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Bewertungen
Insgesamt 612 BewertungenBewertung vom 08.06.2017 | ||
Polizeichef Douglas Raymer aus North Bath in den Adirondacks möchte es allen recht machen, doch wer jedermanns Liebling sein will, ist bald jedermanns Depp. Raymers Sturz in das ausgehobene Grab des verstorbenen Richters Flatt ist nur der Beginn einer Kette grotesker Ereignisse, die selbst für einen Roman einen Tick zu grotesk erscheinen. Raymer war schon als Kind zu sensibel gegenüber Kritik. Den Richter konnte er allein deshalb schwer ertragen, weil seine Frau Becka ihn süß fand. In dem Moment, als Becka ihren Mann verlassen wollte, ist sie tödlich verunglückt und nahm ihr Geheimnis mit ins Grab, mit wem sie ihren Mann jahrelang betrogen hat. Raymer büßt bei seinem Sturz auf dem Friedhof die fremde Garagen-Fernbedienung ein, die er eigentlich im ganzen Ort ausprobieren wollte, um herauszufinden, mit wem Becka ihn betrogen hat. In den Raymerschen Haushalt gehört das Ding jedenfalls nicht. Douglas Raymer, Sully, Carl und ihre Altersgenossen, alle Veteranen des Koreakriegs, fühlen sich noch immer wie große Jungs, die alles mögen, was knallt, Räder hat oder ein paar Tonnen wiegt. Die Wirklichkeit mit Prostataoperationen, Herzschwäche und psychisch angeschlagenen Ehefrauen hat sie jedoch längst eingeholt. Dem Unfall auf dem Friedhof folgt die einstürzende Wand einer heruntergekommen Fabrik und eine entwischte Kobra, die das billige Appartment-Haus unsicher macht, in dem alle unterkommen, die sich keine Wohnung leisten können. Das alles wird begleitet von Unwettern und Erdrutschen, auf deren Gewalt die Baubranche offensichtlich nicht vorbereitet war. Tiefer als ins Morrison Arms kann nur sinken, wer in einem geliehenen Wohnwagenanhänger haust. Als die Dinge in North Bath Raymer längst über den Kopf gewachsen sind, glaubt er lange noch, dass es ohne seine ordnende Hand nicht geht. Doch er muss sich eingestehen, dass er sich immer genauso gegeben hat, wie die Leute ihn gern haben wollten. So lange ließ er sich ausnutzen, und das hat ihm nun im übertragenen Sinn das Kreuz gebrochen. |
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Bewertung vom 28.05.2017 | ||
Auf alles vorbereitet - Lifehacks für unterwegs Das Wichtigste zuerst: Sie müssen nicht in die Ferne reisen, um von Dumonts humorvoll illustrierter Sammlung von Life-Hacks zu profitieren. Beim Thema Lagerfeuer, Grillen und Picknick oder bei simplen Hausmitteln gegen Kopfweh und Insektenstiche finden auch Fans vom Urlaub auf Terrassien verblüffend simple Tricks mit einfachsten Mitteln. Die 300 Hacks verteilen sich ausgewogen auf Reisen mit dem Auto, der Bahn oder dem Flugzeug. Es geht zunächst allgemein ums Recherchieren, Buchen und Plätze reservieren. Auch das Reisen mit Kindern kommt hier nicht zu kurz. Tricks fürs Kofferpacken nützen allen Altersgruppen und selbst Berufstätigen, die am Reiseziel im Nadelstreifen-Outfit anzutreten haben. Die Hacks reichen von der auslaufsicheren Shampoo-Flasche, über Hilfe in Kabel- und Ladegerät-Katastrophen, das Sichern von Pass-Kopien bis zum Wundermittel Vielzweckklammer. Warum hat die eigentlich noch keinen Design-Preis erhalten? Der goldene Schnitt beim Fotografieren kann nicht oft genug erklärt werden - damit gewinnt ein Ratgeber-Autor sofort mein Herz! |
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Bewertung vom 28.05.2017 | ||
Was sich die Natur mit der Pubertät Jugendlicher gedacht hat, diese Frage hat sofort mein Interesse geweckt. Aus der Sicht der Evolution wären für den Fortbestand der Menschheit lange harmonische Zustände nicht wünschenswert, so die Autoren. Mindestens einmal pro Generation müssten deshalb Werte und Normen angepasst und überprüft werden, stellen Stier und Höhn fest. Die Gehirnentwicklung sei Grundlage der Arterhaltung und Fortpflanzung. Das Risikoverhalten Jugendlicher diene der Kompetenzentwicklung und der Anpassung an veränderte Lebensbedingungen. Provokationen und Experimentierverhalten Jugendlicher helfen ihnen, ihr Handwerkszeug für ein selbstständiges Leben zu entwickeln. Getrennt nach Jungen und Mädchen werden typische Verhaltensmuster der Pubertät und die Motive dafür aufgelistet, wie Statussymbole, die Clique, Abwertung anderer, Klischees, Rumzicken und die berühmte große Klappe. Kompetenzen, die Jugendliche erst noch entwickeln müssen, sind z. B. abstraktes Denken, planvolles Handeln, sich in andere hineinversetzen oder das Verständnis für hintergründigen Humor. Konkurrenzlos seien dagegen Kreativität und Spontaneität Jugendlicher. Wichtig für die Eltern ist die Unterscheidung von Experiment und Risiko; Experimentieren allein ist noch kein Risiko, sondern erst übersteigerte Freude an Experimenten. Die Art der Experimente werde durch gesellschaftlichen Kontext bestimmt und sei veränderbar. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 28.05.2017 | ||
Als Ragna 40 Jahre alt ist und als Wissenschaftlerin über erzählte Biografien forscht, muss sie sich eingestehen, dass es in ihren eigenen Kindheitserinnerungen einen großen weißen Fleck gibt. Sie hat ein Bild von einer leblosen Person in einem Schwimmbad vor Augen, aber die Vorgeschichte des Vorfalls scheint verloren oder verdrängt zu sein. So könnte ein Text über Monikas Helds neuen Roman beginnen. Oder: Max war ein Naturtalent darin, sich um Kinder zu kümmern, die nach einer Kopfverletzung nicht wieder ins Leben zurückfanden. Aber auch: Warum Menschen im Alter Sehnsucht nach der Landschaft ihrer Kindheit entwickeln, ist längst nicht ausreichend erforscht. Tatsächlich kann jeder Leser seine individuelle Tür wählen, um dieses außergewöhnliche Buch zu betreten; denn es gibt mehrere sehr persönliche Zugänge zur Geschichte von Ragna, Kolja und Max. Vielleicht gibt es mehr denkbare persönliche Zugänge zum Text, als ich mir bisher vorstellen kann. |
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Bewertung vom 28.05.2017 | ||
Marina Fogle und Chiara Hunt sind Schwestern, die gemeinsam Geburtsvorbereitungskurse geben. Chiara Hunt ist ausgebildete Ärztin. Ihr Ratgeber für Schwangere und Mütter nach der Geburt ist in vier Kapitel gegliedert, die drei Trimester der Schwangerschaft und das erste Lebensjahr des Kindes. Das letzte Schwangerschaftsdrittel und das Leben mit dem Baby liefern die umfassenderen Kapitel des Buches. Mit farbenfrohen, Optimismus vermittelnden Illustrationen, Checklisten und Erfahrungsberichten von Kursteilnehmerinnen wirkt das Buch zeitgemäß und lässt sich mit Vergnügen lesen. Neben persönlichen Geburtserfahrungen der Autorinnen fließt Expertenwissen in die Texte ein von Ärzten, Hebammen, Physiotherapeuten und Stillberaterinnen. Umfassende Informationen beugen unnötigen Ängsten vor, so die Autorinnen. Informiert wird über den Verlauf der Schwangerschaft, Vorsorgeuntersuchungen, Kleidung und Körperpflege in der Schwangerschaft, die Ausstattung für Baby und stillende Mutter und das Leben mit einem Neugeborenen. Einige Kapitel richten sich direkt an die Väter des Babys. Die Beschreibung des Geburtsverlaufs ist sehr ausführlich, die Information über Methoden der Schmerzlinderung auf dem neuesten Stand. Stillprobleme, postnatale Depression, Beschwerden des Wochenbetts werden unverblümt angesprochen, sowie Situationen aufgelistet, in denen sofort ein Arzt zu Rate gezogen werden sollte. |
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Bewertung vom 17.05.2017 | ||
1950 wird in Mulderrig im irischen County Mayo langsam und quälend eine junge Frau ermordet. Sie ist selbst fast noch ein Kind und hinterlässt ein Baby. 25 Jahre später taucht im Dorf ein verblüffend gut aussehender junger Mann auf. Tadhg, dem Barmann, läuft es bei seinem Anblick kalt den Rücken hinunter; denn der hippiehafte Mahoney blickt ihn mit den Augen des Mädchens an, das damals in Mulderrig verscharrt wurde. Mahoney wurde im Waisenhaus in Dublin stets gesagt, seine Mutter sei eine Hafen-Hure gewesen. Doch ein in ausdrucksvoller Schrift verfasster Brief verrät dem jungen Mann aus Dublin seinen Namen und weist ihm den Weg ins Heimatdorf seiner Mutter. Gemeinsam mit der alternden Mrs. Cauley nimmt es Mahoney mit den Lebenslügen einer Dorfgemeinschaft auf, in der vermutlich jeder etwas zu verbergen hat. Ein geplantes Theaterstück dient den beiden als Deckmantel ihrer Befragung. Als die Toten von Mulderrig mit Francis zu sprechen beginnen, zerstreut das letzte Zweifel, ob er wirklich Orlas Sohn sein kann. Orla hat ihre paranormale Gabe offensichtlich ihrem Sohn vererbt. Die Vorfahren der heutigen Dorfbewohner quellen ihm buchstäblich aus den Wänden entgegen, treiben ihre Reifen mit Stöckchen durch das Dorf – und lassen sich mit einigem Geschick als Zeugen befragen. Bücher wuseln durch Szenen, Socken in der Schublade werden beängstigend lebendig und der ganze Ort benimmt sich, als wäre er eine Person. In Mulderrig sind Gegenstände belebt und wehrhaft. |
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Bewertung vom 13.05.2017 | ||
Zakory Duquettes Beratungslehrerin hat ihn in der Hand. Weil Zak sein Referat abgekupfert hat, wird er ausgerechnet in Gesundheitslehre durchfallen und seinen Schulabschluss vergeigen. Mrs Brinkham hat exakt einen Ausweg anzubieten. Sie braucht einen Ersatzmann für das Quiz-Bowl-Turnier der Schulmannschaft – und das an dem Wochenende, das Zak für die SF-und Fantasy-Convention in Seattle eingeplant hatte. Zak hat keine Wahl – und hofft, dass er sich in Seattle einfach absetzen kann, um die Nacht zwischen Cosplayern und Trading-Card-Spielern durchzumachen, wie früher schon so oft. Doch zunächst müssen er und Ana in Seattle Anas verschwundenen 13-jährigen Bruder suchen, der zum Quiz-Team gehört und durch die Begegnung mit Zak seine Liebe zu einem Trading-Cards-Spiel entdeckt hat. |
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Bewertung vom 08.05.2017 | ||
Die Mi’kmaq lebten in Kanadas heutigen maritimen Provinzen rund um den St. Lorenz-Strom, in Nova Scotia, auf Prince Edward Island, in New Brunswick und auf der Gaspé-Halbinsel in Québec, bis sie von weißen Siedlern verdrängt wurden. Annie Proulx’s epische Saga erzählt vom Schicksal der Ureinwohner und der Einwanderer am Beispiel der Sippen von René Sel und von Charles Duquet, zwei französischen Siedlern. Die Männer kommen 1693 nach Neu-Frankreich und müssen ihr Nutzungsrecht auf ein Stück Land zunächst bei ihrem „Seigneur“ abarbeiten. Grundbesitz wie wir ihn kennen, gibt es nicht; das Land bleibt im Besitz des Königs. Als der Seigneur eine vorteilhafte Heirat wittert, zwingt er René, seine Mi‘kmaq-Ehefrau zu heiraten und entledigt sich damit zugleich der Kinder aus dieser Beziehung. Das Zweckbündnis mit Mari gründet eine der beiden Sippen, deren Schicksal Proulx bis in die Gegenwart schildert. Weil die Männer von einem Holzfällercamp zum anderen ziehen, reißt immer wieder für längere Zeit der Kontakt zu ihren Familien ab, so dass Familienzweige sich unabhängig voneinander entwickeln. Im Gegensatz zu den Siedlern, die die Natur und den Wald unbedingt bezwingen wollen, haben die Mi'kmaq bisher gut vom Wald und vom Meer gelebt, indem sie fischten, sammelten und ernteten, dabei aber stets ihre Lebensgrundlagen erhielten. Die Einwanderer aus Europa wundern sich, dass die Mi'kmaq Tiere und Pflanzen für ihnen gleichwertige Lebewesen halten. Für sie sind Bäume keine Ware. 0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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