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Reading Books
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Bewertungen

Insgesamt 95 Bewertungen
Bewertung vom 04.08.2014
Das Mädchen, das Geschichten fängt
Schwab, Victoria

Das Mädchen, das Geschichten fängt


ausgezeichnet

"Das Mädchen, das Geschichten fängt" ist ein Buch, mit schwierigem Grundthema und gänzlich neuer Interpretation. Es gibt zahlreiche Ideen und Ansätze, wie es nach dem Tod eines Menschen weitergeht. Victoria Schwab hat einen gänzlich neuen gefunden und diesen in spannend erzählt.

Mac ist ein scheinbar ganz normales Mädchen. Doch kaum einer weiß, dass sie auch bereits so etwas wie einen Job hat. Sie ist eine Wächterin und als solche dafür verantwortlich entlaufende Chroniken wieder einzufangen. Jeder Mensch wird nach seinem Tod zu einer Chronik, in welcher sein ganzes Wissen und seine Erfahrungen abgelegt sind. Diese Chroniken werden in einer riesigen Bibliothek archiviert. Vom Platzproblem einmal abgesehen, werden in unregelmäßigen Abständen Chroniken wach, die dann von Mac und den anderen Wächtern wieder zurückgebracht werden müssen.

Mal davon abgesehen, dass mir der Gedanke der riesigen Bibliothek irgendwie gefällt, finde ich Schwabs Ansatz äußerst gelungen. Sie hat ihn ansprechend und spannend umgesetzt ohne dabei die Figuren des Buches zu vernachlässigen. Es ist ihr gelungen eine genau passende Verbindung aus Information und Gefühl zu erschaffen. Dies wird nicht zuletzt auch durch die Zwischensequenzen erreicht, in denen Mac noch mit ihrem Großvater über ihre zukünftige Aufgabe spricht bzw. von ihm eingearbeitet wird.

Es gibt eine ganze Reihe eindrücklicher Textszenen, welche sowohl den Ansatz des Buches wie auch die Aufgabe der Wächter vorstellen. .

Ich muss sagen ich bin schwer begeistert von diesem Buch. Die Protagonisten sind sympathisch und gut ausgearbeitet. Die Handlung ist spannend erzählt und der Schreibstil ist angenehm flüssig. Ein gutes Buch, welches ich nur zu gern weiterempfehle.

Bewertung vom 03.08.2014
Bis ich dich wiedersehe
Levy, Marc

Bis ich dich wiedersehe


ausgezeichnet

Nachdem mir "Wer Schatten küsst" von Marc Levy so sehr gefallen hatte, stand außer Frage, dass ich auch weitere Bücher von ihm lesen muss. "Bis ich dich wiedersehe" ist nun das erste der weiteren Bücher, die bei mir von ihm noch bereitliegen.

“Bis ich dich wiedersehe” beginnt mit einem Brief. Dieser ist für den Leser nicht unbedingt einzuordnen, da die darin genannten Personen noch nicht bekannt sind. Es ist jedoch klar, das dieser ein wichtiger Bestandteil der Handlung ist.

Der einleitende Brief ist an dieser Stelle losgelöst vom Rest des Buches und hat über die nächsten Seiten scheinbar nichts mit dem Inhalt zu tun. Dennoch ist er ein gutes Mittel um in die Geschichte hinein zu finden. Der Schreibstil Levys ist gewohnt ruhig. Er ist ist flüssig zu lesen und wieder einmal arbeitet der Autor mit fast einfachen Mitteln, dank derer sich diese Geschichte mit Tiefgang aber auch erst richtig erzählen lässt. Das beeindruckende hierbei: der Ansatz zu “Bis ich dich wiedersehe” ist fast schon esoterisch. Hier glaubt man unweigerlich an unsterbliche Seelen, die mehrere Leben leben. Die Seelen von Liebespaaren sind fest miteinander verbunden und suchen sich in jedem neuen Leben um auch dieses gemeinsam zu verbringen. Es ist ein schöner Gedanke, den Levy wieder mit Tiefgang erzählt.

"Die meisten Menschen begnügen sich damit, das zu glauben, was sie sehen. Eines Tages werden wir begreifen, dass die Zeit in Bewegung ist, dass sie sich wie die Erde dreht und nicht aufhört, sich auszudehnen."
Zitat Seite 35

Ich gebe zu, ich war aufgrund des Ansatzes zu “Bis ich dich wiedersehe” etwas überrascht, da ich von Levy diesen so nicht erwartet hatte. Das mag seltsam sein, da ich vorher ja nur eines seiner Bücher gelesen hatte, doch es ist so. Gleichzeitig muss ich sagen, auch wenn der Ansatz für mich ungewohnt gewesen ist, so hat Levy mit seiner Umsetzung doch wieder überzeugt. Dafür gibt es von mir sehr verdiente 5 Sterne. Ich freue mich schon auf das nächste Buch von ihm und möchte diesen Autor jedem von euch mit Nachdruck ans Herz legen. Levy sollte wirklich jeder gelesen haben.

Bewertung vom 03.08.2014
Der Giftschmecker
Moss, Fletcher

Der Giftschmecker


sehr gut

Der Giftschmecker ist mir bereits vergangenen Monat beim Stöbern durch die Neuerscheinungen im Juli aufgefallen. Man könnte nun sagen ich mag einfach grüne Bücher ;) aber nein, es war vor allem der Titel, der mich bei diesem Buch neugierig machte. Wer schmeckt schon freiwillig Gift? Der Klappentext zeigte dann schnell, dass es sich hierbei sogar um einen Beruf handeln sollte. Mein Interesse war definitiv geweckt und so versteht es sich von selbst, dass ich das Buch aus dem Carlsen Verlag auch unbedingt lesen musste.

Dalten Fly ist ein Waisenjunge und hat als solcher nicht viel Auswahl, was er mit seinem Leben anfangen kann. So gesehen hatte er Glück, dass er bei Oscar untergekommen ist und für ihn als Giftschmecker arbeiten kann. Bereits seit frühester Kindheit hat er sich verschiedenen Giften ausgesetzt und gegen zahlreiche von ihnen eine bessere Widerstandsfähigkeit entwickelt. Nicht überraschend also, dass er von Oscar auch immer wieder zu wichtigen Aufträgen geschickt wird. So ist es auch zu Beginn des Buches, doch nicht alles verläuft nach Plan.

Zu Beginn des Buches wird der Leser direkt ins Geschehen geworfen. Dalton ist mitten in einem Auftrag bzw. eigentlich ist der Auftrag fast schon erledigt, denn es wurde Gift in einer der Speisen gefunden. Die Wirkung bekommt Dalton nur deutlich gezeigt und auch der Leser erhält so einen guten Eindruck wie groß die Gefahren einer solchen Arbeit aussehen. Fletcher Moss beweist hier eine recht bildliche Sprache, was zum einen sehr gut ist um als Leser die Auswirkungen mitzuerleben, zum anderen für Leser ab 12 Jahren aber vielleicht schon etwas gewagt ist. Da es sich aber nur auf einen eher kleinen Abschnitt dreht, ist es wohl zu vernachlässigen.

Lobend erwähnt sei an dieser Stelle zudem die Aufmachung des Buches. Vom herrlichen Cover einmal abgesehen, überzeugt auch das Innere des Buches mit kleinen Details. Jedes Kapitel ist mit einem Reagenzkolben mit einem Rest Flüssigkeit versehen. Auch die Seitenzahlen sind durch Kleckse hervorgehoben. Diese Aufmachung unterstreicht hervorragend den Titel, da man als Leser bei den Darstellungen unweigerlich wieder an Gift denken muss.

Im Grunde könnte man sagen, da Dalton bei seinem Auftrag als Giftschmecker tatsächlich Gift gefunden hat, hätte er seinen Auftrag eigentlich erfüllt. Womit er allerdings nicht rechnen konnte, ist das Abenteuer, in welches er nun unweigerlich hineinrutscht. Die Ereignisse überschlagen sich und sind geprägt von Anschlägen und Verfolgungsjagden quer durch die Stadt. Über das gesamte Buch hinweg beweist der Autor auch weiterhin eine bildliche Sprache und einen sehr angenehmen Schreibstil. Es macht Spaß dieses Buch zu lesen und den verschiedenen Vermutungen der Hauptpersonen nachzugehen.

Ein wenig fehlt mir die Ausarbeitung der Figuren. Bis auf Dalton wird keine der anderen Figuren im Buch wirklich betrachtet. Dadurch wirkt die Handlung etwas oberflächlich auch wenn sie insgesamt sehr spannend geschrieben wurde. “Der Giftschmecker” von Fletcher Moss liest sich hervorragend und ist ein wunderbares Buch um gerade jüngere Leser für Bücher zu begeistern. Ich finde das Cover noch immer herrlich und kann dieses Buch nur empfehlen. Insgesamt vergebe ich für dieses Buch sehr gute 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 28.07.2014
Immer wenn es regnet
Sand, Juli

Immer wenn es regnet


ausgezeichnet

"Immer wenn es regnet" von Juli Sand ist in wenigen Worten zusammengefasst ein wundervolles Buch, das ich nicht mehr missen möchte. Der verträumte Titel und das herrlich einfache Cover haben mich vom ersten Moment an gepackt und es war klar, dass ich dieses Buch kennenlernen wollte.

Juli Sand erzählt die Geschichte von Isabella Mallee mit viel Gefühl. Die Selbstzweifel, die Melancholie, die Depressionen und das Selbstmitleid der Hauptfigur nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund ist in diesem Buch deutlich zu spüren. Doch es macht die Geschichte nicht erdrückend oder gar niedergeschlagen. Juli Sand schaft es den notwendigen Rahmen für ihr Buch auch emotional zu stecken ohne den Leser damit zu überfordern.

Isa ist ein wunderbarer Charakter, der mir von der ersten Seite an sympathisch war. Das schöne hier: Isa ist nicht einfach nur eine starke Frau. Sie ist echt, stark und gleichzeitig verletzlich. Eine wunderbare Mischung, welche dieses Buch erst zu einem Erlebnis macht. Hier geht es nicht um eine große Liebesgeschichte oder eine emotionales Happy End. Dieses Buch brilliert mit seinem Tiefgang, den enthaltenen Emotionen und dem wunderbaren Schreibstil. Juli Sand hat alles miteinander verbunden und verflochten ohne dabei eine erdrückende Schwere zu erschaffen. Dieses Buch ist Leichtigkeit und Tiefgang in einem. Einfach herrlich und unbedingt lesenswert.

Bewertung vom 20.07.2014
Steelheart
Sanderson, Brandon

Steelheart


sehr gut

Dieses Buch von Brandon Sanderson, erschienen im Heyne Verlag gehört aktuell wohl zu den beliebtesten in der Leseszene. Oder aber ich kenne einfach nur zu viele Leute, die es lesen ;) Es wurde bereits mehrfach hoch gelobt und auch ich konnte mich den Verheißungen des Klappentextes nicht entziehen.

Selbst der stärkste Gegner ist verwundbar – du musst nur wissen, wo
Als David sechs ist, zerstört eine gewaltige Explosion die Welt, die er kannte. Einige der Überlebenden erlangen Superkräfte, die sie dazu nutzen, sich die übrigen untertan zu machen. Als David acht ist, muss er miterleben, wie einer dieser Superhelden, ein gewisser Steelheart, seinen Vater ermordet. Von da an kennt David nur ein Ziel: herauszufinden, warum sein Vater sterben musste. Und ihn zu rächen. Er schließt sich einer Untergrundbewegung an, die die Herrschaft der scheinbar unbesiegbaren Superhelden bekämpft. David ahnt, dass sogar der mächtige Steelheart eine Schwachstelle hat. Er muss sie nur entdecken. Doch das bunt zusammengewürfelte Grüppchen der Widerstandskämpfer muss sich erst zusammenraufen. Und nicht jeder billigt Davids Plan, Jagd auf Steelheart zu machen …

Brandon Sanderson hat einen für mich gänzlich neuen Ansatz einer Dystopie geschaffen. Allein deswegen war dieses Buch ein unbedingtes “Must Read” für mich. Der Klappentext verspricht Abenteuer, Geheimnisse und jede Menge Spannung. Der Einstieg ist auch gut gewählt, es beginnt etwas seichter und so wurde ich als Leser nicht direkt in die Situation hineingeworfen. Vielmehr erlebt man hier in einem Rückblick mit, wie die Welt so geworden ist und erfährt ganz nebenbei noch warum die Hauptperson so ist, wie sie eben ist.

David ist ein ganz normaler Achtzehnjähriger, der in seinem Leben allerdings bereits seine ganze Familie verloren hat. Seinen Vater zuletzt aufgrund eines Epics, die neuerdings immer öfter auftauchen. Sie waren ebenfalls Menschen, bis sie plötzlich besondere Fähigkeiten entwickelten und sich von der “besten” Seite der Menschheit zeigten. Sie haben Macht über Elemente, Elektrizität und andere Dinge und diese Macht nutzen sie um die restliche Menschheit zu unterwerfen. Ich denke es muss nicht groß erwähnt werden, dass dies aufgrund ihrer Fähigkeiten nicht unbedingt schwierig ist.

Es gefällt mir, dass Sanderson sich so viel Mühe gegeben hat auch die Hintergrundgeschichte der Figuren mit in ihre Darstellung einzubeziehen. Dadurch erscheinen die Figuren viel komplexer und ihre Handlungen realistischer. Dennoch konnte keine von ihnen meine Sympatien wirklich für sich gewinnen. Das machte es etwas schwierig die Spannung im Buch richtig mitzuerleben. Die Handlung ist insgesamt gut, allerdings fiel es mir schwer wirklich ins Buch zu finden da mich keine der Figuren wirklich angesprochen hat.

Die Handlung selbst ist interessant und gut verpackt. Sie war es auch, was mich bei der Stange gehalten hat. Denn auch wenn die Figuren im Buch mich nicht wirklich angesprochen haben, so haben es doch Idee und Umsetzung getan. Im Nachhinein muss ich sagen “zum Glück” denn das letzte Drittel von “Steelheart” ist ziemlich überraschend und dann selbst für mich mitreißend. Die Spannung erreicht hier ihren Höhepunkt und es gibt zudem einige interessante Wendungen. Eines muss ich Sanderson lassen, er weiß wie man ein Buch gekonnt zum Ende bringt. Dieses letzte Drittel war es dann auch, welche die Wertung für “Steelheart” noch einmal etwas verbessert hat. Dadurch erlangt das Buch für mich gerade noch einmal die 4 Sterne. Es war knapp, aber die Story war letztlich doch gut genug umgesetzt.

Bewertung vom 20.07.2014
Geraubt / Land ohne Lilien Trilogie Bd.1
DeStefano, Lauren

Geraubt / Land ohne Lilien Trilogie Bd.1


sehr gut

Geraubt ist der Auftakt zur Triologie "Land ohne Lilien" von Lauren DeStefano. Sie hat in dieser eine Zukunft geschaffen, in welcher aufgrund genetischer Anpassungen Mädchen nur noch bis zu ihrem 20ten und Jungen nur noch bis zu ihrem 25ten Geburtstag leben. Diese geringe Lebenserwartung bringt das schlimmste der Menschheit umso deutlicher ins Licht und führt zu einer Gesellschaftsform, welche von Intrigen, Entführungen und Täuschungen geprägt ist. Gleichzeitig ist es aber auch das Ideal der Freiheit, welches hier immer wieder durchscheint und versucht gegen das Dunkle zu kämpfen.

Ok, das war jetzt vielleicht etwas theatralisch, doch betrachtet man die Situation in "Land ohne Lilien" in Verbindung mit dem Charakter Rhines, stilisiert es sehr schön das Gesamtbild.

Nun ja, ohne den Inhalt nun in seiner Gesamtheit wiederzugeben, muss ich sagen, dass es DeStefano geschafft hat, die negativen Eigenschaften des Menschen und der Gesellschaft gut darzustellen. Mit Rhine hat sie einen Charakter geschaffen, der überzeugt und den Leser schon nach wenigen Seiten für sich einnimmt.

Die Handlung ist interessant gepackt und die gut durchdachte Ausarbeitung der verschiedenen Charaktere im Buch rundet das Gesamtpaket gekonnt ab. Der Schreibstil DeStefanos ist flüssig und leicht zu lesen, sehr angenehm wenn man eine Handlung bedenkt, die von ständig neuen Fragen und vielen Geheimnissen geprägt ist. Glücklicherweise ist auch der zweite Band der Trilogie bereits erhältlich, denn ich für meinen Teil muss wissen wie es weiter geht.

Insgesamt vergebe ich für den Auftakt sehr gute 4 Sterne, denn auch wenn Rhine ein wirklich mitreißender Charakter ist und die Handlung interessant dargestellt wird, so ist es doch manchmal ein wenig vorhersehbar. Den Spaß am Lesen mindert dies aber nur bedingt, weshalb ich mich für sehr gute 4 Sterne entschieden habe.

Bewertung vom 05.07.2014
Der eiserne Wald / Skylark Bd.1
Spooner, Meagan

Der eiserne Wald / Skylark Bd.1


ausgezeichnet

“Skylark – Der eiserne Wald” von Meagan Spooner ist eine phantastische Dystopie. Gemeint ist damit jedoch keine Wertung des Buches aus dem Heyne Verlag, sondern vielmehr die Fantasy-Elemente, welche die Basis der Dystopie darstellen, diese aber nicht uneingeschränkt beeinflussen.

Der Klappentext zeigt sehr gut, was ich unter einer “Fantasy-Basis” verstehe. Die Menschen haben hier magische Fähigkeiten, doch werden diese nicht verwendet, wie man es von Magiern oder Zauberern im Fantasy Genre gewohnt ist. Aus diesem Grund möchte ich Skylark auch jenen Lesern ans Herz legen, die sich zwar für Dystopien aber weniger für das Genre Fantasy an sich interessieren. Aber beginnen wir am Anfang.

Die Welt, in der Lark lebt ist von einem längst vergangenen Krieg geprägt. Die Welt außerhalb der schützenden Mauern um ihre Heimatstadt ist wild und unsicher – so heißt es zumindest. Innerhalb dieser Mauern hat sich eine Geschellschaft entwickelt, welche auf der einen Seite zwar fortschrittlich ist, auf der anderen Seite allerdings auch zu alten Gewohnheiten zurückkehrte. Die Menschen werden in Klassen eingeteilt, bekommen Berufe aufgrund ihrer Testergebnisse zugewiesen. Irgendwie erinnert dies an die “Cassia & Ky” Trilogie oder auch an Veronica Roths Bestimmung (ich könnte noch einige weitere aufzählen ;) ). Es sollte hier jedoch nicht der Fehler begangen werden, dies miteinander zu vergleichen. Die Kastenzuweisung mag aus anderen Büchern bereits bekannt sein, doch Meagan Spooner ist in der Umsetzung einen gänzlich anderen Weg gegangen. Es gibt eine Mauer, die scheinbar Sicherheit bieten soll. Doch schon der Klappentext verrät, dass hier nicht alles so ist, wie zunächst angenommen.

Der Lärm des Morgendämmerungsgetriebes dröhnte in den alten Abwasserkanälen am lautesten: Die künstliche Sonne wärmte sich unter enormem Surren und Knirschen ihrer Zahnräder auf.
Zitat Seite 9

Schon der Einstieg in Spooners Skylark zeigt, hier ist vieles von Maschinen bestimmt. Das ist nicht unbedingt ungewöhnlich – zumindest bis die künstliche Sonne erwähnt wird. Mein Interesse war direkt geweckt und ich glaube die ersten 100 Seiten habe ich einfach nur verschluckt, denn ehe ich mich versah, war das halbe Buch bereits gelesen o.o Der Schreibstil ist hervorragend. Er ist einfach und locker gehalten. Lark ist ein interessanter Hauptcharakter, der weder überdreht noch naiv rüberkommt. Diese Natürlichkeit hat mich direkt in ihren Bann gezogen und so flogen die Seiten nur so dahin.

Du hast gesagt, du würdest lieber sterben. Ich schloss die Augen. Du hast gesagt, du würdest lieber sterben.

Willst du nicht lieber leben?
Zitat Seite 128

Ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses Buch als extrem spannend beschreiben möchte. Es ist zweifellos unmöglich es einmal zur Seite zu legen, sobald man mit dem Lesen begonnen hat. Ich würde es mit Überzeugung auch als Pageturner bezeichnen, eine elektrisierende Spannung, welche die Nervenenden kribbeln lässt, gibt es allerdings nicht. Das braucht Meagen Spooner aber auch nicht. Dieses Buch überzeugt durch seine neue Interpretation des Dystopie-Gedankens, denn mal ehrlich, es gibt inzwischen derart viele Umsetzungen einer Dystopie, dass dieser Gedanke oft schon völlig abge

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.07.2014
Am Ende des Friedens / Die Brücke der Gezeiten Bd.2
Hair, David

Am Ende des Friedens / Die Brücke der Gezeiten Bd.2


sehr gut

Endlich!! Endlich ist die Fortsetzung von “Die Brücke der Gezeiten – Ein Sturm zieht auf” veröffentlicht. Schon der erste Band aus dem Penhaligon Verlag hatte mich begeistert und so wartete ich seit Januar schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung.

Die Mondflut wirft ihre Schatten voraus, als drei Menschen verzweifelt mit ihrem Schicksal ringen: Ein gescheiterter Magier auf der Suche nach der Wahrheit, eine junge Frau, die sich zwischen ihrem mächtigen Ehemann und ihrem Liebhaber stellt, und eine einstige Attentäterin, die ihr Leben riskiert, als sie sich gegen ihren Auftraggeber wendet. Ohne es zu wissen, lenken diese drei Menschen die Geschicke ihrer Welt. Und als sich die Mondflutbrücke schließlich aus den Fluten erhebt, wird ihr Leben nie mehr sein wie zuvor …

Der Einstieg in ein Buch ist wichtig und gerade bei einer Fortsetzung sollte ein guter Anschluss an den vorhergehenden Teil geschaffen werden. David Hair hat hierfür eine mir so bisher noch nicht begegenete Variante gewählt. Er hat am Anfang zwei kurze Abschnitte genutzt um die allgemeine Situation sowie die Geschehnisse aus dem ersten Band noch einmal grundlegend zusammenzufassen. Das ist sehr angenehm, da mir so als Leser die Möglichkeit gegeben wurde selbst zu entscheiden, ob ich diese rückblickenden Zusammenfassungen lesen möchte oder nicht.

Ramita und Huriya gingen ruhelos in den Gärten von Meiros’ Palast auf und ab und wünschten, sie hätten Flügel, um diesen Mauern zu entfliehen.
Zitat Seite 20

Durch die vorangestellten Abschnitte ist der tatsächliche Einstieg in “Am Ende des Friedens” etwas später, doch sehr zu meiner Freude beginnt Hair hier direkt mit einem der Handlungsstränge, die mir schon im vorhergehenden Teil sehr gut gefallen haben. Ramita und ihr Gemahl sowie ihr Freund und ehemaliger Verlobter waren auch diesmal eine wichtige Stütze der Leseunterhaltung für mich. Kazim, Ramitas ehemaliger Verlobter, wurde mir jedoch mit dem Voranschreiten der Handlung immer unsympathischer. Seine Selbstverliebtheit und die damit einhergehende Blindheit gegenüber den Gefühlen der Personen um ihn herum sowie deren Absichten waren teilweise fast schon etwas nervtötend. Dennoch ist er wohl eine der wichtigsten Personen in diesem Band und wird, so vermute ich, auch im nächsten Teil einen nicht unwesentlichen Teil einnehmen.

Ramita dagegen ist mir beim Lesen noch mehr ans Herz gewachsen. Sie hat eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht, was die Feinheiten in der Ausarbeitung der Charaktere in “Die Brücke der Gezeiten” sehr unterstreicht. Hair hat ihnen fast nebenbei und eher spielerisch immer mehr Facetten und Winkelzüge verliehen. Etwas schade finde ich jedoch, dass ich in diesem Band zu Elena keinen wirklich Zugang mehr finden konnte. Vielleicht war aber auch Ramitas Geschichte zu prägnant? Ich weiß es nicht.

Der Schreibstil war wie schon im ersten Band wieder angenehm zu lesen. Er ist nicht zu einfach, aber auch nicht zu kompliziert angelegt, sodass auch die mitunter komplexen Ränke und Geschehnisse gut verstanden werden können. Insgesamt hat es Hair geschafft sehr gut an den ersten Band anzuschließen und seinem Stil insgesamt treu zu bleiben. Aus diesem Grund bekommt auch der zweite Teil von mir wieder solide und sehr gute 4 Sterne, denn ich finde es etwas schade, dass nicht alle Handlungsstränge gleichermaßen fesseln können. Dies ist aber wohl einfach der persönliche Geschmack, der mal mehr für den einen oder anderen Handlungsfaden begeistert ;)

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.06.2014
Echos der Vergangenheit Bd.1
Barnes, Mark

Echos der Vergangenheit Bd.1


gut

"Echos der Vergangenheit" ist der Beginn einer High Fantasy Triologie, deren Ansatz hervorragendes Potenzial für unterhaltsame Seiten bietet. George R.R. Martin hat ihn genutzt und etwas beachtliches geschrieben. Mark Barnes hat ihn ebenfalls gewählt, wirklich überzeugen konnte er mich allerdings leider nicht.

Das Buch spielt in einer fremden Welt mit verschiedenen Rassen. Barnes hat sich Mühe gegeben, diese für den Leser gut zu beschreiben. Leider sind beim Lesen jedoch keine Bilder in meinem Kopf entstanden. Auch jetzt noch kann ich mir verschiedene Figuren geschweige denn die Orte wirklich vorstellen. Ich denke nicht, dass es an fehlender Fantasie meinerseit oder fehlendem Bemühen seitens des Autors liegt. Der Funke ist in dieser Hinsicht einfach nicht übergesprungen.

Etwas - wenn auch nicht viel - besser ist hier die Ausarbeitung der Charaktere. Zumindest zwei von ihnen konnten mich in ihren Bann ziehen und gaben tatsächlich auch ein vernünftiges Bild in meiner Vorstellung ab. Leider begrenzte es sich aber auch auf diese beiden Figuren. Das Problem dabei: Die ersten rund 200 Seiten werden maßgeblich von anderen Figuren bestimmt. Diese wirkten auf mich allerdings fast schon langweilig obwohl es sich teilweise um die "bösen" Charaktere handelte. Ihre Handlungen waren nur bedingt hinterhältig und fast schon klischeehaft. Darunter hat das gesamte Buch meiner Ansicht nach gelitten. Zwischendurch war ich sogar kurz davor es abzubrechen. Aus diesem Grund gibt es von mir auch nur 2,5 Sterne für "Echos der Vergangenheit".

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.06.2014
Ich finde dich
Coben, Harlan

Ich finde dich


ausgezeichnet

"Ich finde Dich" wollte ich lesen, weil ich mal wieder einen Thriller zwischen all den Fantasybüchern brauchte. Es musste etwas Abwechslung sein und möglichst spannend zugleich. Der Titel und der Klappentext versprechen beides bei diesem Buch.

Bisher hatte ich keinen Harlan Coben gelesen, sodass ich nicht wirklich einschätzen konnte was mich erwartet. Etwas enttäuscht war ich daher auch beim Einstieg ins Buch. Die Handlung plätschert eher so vor sich hin und ist manchmal sogar leicht verwirrend. Zwischenzeitlich habe ich überlegt, ob es sich bei der Hauptfigur einfach um einen Stalker handelt und man jetzt einmal die andere Seite sehen soll. Das begeisterte mich nicht wirklich, dennoch musste ich weiterlesen.

So habe ich nicht bemerkt, wie mich dieses Buch hinterrücks packte und mitriss. Plötzlich war es spannend, die Handlung nahm eine Wendung und auch die Hauptfigur erschien in einem gänzlich anderen Licht. Für ein Buch, dass mich zunächst eher enttäuschte war ich letztlich total begeistert. Das erlebt man nun auch nicht alle Tage oder?

Aufgrund der leichten Schwächen zu Beginn des Buches gibt es daher von mir "nur" 4,5 Sterne für dieses Buch.

14 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.