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Ina's Little Bakery
Wohnort: 
Celle

Bewertungen

Insgesamt 273 Bewertungen
Bewertung vom 05.04.2016
Mein bester letzter Sommer
Freytag, Anne

Mein bester letzter Sommer


ausgezeichnet

Meinung:

Obwohl sich in meinem Bücherregal einige Bücher von Anne Freytag befinden, war "Mein bester letzter Sommer" tatsächlich das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe.

Nicht das Letzte, so viel steht fest, denn Anne Freytag hat einen unglaublichen Schreibstil der so wunderschön und poetisch ist, das er mir an manch einer Stelle fast den Atem raubte. Jaja, kein Witz ! Sie erzählt auf eine ganz besondere Art eine emotionale und bewegende Geschichte für die man neue Worte erfinden muss.
Wenn ich sie in nur einem Wort beschreiben müsste, dann würde ich sagen: "Wundervollbezauberndtottraurigschön"
Ich wusste beim Lesen manchmal nicht ob ich jetzt lachen oder weinen soll. Aber vielleicht fang ich einfach mal von vorne an.

Tessa ist 17 und weiß das sie bald sterben wird. Eine Chance auf Heilung gibt es nicht. DAS alleine würde ja schon reichen um sie in eine tiefe Depression zu stürzen, doch da sind auch noch ein lange gehütetes Familiengeheimnis und die Tatsache, das sie immer dachte, sie hätte für all die Dinge wie Jungs, Knutschen und das erste Mal noch jede Menge Zeit.
Jetzt hat sie plötzlich keine mehr und realisiert, das ihr Leben bisher ganz schön langweilig und unspektakulär war.
Sie verschanzt sich in ihrem Zimmer, ist lethargisch und verfällt ihrer Familie gegenüber in eine ( für mich absolut nachvollziehbare ) Zickigkeit.
Dann begegnet sie Oskar und plötzlich steht ihr Leben Kopf. Denn Oskar sieht sie. Nicht die bemitleidenswerte kranke Tessa, sondern die Tessa die etwas erleben will. Und so schmiedet er einen genialen wie verrückten Plan.

An dieser Stelle beginnt ein wahrlich sonniger und herzerwärmender Roadtrip, den Anne Freytag mit jeder Menge Musik und Gefühl untermalt hat. Oskar und Tessa genießen ihre Reise und ihre Jugend und es war eine wahre Freude sie zu begleiten.
Doch die Krankheit tickt im Hintergrund immer mit, wie eine Zeitbombe. Unaufhaltsam. Immer wieder überschattet Tessas Krankheit das junge Glück und das Gefühl von Freiheit. Doch es sorgt auch dafür, das Tessa einige Dinge erkennt, für die sie vor Oskar absolut blind war.

Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht, stattdessen beschäftige ich mich noch kurz mit dem Cover und der Gestaltung. Beides ist in meinen Augen wundervoll gelungen. Ganz besonders die Innenseiten der Buchdeckel, denn hier versteckt sich vorne eine Karte von Italien und den Orten die Tessa und Oskar besuchen und hinten verbirgt sich eine Playlist mit den Songs die die beiden begleiten. Das gefällt mir unglaublich gut.

Fazit:
"Mein bester letzter Sommer" ist ein absolutes Herzensbuch, bei dem man immer zwischen Lachen und Weinen schwankt und das einen emotional total mitnimmt. Anne Freytag punktet bei mir außerdem durch ihren ganz unglaublich wundervollen und besonderen Schreibstil. Es war ein echtes Leseerlebnis !

Bewertung vom 02.04.2016
All die schönen Dinge
Olshan, Ruth

All die schönen Dinge


gut

Tammie hat eine tickende Zeitbombe in ihrem Gehirn. Ein Aneurysma, das jederzeit platzen und sie töten könnte. Da sie nicht weiß wann und vorallem wie schnell ihr Leben vorbei sein könnte, treibt sie sich auf der Suche nach einem passenden Grabspruch gerne auf dem Friedhof rum. Schließlich muss man sich ja beizeiten um solche Dinge kümmern. Bei einem ihrer Rundgänge stolpert sie über Fynn, der einen gelben Helm auf dem Kopf trägt und an Grabsteinen rüttelt. Und der schon bald ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt.

Meinung:
Sowohl das irgendwie sommerliche Cover als auch der Klappentext haben mich total neugierig auf das Buch gemacht, das sich ja schon irgendwie ein bisschen bittersüß anhört.

Der Einstieg gelang mir, Dank Ruth Olshans unglaublich tollem, humorvollen und mit reichlich sprühender Ironie unterlegtem Schreibstil ziemlich gut. Ich mochte Tammie auf Anhieb und fand schnell Gefallen an ihrem Friedhofstick. :) Auch Fynn hat mir sehr gut gefallen. Er ist ein ziemlich cooler Charakter mit einer noch cooleren Mutter und einer sehr nervigen Tante.

Allerdings gings mit meiner guten Laune und meiner Euphorie dann im Verlauf reichlich bergab, denn Tammie und Fynn kommen sich nicht nur in rasendem Tempo näher, irgendwann beherrscht der Gedanke an ihr erstes Mal ihr ganzes Zusammensein. Ja, klar, jetzt könnte man sagen: Das Mädchen weiß nicht wielange es zu leben hat. Aber da frag ich mich ernsthaft ob Sex da dann der einzige Gedanke ist, den man noch hat. Desweiteren hat mich unglaublich gestört, das irgendwann Fynns Hund mehr im Fokus stand, als die Geschichte um die erste große Liebe und um Leben und Tod. Leider hat mich diese Entwicklung total gelangweilt, weil ich aus dem Alter für Tiergeschichten lange raus bin und zu sowas einfach null Bezug habe. Das Aneurysma rutschte irgendwann in den Hintergrund und die Angst, die Tammie vielleicht haben sollte, war für mich nicht wirklich spürbar.

Da tröstet auch das Geheimnis um Frau Blumentopfs Grabstein und den tanzenden Mann und die irgendwie unterhaltsame Verwandlung von Tammies Eltern nicht wirklich drüber weg.

Fazit:
Leider sprang für mich der Funke nicht über. Eine wirklich schöne Idee endete in einer langweiligen Geschichte, die sich mehr um den Hund, als um die Protagonistin Tammie drehte. Sehr schade.

Bewertung vom 29.03.2016
Schlank und glücklich mit Low Carb
Hauser, Daniel

Schlank und glücklich mit Low Carb


ausgezeichnet

Bei meiner Suche nach neuen leckeren Rezeptideen, die auch noch möglichst kohlehydratarm sein sollten, bin ich auf dieses Buch gestoßen. Mein Interesse war direkt geweckt und ich wollte es unbedingt ausprobieren, auch wenn ich "Diäten" immer skeptisch gegenüber stehe und so richtiges Low Carb bisher nicht wirklich auf dem Programm stand.

Das wird sich Dank dieses Buches nun definitiv ändern, denn auf 112 Seiten erwarten den Hobbykoch oder die -köchin, jede Menge vielseitiger, richtig leckerer Rezepte, die sich auch wunderbar im Alltag einsetzen lassen ( ist ja leider, aufgrund vieler exklusiver Zutaten, nicht immer der Fall ).

Das Buch ist in sechs Kategorien gegliedert:

Fit in den Tag starten
Aus Wok & Suppentopf
Häppchen auf die Hand
Hauptsache Eiweiß
Genießen auf Tour
Köstliches Wochenende

Zu Beginn gibt es eine kurze, sehr informative und leicht verständliche Einführung zu den Punkten Kohlehydraten, Eiweiß und Fett. Welche KH sind okay und von welchen sollte man lieber die Finger lassen, etc.

Dann wirds bunt :) Denn die Rezepte und die dazugehörigen Fotografien strotzen nur so vor Farbe und Vitaminen. Man bekommt sofort Lust aufs Ausprobieren.

Die Rezepte sind leicht und verständlich erklärt, neben einer ausführlichen Erklärung zu jedem Arbeitsschritt gibt es auch eine Übersicht über, natürlich, die Zutaten, die Portionsmenge und die Zubereitungszeit.

Ich war beim Testen erstaunt, wie gut man auf Kohlehydrate verzichten und trotzdem so richtig lecker essen kann.

Auf den letzten Seiten gibt es neben einem Rezeptregister, einem Zutatenregister und dem Impressum auch noch einmal eine Übersicht über Günstige und Ungünstige Lebensmittel.

Fazit:
"Schlank und glücklich mit Low Carb" ist ein absolut tolles Kochbuch, für Low Carb Einsteiger aber sicher auch für Fortgeschrittene. Auf 112 Seiten gibt es superleckere Rezepte, die leicht und verständlich erklärt sind und die man wunderbar nachkochen kann.

Mit seinem kleinen Preis ist das Buch außerdem auch noch ein echtes Schnäppchen. Sehr zu empfehlen.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.03.2016
Die Reiter / Sturmland Bd.1
Wahl, Mats

Die Reiter / Sturmland Bd.1


sehr gut

Das Cover fällt durch sein auffällig leuchtendes Grün direkt ins Auge, lässt allerdings auf den ersten Blick nicht genau erkennen um welches Genre es sich handelt. Hätte man mir nicht im Vorfeld gesagt, das es sich um eine Jugenddystopie handelt, dann hätte ich es vermutlich in den Fantasybereich eingeordnet und einen Bogen um das Buch gemacht, da das nicht so mein Genre ist.

Der Klappentext gibt dem Leser bereits einen sehr guten und ausführlichen Einblick in die Handlung, weshalb ich mir eine Kurzfassung an dieser Stelle einfach spare, um nichts vorweg zu nehmen, beziehungsweise unnötig zu spoilern.

Mats Wahl hat einen sehr eigenwilligen, nüchternen Schreib- und Erzählstil ( den eines unbeteiligten Erzählers ), mit dem ich mich bis zum Ende des Buches zwar arrangiert, aber nicht angefreundet hatte. Seine Sätze sind kurz und an einigen Stellen bringt er Dialoge oder Wortfetzen ein, die auf mich irgendwie aus dem Zusammenhang gerissen wirken. Nichtsdestotrotz schafft er es aber mich an die Seiten zu fesseln, was ich zu Beginn und einem ersten Eindruck nicht für möglich gehalten hätte. Er versteht es, die Spannung immer wieder nach oben zu treiben und keine Langeweile aufkommen zu lassen.

Das Setting ist einzigartig, wenngleich total surreal. Die Geschichte spielt im Schweden der Zukunft, weite Teile des Landes sind radioaktiv verseucht. Auf dem Land, dort wo auch Elins Familie lebt, kommt man allerdings gut zurecht. Man kennt sich mit erneuerbaren Energien aus und lebt mehr oder weniger im Einklang der Natur. Was mich etwas erwunderte waren die Unmengen an moderner Technik, die die Familie besitzt. Elins Schwester absolviert beispielsweise Sprachkurse über das "Internet", ihre Eltern sind keine Bauern, wie man zu Beginn vielleicht vermuten würde, sondern handeln mit Aktien. Es gibt Busse und Hubschrauber, aber keine Autos, weshalb man das meiste zu Pferd erledigen muss. Das alles muss man erst eine Weile auf sich wirken lassen und ich kann es auch irgendwie nicht richtig in Worte fassen. Es hat mich aber unglaublich fasziniert, wie man so viel raue Natur, einfaches Leben und Abgeschiedenheit mit so viel Modernität und Technik unter einen Hut bringen kann.

Mats Wahl deutet insgesamt einiges an, ohne es zu Ende zu führen. Man kann sich also vieles zusammenreimen, hat aber nicht die Gewissheit, das man auch richtig liegt. Ich vermute und hoffe das sich erst im zweiten Band, bzw. in den weiteren Folgebänden, alle offenen Fragen aufklären werden. Er erzählt zum Beispiel, das die Regierung in den Städten Wohnungen und Platz für bis zu 30000 Menschen schafft. Diese machen sich auch auf den Weg, doch warum ? Ich weiß es nicht. Auf dem Land muss man zwar auf die ein oder andere Sache, wie beispielsweise Kaffee verzichten, man hält die Windräder nur schwer in Schuß, man kann nicht jagen, da die Tiere radioaktiv verseucht sind und trotzdem scheinen die Menschen gut zu leben. Es machte nicht den Anschein, als würden sie Hunger leiden müssen. Sie haben Strom, sie haben heißes, fließendes Wasser, sie haben es warm und sie besitzen Unmengen an Technik. Warum also sollen sie in die Städte ziehen ?
Ich habe dazu meine eigene Theorie, aber wie gesagt, ich hoffe das sich alles im nächsten Band, den ich im Übrigen unbedingt lesen möchte und werde, aufklärt.

Mit dem Ende stellt mich Mats Wahl vorerst überraschend zufrieden. Er macht neugierig auf den folgenden Band, kommt aber ganz ohne einen üblen Cliffhanger aus, was ich zur Abwechslung mal wirklich erfrischend fand.

Fazit:
"Sturmland: Die Reiter" ist ein sehr ungewöhnlicher dystopischer Jugendroman, mit dem mich Mats Wahl trotz seines eigenwilligen Schreibstils und vorallem durch sein so surreales Setting, von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und mich unglaublich neugierig auf die Fortsetzung machen konnte.

Bewertung vom 06.03.2016
Bad For You - Krit und Blythe / Sea Breeze Bd.7
Glines, Abbi

Bad For You - Krit und Blythe / Sea Breeze Bd.7


ausgezeichnet

Meinung:

Nachdem mich der letzte Band der Sea Breeze Reihe "Jason & Jess" ja so gar nicht begeistern konnte, war ich fast ein wenig skeptisch ob mich die Story von Krit und Blythe wohl wieder fesseln würde. Gerade in diese Geschichte hab ich eine Menge Hoffnung gesetzt, da ich Krit einfach schon seit mehreren Bänden unglaublich gerne mag, auch wenn er so ein exzessives Leben führt.

Ich wurde nicht enttäuscht.

Natürlich strotzt diese Story nur so vor Klischees, aber das ist mir total egal, denn wenn jemand klischeehafte Geschichten schreiben darf und kann, dann ist es Abbi Glines. Sie sorgt bei mir immer wieder für genervtes Aufstöhnen, aber auch für Gänsehautmomente und Letzteres überwiegt fast jedes Mal.

In "Bad for you" geht es um die schüchterne Blythe, die bei Pflegeeltern aufwuchs und der man ein Leben lang suggeriert hat, sie sei häßlich, schlecht und nichts wert. Blythe hatte keine Freunde und ihr Leben war ein ziemliches Martyrium. Ihren Umzug nach Sea Breeze sieht die junge Frau als große Chance um aus ihrem alten Leben auszubrechen. Das sie gleich an ihrem ersten Tag auf den attraktiven Band-Leader Krit trifft und der ihr unschuldiges Leben gehörig durcheinander wirbelt, darauf war sie allerdings nicht gefasst.

Ja, was soll ich sagen, die Story ist einfach absolut süß und gefühlvoll. Krit, den man bisher als echten Aufreißer kennengelernt hat, der wirklich gar nichts anbrennen lässt, hat auf einmal echte Gefühle. Ausgerechnet für Blythe, die das krasse Gegenteil von ihm ist. Er merkt schnell, das sie ziemlich verschlossen und unerfahren im Umgang mit Männern und Menschen im Allgemeinen ist und so sagt er sich immer wieder, das er wohl besser nur versucht ihr Freund zu sein und keine Gefühle zuzulassen. Was natürlich ganz und gar nicht funktioniert.

Die Handlung ist stimmig und punktet mit überraschenden Wendungen, auch wenn ich die wohl Größte habe kommen sehen.

Es war wie immer eine Freude nach Sea Breeze zurückzukehren und neben Krit und Blythe, die ich wirklich beide total gerne mag, auch alt bekannte Charaktere wiederzutreffen.

Bewertung vom 04.03.2016
Mein Herz wird dich finden
Kirby, Jessi

Mein Herz wird dich finden


sehr gut

400 Tage ist es her, das Mias erste große Liebe Jacob bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. 400 Tage ist es her, das er mit seinem Tod fünf Menschen das Leben rettete, denn Jacob war Organspender. Um irgendwie besser mit seinem Tod zurecht zu kommen, entschließt sich Mia mit diesen Menschen Kontakt aufzunehmen, sie erhofft sich inneren Frieden, wenn sie weiß in wem Jacob weiterlebt. Doch der fünfte Patient, der, in dessen Brust nun Jacobs Herz schlägt, hat sich nie auf ihren Brief gemeldet.

Mia gibt jedoch nicht auf und macht sich selbst auf die Suche und obwohl sie weiß das sie einen großen Fehler begeht und sich besser von ihm fernhalten sollte, tritt sie in sein Leben. Mit voller Wucht. Schon bald sind Gefühle im Spiel, denn die beiden spüren das sie irgendwie zusammengehören. Je näher sie sich kommen, desto deutlicher spürt sie, das sie Noah endlich die Wahrheit sagen muss, doch sie hat schreckliche Angst in dieses tiefe Loch zurückzufallen, das Jacobs Tod in ihr hinterlassen und aus dem Noah sie durch seine charmante und sonnige Art endlich herausgeholt hat....

Meinung:

Jessi Kirby reißt mich mit ihren Worten direkt vom ersten Augenblick an, in eine sehr emotionale und berührende Geschichte, die sich durch den flüssigen und jugendlichen Schreibstil der Autorin, aber leider auch durch die vielen ungenutzten leeren Seiten, in einem Rutsch weglesen lässt.

Sie erzählt gekonnt und nachvollziehbar vom ersten großen Verlust und der damit einhergehenden herzzereißenden Trauer, aber auch von Hoffnung, von einem neuen Leben, das aufgrund einer Organspende gelebt werden kann und darf. Sie zeigt aber auch die Kehrseite einer solchen Spende auf und vermittelt den Lesern wie es sich für einen Patienten anfühlt, mit einem fremden Organ zu leben. Mit dem Wissen, das für das eigene Leben ein fremder Mensch sterben musste.

Diese sehr nachdenklich stimmenden und ernsten Themen verpackt sie in eine sehr zarte und harmonische Liebesgeschichte unter sommerlicher Urlaubskulisse.

Die Protagonisten, allen voran natürlich Mia und Noah, fand ich schön ausgearbeitet, auch wenn sie mir manchmal fast ein bisschen zu blass erschienen. Aufgrund der Erzählperspektive aus Mias Sicht, in der Ich-Form, kann man sich besonders in ihre Gefühls- und Gedankenwelt hineinversetzen, trotzdem fehlte es mir manchmal an Tiefe. Zwischendurch hätte ich mir ein Kapitel aus Sicht von Noah gewünscht, damit auch seine Gedanken, besonders auf die Organspende bezogen, noch ein bisschen greifbarer werden.

Das Cover, das in verschiedensten Gold-, Rot-, und Kupfertönen schimmert, zieht nicht nur durch die Farbwahl, sondern ganz besonders durch das fantastisch verspielte Herz, alle Aufmerksamkeit auf sich. So auch meine, ich war direkt Feuer und Flamme und muss es einfach immer wieder betrachten :)

Jedes Kapitel beginnt mit einer wissenswerten Erklärung zum Thema Organspende, mit Fakten über das Herz oder mit einem kurzen Zitat. Sehr schade fand ich, das hier so viele Seiten ausgespart und der Platz nicht genutzt wurde, hätte man sicherlich anders lösen können.

Fazit:
Sieht man von den optischen kleinen Mängeln ( viel ungenutzte, unbeschriebene Fläche ) einmal ab, hat mich "Mein Herz wird dich finden" von Jessi Kirby sehr gut unterhalten. Die Autorin packt ernste, nicht alltägliche Themen wie Trauerbewältigung und Organspende in eine zarte Liebesgeschichte, die von Sonne, Strand und Meer durchtränkt wird und die durch einen sehr angenehmen Schreibstil und tolle Charaktere bei mir punkten konnte.

Bewertung vom 01.03.2016
Ein Sommer ohne uns
Both, Sabine

Ein Sommer ohne uns


gut

Seit ihrem 13. Lebensjahr sind Verena und Tom ein Paar. Sie sind unzertrennlich, gehen im Haus des jeweils anderen ein und aus, sie lieben sich und können es kaum erwarten nach dem Abi endlich zusammen zu ziehen. Doch kurz bevor es soweit ist, kommen Verena plötzlich Zweifel. Was, wenn das zwischen ihr und Tom nur deshalb so gut ist, weil sie so vertraut miteinander sind ? Was, wenn es da draußen irgendwo noch einen anderen Mann gibt, der für sie der Richtige sein könnte ?

Verena möchte sich ausprobieren, möchte erfahren wie es ist, mit einem anderen Mann intim zu werden, doch Tom aufgeben, das will sie nicht. Tom geht es genauso, auch er hatte noch nie eine andere Freundin als Verena und als Isabelle in sein Leben tritt, ist die Verlockung auf einen Seitensprung groß. Tom und Verena beschließen eine Auszeit von drei Monaten zu nehmen. Danach soll alles so sein wie vorher. Doch sie haben nicht damit gerechnet, das Gefühle unberechenbar sind und das sie diese Auszeit zutiefst verletzten könnte...

Meinung:
Der Klappentext und auch das wunderschön gezeichnete Cover erregten in der Verlagsvorschau direkt meine Aufmerksamkeit und ich war sehr gespannt, auf diesen Jugendroman der Autorin Sabine Both alias Franziska Moll von der ich bisher noch kein Buch ( und das obwohl zwei in meinem Regal stehen ) gelesen habe.

Der Einstieg in die Geschichte die in drei Teile gegliedert ist ( Fünf Jahre vorher, Jetzt und Ein Jahr später ), gelang mir, trotz des sehr nüchternen und irgendwie, bedingt durch sehr kurze Sätze, abgehackt wirkenden Schreibstils sehr gut.

Sabine Both erzählt in dritter Person immer abwechselnd aus Sicht von Verena und Tom, verwendet dafür unterschiedliche Schrifttypen, und sorgt so dafür, das wir einen Einblick in beider Gefühls- und Gedankenwelt erhalten.

Sie sind jung, sie sind verliebt, doch während des Abistresses zeichnen sich nicht nur Probleme in den miteinander befreundeten Familien ab, sondern vorallem in ihrer Beziehung. Beide wollen sich ausprobieren, wollen Erfahrungen sammeln und so schließen sie schließlich einen Pakt: Drei Monate Auszeit und danach soll alles sein wie vorher. Tom lässt sich auf ein gefährliches Spiel mit Isabell ein und Verena lernt Jesse kennen. Doch je näher sie den beiden "Neuen" kommen, desto mehr entfernen sie sich voneinander. Was folgt ist eine Zeit voll Schmerz und Unbehagen, Zweifel und Angst, den anderen komplett zu verlieren.

Ich muss sagen, das ich die Idee wirklich toll fand, doch leider hatte die Umsetzung für mich einige Schwächen. Ich weiß nicht ob es nur am sehr gewöhnungsbedürftigen Schreibstil lag oder vielmehr an der Tatsache, das die Geschichte nicht wirklich viel Spannung oder Emotionen mitbringt. Sie plätschert so vor sich hin und auch wenn man wirklich in einem Rutsch durch ist, hat man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl etwas zu verpassen, wenn man das Buch kurz zur Seite legt.

Fazit:
Leider hat mich Sabine Both mit "Ein Sommer ohne uns" nicht wirklich begeistern können. Die Protagonisten sind durchaus authentisch, aber der Schreibstil war gewöhnungsbedürftig und der Handlung fehlte es definitiv an Spannung und Emotion.

Bewertung vom 26.02.2016
Mofaheld
Niedereichholz, Lars

Mofaheld


ausgezeichnet

Meinung:

Als ich das Buch zum allerersten Mal in der Verlagsvorschau entdeckte, wanderte es direkt auf meine Wunschliste und das obwohl es, mal abgesehen von dem doch sehr krass leuchtenden Gelb, ziemlich unspektakulär wirkt. Brille, Mofa, Kassette in leuchtendem Pink und ein Titel der für viele ziemlich unscheinbar daherkommen dürfte. Mein Interesse war jedenfalls direkt geweckt und ich war mir ziemlich sicher, noch bevor ich den Klappentext gelesen habe, das mich dieser Roman in die 80er oder 90er entführt. Denn wann sonst gab es so viele Mofahelden ?

Und tatsächlich, Lars Niedereichholz, übrigens besser bekannt als eine Häfte des Comedy-Duos Mundstuhl, nimmt uns mit auf eine Reise ins Jahr 1986, als Mofas noch der absolute Oberhammer waren und das Wort "Geil" total verpönt.

Als Marcs Eltern in eine Seniorenwohnung ziehen, fällt dem Vater eine alte Kiste in die Hände. Er ruft Marc an und bittet ihn den Krempel nochmal durchzusehen, zwar ist da eh nur Schrott drin, aber es sei ja schließlich seine. Das alte Mofa steht im Übrigen auch noch hier, aber das kann ja sicherlich weg. Marc macht sich also auf, holt die Sachen ab und öffnet die Kiste in der sich jede Menge "Schätze" seiner Jugend befinden.

Als er das Batiktuch seiner ersten großen unerfüllten Liebe Anna aus der Kiste zieht, da ist er plötzlich wieder 15. Von Nostalgie gepackt schließt er sich in sein Arbeitszimmer ein und beginnt zu Schreiben und dem Leser zu erzählen, wie das so war, 1986 mit 15.

Ich mag gar nicht so sehr ins Detail gehen, um Euch nichts vorweg zu nehmen.

Aufgebaut ist der Roman wie eine Art Tagebuch. Es gibt für jeden Tag mehrere Kapitel und man bekommt so einen Einblick in Marcs Alltag, aber es gibt auch kurze Kapitel die sich mit der Katastrophe von Tschernobyl auseinandersetzen. Diese sind wirklich sehr kurz gehalten und auf einige Fakten beschränkt, die uns zeigen wie leichtfertig der Mensch manchmal so handelt.

Die Figuren fand ich super und vorallem sehr authentisch ausgearbeitet, allen voran natürlich Marc, der es durch diverse Handicaps nicht so leicht hat, der von Mitschülern gehänselt wird und dem es seine Eltern noch schwerer machen, indem sie ihm grundsätzlich nie die Dinge schenken die er sich wünscht.

Was mir hier echt sehr gut gefallen hat, ist, das Lars Niedereichholz dieses Gefühl der Jugend in den 80ern ( bei mir warens die 90er ) nochmal neu aufleben lässt. Man fühlt sich beim Lesen nochmal so richtig jung und erinnert sich an eigene Erlebnisse. Damals wars irgendwie doch einfach besser.

Der Schreibstil ist angenehm und das Buch lässt sich gut wegschmökern. Neben der musikalischen Untermalung, die sehr nach meinem Geschmack war, schwingt vorallem immer eine Brise Humor mit, die mir teilweise die Tränen in die Augen getrieben hat.

Am Ende gibt es noch einen kleinen Einblick in das heutige Leben der Protagonisten. Zwar sind die Figuren rein fiktiv, aber ich wette das bei dem ein oder anderen ein Fünkchen Wahrheit mitschwingt, das lässt Lars Niedereichholz auch ein, zweimal durchklingen. Deshalb war das Ende also absolut interessant ;)

Fazit:

Wer Lust auf eine unterhaltsame und urkomische Zeitreise hat und sich nochmal an seine Jugend erinnern will, der sollte sich den "Mofaheld" auf keinen Fall entgehen lassen.

Bewertung vom 22.02.2016
Alles ist erlaubt / Love & Lies Bd.1
McAdams, Molly

Alles ist erlaubt / Love & Lies Bd.1


ausgezeichnet

Meinung:

Nachdem ich von Molly McAdams' "Taking Chances" absolut enttäuscht war, hatte ich ehrlich gesagt keine großen Erwartungen mehr an "Love & Lies". Eine Freundin des Covers war ich bis dahin sowieso schon mal nicht, denn mittlerweile kann ich diese "Verliebte-Pärchen-Nummer" nicht mehr ertragen, da ändert auch die auffällige Farbgestaltung leider nichts dran.

Ich machte mich also eher zwiegespalten ans Werk. Doch dann wurde ich überrascht...und wie !!!

Von der ersten Seite an bin ich Rachel und Kash verfallen. Die Story ist so komplex, das ich sie hier gar nicht wiedergeben kann, weil ich nicht weiß wo ich anfangen soll. Was zunächst wie ein typischer New Adult Roman beginnt, entwickelt sich ziemlich schnell zu etwas ganz anderem, etwas unsagbar Spannenden. Natürlich ist "Love and Lies" eine Lovestory, doch eben nicht nur. Hier punktet die Autorin durch reichlich Action und jede Menge Thrill. Die Handlung ist stellenweise echt schon gruselig, denn Rachel hat einen Stalker und der ist alles andere als zimperlich.

Aber vielleicht mehr oder weniger von vorn:

Rachel und ihre beste Freundin Candice sind gerade in ihre neue Wohnung gezogen, als sie Mason und Kash kennenlernen. Eigentlich hat Rachel so gar keinen Bock auf Jungs, seit sie zum einen enttäuscht, zum anderen eine schreckliche Erfahrung hat machen müssen. Trotzdem herrscht da vom ersten Moment an diese immense Anziehungskraft zwischen ihr und Kash. Der hat eigentlich auch keine Lust auf Beziehung, denn bei seinem Job als Undercover-Agent ist es schwer Berufliches und Privates zu trennen. Trotzdem kommen sich die beiden recht schnell näher und was als Freundschaft beginnt, wird schon sehr schnell zu etwas Innigerem.
Und jetzt wirds richtig spannend, denn ab hier werden die Beiden von Rachels Vergangenheit eingeholt, es gibt reichlich bedrohliche Szenen und Kash muss ganz nebenbei auch noch einen Mordfall lösen.

Ich habe ehrlich nicht damit gerechnet, das mich diese Story so sehr für sich einnehmen könnte, aber ich konnte kaum aufhören zu lesen.

Ich mochte Rachel von der ersten Seite an total gerne und hab in so vielen Momenten mit ihr gezweifelt, gelitten aber auch geliebt und gelacht. Naja und Kash ist der Traumtyp schlechthin. Harte Schale, weicher Kern und optisch total mein Ding :D
Eine Figur die ich gar nicht mochte gab es auch: Candice. Sie war in meinen Augen nicht das was ich von einer besten Freundin erwarte und meine Vorbehalte ihr gegenüber änderten sich leider auch dann nicht, als sie sich plötzlich verändert. Ich fand sie einfach nur blöd.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, es gibt unerwartete Wendungen und wirklich reichlich Nervenkitzel. Vom Ende will ich gar nicht erst reden, denn hier stockt einem gleich zweimal so richtig der Atem und der Cliffhanger ist wirklich verdammt böse. Ein Glück das es bereits im nächsten Monat weitergeht.

Fazit:
Entgegegen all meiner Vorbehalte und nicht vorhandenen Erwartungen nach dem Reinfall mit "Taking Chances" hat mich Molly McAdams mit "Love & Lies: Alles ist erlaubt" total von den Socken gerissen. Die Story hebt sich durch reichlich Spannung und Action von anderen Romanen des Genres ab, glänzt durch coole, großartige Protagonisten und punktet vorallem durch viele überraschende Wendungen.
Ich brauche ganz dringend Band 2. Am besten sofort !!!