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Ostfriesland

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Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 28.12.2015
Sterbegeld / Emilia Capelli und Mai Zhou Bd.3
Winter, Judith

Sterbegeld / Emilia Capelli und Mai Zhou Bd.3


ausgezeichnet

Der dritte Fall nach "Siebenschön und "Lotusblut" für die Ermittlerinnen Emilia Capelli und Mai Zhou , und sie müssen gleich 2 Fälle angehen und lösen, wobei dies sehr gut miteinander verbunden ist und in keinster Weise stört, da diese parallel verlaufenden Fälle gut mir einander verbunden werden und man nie den Überblick verliert..Es erhöht sogar die Spannung... "Sterbegeld" von Judith ist somit wieder einmal ein wunderbares Beispiel für einen tollen Krimi, der es nicht nur schafft im aktuellen Fall zu überzeugen, sondern auch mit den beiden Hauptdarstellern der Reihe ein tolles Ermitterduo zu erschaffen, die mit ihrer Persönlichkeit so authentisch und sympathisch herüberkommen. dass man beim Lesen denkt, es handele sich um einen Nachbarn, den man kennt. Obwohl ja die ersten beiden Bücher auch schon von den Ermittlern erzählen, kann man die Bücher trotzdem voneinander entfernt lesen. Denn die Ermittler werden trotzdem weiter geschliffen und jede Einzelne spielt die ihm zugedachte Rolle ausgezeichnet. Es wird weiterhin kurz von ihnen erzählt, so dass man die ersten beiden Fälle nicht gelesen haben muss. Auch die Mordfälle sind immer unterschiedlich voneinander, aber wenn man die Bücher nacheinander liest, hat man schon ein lesereiches Vergnügen. Denn sie sind so packende und spannende Thriller, die man gern in der richtigen Reihenfolge genießt.
Die Ermittlungen sind also wieder so packend und interessant und es gibt wieder diese tollen, nicht vorhersehbaren Wendungen, denn man wird von der Autorin wieder sehr gut auf falsche Fährten geführt.
So zieht Judith Winter bei ihrem mittlerweile dritten Kriminalroman wieder alle Register, sie bietet dem Leser gute Milieuschilderungen, interessante Charaktere, liebevolle Weiterentwicklungen bereits bekannter Personen und die Fälle sind interessant, bieten einige überraschende Wendungen, insgesamt einen Roman mit Pageturner-Qualitäten. Die Autorin versteht es vortrefflich in einer sehr vielschichtigen Geschichte die verschiedenen Handlungsstränge miteinander zu verweben, ohne dass der Leser jemals den Faden verliert, sondern regelrecht in das Geschehen eintaucht. Die Beweggründe ihrer Charaktere, der Guten und der Bösen, sind sehr nachvollziehbar und verständlich, man erfährt eine Menge über jeden Einzelnen, was die Geschichte sehr lebendig macht. Der Krimi ist konsequent und logisch aufgebaut und steuert langsam und quälend spannend auf seinen Höhepunkt zu. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und alles so authentisch beschrieben, dass ich mich mittendrin und dabei gefühlt habe. Für mich ist es der dritte Fall und ich muss sagen und er übertrifft die anderen noch einmal! Die Romane lassen sich, wie gesagt, zwar auch einzeln lesen,aber für den perfekten Lesespaß empfiehlt es sich dies in der richtigen Reihenfolge zu tun.
Fazit:
Ein toller Thriller, genau wie er sein sollte! Absolut lesenswert!

Bewertung vom 15.12.2015
Die Nacht der Krähe - Feuersturm (eBook, ePUB)
Hamann, Patrick

Die Nacht der Krähe - Feuersturm (eBook, ePUB)


sehr gut

Nach "Die Nacht der Krähe - Funkenflug - Bd. 01 - geht es weiter und wir erfahren wie es mit Lennox und Nea, sowie den Anderen weitergeht. Wieder begleiten wir - Nea allein, in Verbindung mit anderen Protagonisten, ohne in direktem Zusammenspiel mit dem den in der Parallelwelt gefangenen Lennox, durch eine phantastische Welt mit wiederauferstanden Toten und der Suche nach dem "Gegengift".. Eine spannende Reise beginnt und immer verbunden mit Neas vager Hoffnung auch Lennox zu finden. Neben Neas Reise wird natürlich auch von Lennox Abenteuern, einen Ausweg zu finden und zu den Lebenden zurück zu kehren erzählt.
Eine wahnsinnige spannende Fortsetzung des ersten Bandes, sehr gut umgesetzt und zwar an Bd. 01 anknüpfend, aber dennoch völlig Eigenständig, auch wenn man verschiedenen Protagonisten wieder begegnet, und auch Nea sich in Bd. 02 wesentlich weiterentwickelt. Hamann schafft das was vielen anderen nicht gelungen ist, nämlich seine Protagonisten lebendig werden zu lassen und er nimmt sich einfach Zeit für die Hauptcharaktere, Ihr Handeln verständlich zu machen und voll in das Geschehen einzutauchen. Die Beschreibungen sind liebevoll und detailliert. Man hat die Landschaft, die Leute, einfach alles - so deutlich vor Augen, dass man diese Reisen in Bd. 01. und 02. der Protagonisten direkt miterlebt und Hahmann versteht zudem es die verschiedenen Handlungsstränge parallel laufen zu lassen und stimmig zusammenzuführen. Durch seinen Schreibstil schafft es Hamann wirklich beim Leser Bilder heraufzubeschwören, denn er ist detailreich aber einfach nicht zu überladen und es gelingt ihn immer wieder verschiedene Atmosphären heraufzubeschwören und zu verdeutlichen. Alles ist im Hintergrund gut belegt, man hat das Gefühl sich in einer anderen Realität zu befinden wenn man dieses Buch liest, sehr toll sind auch die vielen kleinen Details, die er in diesen Büchern umgesetzt hat und die den Welten Leben einhauchen.
Jedenfalls ist die Handlung durchweg spannend, aber nicht dramatisch, dass braucht die Geschichte auch nicht, weil hier die Wege allein, die zum Ende führen, schon faszinierend genug sind. Es gibt die eine oder andere actionreiche oder auch brenzlige Situation für die Charaktere, aber sie schlittern nicht, von einem lebensgefährlichen Abenteuer ins andere. Ihre Erlebnisse setzen ein Puzzle zusammen, sodass der Leser erkennt, wohin die Geschichte führen wird. Es passiert tatsächlich etwas, was die Charaktere voran bringt und nicht nur ihren Ist-Zustand beschreibt. Zudem ist in beiden Bänden für jeden Leser etwas dabei: Schlachten, Intrigen, "Zombies", Liebe und eben wirklich interessante Charaktere.

Bewertung vom 02.12.2015
Meine amerikanische Freundin (eBook, ePUB)
Halberstadt, Michèle

Meine amerikanische Freundin (eBook, ePUB)


sehr gut

Mir hat das Buch sehr gut gefallen - obwohl das große Thema Freundschaft alles andere als neu ist und auch wenn das Thema des Romans anfangs schwer und erdrückend erscheinen mag, ist "Meine amerikanische Freundin" kein niederschlagendes und schlichtweg trauriges Buch. Es vermittelt, trotz der aussichtslos erscheinenden Lage Mollys, viel Hoffnung und zeigt auf, dass es immer einen Weg gibt, sich seinen Ängsten zu stellen und gestärkt aus seinen Problemen hervorzugehen. Die große Stärke sind hier aber die sehr stark gezeichneten Charaktere, die die Geschichte tragen, auch die Atmosphäre war sehr herzlich aber auch geheimnisvoll und angespannt. Witzige Anekdoten lassen den Leser schmunzeln, aber dabei handelt es sich niemals um pietätlose Witze, sondern es sind Momente, in denen man merkt, dass das Leben schön ist, auch wenn die momentane Situation noch so ausweglos schein. Die jeweiligen Situationen konnte ich mir bildlich vorstellen und ich habe von Anfang an mitgefühlt. Zentraler Charakter ist mal Molly. Schnell taucht man in Ihre Gefühlswelt ein und wird nicht mehr losgelassen. Zudem ist die Beziehungen der beiden Protagonisten recht komplex und immer von beiden Seiten zu betrachten, da jede von ihnen eine andere Wahrnehmung gewisser Situationen hat. Zudem erfährt man dadurch, wie sehr jeder einzelne von diesem einen Erlebnis beeinflusst wurde und wie sehr das Leben eigentlich von den Vorstellungen und Wünschen jedes einzelnen abgewichen ist. Auch wenn einzelne Entwicklungen immer mehr absehbar waren, gab es noch eine Vielzahl an Überraschungen. Für mich lagen stets ein Reiz und eine gewisse Grundspannung auf der Geschichte. Generell wurden viele wichtigen Dinge nur kurz und teilweise zwischen den Zeilen angesprochen, aber gerade das hat mir sehr gut gefallen. Auf diese Weise hat die Autorin es geschafft mich irgendwie mehr zu berühren. Das wäre anders gewesen, wenn sie alles prägnant aufgeschrieben hätte.

Das Design des Buches sollte auch noch erwähnt werden. Das Cover alleine trifft schon sehr meinen Geschmack, nur ob der Titel eine gute Wahl ist, sei dahin gestellt. Man erfährt im Laufe der Zeit, was es damit auf sich hat, jedoch finde ich dass der Titel ohne Hintergrundgeschichte anderes vermuten lässt.
Die Geschichte ist völlig aus dem Leben gegriffen und man behält immer im Hinterkopf, dass jeden von uns ein solcher Schicksalsschlag treffen kann. Es ist ein Buch dessen Geschehnisse jeden von uns ereilen können. Nichts wirkt gespielt oder übertrieben. Nach diesem Roman, weiß man, dass das Leben kurz ist und man sich nicht mit Nichtigkeiten aufhalten sollte.

Bewertung vom 02.12.2015
Der Mann, der nie Glück hatte
Matthias Matting

Der Mann, der nie Glück hatte


ausgezeichnet

Generell ist das Buch sehr beeindruckend geschrieben und weist einen enormen emotionalen Tiefgang hinsichtlich der Zwischenmenschlichkeit und Vergangenheiten der einzelnen Charaktere auf. Die Erzählung um Martin und seiner Suche nach - sowie dem Finden dessen, was das Leben ‚eigentlich‘ für einen bereithält, hat mich zutiefst beeindruckt. Der Schreibstil des Mattings ist sehr anspruchsvoll und vornehm und doch ist die Schwere der Thematik mit so einer Leichtigkeit formuliert, dass sie gut verständlich ist. Die Spannung dieser Geschichte ist eher emotionaler, familiärer Natur, als tatsächlich von Aktionen getrieben, aber dies macht es für mich nur umso schöner, dieses Buch lesen zu können. Der Tonus ist sehr nachdenklich gehalten, lehrreich und zugleich packend und von Visionen durchzogen, die man sich vielleicht auch für sein eigenes Leben wünscht. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet.

"Der Mann der nie Glück hatte"– eine sehr lehrreiche Geschichte über, über Freundschaften und die Bedeutung der eigenen Vergangenheit, aber auch eine Geschichte über einen Neubeginn und hat ein sehr überraschendes Ende und obwohl dieses Buch nicht durch Action besticht, hat die Geschichte etwas, dass mich als Leser in ihren Bann gezogen hat und mir keine Ruhe ließ, bis ich wusste, wo Martins Reise enden wird, denn dieser ist, egal wo er lebt, nicht heimisch, doch dies hat wenig mit den Orten zu tun, an denen er lebt, nein, vielmehr mit seiner Abstammung, sodass diese Unruhe, diese Nicht-Ankommen, ihn schon sein Leben lang begleitet.
Dieses Buch hat mich auf Grund seines Plots, seiner Figuren und des Schreibstils förmlich berauscht zurückgelassen. Besonders gut hat mir gefallen, dass eben bis zum Schluss nicht feststand, wo genau das Buch den Leser hinführt, zwar in einem Tempo, das zuweilen langatmig erscheinen mag, und das denoch einfach der Geschichte den notwendigen Raum gibt, sich zu entwickeln.

Jedenfalls ist dieses Buch ist ein besonderes Buch. Beeindruckend, nachhallend, intensiv - ein sehr tiefer Blick in eine menschliche Seele, präsentiert in einem gelungenen Schreibstil, der der unaufgeregten Geschichte eine ruhige, unaufgeregte Stimmung verleiht und doch der Intensität der Erzählung Rechnung trägt. Hier passt einfach alles zusammen. Das Buch ist mit einer ungeheuren Intensität geschrieben, und dem Autor gelingt es, dem Leser das Leben des Protagonisten sehr eindringlich und ab und zu auch mit großer Beklemmung nahe zu bringen. Dies ist ein Buch, das Emotionen wachruft und den Leser auffordert, sich mit dem Leben von Martin auseinanderzusetzen. Dies ist kein Thriller und auch kein Krimi. Es ist eine Art Psychogramm, sehr psychologisch und schlüssig aufgearbeitet, spannend zu lesen und mit immer wieder überraschenden Wendungen in Martins Leben.

Bewertung vom 25.11.2015
Das dunkle Herz der Welt
Le Hingrat, Liliana

Das dunkle Herz der Welt


sehr gut

Liliana Le Hingrat ist/war mir völlig unbekannt und ich fand auch nichts über sie, als ich sie googelte, so ist dies also ihr erster Roman und dazu ein absolut fantastisches Leseepos, vergleichbar tasächlich mit der Gable oder dem Follett, ein wahres historisches Lesevergnügen, gut recherciert und sehr realitätsgetreu auf historischen Fakten aufgebaut, aber so dass man meint man sei in einer wunderbaren Lesewelt gefangen, keineswegs langatmig oder anödent, sondern wirklich spannend und mitreissend liest man sich verwunderlich flüssig und schnell durch die 760 Seiten des Schmöckers. Das Buch ist tatsächlich einer der besten Historienromane, die ich kenne, und ich stelle es mir angesichts der Übersättigung des Historienroman-Marktes wahrlich nicht leicht vor, etwas Neues mit einem solchen Gehalt, einer solchen Spannung und soviel Herz und Hirn zu schaffen.
An der Beschreibung des Krieges hat mir besonders gut gefallen, dass Liliana Le Hingrat nicht der allzu naheliegenden Versuchung erliegt, ihn als heldenhaften Abwehrkampf der Christenheit gegen die dunklen moslemischen Horden zu schildern. Der Kampf zwischen dem muslimischen Heer und der Christenheit wogt hin und her, aber über die Hauptpersonen bietet Hingart Zugang zu beiden Lagern und zeigt neben den Heldentaten, auch die begangenen, unglaublichen Grausamkeiten, was dem Leser die ganze Tragweite der damaligen Zeit, die Höhen und Tiefen, wie auch die Dramatik aufzeigt.Das alles ist hineingebettet in Geschichten über wahre Freundschaften, auch zwischen Männern, Liebe mit all ihren Facetten , den menschlichen Abgründen und weiter eben der Kriegshandlungen in all ihrer Grausamkeit.
Das Buch von stolzen 760 Seiten beginnt an wirklich keiner einzigen Stelle zu nerven, es treten nirgendwo Wiederholungen auf, man empfindet weder eine Oberflächlichkeit von Gedanken noch eine Unglaubwürdigkeit von Handlungen, man kann sich in jede der Hauptpersonen hineinversetzen, welche stark beschrieben sind und überaus durchdacht. Man leidet mit den Figuren mit, mit allen, auch den "Bösen", die nicht einfach nur eindimensional schlecht, sondern mehrschichtig und zum Teil auch mit Mitgefühl beschrieben werden, und die Beweggründe ihres Handelns erspüren. Neben der fesselnden Darstellung der Schlachten vergisst Hingart jedoch auch die Charakterentwicklung der Protagonisten nicht und bietet zudem noch etwas fürs Herz mit der Romanze um Clara. Besonders beeindruckt war ich von ihrer Fähigkeit, die Leben der fiktiven Protagonisten mit denen real existierender historischer Persönlichkeiten zu verbinden. Man hat in keinem Moment das Gefühl der Unglaubwürdigkeit.
Eigentlich ist der Plot des Buches gar nicht sehr ausgeklügelt und verschlungen, aber so authentisch und packend umgesetzt, dass man sofort in den Bann gezogen wird und dank des frischen, nicht gestelzten und trotzdem den Zeitgeist widerspiegelnden Schreibstils man mit Leichtigkeit bis zum Ende durchhält. Durch den plastischen Schreibstil der Autorin, fühlt der Leser sich direkt in die Geschichte versetzt. Es gibt keine Längen, sondern einen klaren Entwicklungsstrang. Dieses Buch läßt die oft so trocken daher kommende Geschichte lebendig werden.
Fazit: " Das dunkle Herz der Welt " ist ein grandioses Buch und auf jeden Fall weiterzuempfehlen. Abgesehen von purem Lesevergnügen bietet es historische Weiterbildung der besonderen Art. Eine Perle.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.11.2015
Der Heiratsplan / Lancroft Abbey Bd.1 (eBook, ePUB)
Farago, Sophia

Der Heiratsplan / Lancroft Abbey Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Auch wenn der Anfang sehr ruhig beginnt, ist es dennoch nicht langweilig. Das hat man erstens dem angenehmen Schreibstil zu verdanken, und 2. lassen sich die ersten Spannungen nicht lange auf sich warten, die den Leser über mehrere Kapitel hinweg fesseln. Man weiss nie, was als nächstes passiert, und bangt mit den Hauptfiguren mit. Und wenn man denkt, das Schlimmste sei überstanden, packt die Autorin erst richtig aus. Die Erzählung baut sich also in einem angenehmen Tempo, nachvollziehbar auf, dabei ist es leicht sich in die Protagonisten hinein zu versetzen. Ihre Emotionen und Gedankengänge werden lebendig in Szene gesetzt und es bereitet Freude den Entwicklungen ihrer Beziehung zu folgen. Denn Frederica muss einen reichen Ehemann für Ihre Schwester finden um ihre Familie vor dem finanziellen Ruin zu bewahren. Die Geschichte, die im England des 19.-Jahrhunderts spielt ist zudem informativ. Der Leser wird mit den Figuren, jedoch auch mit dem Alltagsleben dieser Zeit, vertraut gemacht. Selbst ein Nichtkenner dieser Epoche lernt rasch die Sitten und Gepflogenheiten kennen. Der Roman hat alles, was man erwartet: Hübsche intelligente Heldin, tragische Lebensumstände, Romantik, Debütantinnen usw. Frago hat sich sehr viel Mühe gegeben und daraus eine gute Story gemacht. Man merkt beim Lesen, dass viel Hintergrundwissen vorhanden ist. Eine aufregende und emotionale Zeit beginnt und der Leser kann sich auf eine fantastische Reise in die Vergangenheit einlassen. Mit der sehr überzeugenden Hauptprotagonistin Frederica fällt es leicht, sich die Szenen vor Ort lebendig vorzustellen. Schon nach wenigen Seiten ist die nötige Verbindung zu Ihr aufgebaut und mit einer ausdrucksstarken Erzählweise gelingt es der Autorin spielerisch den Leser an die Seiten zu fesseln. Von der ersten bis zur letzten Seite sind die großen und kleinen Gefühle spürbar und wie im echten Leben, läuft auch hier für die Charaktäre nicht immer alles wie man es plant, was sie gleich viel Lebensnaher erscheinen lässt.
Dieser erste Teil der hier entstehenden Romanreihe überzeugt durch eine leichte und romantische Erzählweise, durch eine gut durchdachte Handlung, herzliche Charaktere und natürlich durch die leidenschaftliche Liebesgeschichte, wird dieses Buch zu einem wahren Lesevergnügen. Bestimmt werden auch die nachfolgenden Bände dieser Romanreihe perfekte Unterhaltung bieten und vor allem eine Fortsetzung die sich lohnt, da in der Geschichte noch sehr viel Potential ist, an welches Sophia Farago weiter anzuknüpfen kann und eine wunderbare Serie auszubauen.

Bewertung vom 13.10.2015
Gute Töchter
Maynard, Joyce

Gute Töchter


sehr gut

Ich kenne Maynard als Autorin von "Der Duft des Sommers" und auch, wenn diesmal eine völlig andere Thematik behandelt wurde, war die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite wieder hervorragend. Die Autorin schafft es hier ziemlich geschickt eine packende Spannung von Beginn aufzubauen und das mit einer Intensität, die einen wirklich fesselt und direkt ins Geschehen katapultiert. Die Autorin gönnt uns keine lange Anlaufzeit, sondern involviert uns gleich in die Ereignisse. Immer wieder passiert etwas, was mich doch wieder in meinen Vermutungen verändert hat. Einmal dachte ich: „Ach ja, so kann es sein.“, dann passiert etwas, was alles über den Haufen wirft. Man ist hin und her gerissen und man ist vor allem spannend und kurzweilig unterhalten. Allerdings sollte man wissen, dass man sich auf einen Thriller von höchster Güte einlässt und nicht auf einen „einfachen“ Krimi. Immer wieder geht es in dem Buch um "vorher", aber dem Leser wird noch nicht offenbart, welches Ereignis so viel kaputt machen konnte. Ganz langsam nähert sich Maynard ihrem eigentlichen Plot an und versteht es perfekt, die Vergangenheit ihrer Personen Stück für Stück weiter zu entblößen. Die Geschehnisse, die dann über sie hereinbrechen zwingen Rachel, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Neben der emotionalen Komponente, bleibt auch der kleine aber feine "Spannungsbogen" nicht auf der Strecke . Zwar nimmt dieser den Leser nicht im thrillerartigen Sinne wahr, dennoch fiebert man als Leser förmlich daraufhin, herauszufinden welches Geheimnis, ja welche Tragödie sich vor all den Jahren ereignet hat . Und dies gestaltet die Autorin überaus geschickt, denn Stück für Stück und erst nach und nach löst die Autorin diesen Aspekt auf und auch dies schildert sie wieder mit viel Gefühl und Verstand für die kleinen aber so wichtigen Dinge.

Die Personen innerhalb der Handlung sind detailliert charakterisiert und anschaulich, dabei nie klischeehaft, beschrieben. Der wahre Reigen an Überraschungen, der die Lebendigkeit des Romans ausmacht, wird durch die Handlung, vor allem aber auch durch die Vielschichtigkeit der Charaktere erzeugt, sowie die Handlung an sich temporeich und dicht ist. Beides harmoniert und ergänzt sich perfekt, wirkt überhaupt nicht kitschig – im Gegenteil einfach nur authentisch, die Schilderung der zwischenmenschlichen Unzulänglichkeiten ist für mich die große Stärke des Romans, wie sich die Figuren gegenseitig zerstören und auch stützen. Die Atmosphäre wird jedoch nie so niedergeschlagen, dass man es nicht mehr ertragen könnte, im Gegenteil, man wünscht den Figuren, dass die mühsamen Versuche wieder auf die Beine zu kommen erfolgreich sind – doch der nächste Rückschlag lauert immer schon. Die Charaktere der handelnden Personen sind gut
Ich konnte es kaum aus der Hand legen da ich immer wieder wissen wollte wie es weiter geht. Bis zur letzten Seite war ich einfach gefesselt. Wer sich also auf ein bewegendes Drama einlassen möchte, welches einem manchmal die Luft zum Atmen nimmt, weil es einen so tief berührt, der ist hier genau richtig.
Durch den flüssig und glaubhaft eingebrachten Spannungsbogen, wird die Geschichte eindeutig getragen, wodurch diese zu keinem Augenblick langatmig oder zu beschwerlich wirkt.

Bewertung vom 13.10.2015
Der Herr des Turmes / Rabenschatten-Trilogie Bd.2
Ryan, Anthony

Der Herr des Turmes / Rabenschatten-Trilogie Bd.2


sehr gut

Dies ist der anschliessende Band zu "Das Lied des Blutes: Rabenschatten 01", wobei ich vorweg schicken möchte, dass man diesen nicht unbedingt gelesen haben muss um sich in "Herr des Turmes" einzufinden und der Handlung zu folgen.. Alles wird quasi "wie neu" erzählt und diverse kleine Einzelheiten die sich auf Bd. 01 beziehen sind nicht wirklich relevant, wenn auch schön sie zu wissen...

Der Autor bringt zahlreiche gute und auch neue Ideen ein. In der High Fantasy darf man jetzt vielleicht nicht erwarten, dass das Rad neu erfunden wird. Aber Anthony Rayn hat geschafft eine Saga auf den Weg zu bringen die nicht überzogen ist, denn gerade bei Fantasy ist es immer schwer, eine stimmige Geschichte zu erschaffen, da ja ganze Welten neu erfunden werden müssen.

Diese Fortsetzung war für mich eine echte Überraschung. Sehr kurzweilig, aber dennoch spannungsgeladen und atmosphärisch geschrieben ,voller symphatischer Charaktere, originell und liebenswert, authentisch und echt logisch.Diese sind für mich in der Beschreibung ihrer Darstellung und Handlungsfähigkeit einfach nur einmalig und so vielschichtig wie nun mal Menschen sind und reifen und wachsen näher aneinander und fast alle machen tolle Entwicklungen und Wandlungen durch und keiner Verhält sich nach einem altbekannten, sie werden beiläufig immer tiefgründiger! Das schafft nicht jeder Autor.
Die Geschichte wird sehr flott erzählt, ist gefüllt mit sympathischen, nicht perfekten Helden, witzigen Dialogen oder Gedanken der Protagonisten, einer nicht vorhersehbaren Handlung sowie emotionalem Tiefengang zum Thema Freundschaft, Vertauen und Respekt.
Das alles geschrieben in einem Stil, der mir das Gefühl gab mitten im Buch zu Hause zu sein und mit Freunden die Abenteuer zu erleben, die Handlungen sind spannend, es ist nie langatmig und die Szenenwechsel sind überschaubar und nachvollziehbar dargestellt. Durch die lebendigen, sympathischen Figuren zieht einen das Buch in seinen Bann und bietet eine gute Mischung aus Abenteuer und Beschreibung. Humor ist ebenfalls vorhanden, Romantik bleibt auf einem angenehm naiven Niveau, was sehr gut zu der Handlung passt. Klischees werden auf eine ansprechende Weise ausgelebt und manchmal auch interessant variert, ich bin total gefangen von sämtlichen Protagonisten in dieser bezaubernden Welt. Besonders die Tatsache, dass eben nicht immer nur der Gute gewinnt bzw. dem üblichen Klischee "Held steht vor aussichtslosem Kampf und immer im letzten Moment passiert etwas Unglaubliches und rettet alle..." verleihen diesen - bislang beiden - Büchern, meiner Meinung nach ihr ganz besonderes Etwas. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band.