder sehr gut. Es ist nicht nur das ich dieses Team überaus sympathisch finde, sondern auch die Fälle immer wieder sehr überzeugen dargestellt werden. Auch hier wieder ein klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.12.2023
Seelensammler
Dützer, Volker

Seelensammler


ausgezeichnet

Lucas Prinz ist ein Kommissar, der aus Frankfurt nach Koblenz kommt und dort seine letzte Chance bekommt. Der Oberstastanwalt hat ihn dort empfohlen, nachdem er in Frankfurt die Korruption im Kommissariat für Organisierte Kriminalität aufgedeckt hat. Das hat ihm keine Freunde bereitet, so dass er auch das Gefühl hat in Koblenz auf der Abschussliste zu stehen. Außerdem ist da die junge Jule Rahn, die einen geregelten Ablauf braucht, um nicht ihren Neurosen zu erliegen. Diese Jule wird Zeugin eines Mordes an einem Mann, der von der Rheinbrücke in Koblenz gestoßen wurde. Sie sieht einen Mann mit einer roten Narbe, der sie gesehen hat und nun verfolgt. Die Polizei, der sie das Verbrechen meldet, nimmt sie nicht ernst und tut das Verbrechen als Selbstmord ab. Nur Lucas glaubt ihr und ab jetzt kreuzen sich ihre Wege immer öfter, bis sie gemeinsam hinter das Geheimnis des Verschwindens von alten Menschen kommen.
Das Cover des Thrillers „Seelensammler“ von Volker Dützer ist sehr beeindruckend. Ein in einem Glas eingesperrter Schmetterling. Ich finde es für diesen Thriller sehr passend, nicht für den Inhalt, sondern für die Beschreibung einer der Hauptcharaktere, Juke Rahn. Diese Figur ist sehr gut ausgewählt und wird stringent in dieser Story entwickelt. Ein eingeschlossener Schmetterling, der noch viel braucht, um sich zu entwickeln. Ich finde der Autor hat hier eine Figur erschaffen, die seinesgleichen sucht und natürlich ein Hauptbestandteil ist. Genauso wie Lucas Prinz, ein Außenseiter innerhalb der Polizei, der nur seinem Gerechtigkeitssinn folgt, und das tut er konsequent. Es ist ein Pakt für Außenseiter, der hier geschmiedet wird zu dem noch ein wilder. Heimatloser Hund gesellt und ein Schrottplatzbesitzer, der Lucas ins Herz geschlossen hat. Dieses Team macht sich nun auf den Weg die Bösen zu stoppen und gerät immer in Konflikt mit ihrer Vergangenheit. Was sich daraus entwickelt zeigt sich am Ende und dieser Spannungsbogen ist sehr gut entwickelt. Es ist auch alles nicht auf den ersten Blick zu sehen und das finde ich für einen Thriller absolut stark. Stark ist auch die Sprache und der Schreibstil, die beide sehr nachvollziehbar zu lesen sind, so dass man auch sehr gut in das Thema kommt. Was der Clue dieser Geschichte ist, mag sich jeder ein eigenes Bild machen.
Dem Autor gelingt auch in diesem Thriller wieder eine tolle Geschichte aufzubauen, die ich sehr gerne gelesen habe und es war spannend und ich habe mich, ob der Wendungen auch sehr gut unterhalten. Diesen Thriller kann ich Wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 27.12.2023
Die Suche nach dem Route 66 Killer
Piskulla, Christian

Die Suche nach dem Route 66 Killer


ausgezeichnet

Nach einer längeren Zeit sind Rebecca und Mark von ihrem Rentnerleben müde. Sie haben reichlich Geld doch ihre früheren Jobs bei der Polizei fehlen ihnen. Also beschließen sie als Privatdetektive zu arbeiten und gründen eine Agentur. Der erste Fall ist gleich ein sehr komplizierter. Sie solle einen jungen Mann auf der Route 66 aufspüren, der mit seinem Motorrad dort unterwegs war und verschwunden ist. Dafür benötigen sie Hilfe und sie sprechen den früheren FBI-Chef Steve Cortez an. Dieser ist mittlerweile ebenfalls aus dem Dienst ausgeschieden und will ihnen anfangs nur widerwillig helfen, doch sein Jagdinstinkt ist damit geweckt. Er bezieht Judy Tonka, eine im FBI-Apparat hoch angesiedelte Agentin mit ein.
Es zeigt sich das auf der Route 66 in einem bestimmten Abschnitt nicht nur der Vermisste verschwunden ist, sondern noch viel mehr Personen. Es gleicht dem Stich in ein Wespennest, das Mark und Rebecca hier unternommen haben.
Schon das Cover von dem Thriller „Route 66 Killer“ zeigt die Besonderheit dieser Straße, zwar ein Traum für alle Biker, doch langsam in die tage gekommen. Es hat eigentlich seine Romantik verloren, wie es das Autor sehr intensiv beschreibt. Genau diese fehlende Romantik macht diesen Roman so glaubwürdig. Um der aufkommenden Langeweile entgegenzutreten, entwickelt sich schnell etwas das nicht gewollt ist, wie z.B. Lost Places, in denen sich Randgruppen treffen und leben. Die Atmosphäre, in der dieser Thriller geschrieben wurde, ist sehr bedrückend, durch die Einsamkeit und die hohe Gewaltbereitschaft einzelner Gruppen von Menschen. In dieser Atmosphäre sollen Rebecca und Mark nun diesen verschwundenen Biker suchen, und was sich anfangs als Traum erweist, entwickelt sich im Laufe des Romans zum Alptraum. Auch Steve Cortez, der ein ruhiges Leben, dem Stress der Arbeit beim FBI, vorzieht wird allmählich in den Sog der Ermittlungen mit einbezogen. Einmal Ermittler, immer Ermittler, auch wenn er seiner Freundin versprochen hat, sich aus dieser Arbeit zurückzuziehen. Ebenfalls die dritte Hauptperson in diesem Thriller, erlebt eine Wellenbewegung von interessiert bis hochgradig neugierig und das tut dem Thriller gut. Schleicht er sich zu Beginn voran, so wird er im Laufe der Ermittlungen zu einem reißenden Strom aus dem sich unsere Hauptcharaktere kaum befreien können. Das entspricht dem gut konstruierten Spannungsbogen, der die einzelnen Fäden sehr gut zusammenbringt, doch nicht nur an ein Team. Sondern der Autor wählt hier ein ungewöhnliche Methode, dass jedes Team seinen eigen Spannungsbogen hat. Das verbindende Glied ist hier die Rote 66.
Ich finde diesen Thriller sehr spannend und nachdem ich in die Story mich eigefunden habe, konnte ich dieser auch mühelos folgen. Die losen Fäden, die der Autor auf der Route 66 verteilt hatte, fügten sich hinterher gut zusammen. Die sehr große Brutalität zum Ende hin hat mich so ein wenig irritiert, aber manchmal ist der Mensch ein Raubtier und dann gilt es dies auch zu beschreiben.

Bewertung vom 21.12.2023
Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1
Rose, Karen

Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Kit McKittrick wird mit ihrem Kollegen Baz Constantine zu einem Fundort einer Leiche gerufen. Es war ein junges zierliches Mädchen, das schon vor einiger Zeit in dem Park vergraben worden ist und nur mit einem Bodenradar entdeckt wurde. Der Fund gelang nur, weil ein anonymer Anrufer auf den Fundort hingewiesen hatte. Die Kommissare des San Diego Police Departments hatten noch mehrere unbekannte Leichenfunde, die aber ähnliche Merkmales aufwiesen. Kit erinnerte sich nur ungern, dass auch ihre Schwester Wren 16 Jahre zuvor von einem Unbekannten ermordet wurde, ihre Motivation zur Polizei zu gehen. Der unbekannte Anrufer war Dr. Sam Reeves, ein Psychologe, der einen seiner Patienten im Verdacht hat, diese Morde begangen zu haben. Die beiden Polizisten finden heraus, wer für den Anruf verantwortlich war, und nehmen ihn fest. Dr. Sam Reeves ist völlig außer sich, da er nur helfen wollte und damit seine Lizenz verlieren könnte. Doch seine ehemalige Freundin Laura und sein bester Freund Joel stehen ihm bei und er nennt den Namen des vermeintlichen Täters. Der wird dann allerdings tot aufgefunden. Doch kit ist skeptisch, das sie damit die Mordserien stoppen können und das soll sich auch bald herausstellen, wie recht sie doch hat.
Das Cover des Thrillers „Kaltblütige Lügen“ von Karen Rose weist schon auf die Gemeinsamkeiten an allen Taten, die in dem Buch beschrieben werden, hin. Es sind die Handschellen. Die Schreibweise von Karen Rose ist sehr bildhaft und nimmt den Leser mit auf die Ermittlungsreise und lässt ihn teilhaben an den Zweifeln und Gefühlen, die immer wieder auftauchen zwischen den Polizisten und dem Psychologen. Das sind zwei Figuren, die Karen Rose erschaffen hat, die zwar sehr unterschiedlich sind, aber doch gut zusammenpassen und ich hoffe es gibt von den beiden noch einiges zu lesen. Kit ist eine sehr gut Polizistin, da sie sehr hartnäckig ist und sich in einen Fall verbeißen kann. Aber sie hat auch eine Menge Gefühle, die sie zwar meistens kontrolliert, aber deren Inneres immer wieder an die Oberfläche kommt. Es gibt immer wieder innere Zwiegespräche, wenn es um Sam geht. Toll ist auch die Beschreibung ihrer Adoptivfamilie, in der sie ein warmes zu Hause findet. Sam ist ebenfalls ein sehr empathischer Mensch, der nur Gutes tut und ein guter Psychologe ist. Deshalb reagiert er auch auf die Verhaftung sehr heftig, da er sich das gar nicht vorstellen kann. Aber auch er gesteht sich gewisse Gefühle für Kit ein. Eine Besonderheit am Rande ist, dass sie beide kleine Hunde haben, die sie wohl als Ausgleich ihrer Arbeit brauchen. Diese Beiden sind die Hauptcharaktere in diesem Thriller, die den Bösen jagen mit ihren Teams. Die Spannung hat die Autorin sehr gut aufgebaut, so dass überhaupt keine Langeweile aufkommt. Man hat immer das Gefühl, dass der Täter gleich gefasst wird, aber es gibt immer wieder eine neue Wendung, Das macht Spaß zu lesen und die Überraschung kommt dann wirklich fast auf den letzten Seiten.
Ich habe diesen Thriller mit großem Interesse gelesen und konnte total darin eintauchen, so gut ist die Schreibweise der Autorin. Ich finde Karen Rose hat da ein sehr interessantes Paar geschaffen, dass uns noch viel Spannung bringen wird.

Bewertung vom 17.12.2023
Eisige Nacht
Sonnenschein, Niklas

Eisige Nacht


ausgezeichnet

Karl ist Kommissar in Kirkenes und hat nach zwei Schicksalsschlägen Probleme mit Alkohol. Auch auf seiner Dienststelle ist er deswegen nicht gut angesehen. Seine Chefin Aino hält aber noch zu ihm. Als ein neuer Kollege aus Schweden zu ihnen kommt soll er an der Seite von Karl ermitteln. Der neue Fall den sie haben ist ein sehr mysteriöser. Ein Telefonanruf von der Insel Björnöya, die Bäreninsel, bei Spitzbergen, war ein Hilferuf einer weiblichen Person. Da die Kollegen dort ober nicht genug Personal haben fordern sie aus Kirkenes Unterstützung an. Sie werden mit einem Hubschrauber auf die Insel gebracht und sollen dort die Spurenlage sichten. Sie finden eine verschlossene Tür der wissenschaftlichen Station und verschaffen sich Eintritt über die Rückseite. Dort finden sie Blutspuren und eine schwerverletzte Frau. Doch dann nimmt der Sturm zu und sie müssen entscheiden, ob sie auf der Insel bleiben oder nicht.
Das Cover des Norwegen-Krimis „Eisige Nacht“ von Niklas Sonnenschein ist stilistisch die Szene, die das Ermittlerteam, Mats und Karl, auf der Bäreninsel vorfinden. Eine verlassene Station in einer eisigen Einöde am Ende der Welt. Das Kripo Duo ist sehr gut dargestellt. Karl der Polizist mit sehr viel Erfahrung und einem übermäßigen Alkoholkonsum, aufgrund von Schicksalsschlägen, die er anders nicht verarbeiten kann. Das macht ihn natürlich angreifbar und auch die Aggressivität hat er kaum unter Kontrolle. Der andere Kommissar ist Mats, aus Schweden nach Kirkenes gewechselt, da es in seiner Heimat kaum Stellen für Polizisten gibt. Er ist jung und in einer stabilen Beziehung, also ein genauer Gegenentwurf von Karl. Diese beiden Typen stehen nun im Fokus dieser Ermittlungen und der Fall ist kompliziert. Aber diese beiden, so unterschiedlich sie dargestellt werden, passen perfekt zueinander. Dieser Schachzug der Gegensätze ist dem Autor sehr gut gelungen. Genauso wie die akribische Darstellung der eisigen Einöde auf der Bäreninsel, mit seinen Naturphänomenen, aber auch seiner natürlichen Gefahrenquellen. Außerdem spricht der Autor neben dem Kriminalfall auch noch kurz die politische Situation, mit der Nähe Russlands an. Die Schreibweise ist sehr spannend und diesen Spannungsbogen hält er aufrecht bis zum Schluss.
Ich mag diesen Norwegen-Krimi wegen seiner Beschreibung der Situation im Norden Norwegens, mit seinen Schönheiten und seinen Herausforderungen, die auch für den Kriminalfall wichtig sind und spannend in diesem Buch verarbeitet wurden. Empfehlenswerter Krimi im typische Skandinavischen Stil erzählt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.12.2023
Die Händler des Teufels: Ein Krimi aus London
Spencer-Smith, Edward

Die Händler des Teufels: Ein Krimi aus London


ausgezeichnet

Emma ist tanzen und hat einen interessanten Mann kennengelernt, Zayn, doch bevor etwas Ernstes passiert, geht der Alarm an ihrem Handy los. Es ist in ihr Büro in der Detektei eingebrochen worden. Emma checkt, ob etwas gestohlen wurde und sie entdeckt, dass nur das Foto, das ihre Schwester und sie zeigt, verschwunden ist. Das beunruhigt Emma ungemein und sie hat das Gefühl das ihre Schwester, die seit 20 Jahren verschwunden ist, noch lebt. Das Ermittler Trio beschäftigt der Tod eines rumänischen Mafiabosses, obwohl der Mörder, Varga Ciprian, geständig ist. Emma möchte mit ihm sprechen, da er Kontakte mit einem Mädchenhändlerring hat, Bei diesem Verhör, das zwar nicht lege artis ist, ihre Freundin aber ermöglicht hat, stellt sie fest, das Ciprian etwas mit dem Verschwinden von Elliott zu tun hat. Emma ist sehr aufgeregt und macht sich auf deren Suche.
Das Cover von „Die Händler des Teufels“ von Edward Spencer-Smith zeigt einen Blick auf London, wo der Krimi spielt. Es ist ein sehr eindrucksvolles Bild, so wie der Krimi auch. Auf der Spur eines Mädchenhändlerrings aus Rumänien und Südosteuropa, sehr authentisch vorgetragen. Dieses Mal ist Emma persönlich betroffen, da es um ihre Schwester Elliott geht. Natürlich helfen ihre drei Freundinnen und Kolleginnen so wie sie können. Auch ihr Privatleben ist dieses Mal betroffen, denn sie hat einen interessanten Mann kennengerlernt, der allerdings der Oberstaatsanwalt von London ist, mit dem sie Zusammenarbeiten wollen. Auch in diesem Krimi wird die Perspektive gewechselt und die Sicht von Zayn Montgomery, dem Oberstaatsanwalt geschildert wird. Die Schreibweise ist wieder sehr bildhaft und interessant, so dass der Krimi für mich interessant und spannend erscheint. Der Spannungsbogen ist sehr gut entwickelt und bis zum Ende bleibt es so.
Das ist der dritte Krimi dieser Serie und ich finde ihn ebenso spannend, wie seine beiden Vorgänger. Ich mag die drei Ermittlerinnen und kann dieses Buch gut empfehlen.

Bewertung vom 10.12.2023
Schneewittchen
Eckmann, Peter

Schneewittchen


sehr gut

Die junge Maja Bosbach ist 17 als ihr vermögender Vater stirbt. Dieser war nach dem Tod seiner Frau wieder verheiratet, doch Maja hat zu ihrer Stiefmutter kein gutes Verhältnis nur die Haushälterin unterstützt die junge Frau. Da der jungen Maja mit ihrem 18. Geburtstag die Hälfte des Vermögens zusteht, möchte die Stiefmutter Maja aus dem Weg räumen. Ihre Freundin hilft ihr dabei und so kommt Maja in einer Männer WG, als Haushaltshilfe, unter. Doch es eigentlich kein richtiger Job, denn Maja bekommt eine Fußfessel und kann so nicht fliehen und ist den Männern ausgeliefert. Natürlich ist das attraktive junge Mädchen auch ein Objekt sexueller Begierde und so kommt es natürlich zu Vergewaltigungen. Als dann der erste Tote aus der WG auftaucht greift auch die Polizei aus Stade und die Hauptkommissarin Christine ein. Aber es bleibt nicht der einzige Tote und die Polizei verstärkt ihre Ermittlungen.
Das Cover des Thrillers „Schneewittchen“ von Peter Eckmann zeigt ein gutaussehendes junges Mädchen, sehr wahrscheinlich Schneewittchen mit schwarzem Haar und weißer Haut, so wie im Märchen. Man kann es deutlich vor sich sehen, wie die böse Schwiegermutter neidisch auf das junge Mädchen ist. Der Schreibstil ist bildhaft und so ist der Inhalt des Thrillers leicht nachzuvollziehen. Der Thriller ist deutlich angelehnt an das Märchen, ok die sieben Zwerge unterstützen Schneewittchen nicht sondern eher im Gegenteil sie missbrauchen sie zu Frohndiensten und halten sie gefangen. Es ist auch nachvollziehbar, dass sie auch sexuell missbraucht wird. Die Ermordung der Männer folgt auch hier einem märchenhaften Beispiel. Es handelt sich anfänglich um einen anderen Kindererabzählreim. Natürlich hält der Autor auch einen Prinzen bereit. Es ist der junge Polizist Sascha aus Hamburg, der die junge Maja rettet und natürlich heiratet und in den Sonnenuntergang reitet. Na ja fast, es ist nur der Sonnenuntergag an der Elbe. Ob sie glücklich und zufrieden in der Zukunft leben, bleibt dem Leser vorenthalten, aber gehen wir mal davon aus. Die anderen Charaktere unterstützen den Helden vorbildlich und die Chefin Christine ist auch eine Bilderbuch Vorgesetzte. Einen kleinen Schlenker außerhalb des Märchens hat der Autor in einer Erpressung gemacht, die wie könnte, es anders sein ebenfalls gut ausgeht. Die Spannung ist in dem Buch gut aufgebaut, aber vorhersehbar und der Thrill ist in Ansätzen da, aber auch vorhersehbar.
Ich finde den vorliegenden Thriller sehr unterhaltsam und ich finde das Buch als modernes Märchen gelungen, als Thriller ausbaufähig. Aber es ist gute Unterhaltung.

Bewertung vom 09.12.2023
Tote Mädchen schweigen ewig (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Tote Mädchen schweigen ewig (Thriller)


sehr gut

Eine tote Frau im Fluss, die Zunge ist abgeschnitten und der Mann gesteht. Ein leichter fall wie es scheint. Doch das neue Team bei der Kripo um die eigenwillige Charlie soll noch nicht ermitteln, weil sie ja nur für besondere Fälle ins Leben gerufen wurden. Das Team hat eine neue Kommissarin, die von Charlie Scherzes halber Barbie genannt wurde. Doch diese Stella ist sehr ehrgeizig, aber auch intelligent und hängt sich an Charlie. Der Mord an der Frau lässt Charlie nicht ruhen und obwohl sie keinen Auftrag hat, verhört sie den geständigen Ehemann. Stella begleitet sie, obwohl sie nicht von der Aktion überzeugt ist. Und sie sehen beide Angst in den Augen des Mannes. Sie fragen sich wovor hat der Mann so viel Angst, dass er ins Gefängnis geht. Doch das wird nicht die einzige Frage sein, die die neue SOKO begleitet.
„Tote Mädchen schweigen ewig“ von Gunnar Schwarz hat ein Cover, das dem Titel sehr nahekommt. Einem Mädchen wird von einer Hand der Mund zugehalten, doch für den Krimi hat sich der Autor eine viel effektivere Art und Weise ausgedacht, um jemanden zum Schweigen zu bringen, dem Opfer die Zunge abschneiden. Der Schreibstil unterstützt den Thrill auch dadurch, dass immer wieder Angst im Spiel ist. Doch diese Angst ist nicht immer greifbar und das ist auch für das ermittelnde Team schwer greifbar. Dieses Team hat der Autor mit Bedacht zusammengestellt. Da ist auf der einen Seite die sehr forsche Charlie, die sich ungerne an Regeln hält, aber sehr erfolgreich ermittelt und an ihrer Seite die Neue, die gut aussieht und auf den ersten Blick für Charlie, eine Barbie ist, ohne Erfahrung und Kenntnisse. Doch da soll sich Charlie täuschen. Das Team wird geleitet von Jan und dem steht Charlie sehr skeptisch gegenüber, er gilt ihn ihren Augen als zu angepasst, aber auch da soll sich Charlie täuschen. Diese Beziehungen sind für den Thriller gut, da sie das Geschehen nach vorne bringen. Die Spannung steigt von Seite zu Seite und es ist gut aufgebaut bis zum Ende.
Dieser Thriller ist spannend und behandelt ein Thema, das sehr authentisch ist, Swinger Partys von Menschen, die in der High Society zu Hause sind und deshalb alles im Geheimen läuft. Tolle Beschreibung eines alltäglichen Clichees mit ungewöhnlichen Morden.

Bewertung vom 07.12.2023
Holzklotzmisere
Stadler, Marion

Holzklotzmisere


ausgezeichnet

Zwei Autofahrer haben Glück gehabt als sie nur verletzt wurden, nachdem ihnen Holzscheite auf ihr Auto geflogen sind. Essing steht unter Schock und die PI Kehlheim hat alle Hände voll zu tun. Mary Wenninger ist für den Fall zuständig, ebenso ihr Kollege Bär, der sehr schnell vor Ort war, da es sich um sein Holzhandelte, dass vom Tatzlwurm auf die Autos geworfen wurden. Marys Kollege Erdem muss sich um Drohbriefe kümmern, die an Babsi Zimmermann geschickt wurden, eine Bekannte Fernsehgröße. Doch diese beiden Fälle überschneiden sich, da die Texte irgendwie etwas mit den Anschlägen zu tun haben, da es dann auch noch einen weiteren gibt, doch jetzt mit Todesfolge. Mir vereinten Kräften machen sich die Kommissare an die Lösung des Falles und als eine weiterer Mensch am Tatzlwurm stirbt, wird langsam klar, dass das Motiv irgendwo in der Vergangenheit liegt.
Das Cover des Krimis „Holzklotzmisere“ von Marion Stadler zeigt alles, was man sich in diesem Krimi wünscht, das Lebkuchenherz, dass auf die Kommissarin Mary hinweist, der goldene Revolver, der auch irgendwie eine Rolle spielt und ein Holzklotz, der sozusagen zur Waffe missbraucht wurde. Der Schreibstil von Marion Stadler ist auf die Situation in Essing abgestimmt. Immer wieder fließen Ortsansässige Sprachbrocken in den Text, der für die Authentizität dieses Krimis steht. Das ist es was diesen regionalen Krimi ausmacht. Seine Bewohner, die teilweise urig und bodenständig überkommen. Die Ausnahme bildet so ein bisschen die Polizeiinspektion. Diese ist ein wenig unterwandert von Nicht-Essinger-Menschen. Es wird wieder richtig gemenschelt in Essing und natürlich spielen der Opa und seine Rita eine tragende Rolle, als Fanklubgründer von Babsi Zimmermann. Die Typen sind hier wichtig wie, die Mary und der Bär und diesmal auch der Toni, Marys Mann und ebenfalls Polizist und natürlich der Kater Edi. Schon von Beginn an ist klar, dass die Vergangenheit eine entscheidenden Rolle spielt, denn sowohl der Prolog als auch zwei eingeschoben Szenen, geben dezente Hinweise. Man merkt so ein wenig, dass die Autorin ein wenig Sand in das Getriebe der Polizei streut, und das hat seine Gründe. Die Spannung ist wieder sauber aufgebaut und der Spannungsbogen löst sich zum Ende hin gekonnt auf.
Das ist jetzt der zweite Fall von Kommissarin Mary, den ich gelesen habe und ich muss sagen, ich hab die Essinger und ihre Angewohnheiten richtig lieb gewonnen. Sie haben alle ihre menschlichen Macken und das ist gut so, wie im richtigen Leben. Toller Krimi!

Bewertung vom 06.12.2023
Schatten über der Alhambra (eBook, ePUB)
Beck, Susanne

Schatten über der Alhambra (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Clara und Anneliese sind nach Granada gefahren, um eine Zeitlang miteinander zu verbringen, da es in der Vergangenheit keine Zeit gab. Schon bei der Zimmersuche wird es kompliziert, denn ihr im Voraus gebuchtes Zimmer ist vergeben. Sofia, die Angestellte der Vermietung kann ihnen helfen, mir einem Zimmer im Haus ihres Vaters. Dankbar ziehen die beiden dort ein und verbringen viel Zeit mit sich und der Erkundung von Granada. Auf einem ihrer Spaziergänge sehen sie einen Mann der eine Zielscheibe auf den Talar eines Mönchs sprühen. Für die ist das sehr merkwürdig. Ihr Vermieter bringt sie dann auch zur Alhambra, die in typisch für Granada ist. Doch es werden Dinge geschehen, die die Schönheit der Stadt stören und die sie dazu bewegen private Ermittlungen aufzunehmen.
Schon das Cover des Andalusien-Krimis „Schatten über der Alhambra“ von Susanne Beck zeigt, wie allgegenwärtig dieses imposante Bauwerk über der Stadt Granada thront. Auch der Schreibstil und die Inhalte sind auf dieses Bauwerk fokussiert. Da ist der Prolog, der aus der Sicht der Alhambra verfasst ist und eine interessante Denkweise des Bauwerks darstellt. Ungewöhnlich, aber sehr interessant. Die Fortsetzung findet sich mit Zitaten der Alhambra vor jedem Kapitel, die auch im Zusammenhang mit dem Inhalt des Kapitels stehen. Ich möchte auch hier schon hinzufügen, dass auch der Epilog mit der Alhambra zu tun hat. Hier hat die Autorin einen interessantes Schritt gewagt, einen Perspektivwechsel, den ich so noch nicht gelesen habe. Auch die Ermittlungen werden in diesem Krimi nicht von Profis vollzogen und ich kann den Figuren, Clara und Anneliese, manche unmöglich Schritte verzeihen, ja sie sogar gutheißen, da sie anders sind als die Offiziellen. Das Ermitteln ist denke ich eine Hilfe, um wieder besser zueinander zu finden. Auch das ist der Autorin gut gelungen, auch hier gilt ungewöhnlich, aber nachvollziehbar. Die Ermittlungen sind mir manchmal etwas langatmig vorgekommen, doch ich habe mich dann auch gefragt, wie soll es schneller gehen, es ist ja sozusagen alles aus dem Bauch heraus, weil sie festgestellt haben, dass ihnen die Polizei aus welchen Gründen auch immer nicht helfen kann. Das Thema Glauben wird hier auch sehr authentisch dargestellt in all seinen Facetten. Für mich, der regionale Krimis mag, ist die Darstellung von Granada und der Alhambra total interessant. Auch die Spannung kommt in diesem Buch nicht zu kurz und der Spannungsbogen wird hier mit all seinen Facetten gut bis zum Ende entwickelt.
Alles in allem mag ich diesen Krimi und ich habe sehr gut mitpuzzlen können, da die Ermittlungen ja von jedermann gemach werden konnten. Eine sehr gute Möglichkeit mal an einen Krimi heranzugehen. Ich finde so viel Mut muss belohnt werden. Von mir eine Leseempfehlung.