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Krimihexe
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Hamm Westfalen

Bewertungen

Insgesamt 275 Bewertungen
Bewertung vom 22.09.2022
Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2
Turner, A. K.

Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Cassie Raven, Assistentin der Rechtsmedizin ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen. Als diese einen leichten Schlaganfall erleidet, gesteht diese ihr, dass sie über den Tod ihrer Eltern gelogen hat. Die Eltern von Cassie hatten vor 17 Jahren keinen tödlichen Autounfall, sondern ihr Vater sitzt im Gefängnis, da er für den brutalen Mord an ihrer Mutter verurteilt wurde. Cassie tief erschüttert und versucht nun Mithilfe ihrer Freundin DS Phyllida Flyte an die Polizeiakten zum Fall ihrer Mutter zu kommen und Beweise für die eventuelle Unschuld ihrer Vaters zu entdecken.

Dies ist inzwischen der zweite Teil der Serie um Cassie Raven. Cassie ist sehr sensibel und nimmt ihren Beruf sehr ernst und redet mit den Toten, sieht Feinheiten und nimmt Schwingungen wahr, die andere nicht sehen. Man kann die Geschichte auch ohne Vorkenntnisse lesen, würde aber empfehlen den ersten Teil vorher zu lesen.
Als Leser erfährt man einiges über den Beruf des Assistenten/Assistentin der Rechtsmedizin.

Hier stimmt alles, die interessanten Fälle, die sympathischen detailliert beschriebenen Protagonisten, der Schreibstil und die Aufklärung, welche überraschend ist.

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und hoffe auf viele weitere Fälle mit der tollen Cassie.

Bewertung vom 21.09.2022
Das siebte Mädchen
Willingham, Stacy

Das siebte Mädchen


sehr gut

Chloe ist 12 Jahre alt und ihr Bruder etwas älter, als 6 Teenagerinnen verschwinden. Sie ist völlig fassungslos, als ihr Vater dafür verantwortlich gemacht wird und schließlich verurteilt wird. Ihre Mutter versucht später sich umzubringen. 20 Jahre später ist sie Psychologin und will bald heiraten, hat die Vergangenheit hinter sich gelassen, als aus ihrem direkten Umfeld wieder junge Mädchen verschwinden. Die Polizei glaubt nicht an Zufälle und ein neuer Albtraum für Chloe beginnt, da sie sich nicht mehr sicher sein kann, wem sie vertrauen kann.

Sehr flüssig geschrieben und absolut spannend, ich hatte nur das Bedürfnis immer weiter zu lesen, um das Rätsel gelöst zu bekommen. Im nach hinein doch ein paar sehr logische Schwächen, die jedoch das Lesevergnügen jedoch im Moment der Spannung nicht schmälern. Manchmal habe ich mich allerdings gefragt, warum macht Chloe das jetzt oder reagiert so wie sie reagiert.

Das Ende war für mich sehr unbefriedigend.

Bewertung vom 08.09.2022
Falsche Zeugen / Strafverteidiger Pirlo Bd.2
Bott, Ingo

Falsche Zeugen / Strafverteidiger Pirlo Bd.2


sehr gut

Der Anführer einer Nazi-Rockerbande ist ermordet worden und alles deutet auf das Düsseldorfer-Clan Mitglied Faruk Maliki hin, weil dieser sich zur gleichen Zeit am Tatort befunden hat und auch noch das Messer rausgezogen hat. Er zeichnet sich wahrlich nicht durch Intelligenz aus.

Er bittet Pirlo und Mahler zu Hilfe, die dann auch den Fall übernehmen. Es beginnt eine Irrfahrt durch das Gangstermilieu und natürlich lügen alle, für Mahler und Pirlo fast eine aussichtslose Aufgabe, ihren Mandanten vor dem Strafvollzug zu bewahren.

Pirlo taucht hin und wieder ab und benimmt sich auch sonst hin und wieder sehr merkwürdig. Die tumben Brüder von ihm nerven sehr und der Verdächtige Maliki ist auch nicht besser.

Flüssiger Schreibstil und interessante Figuren und mit manchmal etwas derber Sprache, ich bin dankbar, dass hier nicht gegendert wird. Wieder eine sehr lesenswerte Geschichte. Man sollte schon unbedingt Teil 1 gelesen haben, um die Hintergründe zu begreifen. Ich freue mich auf jeden Fall auf Teil 3.

Bewertung vom 13.08.2022
Die Rückkehr der Kraniche
Fölck, Romy

Die Rückkehr der Kraniche


sehr gut

Vogelwirtin Grete ist bei ihrer Mutter Wilhelmine in der Elbmarsch geblieben, nachdem ihre Schwester Freya vor vielen Jahren ihr Glück und ihre Karriere in Berlin gesucht hat. Gretes Tochter Anne hat das Nest auch schon früh verlassen und ihre Mutter hat ihr nie verraten, wer ihr Vater ist. Als Wilhelmine einen Schwächeanfall erleidet, kommen alle Frauen der Familie zusammen. Der Ton ist frostig, alte Verletzungen und nie ausgesprochene Geheimnisse kommen nach und nach ans Tageslicht. Vielleicht gibt es doch noch ein Happyend für die verbitterten Frauen.

Ich mag Romy Fölck und liebe ihre Krimis, auch der Schreibstil und die Naturbeschreibungen sind einzigartig. Diese Geschichte konnte mich aber nicht überzeugen. Ich konnte keinen Zugang zu den Frauen finden, ich finde sie durchweg alle unsympathisch. Sie reagieren kalt und verbittert und für mich oft nicht nachvollziehbar. Allein das Ende hat mich etwas ausgesöhnt.

Bewertung vom 12.08.2022
Ein unendlich kurzer Sommer
Pfister, Kristina

Ein unendlich kurzer Sommer


sehr gut

Lale hat genug von ihrem belanglosen Alltag und ihrem Mann Markus und hat den Tod ihres Bruders noch lange nicht überwunden. Sie setzt sich einfach in den Zug und kommt irgendwo im nirgendwo an und trifft zufällig Gustav, der einen etwas heruntergekommenen Campingplatz betreibt. Lale geht kurze Hand mit und repariert, renoviert und streicht die Toiletten für einen Schlafplatz. Langsam freundet sie sich mit dem brummigen alten Gustav an.

Christopher kommt von einer französischen Insel auf Gustavs Campingplatz und vermutet wegen eines Briefes seiner verstorbenen Mutter, dass Gustav sein Vater sein könnte. Alle zusammen verleben einen unvergesslichen Sommer mit vielen Höhen und Tiefen.

Der Schreibstil ist locker leicht und die Geschichte plätschert vor sich hin. Die Charaktere sind eher oberflächlich, aber sehr sympathisch. Dies ist eine nette Sommergeschichte für zwischendurch, welche keine nennenswerten Überraschungen bereithält. Das Ende ist schön gewählt.

Bewertung vom 02.08.2022
Der Tod macht Urlaub in Schweden
Motte, Anders de la;Nilsson, Måns

Der Tod macht Urlaub in Schweden


ausgezeichnet

Peter Vinston ist Mordermittler aus Stockholm, um auszuspannen fährt er nach Österlen, auch weil seine Tochter Amanda ihren 16ten Geburtstag feiert. Als er mit seiner Ex-Frau Christina zu einer Hausbesichtigung bei der im Dorf verhassten Jessi Anderson fährt, finden sie diese tot vor. Da Peter zuvor den Polizeichef kennengelernt hat, bittet dieser ihn um Hilfe, da seine Mitarbeiterin Tove Esping noch nicht über viel Erfahrung verfügt.

Was wie ein Cosy-Krimi beginnt, nimmt mit der Zeit ordentlich Fahrt auf. Sympathische und teilweise schräge, aber auf jeden Fall interessante Figuren, Solide Ermittlungen plus glaubwürdiger Auflösung. Vinston und Esping sind ein absolut unterschiedliches Ermittlerpaar, was sich mit der Zeit gut ergänzt.

Da hat Anders de la Motte einen spritzigen Sommerkrimi geschrieben, der absolut Spaß bringt. Da dies der erste Teil einer Serie ist, hoffe ich auf weitere interessante Fälle.

Bewertung vom 25.07.2022
Das Letzte, was du hörst
Winkelmann, Andreas

Das Letzte, was du hörst


sehr gut

Der Podcast „Hörgefühlt“ von Marc Maria Hagen ist vor allem und nur bei Frauen total beliebt. Die samtig weiche und dennoch männliche Stimme von Hagen lullt die Hörerinnen regeleicht ein. Mit seinen Liftstyle-Tipps und Lebensweisheiten-Plattitüden verdient er recht gut. Die Wochenendseminare bei ihm sind trotz der Kosten von 2.000,00 Euro sehr beliebt.

Als die Journalistin Roya einen Hilferuf von einer Bekannten bekommt, kommt sie vor Aufregung von der Straße ab und zwar verletzten, jedoch mit dem Leben davon. Die Bekannte allerdings hat sich getötet und vorher noch ihren Mann, gehört hat sie vorher noch den Podcast „Hörgefühlt“. Als sich anschließend noch ein Suizid ereignet und die Frau auch den Podcast vorher gehört hat, wird die Kommissarin Carola Barreis stutzig.

Die Story wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, ich bin erst ab ca. Seite 50 durchgestiegen. Der Erzählstil ist flüssig und man kommt sehr schnell voran. Sehr bald bekommt man auch eine Ahnung wohin die Reise gehen soll. Spannend erzählt, ich war kaum in der Lage das Buch aus der Hand zu legen.

Dennoch habe ich schon bessere Bücher von Winkelmann gelesen. Die Figuren bleiben durchgehend blass, lediglich die Kommissarin und der Gerichtsmediziner sind interessant, wenn auch leider nur kurzweilig. Es gibt logische Schwächen und das Motiv ist mir auch zu schwammig. 4 von 5 Sternen für die gute Idee und den flüssigen Schreibstil.

Bewertung vom 10.07.2022
Freunde. Für immer.
McCreight, Kimberly

Freunde. Für immer.


sehr gut

Jonathan, Derrick, Keith, Stephanie, Maeve und Alice hüten seit Collegezeiten ein Geheimnis. Seit Alice sich das Leben genommen hat, versuchen alle ihr Leben mit mehr oder weniger großen Erfolg auf die Reihe zu bekommen. 10 Jahre nach Alice Tod treffen sich die Freunde nun in Jonathans Landhaus in den Catskill Mountains, um seinen Junggesellenabschied zu feiern. Tatsächlich aber wollen die Freunde zusammen versuchen den drogenabhängigen Keith zu überreden sich in einer Entzugsklinik behandeln zu lassen. Jeder von ihnen hat seine eigenen Probleme und das Treffen ist nicht so harmonisch wie geplant. Nach einem Barbesuch bringt Keith noch eine Frau mit ins Haus mit der er zusammen Drogen konsumieren will und am nächsten Tag sind zwei der Freunde verschwunden, einer wird tot im Auto gefunden, von dem anderen fehlt jede Spur.

Detective Julia Scutt übernimmt den Fall und spürt, dass niemand der Freunde die Wahrheit sagt. Sie trägt selbst ein Trauma mit sich, da ihre Schwester ermordet wurde, als Julia 8 Jahre alt war und der Täten nicht gefasst wurde.

Ich hatte mit der Geschichte so meine Probleme, sehr häufige Perspektivwechsel, außerdem noch Zeitsprünge. Als ich mich damit angefreundet hatte, ging es, aber das benötigte etwas Geduld. Insgesamt fand ich die Figuren sehr oberflächlich und ihre Verhaltensweisen oft nicht nachvollziehbar, manche Figuren fand ich sogar regelrecht unsympathisch. Die Auflösung war ein richtiger Knaller und hat mich mit der Story ein bisschen ausgesöhnt. Das Buch – Eine perfekte Ehe – von der Autorin hat mir sehr viel besser gefallen.

Bewertung vom 01.06.2022
Flug 416
Newman, T. J.

Flug 416


ausgezeichnet

Pilot Bill Hoffmann muss kurzfristig für einen Kollegen einspringen, was ihm Ärger und Enttäuschung von seiner Frau Carrie und seinem 10jährigen Sohn Scott einbringt. Die Verabschiedung fällt entsprechend kühl aus, als der gerufene Telefontechniker ins Haus kommt.

Alles ist wie immer, die Crew ist an Bord und Co-Pilot Ben sitzt an seinem Platz. Nachdem das Flugzeug abgehoben hat, bekommt er einen Videoanruf von Telefontechniker Sam mit einer ungeheuerlichen Nachricht – Sie lassen das Flugzeug abstürzen oder ich töte ihre Familie, sie haben die Wahl – Bills Reaktion fällt immer gleich aus egal was der Entführer sagt – Ich werde dieses Flugzeug nicht abstürzen lassen und sie werden meine Familie nicht töten.

Dieses Buch könnte auch gut den Titel – Ausweglos – tragen. Der Flug von Los Angeles nach NY dauert über 5 Stunden, Bill muss einen Weg finden, sich möglichst unauffällig zu benehmen und eine Lösung zu finden, in der keine Menschen zu Schaden kommen. Wen kann er wie einweihen und ist es möglich die Polizei zu seinem Haus zu schicken? Leider gibt es noch ein weiteres Problem, einer der Passagiere steckt mit dem Entführer unter einer Decke. Gibt es Hoffnung für die ca. 150 Seelen an Bord?

Was für ein Pageturner. Ich habe bis morgens um 4 Uhr gelesen, weil ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Sehr informativ sind die Infos was hinter den Kulissen an Bord so stattfindet. Das Bordpersonal sorgt nicht nur für einen reibungslosen Ablauf, sondern ist auch auf Krisensituationen vorbereitet, zumindest theoretisch. Die Geschichte ist erschreckend realistisch und mir ist sehr bewusst geworden, wie abhängig man als Passagier von den Mitarbeitern in der Kabine ist.

Von mir eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.05.2022
Kaltherz
Faber, Henri

Kaltherz


ausgezeichnet

Clara Lipmann ist ein nervliches Wrack, sie versucht sich in der Badewanne das Leben zu nehmen, wird aber von ihrem Ehemann noch rechtzeitig gefunden. Das Ehepaar hat vor ca. 4 Monaten einen Verlust erlitten, die 4jährige Marie ist entführt worden und von ihr fehlt jede Spur. Die Eltern haben gegen einen öffentlichen Aufruf entschieden und die Polizei ist mit ihren Ermittlungen nicht weit gekommen. Jakob Lippmann wiederum ist ein Karrieremensch und total auf seine Arbeit fokussiert, er sagt sich jeden Tag selbst, dass er alles schaffen kann und niemand aus seinem Umfeld, ahnt von seinem Verlust.

Der mit dem Fall betraute Beamte hat einen Herzinfarkt erlitten und daher übernimmt Kim Lansky den Fall. Kim verstößt immer wieder gegen die Regeln und eckt gerne bei den Kollegen an. Die Vermisstenabteilung ist ihre letzte Chance bei der Polizei einen Fuß in der Tür zu behalten. Ihr Chef und Freund aus Kindertagen hat sie in die Abteilung geholt.

Die Geschichte hat eine sehr große Sogwirkung, einmal angefangen, kann man das Buch ganz schlecht wieder aus der Hand legen und legt vielleicht sogar eine Nachtschicht ein. Alle Beteiligten sind in ihren Verhaltensweisen völlig irrational und immer etwas drüber. Die Auflösung ist auch etwas übertrieben, trübt aber nicht das Lesevergnügen. Ein absolut spannender Krimi mit interessanten Figuren.