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TK

Bewertungen

Insgesamt 103 Bewertungen
Bewertung vom 28.03.2023
Superpflanzen
Schwarzer, Elke

Superpflanzen


ausgezeichnet

Sympathische Superhelden für jeden Gartennotfall

Elke Schwarzers Buch Superpflanzen versammelt eine ganze Menge Pflanzenvorschläge für die verschiedensten Gartenstandorte, an denen andere Pflanzen schlappmachen, und die vielem was Wetter, Klima, Boden und Schädlinge ihnen entgegenwerfen könn(t)en, standhalten.

Dabei sind die Pflanzen allesamt so sympathisch und humorvoll charakterisiert, in ihren Eigenheiten und eventuellen Ansprüchen, dass man sie wirklich gerne persönlich im Garten kennen lernen möchte. Dazu kommen die wirklich traumhaft schönen Fotos der Pflanzen bzw. Blüten. Hier hätte ich mir lediglich für eine bessere Identifikation und ein umfassenders Gesamtbild auch eine Ansicht der ganzen Pflanze gewünscht, was aber den Seitensteckbrief gesprengt hätte.

So ist jeweils auf einer Seite das Wichtigste über eine Pflanze festgehalten, so dass man einen guten Ausgangspunkt hat, um sich selbst mehr Informationen zu beschaffen. Vor allem die Sortenempfehlungen in Kombination mit den Informationen zu Bezugsquellen am Ende des Buches sind da sehr hilfreich.

Ein Gartenbuch, das gleichzeitig sehr informativ ist, und so unterhaltsam, dass man gleich Lust bekommt, das eine oder andere Plätzchen für Neuzugänge im Garten zu suchen. Auch wenn ich viele der Pflanzen schon bei mir habe, also auf einem guten Weg zu einem möglichst klimafesten Garten bin, konnte ich doch auch bei bekannten Pflanzen noch einiges Neues erfahren, und natürlich neue Pflanzenhelden entdecken.

Ich hätte mir noch ein paar mehr Nutzpflanzen erhofft, häufig sind es ja dann Obst- und Gemüsepflanzen, die nicht so heldenhaft mit Widrigkeiten umgehen können - Vielleicht gibt es darüber ja das nächste Buch? Bis dahin hoffe ich darauf, dass mit den gepflanzten Schattenspendern und Windbrechern auch für andere Nachbarn im Garten das Mikroklima positiv beeinflusst wird. Zum Retten und Beschützen sind Superhelden ja schließlich da!

Bewertung vom 23.03.2023
Kleine und große Wunder der Natur
Dawnay, Gabby

Kleine und große Wunder der Natur


ausgezeichnet

So schön!

Was für ein wunderhübsches Buch, schon von außen mit dem leinenartigen Einband und den glänzenden kupfernen Elementen. "Vorlesegeschichten mit ganz viel Sachwissen" für Kindergartenkinder, bei denen auch die Erwachsenen schwärmen, weil die Illustrationen so wunderschön gelungen und niedlich sind, und die Sprache so poetisch ist.

Die Altersempfehlung ist ab 4 Jahren, in dem Alter verstehen die Zuhörer sicher auch die Erklärungen und Zusammenhänge, aber auch jüngere Kinder hören bestimmt gerne zu und lassen die Bilder, auf denen es viel zu entdecken gibt, auf sich wirken.
Die Geschichten und Illustrationen wirken sehr sanft und träumerisch, eignen sich daher sehr gut zum Runterkommen, Einschlafen oder für eine kurze Entspannung und Achtsamkeitsübung zwischendurch.

Die Themenzusammenstellung ist sehr schön gewählt, neun verschiedene kleine und große Wunder der Natur gibt es in den Geschichten zu entdecken. Auf die Geschichten folgt jeweils noch eine etwas wissenschaftlichere, erklärende Zusammenfassung zum Thema. Der Informationsgehalt anderer Kinderbuchreihen zur Wissenvermittlung mag größer sein, aber Neugier, Beobachten und Staunen stehen hier im Vordergrund, und der Respekt und die Bewunderung der Welt, die uns umgibt.

Bewertung vom 21.03.2023
Die letzte Erzählerin
Barba Higuera, Donna

Die letzte Erzählerin


sehr gut

Geschichten bewahren Erinnerungen

In diesem wunderschön gestalteten Buch beschreibt Donna Barba Higuera eine faszinierende und erschreckende Zukunfts- und Gesellschaftsvision: Wenn man sämtliche Unterschiede zwischen den Menschen beseitigt, verhindert man vielleicht die Notwendigkeit von Konflikten, Kriegen und Not, aber man hat ihnen auch alles genommen, was ihre Menschlichkeit ausmacht.
Ein Kollektiv mit streng regulierten Gefühlen, keiner Individualität, keiner Familie, keiner Kultur, keiner Identität... Menschen ohne Geschichten, die keine Vergangenheit und keine Zukunft haben.
Eine spannende Mischung aus dystopischer Science Fiction und mexikanischer Folklore, emotional geschrieben und philosophisch sehr zum Nachdenken anregend!

Die Altersempfehlung ab 11 Jahren würde ich allerdings so nicht uneingeschränkt unterschreiben, das Buch ist in seinen Themen und auch in der Handlung doch recht komplex und anspruchsvoll. Meine 12-jährige, sehr gute Leserin jedenfalls hat etwa das erste Drittel gelesen und war dann doch etwas überfordert, so dass sie erst einmal nicht mehr weiterlesen wollte. Im Bereich ab Jugendbuch und YA dürften Buch und Lesende deutlich besser zusammenpassen.

Bewertung vom 18.03.2023
Keine gute Geschichte
Roy, Lisa

Keine gute Geschichte


sehr gut

Kaputt

Eine gute Geschichte ist es tatsächlich nicht, will es gar nicht sein, kann es gar nicht sein, bei all den kaputten Menschen, die sie enthält.
Ein Stadtviertel wie eine Depression, dem Arielle geglaubt hat entkommen zu sein, und das ihr doch, genau wie die Depression, in ihr neues, eigentlich perfekt seinsollendes Leben gefolgt ist.
Ein Stadtteil als Parallelwelt von verschwundenen Müttern, verschwundenen Mädchen, Armut, Chancenlosigkeit und Disfunktionalität, die von Generation zu Generation zu Generation immer weitergegeben werden.

Arielle ist keine sympathische Protagonistin, und es ist unangenehm und schmerzhaft, aus ihrer Perspektive zu erleben, sowohl die Depressionserfahrungen als auch die Rückkehr in ihre Vergangenheit, die genauso aussieht wie die Gegenwart.
Und doch gibt es in den Menschen, die sie wieder an sich heran lässt, Lichtblicke und Hoffnungsschimmer, zwei Worte, die zu dieser Welt kein bisschen passen, die aber doch, wie die bunten Buchstaben auf dem Cover, durch das Grau hindurchdringen.

Keine gute Geschichte, aber eine starke, knallharte, schmerzhaft ehrliche Geschichte, die man eigentlich nicht hören möchte, aber vor der man sich doch gefesselt nicht verschließen kann.

Bewertung vom 16.03.2023
Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere
Applegate, Katherine

Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere


sehr gut

"Die Natur weiß mehr als wir"

"Die Welt ist alt, und wir sind es nicht, das darf man nie vergessen." Eine wichtige Botschaft, besonders für Kinder, die ja noch länger auf der Welt sein werden als diejenigen, die jetzt erwachsen sind.
Alle Lebewesen sind für das Gleichgewicht der Natur wichtig, auch die vermeintlich hässlichen, und kein Lebewesen darf sich das Recht herausnehmen, darüber zu entscheiden, ob ein anderes leben darf. Diese doch recht ernste Thematik ist altersentsprechend sehr gut gelungen, eindrücklich, aber nicht verstörend erzählt.
Die Geschichte ist sehr schön geschrieben, mit sehr gut verständlichen Beschreibungen und einer wunderbar poetischen Sprache, die beim Lesen Bilder einer Welt entstehen lassen, in der es noch Magisches gibt. Besonders bei den Kapiteln aus der Sicht des Kreischers empfindet man tiefes Verständnis und Empathie für diese Wesen.

Das Cover mit dem Kreischer-Gesicht, das man erst auf den zweiten Blick wahrnimmt, dann aber nicht mehr übersehen kann, ist super gestaltet. Das Summbärchen ist fast schon zu niedlich dargestellt, was im Rahmen der Geschichte natürlich Sinn ergibt, es könnte aber von der Zielgruppe (ab 10) schon als zu kindlich empfunden werden.

Für Kinder, die nun einmal in einer von Erwachsenen bestimmten Welt groß werden, und sich demgegenüber machtlos, ungehört und unbedeutend fühlen, ist Willodeen eine tolle, starke Figur:
"Hör nicht auf, wütend zu sein, Willodeen. Es ist ein Teil, der zu dir gehört. Du siehst die Welt anders. Du machst dir Gedanken. Das ist ein Geschenk."

Bewertung vom 14.03.2023
Wolfskinder
Buck, Vera

Wolfskinder


sehr gut

"Immer brav schweigen, wenn man überleben will"

Eine scheinbar idyllische Bergwelt, in der doch immer wieder junge Frauen verschwinden, eine religiös abgeschottete, unzugängliche Siedlung auf einem Berg, fernab von Zivilisation und Modernität, die aus der Zeit gefallen scheint - ideale Voraussetzungen für das Setting dieses Thrillers.

Die Handlung wird aus der Sicht verschiedener Akteure erzählt, wodurch das Leben in Jakobsleiter als auch das in der "echten Welt", und die Bilder und Meinungen, die beide jeweils voneinander haben, sehr eindrücklich zu erleben sind.
Zu Anfang wirken vor allem die Polizei- und Pressecharaktere eher karikiert, aber im Laufe der Geschichte werden die Figuren realistischer. Vor allem die Kinder aus Jakobsleiter sind beeindruckend charakterisiert, besonders Edith, deren anerzogene Sicht auf die Welt eine tief verstörende Wirkung hat.

Die Dramaturgie der Handlung ist absolut geschickt und kunstvoll aufgebaut. Während man sich anfänglich durch die verschiedenen Charaktere und die Logistik des Settings erst einmal in die Geschichte hineinfinden muss, wird sie dann zunehmend spannender und schneller, packt den/die Lesende/n und lässt nicht mehr los.

Bewertung vom 14.03.2023
Leonard und Paul
Hession, Rónán

Leonard und Paul


sehr gut

Stille Wasser

Ich frage mich, wieso aus dem originalen Hungry Paul in der Übersetzung nur ein Paul geworden ist? Allerdings habe ich auch in der Originalversion vergeblich nach einer Antwort darauf gesucht, warum Paul denn so Hungry ist...
Diese Frage hat mich die ganze Lektüre über leicht irritiert, meine Theorie ist, dass es ein ironischer Spitzname ist, da Paul so gar nicht hungrig auf das scheint, was das Leben vielleicht zu bieten haben könnte, sondern vielmehr genügsam das annimmt, was das Leben ihm gibt.

Die Geschichte von Leonard und Paul jedenfalls erzählt auf sympathische Weise von Freundschaft und Familie, Erwachsenwerden und Älterwerden, und den alltäglichen, kleinen Dingen, die ein einfaches, ruhig glückliches Leben ausmachen. "Enjoy the little things" wurde in den vergangenen Jahren gründlich überstrapaziert, aber das ist eine Kunst, die Leonard und Paul tatsächlich gut beherrschen. Sie mögen etwas merkwürdig, etwas weltfremd sein, aber vor allem sind sie still, nicht weil sie nichts zu sagen hätten, sondern weil man nicht immer etwas sagen muss, weil andere Menschen schon mehr als genug sagen. Auch sind sie nicht antriebslos oder unambitioniert, weil sie nicht nach Höherem, Aufregenderem streben. Sie geben sich nicht zufrieden, sondern sie sind zufrieden, mit sich selbst und mit dem was sie haben. Daher sind sie so bereit, das Neue und Gute anzunehmen, das in ihr Leben tritt.

Zwei sehr charismatische, gar nicht heldenhafte, Helden, in einer gar nicht überschwänglichen, sehr zurückhaltenden Feel-Good-Geschichte.

Bewertung vom 05.03.2023
Nackt in die DDR. Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat
Boks, Aron

Nackt in die DDR. Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat


gut

Faszinierende Person, gewöhnungsbedürftiger Zugang

Eine Biographie über die Persönlichkeit Willi Sitte, von dem ich zugegebenermaßen bisher sehr wenig wusste, und dessen Rolle in der Geschichte der DDR, sowie in der Familiengeschichte, aus der Sicht seines Urgroßneffen entdeckt - ein sehr spannendes Konzept, dass ich direkt äußerst interessant fand.

Von einem zugegebenermaßen recht naiv-ahnungslosen Ausgangspunkt eines Nachwendegeborenen (sage ich als jemand, der gerade einmal 10 Jahre älter ist) lässt sich sehr gut der Weg der Recherche des Autors verfolgen, ruft allerdings auch etwas Verwunderung hervor – spricht die Vereinfachung und Offensichtlichkeit (muss beispielsweise wirklich erklärt werden, wer Hermann Göring war?) einiger der Fußnoten und Anmerkungen vor allem für den Kenntnisstand der angedachten Zielgruppe oder den des Autors? Für Lesende, die nicht sozusagen nackt und völlig ohne Vorwissen in die DDR starten, ist hier einiges redundant; wie es auf Lesende der nachfolgenden Generation wirkt kann ich nicht einschätzen.


Die Selbstreflektion des Autors "…und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat" und sein Blick über den Bubble-Rand sowie die persönlich erzählte Annäherung an das unbekannte Familienmitglied Willi Sitte, inklusive zum Teil doch sehr subjektiver Beschreibungen der Gesprächspartner und besuchten Orte, hätte wahrscheinlich als Podcast, Reportage, Vlog oder in einem ähnlich informellerem Medium sehr gut funktioniert und wäre auch äußerst interessant gewesen, in einem Buch, welches ein ausgewachsenes Sachbuch mit Fußnoten sein möchte, wirkt sie leider etwas fehl am Platz.
Zu Herangehensweise und Sicht des Autors konnte ich nicht leicht Zugang finden; für meine Wahrnehmung hat seine eigene Einschätzung, noch nicht genug zu wissen, um Aussagen zu treffen - "Als wäre man ein Typ, der gerade sein erstes Wochenende in Berlin wohnt und gleich einem Haufen Freunden "seine Stadt zeigen soll", dabei aber doch nur völlig überfordert über den Alexanderplatz irrt und es für eine gute Idee hält, stundenlang vorm Berghain anzustehen, um am Ende natürlich doch nicht reinzukommen." - durch die Lektüre hinweg leider größtenteils gefehlt. Dazu kommen einige unangenehme Anklänge von Mansplaining und Youthsplaining gegenüber den Gesprächspartnerinnen aus der Familie. Vor dem gefühlten Bestreben, "journalistisch harte" Fragen zu stellen, wurde eine Offenheit und Unvoreingenommenheit gegenüber den Antworten vernachlässigt.


Was ich aber wirklich nicht verstehe - für mich der größte Kritikpunkt am Buch - ist wie eine Künstlerbiographie mit dem Fokus darauf, wie sich die Bildsprache und künstlerische Ausdrucksweise im Spiegel von gesellschaftlichen, historischen und politischen Ereignissen und Einflussnahmen entwickelt und verändert hat, gänzlich ohne Abbildungen der besprochenen Werke veröffentlicht wird. Eine Darstellung und Gegenüberstellung der jeweiligen Bilder, die in der DDR-Öffentlichkeit für so viel Aufregung gesorgt haben, hätte die Geschichte Sittes und die vielen zitierten Meinungen doch sehr viel nachvollziehbarer gemacht.

Auch ein Lebenslauf und ein Stammbaum der Familie Sitte wäre eine hilfreiche Ergänzung gewesen, um bei den verschiedenen Geschwistern und Generationen sowie einigen Zeitsprüngen und Ortswechseln den Überblick besser zu behalten.

Interessantes, gut recherchiertes Portrait eines faszinierenden Künstlers und Menschen, sowie ein spannender Einblick in die Kunst- und Kulturgeschichte und –politik der DDR, allerdings mit einigen Schwächen in der Umsetzung.

Bewertung vom 27.02.2023
Ein Geist in der Kehle
Ní Ghríofa, Doireann

Ein Geist in der Kehle


sehr gut

Ein weiblicher Text

"Ein Geist in der Kehle" ist ein Roman, in dem in der äußeren Handlung gar nicht viel passiert: Eine Mutter schafft sich kleine Freiräume, um zwischen der täglich wiederkehrenden Hausarbeit und Kinderversorgung das alte irische Klagelied Caoineadh Airt Uí Laoghaire zu übersetzen und mehr über dessen Verfasserin Eibhlín Dubh Ní Chonaill und ihr Leben herauszufinden.

Auf der tieferen Ebene entsteht daraus ein faszinierend vielschichtiges Bild, das viele verschiedene Themen berührt.
Die Erzählerin gibt ein ungeschöntes, sehr ehrliches Bild der Mutterschaft, die Erfüllung und Glück verspricht, aber, gerade mit kleinen Kindern, auch Selbstaufgabe und Aufopferung bedeutet und aus einer Reihe von immer gleichen Tagen mit immer gleichen Aufgaben besteht, in der man sich leicht verlieren kann.

Die Suche der Protagonistin nach dem Leben von Eibhlín Dubh in männlichen Texten, vor allem der männlichen Geschichtsschreibung, in der Frauen über Jahrhunderte höchstens am Rande erwähnt wurden, als Mutter oder Schwester eine Nebenrolle spielten, zeigt wie wenig die Worte und die Sicht von Frauen, die eher wörtlich weitergegeben werden, in der Geschichte Beachtung finden. Genau das macht das Caoineadh so faszinierend, weil dieses Gedicht selbst erst wieder aus den einzelnen Strophen, an die sich irgendwo noch irgendwer erinnern konnte, und die sich zwischendurch selbst verändert hatten, zusammengetragen und rekonstruiert werden musste - und doch hat es durch die Zeit hindurch Bestand. Auch das was über die Dichterin im 18. Jahrhundert herausgefunden werden kann, ist kulturgeschichtlich sehr interessant und bildet ein spannendes, wenn auch tragisches Leben ab.

Nicht nur dem Gedicht selbst und den großen bewegenden Themen von Liebe, Tod, Verlust und Schmerz verleiht Autorin Doireann Ní Ghríofa eine unglaubliche Poesie, sondern auch all den kleinen Alltäglichkeiten, den alltäglichen Kleinigkeiten.

Den Hunger der Erzählerin, den Spuren von Gedicht und Verfasserin zu folgen, konnte ich sehr gut nachvollziehen, mir ihr selbst konnte ich mich allerdings leider nicht gleichermaßen identifizieren. Sie und ihre eigene Familie bleiben gegenüber der historischen Familie, der sie sich annähert, seltsam farblos und abwesend, was jedoch auch davon zeugt, wie sehr sie sich aufgibt, um das Leben von Eibhlín Dubh weiterzugeben.

Eine faszinierende Lektüre mit wunderschöner Sprache und vielen Denkanstößen.

Bewertung vom 27.02.2023
Der König der Federträger / Mitternachtskatzen Bd.3
Laban, Barbara

Der König der Federträger / Mitternachtskatzen Bd.3


sehr gut

^-^ Spannendes Katzenabenteuer ^-^

Ein Buch das richtig Spaß macht zu lesen: spannende Handlung, ein Erzählstil mit gut verständlichen Beschreibungen, mit genau der richtigen Kapitellänge und Schriftgröße zum Vorlesen oder Selbstlesen, oder zum in kürzester Zeit Durchschmökern, je nach Alter und Lesestand des Publikums.

Das Highlight der Geschichte sind natürlich die verschiedenen Katzencharaktere, die den Lesenden begegnen. Diese sind sehr unterschiedlich, und alle so, wie man sich als Katzenfreund und -kenner sehr gut vorstellen kann, was Katzen sagen und denken würden, wenn man sie als Mensch tatsächlich verstehen könnte.
Auch die menschlichen Figuren sind mit ihren verschiedenen Seiten und Eigenschaften sehr realistisch und glaubhaft charakterisiert.

Das Buch sticht durch seine tolle Gestaltung heraus, jede einzelne Seite ist mit Ornamenten verziert, dazu finden sich im Buch immer wieder schöne ganzseitige, sehr gut zur Handlung passende Bilder.

Das Cover ist ebenfalls wirklich sehr schön und einladend gestaltet mit den Illustrationen und Goldelementen und übt eine große Anziehungskraft auf den Betrachter aus.
Allerdings fühlt sich (zumindest für uns) die Beschichtung des Covers sehr unangenehm an. Auch hat das Buch einen recht starken chemischen Geruch, wodurch leider die Lesefreude ein kleines bisschen getrübt wird.

Obwohl uns Teil eins und zwei noch nicht bekannt sind, war der Einstieg in die Geschichte sehr einfach möglich und alles war gut verständlich. Die vorherigen beiden Bände stehen jetzt auf jeden Fall auch auf der Leseliste!