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TK

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Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 01.05.2023
Going Zero
Mccarten, Anthony

Going Zero


ausgezeichnet

Spuren verwischen im Überwachungszeitalter

Zu beschreiben, was genau diesen Roman so absolut spannend und genial macht, wäre in sich schon ein riesiger Spoiler und würde anderen Lesenden sicher das Erlebnis verderben. Daher nur so viel: Aus der relativ direkt wirkenden Handlung eines sozialen und technologischen Experiments wird durch unglaublich geschickt eingebaute Twists und Switches ein zunehmend schneller, atemloser Polit- und Agententhriller, bei dem immer schwerer wird, zwischen Jägern und Gejagten zu unterscheiden.

Auch die Themen und aufgeworfenen moralischen und ethischen Fragestellungen machen "Going Zero" so fesselnd und einnehmend:
Wie viel Überwachung sollten Menschen zum Wohle der Gesamtheit, für ein "Greater Good" akzeptieren, wie viel Privates auf- und preisgeben müssen, ja sogar wollen, wenn sie ja als die "Guten" nichts zu verbergen haben?
In einer Welt, in der sich immer mehr Menschen den technischen Möglichkeiten der Beobachtung und Datensammlung bewusst sind und auf Privatsphäre bedacht sind, gleichzeitig aber eine nie dagewesene Menge an Daten bereitwillig der ganzen Welt zur Verfügung stellen - wer sollte da über diese Daten verfügen? Der Staat und seine Organe sollten es nach Meinung der Meisten nicht sein, aber warum sollten diese Informationen in der freien Wirtschaft besser aufgehoben sein? Und selbst wenn man wollte, kann man überhaupt noch komplett unsichtbar sein, keine Spuren hinterlassen?

Hochaktuelle Thematik zum Mitdenken, mit eher skizzierten, aber psychologisch faszinierenden Charakteren, und absolut spannend aufgebaut: Ein echter Pageturner!

Bewertung vom 01.05.2023
Samuels Buch (MP3-Download)
Finzi, Samuel

Samuels Buch (MP3-Download)


sehr gut

Portrait des Künstlers als junger Mann

Ein Kopfstehendes Coverbild und ein sehr simpler, direkter Titel verbinden schon all das, wie Schauspieler Samuel Finzi in seinem autobiographischen Roman sein Leben bis zur Ankunft 1989 in Berlin erzählt: klar und nüchtern erinnert, aber mit ganz eigenem, feinem, trockenem Humor.
In Erinnerungen und Anekdoten erzählt er von seinem kindlichen Blick auf die Welt, von seiner jüdischen, zur kulturellen Elite gehörenden Familie, die im kommunistischen Bulgarien sowohl misstrauisch beäugt wird als auch gleichzeitig gewisse Privilegien genießt, vom Aufwachsen und Jugend im real existierenden Sozialismus, vom Militärdienst, vom Traum von Reisen in den Westen und frei zugänglicher Rockmusik, und selbstverständlich auch von seinem Weg zum Schauspiel.

Insgesamt gesehen hat mir am Ende irgendetwas gefehlt, etwas das Samuels Geschichte ein bisschen eine größere Bedeutung verliehen hätte. Doch das nimmt das Eingangszitat von Shakespeare direkt vorweg: "It is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing."
Eine sehr persönliche Zeitgeschichte, ein sehr spannendes Leben, sehr unterhaltsam und charismatisch erzählt, von einem Erzähler der sich selbst nicht unbedingt allzu ernst nimmt.

Die vom Autor persönlich eingelesene Hörbuchversion ist genau die Form, in der man diese Erzählungen und Anekdoten hören sollte - wie in einem Gespräch unter Freunden, ohne die Erwartung an eine übergreifende Botschaft oder Moral, in seiner eigenen Betonung und natürlich dem eigenen Akzent, der den Worten ihren ganz eigenen Charakter verleiht, und einen großen Teil des Charmes vieler Szenen ausmacht (Lenin, der in der Schule "abkackt").

Bewertung vom 01.05.2023
Wolf
Stanisic, Sasa

Wolf


ausgezeichnet

Andersiger sein und gemacht werden

Der erste Roman für Kinder von Saša Stanišić erzählt vom Dazugehören und Nichtdazugehören, von Außenseitern und Freundschaft.
Die typische Gruppendynamik in Schulklassen und Ferienlagergruppen ist sehr einfühlsam beobachtet und beschrieben, und unter den Charakteren und Verhaltensweisen der Jugendlichen gibt es sehr viel aus eigener Erfahrung wiederzuerkennen.
Auch die verschiedenen Erwachsenen in ihrer Beziehung zum Erzähler Kemi und zu Jugendlichen im Allgemeinen sind fantastisch dargestellt. Kemis eigene, jugendliche Stimme, Redeweise und Sicht auf die Ereignisse sind sehr gelungen und wirken nachvollziehbar und sympathisch.

Meiner 12-jährigen Tochter ist allerdings in der Handlung des Buches zu wenig passiert. Obwohl oder gerade weil sie auch selbst etwas ein Außenseiter ist, war ihr die Geschichte zu nah an der alltäglichen Realität, wohingegen sie sich beim Lesen lieber in aufregendere Geschichten begibt. Von der Idee und dem Wort "andersiger" war sie jedoch sofort schwer beeindruckt.
Tatsächlich spielt sich der Schwerpunkt der Handlung in zwischenmenschlichen Situationen, Dialogen und Gedanken ab. Auch die Symbolik des Wolfes ist bei meinen beiden Kindern nicht so richtig gelandet. Meine 11-jährige Tochter mochte die Geschichte trotz einiger Verwirrung um Hirsche und Wölfe, die sie schwer einordnen konnte. Für mich können Kinder aber durchaus auch beim Lesen herausgefordert werden und den verschiedensten Ideen und Ausdrucksformen begegnen, somit würde ich der Altersempfehlung zustimmen.
Für mich als erwachsene Leserin ist "Wolf" jedenfalls sehr stark erzählt. Zum einen in seiner vordergründigen Thematik, "Das Gesagte aller Ferienlager. Die Geheimnisse aller Ferienlager. Die Freuden, die Ängste, die Splitter im Finger. Das Heimweh. Die Unsicherheiten." - eine Woche fürs Erwachsenwerden. Aber vor allem auch in seiner wunderbaren Sprache.

Die Illustrationen von Regina Kehn gefallen mir in ihrer Bildsprache und der Farbgebung in gelb, schwarz und weiß ausgesprochen gut. Sie fangen die Charaktere und die Stimmung sehr gut ein, sind abwechselnd beschreibend mit witzigen Details und sehr symbolisch und tiefgründig. Einzelne Abbildungen würde ich mir tatsächlich auch einrahmen wollen.
Einzig das Layout hätte ich mir stellenweise ein bisschen passender gewünscht, etwa in Bezug auf die betreffende Textstelle oder so, dass eine doppelseitige Illustration nicht mitten in einem Satz steht.

Eine Geschichte, die vor allem eine menschliche Botschaft über das Zusammenleben erzählt, über Mobbing, Ausgrenzung, über Wut und Mut und die Überwindung von Angst, über Akzeptanz und das Füreinandereinstehen, aber vor allem auch das Zu-Sich-Selbst-Stehen, wie Jörg es in all seiner Andersigkeit tut.

"Wir haben komplett Glück oder gar nicht oder manchmal. Alle hinterlassen wir unsere Spur."

Bewertung vom 13.04.2023
Rote Sirenen
Belim, Victoria

Rote Sirenen


sehr gut

"Nichts verschwindet spurlos"

Victoria Belim erzählt in Rote Sirenen, wie sie während des Krieges 2014 in die Ukraine, das Land ihrer Geburt und das Land ihrer Großmutter, zurückkehrt, um mehr über ihre Familiengeschichte, ihre Heimat und damit auch über sich selbst zu erfahren. Sie beschreibt den Umgang mit der ehemaligen Sowjetunion, den Umgang mit dem heutigen "Westen", die Konflikte und unterschiedlichen Sichtweisen innerhalb der Bevölkerung, zwischen den Gebliebenen und denen, die gegangen sind, zwischen denen aus der Stadt und vom Land, zwischen den Generationen.
Daraus entsteht fühlbar das Wesen der Ukraine, widersprüchlich, eigensinnig, der eigenen Geschichte, Kultur und Identität sehr verbunden, stark, anpackend, mit einer mitunter harten Schale und irgendwo darunter sehr warmherzig, ganz wie Großmutter Valentina und die anderen Frauen, denen Victoria auf ihrer Spurensuche begegnet.

Eine Geschichte, die im letzten Jahr noch eine viel tiefere Bedeutung gewonnen hat, emotional, persönlich und historisch, und die Auswirkungen eines immer wiederkehrenden Konfliktes ganz nah heranholt. Es ist vor allem die Geschichte der Frauen, die "an Orten, wo Männer in den Krieg ziehen müssen, [...] die Rolle von Erinnerungshüterinnen einnehmen" und die Geschichte bewahren, die bis in die Gegenwart hinein zu oft umgeschrieben, neu erfunden und zurechtgebogen wurde.

Bewertung vom 10.04.2023
Ich, ein Sachse
Meffire, Samuel;Kittstein, Lothar

Ich, ein Sachse


sehr gut

Krasse Biografie

Was Samuel Meffire in seinem Leben erlebt und erfahren hat, ergibt eine wirklich krasse, faszinierende Geschichte. Wenn man nicht wüsste, dass es eine reale Lebensgeschichte ist, könnte man es viel zu leicht für den spannenden, aber extrem überzogenen und unrealistischen Plot einer Fernsehserie halten.

Durch seine Erzählung kann man sehr unmittelbar nachspüren, wie er, als Sohn einer deutschen Mutter und eines kamerunischen Vaters, die letzte Zeit der DDR in Dresden und die auf die Wende folgenden politischen, gesellschaftlichen und letztlich auch persönlichen Umwälzungen wahrgenommen hat. Dieser Wechsel aus einer staatlich verordnet farbenblinden Gesellschaft in eine Welt, in der man als Afrodeutsche*r nicht gefahrlos das Haus verlassen konnte, ist aus seiner Perspektive einerseits wahnsinnig spannend und gleichzeitig unglaublich beklemmend zu lesen, weil sich schon abzeichnet, dass (gerade im desillusionierten Vereinigungsdeutschland) eine gute Zukunft schwer zu finden sein wird.

Es dort als Persönlichkeit herauszuschaffen, um aus der Gegenwart eines geordneten Familienlebens und einer geordneten Existenz von dieser Vergangenheit zu erzählen, bedarf Stärke, schonungsloser Ehrlichkeit und einer Menge (Galgen-)Humor - Eigenschaften, die sich alle im Text und im Erzählstil widerspiegeln, wodurch sich trotz allem eine gewisse amüsante Unterhaltsamkeit einstellt.

Während Meffires eingeschobene Gedichte seinen Gemütszustand eindrücklich verdeutlichen, haben die vielen im Laufe der Erzählung sehr aufgesetzt literarisch-kreativ wirkenden Formulierungen mit unnötig komplizierten Umschreibungen und Metaphern das eigentlich Gesagte recht schwer verständlich gemacht, hier wäre eventuell zur besseren Lesbarkeit eine gewisse sprachliche Reduzierung angemessen gewesen. Letztendlich ist dies allerdings natürlich Meffires Stil und vielleicht die einzig mögliche Art, sein Leben und all die schweren Szenen zu erzählen.

Bewertung vom 02.04.2023
Morgen und für immer
Meta, Ermal

Morgen und für immer


ausgezeichnet

"Was ist die Maßeinheit für Schmerz?"

Wie viele verschiedene Leben kann man in einem Menschenleben durchleben? Wie viel Schmerz und Verlust kann ein Mensch ertragen? "Wie viel kann ein Mensch aushalten, bevor er zusammenbricht oder aufgibt?"

Da die Handlung von "Morgen und für immer" eng mit der Geschichte Albaniens verbunden ist, einem Land, dessen Regierung und Geheimpolizei unter den kommunistischen Ländern eine besonders brutale Form der Kontrolle und Unterdrückung der Bevölkerung ausgebildet hat, gibt es immer wieder erschreckende Passagen, die sehr schwer zu lesen und zu ertragen sind.

Kajans Geschichte ist unendlich traurig, aber gleichzeitig auch immer wieder wunderschön. Ermal Meta schafft es erzählerisch, all der Dunkelheit, dem Schrecken und der Verzweiflung der albanischen Geschichte und des persönlichen Lebens seiner Figuren auch immer Licht, Wärme, Musik und Liebe entgegenzusetzen, so dass insgesamt doch ein Gefühl der Hoffnung überwiegt. "Vielleicht war es ja wirklich so, dass das Leben einen mit der einen Hand ins Leere wirft und mit der anderen zupackt, kurz bevor man auf dem Boden zerschellt."

Eine unglaublich bewegende und beeindruckende Lebensgeschichte, die noch lange im Kopf bleibt.

Bewertung vom 01.04.2023
Die spürst du nicht
Glattauer, Daniel

Die spürst du nicht


ausgezeichnet

Die Geschichte spürst du sehr

Eine Familie der gebildeten, wirtschaftlich gut aufgestellten Oberschicht nimmt also - mit den aus ihrer Sicht besten Absichten - eine Schulfreundin der Tochter, ein Flüchtlingsmädchen aus Somalia, mit in den Sommerurlaub.

Wer dem Coverbild nach von einer Lektüre mit Urlaubsstimmung ausgeht, wird sich, ganz wie die Figuren des Buches, mit vielen unangenehmen Erkenntnissen konfrontiert sehen, vor denen man nicht die Augen verschließen kann und denen es sich als Mensch zu stellen gilt.

Der erzählerische Fokus der Handlung ist ganz anders gelegt, als ich das zuerst angenommen und erwartet hätte. Gerade dadurch aber kann Glattauers unglaublich präzise, scharfe Gesellschaftsbeobachtung ihre aufrüttelnde Wirkung entfalten. In seiner unverwechselbaren Glattauerschen Sprache, mit charmant-österreichischem Einschlag, kann man sich den aufgeworfenen emotionalen, moralischen, aber zuletzt vor allem menschlichen Fragestellungen nicht entziehen.

Der wahrgenommene Wert eines Menschen, eines Lebens, die kühle Bewertung von angenommenen Fluchtgründen aus einem privilegierten, sicheren Leben heraus, und damit die Einteilung in "schlechtere" und "bessere" Geflüchtete, Gutmenschentum in seiner ursprünglichen und seiner instrumentalisierten Bedeutung, die Unsichtbaren und Unhörbaren einer Gesellschaft... - wichtige und aktuelle Themen des Umgangs mit der Flüchtlings"krise" in Europa sind hier schmerzhaft spürbar gemacht.
Wirklich großartig beobachteter und erzählter, berührender und bedrückender Roman!

Die Hörbuchfassung verstärkt die Wikung des Romans noch einmal, sie ist unglaublich gut eingelesen und die verschiedenen Rollen in ihren sprachlichen und charakterlichen Eigenheiten perfekt herausgearbeitet. Emotion wie auch Sprachwitz werden hervorragend transportiert. Vor allem auch die Social-Media-Passagen und Kommentare, die in der gedruckten Form vermutlich etwas trocken wirken können, sind (wunderbar österreichisch) lebendig gemacht. Absolute Empfehlung!

Bewertung vom 01.04.2023
Das glückliche Geheimnis
Geiger, Arno

Das glückliche Geheimnis


sehr gut

"Das Glück ist die Fähigkeit zu Wünschen"

Bei mir zu Hause befinden sich viele schöne, aus Mülltonnen gerettete Bücher, in einem wunderbaren, vom Sperrmüll geretteten Schrank, und mein Beruf beinhaltet, glorifiziertes Altpapier antiquarisch zu verkaufen... Mit Arno Geigers glücklichem Geheimnis kann ich mich also sehr gut identifizieren, und den Jagdtrieb, die Entdeckungen, die er auf seinen Touren macht und die Freude über gefundene Schätze sehr gut nachvollziehen.

Faszinierend ist, wie viel der so gefundenen Materialien in Geigers literarischen Werke eingeflossen ist und wie viel seinen Schreibprozess beeinflusst hat. Ein sehr spannender Ansatz für eine Autoren-Autobiographie, "...mehr eine Geschichte vom Durchhalten als vom Finden", mit vielen eindrücklichen Gedanken übers Schreiben an sich, Lesen, Bücher, Literatur und alles, was sich so auf Papier festhalten lässt und Aussagen über Menschen und Gesellschaft trägt.

Nebenbei ist "Ein glückliches Geheimnis" ein Buch mit unglaublich vielfältig zitierbaren Sätzen, treffenden Beobachtungen und wohlformulierten, klugen Gedanken.

Bewertung vom 28.03.2023
Superpflanzen
Schwarzer, Elke

Superpflanzen


ausgezeichnet

Sympathische Superhelden für jeden Gartennotfall

Elke Schwarzers Buch Superpflanzen versammelt eine ganze Menge Pflanzenvorschläge für die verschiedensten Gartenstandorte, an denen andere Pflanzen schlappmachen, und die vielem was Wetter, Klima, Boden und Schädlinge ihnen entgegenwerfen könn(t)en, standhalten.

Dabei sind die Pflanzen allesamt so sympathisch und humorvoll charakterisiert, in ihren Eigenheiten und eventuellen Ansprüchen, dass man sie wirklich gerne persönlich im Garten kennen lernen möchte. Dazu kommen die wirklich traumhaft schönen Fotos der Pflanzen bzw. Blüten. Hier hätte ich mir lediglich für eine bessere Identifikation und ein umfassenders Gesamtbild auch eine Ansicht der ganzen Pflanze gewünscht, was aber den Seitensteckbrief gesprengt hätte.

So ist jeweils auf einer Seite das Wichtigste über eine Pflanze festgehalten, so dass man einen guten Ausgangspunkt hat, um sich selbst mehr Informationen zu beschaffen. Vor allem die Sortenempfehlungen in Kombination mit den Informationen zu Bezugsquellen am Ende des Buches sind da sehr hilfreich.

Ein Gartenbuch, das gleichzeitig sehr informativ ist, und so unterhaltsam, dass man gleich Lust bekommt, das eine oder andere Plätzchen für Neuzugänge im Garten zu suchen. Auch wenn ich viele der Pflanzen schon bei mir habe, also auf einem guten Weg zu einem möglichst klimafesten Garten bin, konnte ich doch auch bei bekannten Pflanzen noch einiges Neues erfahren, und natürlich neue Pflanzenhelden entdecken.

Ich hätte mir noch ein paar mehr Nutzpflanzen erhofft, häufig sind es ja dann Obst- und Gemüsepflanzen, die nicht so heldenhaft mit Widrigkeiten umgehen können - Vielleicht gibt es darüber ja das nächste Buch? Bis dahin hoffe ich darauf, dass mit den gepflanzten Schattenspendern und Windbrechern auch für andere Nachbarn im Garten das Mikroklima positiv beeinflusst wird. Zum Retten und Beschützen sind Superhelden ja schließlich da!

Bewertung vom 23.03.2023
Kleine und große Wunder der Natur
Dawnay, Gabby

Kleine und große Wunder der Natur


ausgezeichnet

So schön!

Was für ein wunderhübsches Buch, schon von außen mit dem leinenartigen Einband und den glänzenden kupfernen Elementen. "Vorlesegeschichten mit ganz viel Sachwissen" für Kindergartenkinder, bei denen auch die Erwachsenen schwärmen, weil die Illustrationen so wunderschön gelungen und niedlich sind, und die Sprache so poetisch ist.

Die Altersempfehlung ist ab 4 Jahren, in dem Alter verstehen die Zuhörer sicher auch die Erklärungen und Zusammenhänge, aber auch jüngere Kinder hören bestimmt gerne zu und lassen die Bilder, auf denen es viel zu entdecken gibt, auf sich wirken.
Die Geschichten und Illustrationen wirken sehr sanft und träumerisch, eignen sich daher sehr gut zum Runterkommen, Einschlafen oder für eine kurze Entspannung und Achtsamkeitsübung zwischendurch.

Die Themenzusammenstellung ist sehr schön gewählt, neun verschiedene kleine und große Wunder der Natur gibt es in den Geschichten zu entdecken. Auf die Geschichten folgt jeweils noch eine etwas wissenschaftlichere, erklärende Zusammenfassung zum Thema. Der Informationsgehalt anderer Kinderbuchreihen zur Wissenvermittlung mag größer sein, aber Neugier, Beobachten und Staunen stehen hier im Vordergrund, und der Respekt und die Bewunderung der Welt, die uns umgibt.