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misspider

Bewertungen

Insgesamt 561 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2024
Tief unter der Alb
Graze, Linda

Tief unter der Alb


gut

Kurzentschlossen lässt sich Fotografin Laura auf einen neuen Auftrag ein: zusammen mit Lasse, der auf der Suche nach Elfenbein-Artefakten ist, soll sie die Höhlenwelt unter der Schwäbischen Alb für einen Bildband ablichten. Doch Lasse ist nicht der, der er vorgibt zu sein, und mehrfach lässt er Laura im Lager zurück, um vorgeblich auf Erkundungsgang zu gehen. Doch in Wahrheit weidet er sich an Lauras Nervosität, die sich bis zur Panik steigert. Als Lasse nicht wiederkommt, ist Laura auf sich allein gestellt und muss einen Weg aus dem pechschwarzen Labyrinth finden. Zeitgleich startet ein Rettungsteam auf der Suche nach ihr, das von Lauras Bruder alarmiert wurde. Und schließlich macht Laura noch eine verstörende Entdeckung: sie ist nicht völlig alleine hier unten...
Die klaustrophobischen Momente, die Panikattacken, der Kontrollverlust, aber auch der unbändige Überlebenswille und der Einfallsreichtum, wieder ans Licht zu gelangen: all dies fängt die Autorin auf mega spannende Weise ein, die einen die Luft anhalten und mitfiebern lässt. Laura ist eine starke Persönlichkeit und Kämpfernatur, die trotz aller Rückschläge nicht aufgibt und im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder neue Wege findet, ihrem Schicksal zu entgehen. Außerdem lernt man noch so einiges über Höhlen und auch die Einblicke in die Arbeit der Höhlenrettung waren ungemein faszinierend - Hut ab vor allen, die dafür freiwillig ihr Leben riskieren.
Allerdings hatte ich so meine Probleme mit der Handlung an sich: Lasses perverse Beweggründe waren ja noch nachvollziehbar, aber das Laura dann auch noch diese unglaubliche Entdeckung macht, war etwas zu viel für eine Geschichte. Zudem fielen mir einige Redundanzen auf, die die Handlung meiner Meinung nach in die Länge zogen.
Fazit: ein packender Thriller in einer oft malerischen, aber dann auch wieder lebensgefährlichen Höhlenkulisse.

Bewertung vom 06.05.2024
Die Straße nach Roswell
Willis, Connie

Die Straße nach Roswell


sehr gut

So hatte sich Francie die Hochzeitsfeier ihrer besten Freundin, bei der sie Trauzeugin sein soll, nicht vorgestellt: bei den Vorbereitungen zur großen Feier im Ufo-Museum in Roswell wird Francie von einem Alien entführt. Es beginnt eine turbulente Reise quer durch das Land, bei der noch weitere unfreiwillige Passagiere aufgegabelt werden. "Indy", wie das Alien aufgrund seiner peitschenartigen Tentakel liebevoll genannt wird, ist auf einer wichtigen Mission - doch aufgrund von Kommunikationsschwierigkeiten weiß niemand so genau, wie und wo diese Mission stattfinden soll. Doch nach und nach gelingt es Francie, eine Verbindung zum Alien herzustellen, und so macht sich der buntgemischte Trupp auf, Indy bei seiner Mission zu helfen. Natürlich wird kein noch so albernes Alien-Klischee ausgelassen, und am Ende dieses völlig durchgeknallten Roadtrips mit erstaunlicher Auflösung stehen gleich mehrere Happy Ends. Fazit: überzogen, albern, romantisch, aufregend - und definitiv nicht von dieser Welt.

Bewertung vom 30.04.2024
Gefangen im Labyrinth / The Game Bd.3
Tielmann, Christian

Gefangen im Labyrinth / The Game Bd.3


sehr gut

Band drei der Reihe führt die Teams in ein Labyrinth aus Stollen und Gängen unter der Erde. Auch hier lauern jede Menge gefährlicher Aufgaben, bei denen sich die Spieler fragen ob diese immer noch Teil des eigentlichen GAMEs oder neue Herausforderungen von Spielleiterin Ellen sind. Doch welches Motiv steckt dahinter, die Spieler weiterhin im GAME festzuhalten, die mittlerweile nichts lieber täten als auszusteigen und nach Hause zu fahren?
Am Ende dieses Bandes wird endlich das Geheimnis um die mysteriöse Ellen gelüftet und auch was die einzelnen Spieler betrifft, gibt es noch so einige Überraschungen. Doch zuvor müssen Macke, Piddy und die anderen nicht einfach nur das GAME spielen, sondern ein ums andere Mal ihr Können einsetzen um zu überleben.
Fazit: das packende, noch aufregendere Finale dieser bisherigen Trilogie beantwortet die wichtigsten Fragen, lässt aber die Möglichkeit einer Fortsetzung offen - denn "The GAME must go on".

Bewertung vom 29.04.2024
Der Friedhofswärter
Rash, Ron

Der Friedhofswärter


ausgezeichnet

Hochdramatisch wird hier eine Liebesgeschichte erzählt, die unter keinem guten Stern steht, und bis zur letzten Seite - denn vorher war es wirklich unmöglich vorherzusehen wie die Geschichte ausgehen wird - habe ich gebangt und gehofft, dass es für Jacob und Naomi doch noch ein Happy End geben möge, nachdem ihr Glück von Jacobs Eltern derart torpediert wurde. Einen beträchtlichen Anteil am Verlauf des Geschehens hat der titelgebende Friedhofswärter namens Blackburn, der sich als bester Freund um Jacobs Frau kümmern soll, solange dieser im Krieg ist. Blackburn ist ein durch und durch ehrlicher Charakter, doch Naomis Nähe und der perfide Plan von Jacobs Eltern stellt seine Loyalität auf die Probe.
Selten hat mich eine Geschichte derart emotional gepackt wie diese, in der das Schicksal ein ums andere Mal unbarmherzig zuschlägt und die wahre Natur der Menschen offenbart. Mit ungewissen Erwartungen bin ich spontan in die Geschichte eingestiegen und habe mich überraschen lassen. Die Überraschung ist gelungen: für mich ist 'Der Friedhofswärter' bereits jetzt eines der besten Bücher des Jahres.

Bewertung vom 25.04.2024
Unter dem Moor
Weber, Tanja

Unter dem Moor


ausgezeichnet

Nina braucht eine Auszeit, und so verschlägt es sie in ein abgelegenes Dorf am Stettiner Haff. Auf langen Spaziergängen mit dem neu angeschafften Hund Ayla will sie den Kopf frei bekommen und über ihre Zukunft nachdenken. Doch als Ayla menschliche Knochen ausbuddelt, beginnt Nina in der Vergangenheit zu forschen.
Eine Generation zuvor: Sigrun liebt ihre kleine Familie, aber gleichzeitig widerstreben ihr die Enge, die Regeln und die Kontrolle, die die DDR ihr auferlegt. Sie bewundert ihre Freundin Christa, einen Freigeist der sich nicht dem System beugen will. Doch Sigrun fehlt der Mut, etwas an ihrem Leben zu ändern.
Noch eine Generation zuvor: Gine wurde zum Landjahr berufen, vorgeblich eine Auszeichnung, in Wahrheit reine Schikane - ohne ihre Freundinnen würde sie diese Tortur nicht durchstehen. Doch die harte Arbeit soll nicht das schlimmste sein, was ihr hier widerfährt.
Über alle Generationen spannt sich zudem wie ein roter Faden die Geschichte der Familie von Wetzlaff - einst wohlhabende Gutsbesitzer, nach Krieg und Enteignung jetzt allerdings nur noch ein trauriges Überbleibsel.
Drei Frauen, die mit ihrer Situtation unzufrieden sind, die aber nicht wissen wie sie daraus ausbrechen können. Eine von ihnen wird ihre Hoffnungen und Träume mit dem Leben bezahlen.
Alle drei Geschichten waren gleichermaßen spannend und bewegend, aber am faszinierendsten und aufschlussreichsten fand ich für mich persönlich die "mittlere" Geschichte um Sigrun, da ich noch nicht oft über die nähere Vergangenheit und das Leben in der DDR gelesen habe. Auch die Landschaftsbeschreibung des Haffs und natürlich Ayla haben mich in ihren Bann geschlagen.
Fazit: bewegende Schicksale, vereint durch das Haff.

Bewertung vom 24.04.2024
Das Echo der Gezeiten
Frank, Rebekka

Das Echo der Gezeiten


ausgezeichnet

Normalerweise gefällt mir bei einem Buch, das parallel auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt, die historische Handlung immer besser. Dieses Buch ist da anders: es gibt keine Gegenwartsgeschichte, in der eine Figur die Geheimnisse der Vergangenheit nach und nach enthüllt. Denn selbst diese Zeitebene liegt in der Vergangenheit - was mir ausgesprochen gut gefallen hat, denn so gab es quasi zwei historische Romane in einem. Neben den dramatischen Schicksalen von Tilla und Nes haben mich vor allem die Einblicke in die damaligen Zeiten fasziniert - so wusste ich bislang kaum etwas über das harte Leben der Beginen, und auch die große Sturmflut 1962 sagte mir nicht viel. Ganz zu schweigen von Details zu den Anfängen des Tauchens.
Ganz wunderbar verflicht die Autorin die beiden Zeitstränge, die am Ende zu einer Einheit zusammenlaufen. Und jede Erzählebene hat ihre ganz eigene Heldin, die gegen die Widrigkeiten der Zeit und das damalige Schicksal als Frau ankämpfen muss - und dies mit viel Mut und Stärke tut.
Fazit: zwei fesselnde historische Romane in einem - was will man mehr?

Bewertung vom 23.04.2024
Tief im dunklen See (eBook, ePUB)
Nordberg, Amy

Tief im dunklen See (eBook, ePUB)


gut

Puh, dieser Krimi hat mich ziemlich mitgenommen und ich weiss immer noch nicht so genau, was ich davon halten soll. Einerseits war ich total gebannt von der spannenden Handlung, andererseits hat mich Helen Winterin den Wahnsinn getrieben - oder besser gesagt die Darstellung dieser ungewöhnlichen Kommissarin, die immer wieder Aussetzer hat. Obwohl ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte, fand ich die Szenen, in denen Helen Winter im Einsatz plötzlich eine Panikattacke hatte und erstarrte, extrem unglaubwürdig. Nicht weil sie diese Aussetzer hatte, sondern weil diese bisher anscheinend völlig unbemerkt geblieben sind. Wie hat diese Frau, die so offensichtlich unter einem Trauma leidet und gravierende Probleme im Alltag hat, es bis zur Kommissarin geschafft, ohne dass irgendjemand etwas davon mitbekommen hat? Wie kann ihr Chef aus allen Wolken fallen, wo Helen doch immer schon so unnahbar wirkte und mit stoischer Miene durchs Leben ging, ohne eine Gefühlsregung zu zeigen? Das wirkte derart weit hergeholt und passte einfach nicht zusammen, dass ich nie richtig in die Geschichte eintauchen konnte. Zwar wird am Ende einiges erklärt - ach nein, irgendwie dann ja doch nicht - aber letztendlich gab es viel zu wenig Hintergrundwissen, um das Wesen der Kommissarin verstehen zu können. Und so blieb ich selbst nach Ende des Buches ratlos zurück, was es denn nun mit den Eigenheiten der Kommissarin auf sich hatte. Fazit: für mich gleichzeitig ein absolut fesselnder Roman, aber leider mit einer misslungenen Darstellung der Hauptfigur.

Bewertung vom 22.04.2024
Kanadischer Winter / John Cardinal Bd.1
Blunt, Giles

Kanadischer Winter / John Cardinal Bd.1


gut

Eigentlich ein Thriller genau nach meinem Geschmack, allerdings hatte ich Mühe in die Geschichte hineinzufinden. Gleich zu Anfang wird man überschüttet mit Informationen: neben Cardinal und Delorme gibt es eine ganze Reihe weitere Charaktere aus dem Polizeiumfeld. Erst nach und nach gelang es mir, diese Personen einigermaßen auseinanderhalten zu können. Überhaupt enthält die Geschichte sehr viel Nebenschauplätze und Anekdoten aus vergangenen Fällen, die zwar viel Hintergrund und Details offenbaren, das Verständnis beim Lesen allerdings auf die Probe stellen. So war ich gebannt vom vorliegenden Fall und wie geschickt der Autor die Schlinge ganz langsam zuzog, in der sich die Schuldigen letztlich verfangen sollten. Auch die Schreibweise, parallel aus Sicht des Ermittlungsteams und der Täter zu erzählen, und als Nebenschauplatz eine interne Ermittlung gegen Cardinal einzuflechten, machten das Buch lesenswert. Trotzdem war es mir insgesamt zu viel auf einmal, der Fokus musste immer wieder auf den roten Faden eingestellt werden, von dem er allzu oft abwich. Langatmig klingt zu negativ, trifft es im Kern aber wohl ganz gut. Da dies der Anfang einer neuen Reihe ist, hatte ich den Eindruck dass der Autor bereits zu viele Details hineingepackt hat, die vielleicht auch ganz gut in der Fortsetzung aufgehoben gewesen wären.
Fazit: ein detailreicher und vielversprechender Einstieg in eine neue Reihe.

Bewertung vom 18.04.2024
Bad Dreams in the Night
Ellis, Adam

Bad Dreams in the Night


ausgezeichnet

This comic collection of horror stories was so much fun to read! The mix of revived classic horror themes you may have already heard of (but surely not this way!) and fresh ideas was entertaining and never failed to surprise me. I can't even say which one is my favorite, because all stories were great in their own way. Scary, shocking and humorous - I had a really good time with this book. Recommended!

Bewertung vom 18.04.2024
They Stalk the Night
Moreland, Brian

They Stalk the Night


sehr gut

Winter storm, ravenous beast - what's more to know before diving into the depth of this book? The town of Hellum has a long-kept dark secret: a creature of legend and folklore that lives in the mountain forest and has an unnatural appetite. When a pipeline construction company disturbs the fragile peace, it awakens what should better be left sleeping in peace...but now the monster is on the hunt, and its hunger can never be satisfied.
Besides he obvious monster, the author creates another, which is even more scary: Kujak, an excessive man who has set his eyes on his friend's wife - and he won't take no for an answer. During the worst snow storm, Shelby not only has to defend her children from the demonic creature, but from the human monster as well.
I really loved the background story of the creature of Hellum, and how the whole town worked it out to coexist in peace. Of course, it was just a question of time before the modern world and greed for money intruded on Hellum and started to destroy not only nature, but also the sacred site that kept the creature at bay.
By comparison, Kujak was much scarier than the creature, which was somehow predictable in its natural desire to feed and survive, while Kujak had a mean streak only humans seem to be able to possess. But thankfully, in Shelby he finds not a weak damsel in distress, but a well-trained opponent who won't surrender voluntarily, but who has some really nice tricks up her sleeve to take her stand against Kujak.
Adding family drama and original folklore to the thrilling action, this is is a creature feature with a twist and depth that kept me glued to the pages. Recommended!