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Ostfriesland

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Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 13.10.2015
Salzverkrustet
Gusel, Christoph

Salzverkrustet


gut

Ich kann mir gut vorstellen, dass Leser die tief in der Materie drinnen sind, das Buch als oberflächlich empfinden, aber das Buch ist so kurzweilig und gleichzeitig spannend geschrieben ist, zudem ist es eine Art Roman, ein Familienroman mit viel Humor : Pleiten-Pech und Pannen, was es besonders persönlich erscheinen lässt und nicht wie viele Bücher dieser Art nur "trockene Materie" vermittelt, die schon auf Seite 20 anfängt zu Langweilen...
Schöne Stunden, aber auch manchmal Ärger mit den Behörden und gefährliche Situationen, wie bei werden mitreißend beschrieben und es fällt schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen.
obwohl das Thema für mich absolut neu war, ich hab mir noch nie Geschichten über Weltumsegelungen durchgelesen, wenn man jetzt die von vor 600 Jahren außer acht lässt, konnte ich die Sorgen und Ängste gut nachvollziehen, ohne jetzt ein psychologisches Gutachten der Protagonisten lesen zu müssen.
Die Pläne der Familie sind sehr lange und gut durchdacht worden; die Ängste und Zweifel im Vorfeld eines solchen Projektes werden ebenso angesprochen wie die grossen Herausforderungen der Reise. Diesen ganzen Unwegsamkeiten ist sich der Autor bewusst und benennt Sie auch. Schliesslich haben Eltern nicht nur die Verantwortung für ihr eigenes Leben und ihre Zukunft, sondern und insbesondere für das der beiden noch schulpflichtigen Kinder.
Der Bericht wirkt sehr menschlich, ich möchte sogar sagen, dass ich das Gefühl hatte, die Familie persönlich zu kennen. Wenn ich wissen möchte, was genau passiert und sicher der Kapitän genau denkt, wenn das Schiff beinahe auf Grund läuft oder kentert oder die Flora und Fauna von diversen Reizezielen kennenlernen möchte, dann lese ich Christoph Gusel oder kauf mir einen Reiseführer.
Ich kann das Buch nur jeden Empfehlen, der am Beginn eines Traumes steht, sich mit dem Thema grob befassen möchte und sich mangels Vorstellung noch nicht einmal Fragen überlegen kann.Das Buch schafft den Boden, um diese Fragen zu formulieren. Man wird sich dabei ertappen, dass man selbst sich in dieser Situatuation sieht, überlegt, wie hätte ich das gemacht. Ich kann mir gut vorstellen, dass Leser die tief in der Materie drinnen sind, das Buch als oberflächlich empfinde,
zudem ist es eine Art Roman, ein Familienroman mit viel Humor : Pleiten-Pech und Pannen, was es besonders persönlich erscheinen lässt und nicht wie viele Bücher dieser Art nur "trocknene Materie" vermittelt, die schon auf Seite 20 anfängt zu Langweilen...

Allerdings darf man dieses Buch nicht mit einer Geschichte, Roman, etc. verwechseln. Dieses ist eher ein Tatsachenbericht über eine Familie, die eine Auszeit auf See nehmen möchte. Und dafür ist es ganz spannend geschrieben. Es kann als Anregung dienen für diejenigen, die selbst so etwas planen ....oder einfach nur mal auf der Couch so einen Törn miterleben wollen.

Kurz, dieses Buch gibt einen den Kick und die Unruhe, sich mit seinem Lebenstraum auseinanderzusetzen. Ein wirklich tolles und motivierendes Buch, nicht nur für Leute, die diesen Traum demnächst bald umsetzen wollen. Es zeigt eine Alternative auf zum Alltags-Landleben und wie gerade Kinder in einer Familie von so einem Familienjahr profitieren können.

Bewertung vom 22.09.2015
Die stille Bestie / Detective Robert Hunter Bd.6
Carter, Chris

Die stille Bestie / Detective Robert Hunter Bd.6


sehr gut

Dies ist ein Thriller wie er sein soll. Voller Spannung, Nervenkitzel und einem Profiler, der seinem Namen alle Ehre macht. Robert Hunter ist uns ja schon aus den vorherigen 5 Carter-Thrillern bekannt und wenn die Polizei nicht mehr weiter weiß, holt man ihn, denn seine Aufklärungsrate ist sehr hoch und Hunter ist verdammt gut in seinem Job. Er kann sich hervorragend in die Gedankengänge der brutalen Serienkiller hineinversetzen und ihnen so auf die Schliche kommen.
Er ist ein Ermittler, den man - so komisch es auch gerade klingt - einfach gern haben muss und der durchaus weiss, wie er seine Ermittlungen zu führen hat.

Der Schreibstil von Carter ist wie immer sehr locker und einfach zu lesen, sowie super flüssig und es lässt sich trotz der Grausamkeiten sehr angenehm lesen. Durch die bildhafte und realistische Ader des Schreibstils, kann man sich sehr gut an den Handlungsort versetzen und so ein Mitglied des Ermittlerteams werden. :)
Dadurch wirkt es auch sehr authentisch und die Tragik der Geschichte rückt in den Vordergrund.

Die Protagonisten machen die Geschichte lebendig.

Die Spannung ist durchgehend vorhanden und steigert sich im Verlauf der Handlung stetig. Man ist sich stets bewusst, dass man einen Wettlauf gegen die Zeit beobachtet. Überraschende Wendungen sorgen außerdem dafür, dass man sich kaum vom Gelesenen lösen ma, so bleibt diese Spannung wirklich bis zum Schluss erhalten.Man wird direkt in die schrecklichen Taten eingeführt, da der Prolog den Leser schon direkt mit einer seiner Opfer und dem was er ihnen antut konfrontiert. So zieht sich die Spannung, Dramatik, aber auch die Hoffnung von Kapitel zu Kapitel durch und nimmt ein hohes Suchtpotential an. Selbst als Leser entwickelt man sich heimlich zum Profiler.

Mehr als einmal schickt der Autor den Leser auf eine scheinbare Lösung hin, nur um dann eine überraschende Wendung einzubauen, so dass das Knobeln von vorne losgeht. Dazu eine gehörige Portion Gruseln über die Taten des Mörders, man mag sich gar nicht so recht vorzustellen, was seine Opfer alles zu ertragen hatten.


Carter ist hier ein hervorragender Thriller gelungen, der es schafft, den Leser von Anfang bis Ende mitzuziehen und am Buch festhalten zu lassen. Der Spannungsbogen zieht sich mit einigen Höhen konstant durch die komplette Geschichte und weiß zu überzeugen. Spannung, Action, eine durchdachte Story und ein überzeugender Erzählstil machen „Die stille bestie“ zu einem echten Highlight.
Dem Autor gelingt es immer wieder mit seiner Handlung zu überraschen und Wendungen einzubauen, die relativ unerwartet kommen, so ist auch das Ende nicht vorhersehbar und überzeugt.

Eine klare, eindeutige Leseempfehlung für alle, die auch mal härteren Tobak vertragen, dafür aber äußerst verzwickte Fälle präsentiert haben wollen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2015
Vor hundert Jahren und einem Sommer
Ernst, Jürgen-Thomas

Vor hundert Jahren und einem Sommer


sehr gut

Der Roman ist so lebendig geschrieben, dass man das Buch nicht aus den Händen legen kann. Jürgen-Thomas Ernst versteht es Personen zu erschaffen, die tatsächlich 'leben'. Deren Handlungen immer logisch (also für deren Psyche logisch) erfolgen. Seine Figuren sind sehr lebhaft und realistisch gezeichnet, so dass man sie einfach gern haben muss - natürlich manche mehr und manche weniger... Sämtliche Charaktere werden mit viel Liebe zum Detail geschildert und so wachsen dem Leser manche Personen sofort ans Herz und in anderen wieder entdeckt er weniger angenehme Wesenszüge, aber die Hauptperson Annemie ist so herrlich dargestellt, ihre Entwicklung von dem untergebenen, verunsicherten jungen Mädchen zur selbstbewussten Frau die dank der Hilfe von Freunden ihren eigenen Weg findet und die alle Steine überwindet, die ihr in den Weg geworfen werden - Liebe, Intrigen, Freundschaft, Stolz und viel mehr....ein herrliches Lesevergnügen -

Zudem hat Jürgen-Thomas Ernst eine sehr gründliche Recherche betrieben und Ihm gelingt der Spagat zwischen einem historisch belegten Ereignis, Beschreibungen der verschiedenen, damaligen Lebenssituationen und einer spannenden und romantischen Geschichte ausgezeichnet ohne kitschig zu werden, denn es stimmt alles was die damalige Zeit, deren Moralvorstellungen, Rechtsauffassung, Sprache, Mode, Politik usw. betrifft und er hat es geschafft eine Liebes- und Lebensgeschichte so zu schreiben, dass jeder Satz und jede Szene absolut authentisch rüberkommt und man als Leser mit den Figuren mitfiebert und gerne noch ein paar Hundert Seiten mehr gelesen hätte. Die Perspektiven wechseln ständig und dadurch ist ein Einblick in die jeweilige Gemütsverfassung der einzelnen Personen immer möglich.
Der Autor Jürgen Ernst entführt seine Leser mit dieser zauberhaften Geschichte in eine Zeit, in der die Unterschiede zwischen Arm und Reich noch sehr ausgeprägt waren. Annemie ist eine liebenswerte, sympathische junge Frau, die viel zu erleiden hatte, und manche Dinge aus der Vergangenheit noch aufarbeiten muss. Annemie aber ist stark und verfolgt ihre Ziele sehr konsequent. Sie ist hilfsbereit und vergisst nicht die Menschen, die ihr in größter Not geholfen haben. Alles könnte wunderbar sein, wären da nicht die Schatten der Vergangenheit.......
Die Handlung rutscht nie ins Abstruse, scheint dagegen immer total real. Man zittert angstvoll mit Annemie, und Jonathan und möchte ihren intriganten Feinden am liebsten selbst was Böses antun und leidet mit ihr. Ihr Weg birgt so manche Schwierigkeiten und Hindernisse, bis sie ihr Glück finden können, auch wenn das jetzt abgedroschen und Klischee beladen klingt - das Buch ist alles andere als das. Dem Autor gelingt der Spagat zwischen einem historisch belegten Ereignis, Beschreibungen der verschiedenen, damaligen Lebenssituationen und einer spannenden und romantischen Geschichte ausgezeichnet und ohne kitschig zu werden. Er spannt einen Bogen über die gesamte Handlung und gibt dieser somit einen ausschweifenden Spannungsbogen, den er immer weiter ausbaut. Die bildhafte Schreibweise mit der Zuhilfenahme von zahlreichen Adjektiven trägt des weiteren dazu bei, dass mir dieses Buch ausnahmslos gut gefallen hat.
Historische Romane sollten meiner Meinung nach gleich mehrere Dinge erfüllen. Sie sollten in eine längst vergangene Zeit entführen, ein kleines bisschen Geschichte in sich tragen und dem Leser das Leben der damaligen Zeit näher bringen. Eine Erzählung über eine Frau, die zu Beginn des 20ten-Jahrhundert, dass der Frau kein eigenes Leben zugesteht, ihren eigenen Weg geht. Ein gelungener Griff in das Leben Jahrhundertwende, manchmal ein bisschen theatralisch, aber das passt eigentlich zu der Zeit, in der die Geschichte spielt.