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misspider

Bewertungen

Insgesamt 518 Bewertungen
Bewertung vom 03.01.2024
Die Wolkengucker
Fritz, Kristina

Die Wolkengucker


sehr gut

Wie aus Fremden Freunde werden - dieses Buch erzählt die warmherzige Geschichte einer zusammengewürfelten Gruppe von Menschen, die sich durch das Wolkengucken finden und deren Leben ab sofort miteinander verknüpft sind. Da ist Wilma, die nach dem Tod ihrer Freundin den Club der Wolkengucker ins Leben ruft, um das gemeinsame Hobby weiterzuführen. Da ist die kleine Mia mit ihrem Vater Matt, die diese Idee grandios findet und unbedingt mitmachen will. Matt selbst leidet immer noch unter dem Tod seiner Frau, aber er kann Wirbelwind Mia nicht bremsen und wird schliesslich selbst aus seinem Schneckenhaus gelockt. Da ist Ayla, die jetzt bei Wilma putzt und gerade so über die Runden kommt - die aber trotz allem positiv gestimmt bleibt. Und da ist Ferdinand von gegenüber, der sich durch die Treffen im Nachbargarten gestört fühlt, bis er selbst teilnimmt...
Das Kaleidoskop der Charaktere ist mit viel Liebe zum Detail geschrieben und alles fügt sich ganz wunderbar ineinander, wie bei einem präzisen Uhrwerk. Die Autorin nimmt sich genug Zeit, die Geschichte aufzubauen und die Personen lebendig werden zu lassen - am Ende war ich fast enttäuscht, das auf einmal alles schon zu Ende sein sollte. Das ist auch mein einziger Kritikpunkt: dass es am Ende etwas zu schnell ging - hier hätte es durchaus auch noch ausführlicher sein können. Und das will was heißen, wo mir die meisten Bücher eher zu langatmig geschrieben sind...aber der Schreibstil ist so wunderbar, leicht und ernst und unterhaltsam zugleich, dass man einfach gar nicht mit dem Lesen aufhören kann und will.
Fazit: eine wunderschöne Geschichte, die ich allen nur ans Herz legen kann.

Bewertung vom 02.01.2024
Einstein, der kleine Pinguin
Rangeley, Iona

Einstein, der kleine Pinguin


ausgezeichnet

Da staunen Imogen und Arthur nicht schlecht, als nach dem Zoobesuch plötzlich ein kleiner Pinguin vor der Tür steht. Die Eltern sind skeptisch, doch vorerst darf Einstein bleiben. Doch woher kommt der kleine Zwergpinguin und was will er bei Familie Stewart? Gemeinsam mit Arthur findet Imogen, die Hobby-Detektivin, heraus dass Einstein auf der Suche nach seinem Freund ist. Und natürlich müssen sie dem kleinen Pinguin dabei helfen, sein Ziel zu erreichen, denn das machen Freunde nun einmal. Auch wenn das bedeuten könnte, dass Einstein sie dann wieder verlassen muss...
Eine wunderbare Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft, ein spannendes Detektiv-Abenteuer und ein Ende, dass auf eine Fortsetzung hoffen lässt. Besonders gut gefallen hat mir die Zeichnung der Charaktere, die allesamt lebensecht und glaubwürdig wirkten: Imogen, die große Schwester, die sich erwachsen gibt es aber noch nicht ist. Der schüchterne Arthur, der mit Einsteins Hilfe nicht nur einen Freund findet. Die Eltern, die einerseits vernünftig sein müssen, andererseits alles tun um ihren Kindern und Einstein zu helfen. Der unheimliche Fremde, der immer wieder auftaucht und dessen Motive unklar sind - doch Imogen ist sich sicher, dass er eine Gefahr für Einstein darstellt. Und natürlich Einstein selbst, der richtig schlau und mutig ist und zeigt, was wahre Freundschaft bedeutet.
Fazit: Einstein hat unsere Herzen im Sturm erobert!

Bewertung vom 28.12.2023
Der Schacherzähler
Pinnow, Judith

Der Schacherzähler


ausgezeichnet

Wer hätte gedacht, dass dieses unscheinbare kleine Buch ein echtes Lese-Highlight in diesem Jahr sein würde? Die Geschichte - eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen Alt und Jung - ist grundsätzlich nicht neu, wird hier aber so erfrischend und warmherzig erzählt, dass es mich glatt umgehauen hat. Sämtliche Charaktere sind liebevoll gezeichnet, glaubwürdig, alle mit ihren Macken aber nicht überzogen.
Wer hätte ahnen können, dass sich aus der ersten Begegnung des lebhaften Janne mit dem brummigen Witwer eine tiefe Freundschaft entwickeln würde? Am allerwenigsten wohl Jannes alleinerziehende Mutter Malu, die den alten 'Oldman' erst ein wenig misstrauisch beäugt, später aber genauso in ihr Herz schliesst wie Janne. Auch die Randgeschichten um Malus Arbeitgeber Hinnerk, ihre Freundin Liv und die weiteren Personen, die vor allem das Cafe 'Blue Hour', in dem Malu arbeitet, bevölkern, werden interessant und mit viel Feingefühl erzählt.
Fazit: für mich ist dieses Buch ganz überraschend und mit eleganter Leichtigkeit (wie der Springer beim Schach) in die Riege meiner Jahres-Lese-Highlights gesprungen - das Beste kommt eben manchmal doch zum Schluss.

Bewertung vom 27.12.2023
Der Duft von Zimt
Eder, Rebekka

Der Duft von Zimt


ausgezeichnet

Angelockt wurde ich vom Zimt im Titel des Buches und der Erwähnung von Franzbrötchen in der Beschreibung des Buches - wer kann da schon widerstehen?
Dieses als historischer Liebesroman angepriesene Buch konzentriert sich glücklicherweise nicht ausschließlich auf die Romanze, sondern erzählt zudem sehr viel über die damalige entbehrungsreiche Zeit der Besatzung Hamburgs durch Napoleons Armee und nebenbei auch eine mögliche Entstehungsgeschichte der berühmten Franzbrötchen. Neben der Hauptperson Josephine lernen wir eine ganze Reihe interessanter Charaktere kennen, die die Geschichte bunter machen und die Handlung spannend und abwechslungsreich gestalten. Dabei werden auch die Schrecken und das Leid nicht ausgespart, die Hamburg durch die Kontinentalsperre und strengen Kontrollen erleben musste. Fazit: ein rundum gelungener Roman, der als i-Tüpfelchen noch gleich ein Rezept für leckere Franzbrötchen mitliefert.

Bewertung vom 20.12.2023
Das Julfest
Köster-Lösche, Kari

Das Julfest


gut

Das Buch bringt uns die nordischen Zauberwesen näher, die in dieser Geschichte zum jährlichen Julfest auf einem Hof zusammenkommen, wo sie für ihre Hilfe über das Jahr mit einem Essen belohnt werden.
Die Informationen zu den verschiedenen Arten - Tomte, Puken, Trolle und viele andere - fand ich ausgesprochen interessant, allerdings wurde nur an der Oberfläche gekratzt. Hier hätte ich mir allerdings noch mehr Informationen gewünscht, zum Beispiel anhand eingestreuter Kapitel, die sich jeweils einer Wesensart widmen und deren Ursprung und Lebensweise beschreiben. Dann wäre es mir vielleicht noch leichter gefallen, die unterschiedlichen Wesen auseinander zu halten. So fühlte ich mich ein wenig überfordert, da relativ schnell alle Mitglieder des kleinen Volks zusammenkamen und ich diese häufiger durcheinander brachte. Der Glossar am Ende war da schon hilfreich, aber mir persönlich zu kurz gehalten.
Die Handlung selbst wurde vor allem sehr szenenhaft geschildert, so dass sich viele kleine Momente aneinanderreihten und der rote Faden bisweilen ein wenig unterging.
Fazit: das Buch bietet einen faszinierende Einblick in die Welt des kleinen Volkes, verpackt in einer unterhaltsamen Weihnachtsgeschichte.

Bewertung vom 18.12.2023
Weihnachtszauber auf Föhr
Blohm, Nele

Weihnachtszauber auf Föhr


weniger gut

Eine typische schnulzige Weihachts-Romanze, die sämtliche Klischees bedient, die einem spontan einfallen. Dass es sich um Teil 3 einer Reihe handelt war mir nicht klar, ist für die Handlung aber auch nicht wirklich relevant. Lediglich der Anfang kam mir dadurch etwas abrupt vor, ich hatte allerdings nicht den Eindruck dass mir Vorwissen fehlt.
Leni war mir nicht unsympathisch, aber ihr Hang aus jeder Mücke einen Elefanten zu machen ließ mich konsequent die Augen verdrehen. Wie kann man nur so unsicher und misstrauisch sein und dem eigenen Freund gleich eine Affäre andichten, nur weil er einmal mit einer unbekannten Frau gesehen wurde?! Auch wenn er offensichtlich etwas vor Leni verbergen wollte - muss man da gleich ans Schlimmste denken? So kurz vor Weihnachten könnte man doch auch vermuten dass zum Beispiel eine Überraschung oder ein geheimes Geschenk geplant wird. Nicht so jedoch Leni, die gleich in Panikmodus verfällt und ihrem Ole glatt nachspioniert. Zum Glück hat sie gute Freundinnen die sie unterstützen aber auch bremsen. So fand ich die Geschichte rund um den Chor und die sonstigen weihnachtlichen Aktionen viel interessanter als Lenis vermeintliches Liebeschaos.
Fazit: eine etwas zu sehr konstruierte Handlung machen es nicht einfach, in Weihnachtsstimmung zu kommen,

Bewertung vom 14.12.2023
Der Verwechsling
Lüftner, Kai

Der Verwechsling


sehr gut

Die Neuinterpretation des klassischen skandinavischen Märchens besticht durch die ganzseitigen Illustrationen, die einen selbst das Kaminfeuer prasseln und das Meer murmeln hören lassen. Die Geschichte ist poetisch und in liebevoller Sprache erzählt und wärmt das Herz.
Einziger Kritikpunkt, der dann aber auch zum Punktabzug führte: während sich der Anfang des Märchens mit viel Liebe zum Detail ausreichend Zeit nimmt, die Geschichte aufzubauen, hatte ich den Eindruck dass das Ende zu schnell und damit leider auch zu kurz kommt. Hier hätte ich mir ein paar erklärende Seiten mehr gewünscht, die die Handlung und die Herkunft des Verwechslings gerade auch für Kinder noch besser verständlich macht.
Fazit: eine wunderschöne Geschichte, die perfekt aber nicht ausschließlich in die kalte Jahreszeit passt.

Bewertung vom 13.12.2023
Der Taxidermist (Historischer Roman, Frankreich, Paris)
Gmelch, Adrian

Der Taxidermist (Historischer Roman, Frankreich, Paris)


gut

Dies ist die groteske und bizarre Geschichte des Cassegrain, der als Taxidermist die Schönheit der Natur für die Ewigkeit festhalten möchte. Dabei belässt er es allerdings nicht nur bei Tieren.

Das historische Buch hat mir viele interessante Einblicke in die faszinierende Welt der Taxidermie, die Zeit der Weltausstellungen und die damalige Zeit des Umbruchs gewährt. Die Geschichte des tragischen Charakters Cassegrain wogte dabei wie ein Korken im Meer auf und ab - mal im Vordergrund, mal im Hintergrund zog sie sich aber stets als roter Faden durch das Buch. Manchmal schweifte mir persönlich die Handlung zu sehr in Nebengefilde ab, ein andermal hätte ich mir einen stärkeren Fokus auf die Beschreibung von Cassegrains Wandel gewünscht.

Der Schreibstil war mir bis zum Ende gelinde gesagt suspekt - das ist nicht böse gemeint - er ist einfach völlig anders und ungewohnt. Ich habe aufgrund der eigenwilligen Schreibweise, die von opulent, überbordend und ausschweifend bis umgangssprachlich vulgär und primitiv derb alles abdeckte, nie so recht in den Lesefluss gefunden, was das Lesen manches Mal mühselig gemacht hat und mir einige Pausen zum Verarbeiten des ausschweifenden Inhalts aufzwang.

Fazit: eine völlig neue Leseerfahrung, die mich immer noch erstaunt, sprachlos und fasziniert zurücklässt.

Bewertung vom 12.12.2023
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


gut

Wie könnte es anders sein: auch diesmal werden die Mitglieder des Donnerstagsmordclubs in einen Mordfall verstrickt. Und noch dazu geht es um den Mord an einem Bekannten, der ihnen bei einem früheren Fall geholfen und ein guter Freund von Stephen war.
Und so beginnen die rüstigen Rentner:innen in gewohnter Manier mit ihren ganz eigenen Ermittlungen, denn mal ganz ehrlich: ob die Polizei den Fall auflösen kann ist fraglich. Allerdings führt diesmal nicht Elizabeth die Spurensuche an, sondern Joyce tritt in ihre Fußstapfen - und das sehr gekonnt und professionell. Elizabeth ist dagegen mit einer sehr persönlichen und tragischen Sache beschäftigt, die für mich einen traurigen Höhepunkt des Buches markiert hat.
Der Mordfall rückte in meinen Augen auch diesmal in den Hintergrund und bot lediglich die Bühne für das einzigartige Schau- und Zusammenspiel von Joyce, Elizabeth, Ibrahim und Ron.
Fazit: auch diesmal zeigt das Quartett was in ihm steckt.

Bewertung vom 11.12.2023
Der Spurenfinder
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Der Spurenfinder


gut

Das Buch erzählt die äusserst fantasievolle Geschichte des Spurenfinders Elos von Bergen, der mit seinen beiden Kindern einen mysteriösen Mordfall aufklärt. Dabei werden fantastische Erfindungen und unglaubliche Wesen vorgestellt, die einen großen Ideenreichtum zeigen. Leider kann ich diesen aber nicht im Schreibstil erkennen, der simpel, kindisch und oft unnötig albern wirkt - inklusive 'Running Gags' die mich persönlich aber eher genervt denn unterhalten haben.

So war ich hin- und hergerissen zwischen Spannung und Begeisterung für die interessante und überraschende Handlung und Langeweile ob des in meinen Augen lust- und anspruchslosen Schreibstils. Manchmal passt es einfach nicht zusammen: diese Art von Humor ist einfach nicht meine. Das ist schade, denn eigentlich würde mich die am Ende implizierte Fortsetzung durchaus interessieren...