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Ina's Little Bakery
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Celle

Bewertungen

Insgesamt 273 Bewertungen
Bewertung vom 21.06.2016
Die Canterbury Schwestern
Wright, Kim

Die Canterbury Schwestern


gut

Ich hatte mich auf dieses Buch, nachdem es mich überraschend als Leseexemplar erreichte, wirklich sehr gefreut. Der Klappentext versprach eine anschauliche, schöne Geschichte, über verschiedene Charaktere die sich im Laufe von Che's Reise begegnen und irgendwie zueinander finden.

Leider wurden meine dann doch recht expliziten Erwartungen nicht so wirklich erfüllt. Che macht sich mit der Asche ihrer Mutter auf die Reise um diese in Canterbury zu verstreuen. Durch einen blöden Umstand tritt sie diese Reise nicht, wie geplant, mit einer Führerin an, sondern einem Grüppchen Frauen, die unterschiedlicher wohl nicht sein könnten und mit denen Che zunächst überhaupt nichts anfangen kann. Je weiter die Geschichte allerdings voranschreitet, desto mehr erfährt man über die einzelnen Charaktere und desto mehr wachsen sie zusammen.

Die verschiedenen Geschichten fand ich durchaus interessant, manchmal auch amüsant und auch Che's Selbstfindung konnte mich überzeugen, allerdings fand ich die Reise sonst eher unspektakulär. Ich hätte mir viel detaillierte Umgebungsbeschreibungen, etc. gewünscht.
Die Handlung ist an vielen Stellen zu zäh und man kommt nur mühsam vorwärts, was mich wirklich gestört hat. Es passiert einfach nichts Spannendes und es gab auch keine wirkliche "Botschaft.

Für mich war das Buch eine nette Lektüre für Zwischendurch, mehr aber leider nicht.

Bewertung vom 21.06.2016
Being Beastly. Der Fluch der Schönheit (Märchenadaption von »Die Schöne und das Biest«) (eBook, ePUB)
Jager, Jennifer Alice

Being Beastly. Der Fluch der Schönheit (Märchenadaption von »Die Schöne und das Biest«) (eBook, ePUB)


sehr gut

"Märchen schreibt die Zeit....", wer kennt sie nicht, die Geschichte von der Schönen und dem Biest ? Dank Disney, die diese mit ihrem Zeichentrickfilm in den 1990er Jahren so richtig bekannt gemacht haben, ist das Märchen wohl jedem vertraut. Auch Jennifer Alice Jager, die aus dem Klassiker hier etwas ganz Neues geschaffen hat.
Wer bei dieser Adaption jetzt auf tanzendes Besteck und sprechende Tassen hofft, den muss ich leider direkt enttäuschen, denn die gibt es in Frau Jagers Geschichte nicht. Stattdessen treffen wir auf eine andere, eine düstere Art von Magie, von der ich absolut verzaubert war.

Das Grundgerüst der Geschichte ist geblieben: Ein verfluchter Graf, ein schönes Mädchen und eine Liebe die den Fluch bricht. Die Autorin schmückt es jedoch mit eigenen, kreativen Ideen gekonnt aus und kleidet alles in einen wunderbaren Schreibstil, der mich in eine völlig andere Zeit entführte.

Die Protagonisten sind toll, allerdings entfalten sie ihre liebenswerten Seiten und Charakterzüge erst recht spät. Zu Beginn fand ich Valeria einfach nur furchtbar naiv, oberflächlich und von sich selbst eingenommen. Nachvollziehbar, wenn man bedenkt, das sie ihr ganzes Leben lang an ihrer Schönheit gemessen und dazu erzogen wurde, später einmal eine reiche Frau zu sein, die ihren Alltag damit verbringt Parties auszurichten und Gäste zu bewirten.
Doch je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr verändert sie sich. Sie wird zu einer mutigen, jungen Frau, die plötzlich erkennt, das es im Leben um mehr geht, als nur um ein schickes Äußeres. Leider hat diese Wandlung furchtbar lange gedauert und so war es nicht immer leicht, sie wirklich zu mögen.

Jayden Westwood ist eine innerlich zerrissene Person. Er will Valeria und auch die Bewohner seiner Grafschaft nicht vor den Kopf stoßen und eigentlich will er auch nicht das Biest sein, für das ihn alle halten. Doch um die Menschen zu beschützen ist er genau das. Ein mürrischer, dunkler Charakter, der seine Gefühle bannt und wegschließt. Er ist umgeben von Geheimnissen, die nicht nur Valeria versucht zu enträtseln, sondern auch ich.

Sein scheinbar einziger "Freund" ist der Arzt Liam, zudem auch Valeria schnell Vertrauen fasst und dem sie lange Zeit ihre Aufmerksamkeit und Zuneigung schenkt. Doch Liam ist, wie auch Jayden, ein einziges Mysterium. Er verbirgt vieles, das erst nach und nach zum Vorschein kommt.

Was mir hier außerdem sehr gefallen hat, war zum einen die Idee mit den Windlichtern, in die Jayden seine Erinnerungen einschließt. Valeria entdeckt diese und selbstsüchtig, wie sie zunächst ist, macht sie ein ums andere kaputt, nur um mehr über den Grafen zu erfahren. Es gibt so also immer wieder Einblicke in seine Vergangenheit, die ihn für mich als Leserin viel zugänglicher und liebenswerter machen.

Zum Anderen hat mir die Tatsache, das Jennifer Alice Jagerihre Leser hier in manchen Dingen lange Zeit geschickt an der Nase herumführt. Nicht jeder Charakter ist auch der, der er vorgibt zu sein.
Man darf sich auf einige Überraschungen, aber auch einige wirklich interessante und spannende Wandlungen freuen.

Das Ende ist sehr fantastisch und actionreich. Für meinen Geschmack war das fast ein bisschen zu viel, dennoch konnte mich die Geschichte als Ganzes überzeugen und ich freue mich schon jetzt darauf bald mehr von der Autorin zu lesen.

Bewertung vom 15.06.2016
Kühlschrank-Chroniken
Miedler, Nora

Kühlschrank-Chroniken


sehr gut

Was für ein schönes Buch ! Nicht nur rein haltlich, sondern auch ganz besonders optisch. Durch die abgerundeten Ecken des Buches, wirkt es tatsächlich noch ein bisschen mehr wie einer dieser amerikanischen 50er-Jahre Kühlschränke, was ich allein schon total genial fand, doch wenn man das Buch aufklappt wird man zudem noch tollen Illustrationen von Petra Hämmerleinnova überrascht.

Jedes Kapitel beginnt mit einer anderen witzigen Überschrift und an den Rändern der Seiten gibt es zu den verschiedenen Charakteren passende Bilder. Das hat mir unglaublich gut gefallen, denn es wertet die Optik noch mehr auf und passt super zur Geschichte.

Und die ist einfach supersüß !

Vier Mädels, ein fauchendes Chamäleon und ein brummender alter Kühlschrank, dazu noch ein Huhn und jede Menge Probleme, Missgeschicke und das reinste Chaos. Herrlich.

Als Billie in die Wohnung zieht, die ihre Oma ihr geschenkt hat, da freut sie sich eigentlich total darauf, das sie endlich alleine wohnt. In ihrem Kopf malt sie sich die schillerndsten Einrichtungsmöglichkeiten aus, doch das böse Erwachen folgt auf dem Fuße, denn natürlich muss so eine Wohnung auch erstmal unterhalten werden und ihre Eltern, die sie sowieso am liebsten in Watte packen würden und die Tochter gar nicht allein wohnen lassen möchten, die machen ihr unmissverständlich klar, das sie sich selbst kümmern muss. Da Billie unter keinen Umständen wieder zurück ins heimische Nest will, plant sie ein WG-Casting. Doch was ihr da so an Bewerbern ins Haus kommt lässt sie eher schaudern.

Wie es der Zufall so will begegnet ihr am nächsten Tag ihre ehemalige Mitschülerin Sarah, die gerade ganz dringend eine neue Bleibe sucht. Kurz darauf folgt Ki-Lu, eine sechzehnjährige Schauspielerin um die sich Billie laut ihres Chefs kümmern soll und last but not least, zieht Ilvy, das Mädchen vom Land mit dem unverschämt gut aussehenden, aber mürrischem Bruder ein, der sich neuerdings ziemlich oft in der WG herumdrückt.

Die Mädels erleben eine echt turbulente Zeit, an der uns Nora Miedler mit ihren Worten teilhaben lässt. Man kommt sich vor, als gehöre man dazu und schmunzelt immer wieder über die chaotischen Situationen in die sich die Mädels manövrieren, möchte ihnen aber auch helfend unter die Arme greifen, wenn es mal gerade nicht so gut läuft.

Alle Charaktere sind super ausgearbeitet und liebenswert, so das man sie direkt ins Herz schließen muss, auch wenn sie hin und wieder sehr seltsame Marotten an den Tag legen. Aber gerade das ist es, was sie besonders macht.

Trotz ihrer Verschiedenheit werden sie sehr schnell ein eng vertrautes Grüppchen und teilen sowohl Freud als auch Leid. Sie sind füreinander da, bestärken und beschützen sich gegenseitig. Und manchmal sind sie auch einfach nur ein Haufen gackernder, alberner, naiver Hühner, aber das gehört zum Erwachsenwerden wohl einfach dazu ;)

Das Buch macht echt auf ganzer Linie Spaß und unterhält durch den leichten Schreibstil und den reichlich vorhandenen Humor richtig gut. Wer also Lust auf ein bisschen WG-Leben und ein paar schöne und amüsante Lesestunden hat, der sollte hier unbedingt zugreifen !

Bewertung vom 07.06.2016
Löffelglück
Holczer, Tracy

Löffelglück


ausgezeichnet

Oh was für ein wundervolles Debüt ! Es hat mich so sehr verzaubert, das ich gar nicht weiß wo ich mit meiner Meinung beginnen soll.

Vielleicht am besten mit der Optik, denn die ist, wie auch die Handlung sehr still und doch so beeindruckend. Auf dem Cover sieht man den Nacken- und Schulterbereich eines Mädchens, alles ist in schwarz-weiß gehalten, nur die Gänseblümchen, die in diesem Roman eine bedeutende Rolle spielen, und das Königskinder-Krönchen heben sich deutlich ab. Mich schlägt das Cover jedenfalls total in seinen Bann, ebenso wie die Handlung.

Ab der ersten Seite bin ich gefangen in Graces Geschichte. Sie beginnt am wohl dunkelsten Tag ihres jungen Lebens, als sie vor dem offenen Grab ihrer Mutter steht.
Grace ist Zwölf und plötzlich soll sie zu ihrer Großmutter ziehen, einer für sie Fremden, die sie noch niemals gesehen hat und die sie, nach den Erzählungen ihrer Mutter, auch niemals gewollt hat. Sie schmiedet einen Plan der dafür sorgen soll, das sie zurück zu ihrer besten Freundin Lacey ziehen kann, doch sie hat nicht mit dem Origami-Kranich gerechnet, hinter dem sie ein Zeichen ihrer Mutter vermutet und der eine ganze Kette an Hinweisen und Zeichen nach sich zieht....

Tracy Holczer hat hier ein wahrlich großartiges Werk geschaffen, das ich Euch dringend ans Herz legen möchte. Es geht darum seinen Platz im Leben und ein Zuhause zu finden. Es geht aber auch darum, das es okay ist einen geliebten Menschen loszulassen und um das Wissen, das er niemals ganz verschwinden wird, solange man ihn in seinem Herzen hat. Es geht aber auch um Vertrauen, um Kompromisse, darum das wir manchmal nur die Dinge sehen, die wir sehen wollen, ohne wahrzunehmen wieviel mehr eigentlich dahintersteckt, es geht darum Vorurteile abzulegen und es geht um Mut und Freundschaft.

Ich mochte Grace vom ersten Moment an total gerne. Sie ist für ihr Alter sehr reif, liebt Gedichte, kann allerdings nicht mehr Schreiben seitdem ihre Mutter gestorben ist. Sie empfindet Wut und auch ein bisschen Hass auf ihre Großmutter und will eigentlich nur weg oder ihr zumindest das Leben schwer machen. Dabei greift sie zu Tricks die mich sehr zum Schmunzeln gebracht haben, vorallem immer dann, wenn ihr ihre Großmutter einen Schritt voraus ist, denn die "alte Dame" ist keineswegs blöd und weiß genau, welches Ziel Grace verfolgt.

Naja und dann ist da noch der Kranich, der Grace sehr an ihre Mutter erinnert, denn die war eine großartige Künstlerin und hat Vögel, besonders Kraniche, immer über alles geliebt. Als Grace nun diesen Papier-Kranich findet, ist dies für sie ein Zeichen und der Beginn einer Suche nach weiteren Hinweisen.
Überall in Auburn Valley stößt Grace nun auf Teile und Geschichten ihrer Mutter und auch ihres Vaters und sie erkennt, wenn auch nur sehr langsam, wie sehr sie mit all dem verbunden ist, wie wichtig ihr die Menschen plötzlich werden und wie sehr sie hierhin gehört. Sie findet in Jo und deren kleinen Bruder Max, der vorgibt eine Mumie zu sein, tolle und loyale Freunde und sie beginnt sich mit ihrer Großmutter zu arrangieren, die ihr nach und nach ihre wahren Seiten und Facetten zeigt und der sie sich immer weiter annähert.

Tracy Holczer hat eine wundervolle Art diese Geschichte zu erzählen. Ihr Schreibstil ist leicht und der Ton ist "leise", obwohl Grace sich manchmal benimmt wie ein wütendes Trampeltier.
Sie streut an den richtigen Stellen reichlich Emotionen ein, so das ich das ein oder andere Tränchen genauso verdrücken musste, wie ich an anderer Stelle lauthals loslachen oder über Graces manchmal unbedarfte Art schmunzeln musste.

Für mich ist "Löffelglück" ein rundum perfekt gelungenes und emotionales Debüt, das ihr Euch dringend näher ansehen solltet und das in meinen Augen deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient hat, als es bisher bekam !

Bewertung vom 31.05.2016
Das dunkle Herz der Magie / Black Blade Bd.2
Estep, Jennifer

Das dunkle Herz der Magie / Black Blade Bd.2


ausgezeichnet

Merkwürdige Dinge geschehen in Cloudburst Falls. Baumtrolle verstecken sich mitten in der Stadt und bewerfen die Passanten mit Früchten, irgendwo streift ein kaltblütiger Mörder frei herum und Victor Draconi scheint irgendeinen finsteren Plan auszuhecken. Als wäre das nicht schon genug Ärger, muss sich Lila auch noch dem "Turnier der Klingen stellen", für das sie Hausherrin Claudia Sinclair, aus für Lila unverständlichen Gründen, nominiert hat. In einem Turnier muss Lila gegen die besten Kämpfer der anderen Häuser antreten. Eigentlich hat sie dazu so gar keine Lust, doch als sich plötzlich seltsame Vorfälle häufen, die einige andere Turnierteilnehmer ausscheiden lassen, entwickelt Lila nicht nur den Drang dazu den Dingen auf den Grund zu gehen, sondern auch, den Willen, das Turnier zu gewinnen.

Meinung:
Seit dem Ende des ersten Bandes "Black Blade: Das eisige Feuer der Magie" habe ich dieser Fortsetzung entgegengefiebert, denn mit Lila Merriweather hat Jennifer Estep eine geniale Heldin geschaffen, von der ich unbedingt noch viel mehr lesen möchte.

Lila hat es nicht mehr nur mit dem Rätsel um die Draconis oder ihrer Aufgabe Devon zu schützen zu tun, sondern sie muss dieses Mal unbedingt einen Mörder finden. Denn in Cloudburst Falls treibt ein Killer sein Unwesen, der es nicht nur auf Baumtrolle abgesehen hat. Gar nicht so leicht, wenn man mitten in einem dämlichen Wettkampf steckt, zu dem man eigentlich gar keine Lust hat und sich mit nervigen Leuten wie Victor Draconi herumschlagen muss.

Wie schon im vorherigen Band ist Jennifer Esteps Schreibstil auch hier wieder absolut temporeich und fesselnd, so das sie mich schon mit der ersten Seite wieder voll ins Geschehen gezogen und mich für sich eingenommen hat.
Diesmal war die Kulisse zwar nicht ganz so bildgewaltig beschrieben, dafür war die Handlung super actionreich und auch spannend, gespickt mit einigen sehr emotionalen Momenten.

Wir erfahren in diesem Band mehr über die Verbundenheit und die Verfeindung der einzelnen Häuser und ein großes Geheimnis, das Lila direkt betrifft, wird gelüftet. Auch die "Liebesgeschichte" nimmt eine interessante Wendung, denn nach wie vor ist da diese Anziehungskraft zwischen Lila und Devon, der sie sich aber immer wieder entzieht um ihn zu schützen. Diesmal muss sie sich allerdings entscheiden. Ist sie mutig genug um ihre Gefühle zuzulassen oder wird sie ihn weiterhin von sich stoßen ?

Auch der Humor kommt nicht zu kurz und es gibt einige Szenen die mich sehr zum Schmunzeln brachten. Besonders immer dann, wenn sich Lila ganz und gar ihrer Liebe zum Essen, insbesondere zum Speck, hingibt. Wie mir Jennifer Estep bei unserem Interview im letzten Jahr erzählte, hat sie selbst eine Vorliebe für gutes Essen, speziell für Barbeceaus und die kommt auch in diesem zweiten Band wieder voll durch, denn es wird reichlich gegessen, haha. Ebenfalls für unterhaltsame Momente sorgt Oscar, Lilas persönlicher Pixie. Er ist ein ganz besonderer Charakter und obwohl er oft echt mürrisch daherkommt, hätt ich ihn auch gern als Kumpel.

Gegen Ende punktet Jennifer Estep noch einmal mit einer überraschenden Wendung. Sie führt ihre Leser wirklich sehr erfolgreich an der Nase herum, was die Mordfälle angeht. Bis zum Schluß hat man nicht den Hauch einer Ahnung, wer wirklich dahintersteckt und so gelingt ihr eine echte Überraschung und gleichzeitig schürt sie die Neugier auf den dritten und letzten Band, den ich kaum erwarten kann.

Noch kurz zum Cover: Ich finde es toll, das man hier lediglich die Farben und Motive ausgetauscht hat, das Gesicht aber gleich bleibt. Die Federn finden sich auch im Inneren, zu Beginn eines jeden Kapitels und sind ein schöner Eyecatcher.

Fazit:
Mit diesem zweiten Band ihrer "Black Blade - Trilogie" gelingt Jennifer Estept eine temporeiche und spannende Fortsetzung, die einige Überraschungen bereithält und definitiv Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 30.05.2016
Broken
Suzuma, Tabitha

Broken


gut

Nachdem mich Tabitha Suzuma vor einigen Jahren mit ihrem Roman "Forbidden", in dem sie sich wie auch hier mit einem sehr sensiblen "Tabuthema" auseinandersetzt, auf sehr eindrückliche Weise für sich gewinnen konnte, war ich sehr gespannt auf dieses neue Werk.

"Broken" erzählt die Geschichte des 17-jährigen Mathéo, ein gutaussehender, junger, finanziell gut betuchter Mann, auf dem sportlich gesehen gerade sämtliche Hoffnungen Englands liegen. Denn Matt, wie er von seinen Freunden genannt wird, ist Turmspringer und soll bei den Olymischen Spielen antreten. Er ist bei seinen Freunden beliebt und hat eine bezaubernde Freundin, alles scheint gut und wunderbar zu sein, doch dann geschieht etwas, das Matts Welt komplett auf den Kopf stellt. Ihm wird Grausames angetan und das Schlimmste, er erinnert sich an nichts.

Tabitha Suzuma widmet sich hier einem Thema über das man nur selten und ungern spricht, ein Thema um das man einen Bogen macht, wenn es einen selbst nicht betrifft. Es geht um Vergewaltigung und Missbrauch. Mathéo wird Opfer eines grausigen Verbrechens. Dies tut sie sehr einfühlsam und gekonnt, wovor ich meinen Hut ziehe.

Doch obwohl mir ihre Geschichte sehr nahegegangen ist, muss ich sagen, das ich mich auch ziemlich lange gelangweilt habe :(

Mathéo war für mich ein schwieriger Charakter. Natürlich kann man seine Art und seine Handlungen auf gewisse Weise nachvollziehen, andererseits war er gerade deshalb nicht so wirklich greifbar für mich. Sehr komische Situation die sich schwer beschreiben lässt.

Im krassen Gegensatz steht seine Freundin Lola, die mochte ich absolut gern. Ich schätzte ihre, obwohl sie in ihrem Leben schon einen recht herben Schlag hat hinnehmen müssen, lockere und positive Art.

Ein Problem hatte ich mit dem Schreibstil, dieser war auch bei "Forbidden" schon so, sehr speziell, was ich einerseits immer richtig gut finde, was mich diesmal aber genervt hat. Die Autorin verliert sich so oft in Ausschweifungen zu unwichtigen Dingen, das es wirklich schon an meinen Nerven gezerrt hat.

Was mir endgültig den Rest gab, war aber dann das Ende. Damit hat mich Tabitha Suzuma so überhaupt nicht erreicht und ich fand es ziemlich konfus und auch unrealistisch. Sehr schade.

Ich hatte mir deutlich mehr von dem Buch erwartet.

Bewertung vom 22.05.2016
Öfter vegetarisch
Müller, Nelson

Öfter vegetarisch


ausgezeichnet

Nelson Müller ist für mich nicht nur der Charmebolzen unter den Sterneköchen, sondern vorallem schätze ich seine Kreativität, seine Ideen und seine Ansichten in Bezug auf "gesündere Ernährung" und alles was damit einhergeht.

Zudem ist er in der Riege der derzeitigen TV-Köche einer der Einzigsten, der sich zum Thema "Veggie" wirklich mal Gedanken macht und nicht, wie manch anderer, beim Wort Vegetarisch mit der Hand abwinkt oder eine schnöde Gemüsepfanne auftischt.

Genau diese Punkte waren unter anderem auch ausschlaggebend dafür, das ich mir "Öfter Vegetarisch: Echter Geschmack für Teilzeitvegetarier" mal etwas genauer anschauen wollte, denn natürlich stand die Frage "Hält er, was er verspricht", im Raum.

Jetzt, nachdem ich das Buch ausführlich durchgeblättert, eingehender betrachtet und vorallem Rezepte getestet habe, kann ich diese Frage mit einem klaren JA beantworten.

Nelson Müller bietet dem Leser und Hobbykoch eine bunte Vielfalt neuer, kreativer Veggie-Rezepte. Mir persönlich hat es am meisten seine Farfalle mit bunten Tomaten und Bohnen, sowie der Chai-Milchreis mit Gewürzäpfeln angetan.

Die Rezepte sind superverständlich und einfach erklärt und man kann sie, auch als ungeübter Koch, ziemlich leicht nachkochen. Einziges Problem, wenn man nicht gerade in der Großstadt lebt, wo alle Lebensmittel einfacher zugänglich sind, ist die Zutatenbeschaffung. Hier muss man das ein oder andere Mal schon ein bisschen tricksen, was dem Geschmack aber meist keinen Abbruch tut.

Bei der Farfalle sind zum Beispiel grüne, gelbe und schwarze Tomaten angegeben. Oft bekommt man die bei uns im Bio-Supermarkt, aber eben nicht immer, deshalb haben wir auf einfache Strauchtomaten zurückgegegriffen. War echt lecker und entgegen meiner Skepsis gegenüber Bohnen war ich richtig begeistert und das Rezept hat mittlerweile einen festen Platz in unserer wöchentlichen Küchenplanung :)

Zum Buch selbst möchte ich noch sagen, das sowohl die Aufteilung als auch die Optik wirklich stimmig und ausgewogen sind.

Neben Rezepten aus den Bereichen

Ausschlafen & Brunchen – Schlemmereien für ein ausgiebiges Wochenend-Frühstück
Auf die Faust – Street- & Fingerfood
Quick & Dirty – Schnelles für die After-Work-Küche
Genießen & Feiern – Gerichte für das Dinner mit Freunden
Anheizen & Losbrutzeln – Kreative Ideen für fleischloses Grillvergnügen
Sonntagsbraten – Wenn's dann doch mal Fleisch sein darf

gibt Nelson seinen Lesern auch noch jede Menge nützliche Tipps zum richtigen Einkauf, etc. mit an die Hand.
Es gibt ein Vorwort, ein Inhaltsverzeichnis und das Buch ist mit einem Lesebändchen ausgestattet.

Noch kurz zur Optik:

Ich finde das Cover durch seine geballte Farbkraft und Nelsons cooles, lässiges, leicht verschmitztes Auftreten, richtig ansprechend und gelungen. Es sticht ins Auge und macht sofort Lust einen Blick hinein zu werfen. Die Buchdeckel sind aus robustem Karton, die Seiten haben die richtige Stärke und einen richtig guten Look und die vielen Farbfotografien und Illustrationen runden das Ganze genial ab.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der Lust auf neue, kreative, vegetarische Ideen und Rezepte hat.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.05.2016
Maybe Someday
Hoover, Colleen

Maybe Someday


sehr gut

Als Sydney erfährt, das ihr Freund sie schon eine ganze Weile mit ihrer besten Freundin und Mitbewohnerin betrügt, gerät ihre ganz Welt ins Wanken. Sie will nur noch weg, doch wo soll sie hin ? Zu ihren Eltern ? Undenkbar. Und die Kohle für eine neue Bleibe muss sie sich erst erarbeiten.

Wie aus dem Nichts reicht ihr ihr Nachbar Ridge eine helfende Hand und bietet ihr an, das sie bis auf Weiteres in seiner WG bleiben kann. Als "Bezahlung" soll sie Ridge, der sein Geld als Songwriter verdient und gerade unter einer krassen Schreibblockade leidet, dabei helfen neue Songs zu schreiben, denn Ridge weiß, das in Sydney großes Talent schlummert. Während die beiden zusammenleben und arbeiten kommen sie sich immer näher. Von Anfang an herrscht da diese unglaublich intensive Anziehungskraft zwischen den beiden. Doch Ridge hat eine Freundin, die er über alles liebt.

Und egal wie sehr Sydney ihn begehrt, sie will auf keinen Fall werden wie ihre Freundin und einer anderen Frau den Mann ausspannen. Doch kann man Gefühle ignorieren ?

Meinung:

Colleen Hoover ist einmal mehr eine wundervolle, emotionale und unglaublich intensive Geschichte gelungen, die mich für wenige Stunden alles um mich herum hat vergessen lassen.

Die Protagonisten Ridge und Sydney, aus deren Sicht abwechselnd erzählt wird, sind mir ziemlich schnell ans Herz gewachsen und ich konnte total gut verstehen warum sie sich zueinander hingezogen fühlen. Ganz besonders Ridges Handicap macht die Freundschaft und die Beziehung die die beiden zueinander aufbauen zu etwas sehr Besonderem und es gibt einige Szenen die gerade durch dieses Handicap extremst ergreifend auf mich wirkten und mein Herz für ein paar Sekunden lahmlegten.

Neben all der "Romantik" und den Problemen die sich durch diese aufkeimende, aber eigentlich unerfüllbare Liebe so ergaben, hat Colleen Hoover nicht vergessen auch reichlich Humor einzustreuen, der ganz besonders durch den Mitbewohner der beiden, Warren, in Erscheinung tritt. Der steht nämlich auf gemeine Streiche und so liefern sich die drei bald schon einen richtiggehenden Wettkampf wer wen am besten reinlegt. Das war unglaublich spaßig und unterhaltsam und lockerte die oft recht angespannte Stimmung immer wieder etwas auf.

Ein weiterer Pluspunkt war die Musik die hier eine zentrale Rolle spielt und die man sich sogar als Soundtrack anhören kann. Sehr geniale Idee, wie ich finde.

Kritik gibts leider auch, denn so sehr ich dieses Gefühlswirrwarr und die Dreiecksgeschichte zwischen Ridge, Sydney und seiner Freundin auch irgendwie genossen habe, war ich gleichermaßen genervt, da ich in etwa der Mitte des Buches das Gefühl hatte, das die Protagonisten hier ewig auf der Stelle treten und es einfach nicht vorangeht. Das hat mich wirklich ganz schön genervt.

Das Ende war einfach süß und hat mich für den langatmigen Mittelteil entschädigt.

Bewertung vom 16.05.2016
Silfur - Die Nacht der silbernen Augen
Blazon, Nina

Silfur - Die Nacht der silbernen Augen


sehr gut

Wer sich nicht schon beim ersten Blick auf dieses atemberaubend schöne, goldschimmernde Cover verliebt, der wird spätestens nach dem Lesen der ersten Seiten voll und ganz in der Geschichte gefangen sein und sich nicht mehr von der Einzigartigkeit der bildreichen Beschreibungen und der mit isländischen Sagen und mystischen Wesen gespickten Story losreissen können.

Von Nina Blazon bin ich bisher wirklich nur Großartiges gewöhnt, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen in Bezug auf "Silfur".

In diesem Jugendroman für Leser ab 10 Jahren entführt sie uns, gemeinsam mit den beiden Brüdern Fabio und Tom nach Island und ins Reich der Elfen. Die beiden, ganz besonders Fabio, müssen aus sich herauskommen und über sich hinauswachsen, als sie unerwartet in ein großes Abenteuer stürzen.

Nina Blazon schreibt leicht und flüssig, so das ich mühelos vorankam.

Leider musste ich mich beim Lesen mehrmals an die Tatsache erinnern, das das Buch für jüngere Leser angedacht ist, denn mir kam es streckenweise ein kleines bisschen langatmig vor, besonders im Mittelteil und auch die Auflösung am Ende war mir fast ein bisschen zu einfach. Das schadet dem Werk als Gesamtes aber nur minimal, denn durch die facettenreichen und liebevoll gezeichneten Charaktere und die im letzten Teil aufkommende Spannung und unerwarteten Wendungen konnte mich Nina Blazon versöhnlich stimmen :)

Fazit:
Optisch, wie inhaltlich ist "Silfur - Die Nacht der silbernen Augen" ein wundervoller Jugendroman, der uns ins Reich der Elfen entführt und auf eine spannende Reise schickt.